Eliud Kipchoge, der beste Marathonläufer aller Zeiten, musste in Paris aufgeben. Wir konnten ihn nach dem Rennen ein paar schnelle Fragen stellen.
Eliud Kipchoge, der beste Marathonläufer aller Zeiten, wollte beim olympischen Marathon in Paris Sportgeschichte schreiben und seinen dritten Olympiasieg feiern. Nach olympischen Erfolgen in London (2016) und Tokio (2021) musste der 39-jährige aber wegen Rückenbeschwerden in der französischen Hauptstadt aufgeben. Wir hatten die Chance, ihm nach dem Rennen auf die Schnelle ein paar Fragen zu stellen.
RUNNER’S WORLD: Sie haben es versucht! Mit einem dritten Olympiasieg hätten Sie noch mehr olympische Geschichte geschrieben, als Sie es ohnehin schon getan haben: Was ging Ihnen in dem Moment durch den Kopf, als Sie die Führenden ziehen lassen mussten?
Eliud Kipchoge: Die Entscheidungen in dieser Rennphase waren keine leichten. Ich sagte mir, dass ich nichts falsch gemacht hatte, ich hatte in den letzten drei Monaten sehr gut trainiert, hatte mich sehr gewissenhaft vorbereitet. Der Rücken machte nicht mit. Es gab zum Ausstieg in diesem Moment aus gesundheitlichen Gründen keine Alternative.
RW: Man sah aber, dass Sie nicht aufgeben wollten, die Entscheidung fiel Ihnen sichtlich schwer?
Eliud Kipchoge: Natürlich fiel der Ausstieg schwer. Ich will niemals aufgeben und ich habe es bisher auch nicht getan. Doch in diesem Fall war es unmöglich, das Rennen zu beenden. Und das musste ich akzeptieren.
RW: Jetzt werden Sie sich sicher erst einmal ein paar Tage ausruhen, aber ist es möglich, dass Sie im Herbst einen weiteren Marathon laufen?
Eliud Kipchoge: Jetzt fliege ich nach Hause. Und ich werde mich ausruhen, werde meinem Körper die Möglichkeit geben, zu regenerieren und versuchen, in Ruhe einen klaren Kopf zu bekommen. Und dann wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ich neue Entscheidungen treffe, was noch kommen kann. Dafür ist es in diesem Moment zu früh.
RW: Und natürlich wollen wir das auch wissen: Was sind Ihre Pläne für die ferne Zukunft? Wahrscheinlich sagen Sie auch da, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um sich zu entscheiden. Aber können Sie sich vorstellen, nach dem Ende Ihrer Karriere irgendwo in der Leichtathletik zu arbeiten, als Trainer, Funktionär, Manager?
Eliud Kipchoge: Ich möchte dem Laufen, den Läuferinnen und Läufern, etwas von dem zurückgeben, was es mir gegeben hat. Ich möchte auch in Zukunft das Laufen als das "verkaufen", was es ist, ein großartiger Sport für jedermann, mit dem man Herzkreislauf optimal trainieren kann und der auch den Geist erfrischt.
RW: Vielen Dank für das Gespräch!
Eliud Kipchoges größte Erfolge
1. Olympische Spiele Marathon 2016
1. Olympische Spiele Marathon 2020
1. Weltmeisterschaften 5000 m 2003
2. Olympische Spiele 5000 m 2008
2. Weltmeisterschaften 5000 m 2007
3. Olympische Spiele 5000 m 2004 © Runner’s World
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.