Obwohl Yoga allgemein als Entspannungstechnik gilt, profitiert auch die körperliche Fitness von den Übungen der indischen Lehre. Allerdings hängt es von mehreren Faktoren ab, inwieweit Yoga die eigene Fitness steigert.
Immer wieder ist die Rede davon, dass Yoga zur Entspannung beiträgt, dass dadurch Körper und Geist in Balance kommen und Stress abgebaut werden kann. Dabei kann Yoga auch helfen fit zu werden. Denn bei den zahlreichen Yoga-Stilen, die heutzutage weltweit aus dem Boden sprießen, sind einige dabei, die Muskeln aufbauen und ins Schwitzen bringen.
Zwar gibt es auch das andere Extrem, bei dem Mantras gesungen und überwiegend Atemtechniken geübt werden. Doch Formen wie Power Yoga sind ein hocheffektives Ganzkörpertraining, das Muskeln definiert und flexibel macht.
Fit durch Yoga – geht das?
Trotzdem stellen sich auch geübte Yogis die Frage: Reicht Yoga, um fit zu bleiben? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Yoga und Sport? Beim Fitness-Yoga steht nicht alleine der Muskelaufbau im Vordergrund. Er passiert sozusagen ganz nebenbei. Denn durch die fließenden und gehaltenen Asanas wird ganz automatisch Kraft aufgebaut, während im Wechsel direkt die Dehnung stattfindet. Im Fluss mit der Atmung ist der ganze Körper in Aktion. Gleichzeitig reduziert Yoga Stress, fördert die Konzentration und schärft den Fokus für das Wesentliche.
Hierin liegt auch der Unterschied zum Sport. Yoga trainiert den Körper auf vielseitige Weise, ohne ein Trainingsziel zu verfolgen. Beim Yoga ist der Weg das Ziel. Außerdem steigt die Herzfrequenz auch bei intensivem Power Yoga nicht so hoch an wie bei Ausdauersportarten.
Wer regelmäßig Yoga als Fitness-Einheit übt, kann sich durchaus fit halten. Ideal ist jedoch eine Kombination aus Ausdauer- oder Kraftsport und Yoga als Ausgleich. Schließlich wird der Körper gerne vielseitig gefordert. Nicht umsonst bieten viele Studios Yoga und Fitness an, denn spätestens seit Profi-Fußballer durch Yoga sportlich noch erfolgreicher sind, haben auch viele andere Leistungs- und Hobby-Sportler die Vorteile für sich entdeckt.
Yogaformen für die Fitness
Während Yoga-Stile wie Yin Yoga eher zur Entspannung beitragen, gibt es auch körperlich fordernde Yogaformen, die Beweglichkeit und Muskelkraft fördern. Wer also ein sportliches Yoga ohne spirituelle Elemente und Mantra-Singen bevorzugt, liegt bei diesen anstrengenden Yoga-Arten richtig:
- Power Yoga: Wem die spirituelle Komponente des Yoga nicht ganz geheuer ist, der kann sich beim Power Yoga, oft auch als Vinyasa Yoga bezeichnet, austoben. Hier werden die einzelnen Asanas zu fließenden Bewegungen verbunden, dem Flow. Trainiert werden sämtliche Muskelgruppen, sowohl in Kraft als auch in Flexibilität. Power Yoga eignet sich für alle, die durch Yoga schlank und fit werden wollen.
- Bikram Yoga: Dieser sehr fordernde Stil ist auch als Hot Yoga bekannt, da die Asanas in einem beheizten Raum bei einer Temperatur von 35 bis 40 Grad Celsius ausgeführt werden. Die Übungen bauen Kraft auf, die Wärme erhöht die Anstrengung zusätzlich. Hier wird geschwitzt und hart trainiert.
- Ashtanga Yoga: Diese Form gilt als äußerst anstrengendes Yoga, bei dem Anfänger vermutlich Probleme haben. Hat man die Abfolge der Übungssequenzen jedoch erst einmal verinnerlicht, kann man nach eigenem Tempo und eigener Intensität üben.
- Jivamukti Yoga: Beim Jivamukti Yoga nimmt die Spiritualität einen hohen Stellenwert ein. Die Übungen sind jedoch ein ziemlich sportliches Yoga-Workout und körperlich sehr fordernd. Musik unterstützt den Übungsfluss. Anfänger besuchen am besten eine Einsteiger-Stunde, um sich mit den Sanskrit-Bezeichnungen der Asanas vertraut zu machen.
Welche Yoga-Übungen steigern die Fitness?
Ein Yoga-Fitness-Workout beinhaltet beispielsweise eine Abfolge von Sonnengrüßen, die mehrfach hintereinander ausgeführt werden. Anstrengende Yoga-Übungen, die inzwischen auch in anderen Fitness-Formen ihren festen Platz gefunden haben, sind beispielsweise das Brett (Plank), die Seitplanke, das Boot mit seinen Varianten für eine starke Mitte oder der herabschauende Hund. Solche sportlichen Yoga-Übungen eignen sich gut zum Abnehmen, denn sie beanspruchen die großen Muskelgruppen am ganzen Körper. Um durch Yoga-Training fit zu werden, ist es wichtig, regelmäßig zu üben und die Asanas so präzise wie möglich auszuführen.
In vielen Studios gibt es auch Yoga für Läufer, das den Fokus auf Dehnung und Flexibilität der beanspruchten Muskeln und Gelenke legt. Die regelmäßige und achtsame Yoga-Praxis kann sogar den Laufstil verbessern und das Verletzungsrisiko, z.B. durch verkürzte Bänder, senken.
Welches Zubehör brauche ich für Yoga?
Bequeme Kleidung ist beim Yoga grundsätzlich sinnvoll, denn viele Übungen erfordern volle Bewegungsfreiheit. Fitness-Leggings und Shirt oder Top sind ideal, da sie auch bei intensiver Dehnung nicht einschränken.
Zum Yoga-Equipment gehört natürlich auch eine Yoga- oder Fitnessmatte. Die Oberfläche sollte griffig und rutschfest sein, damit Hände und Füße in Positionen wie dem herabschauenden Hund genügend Halt haben. Wer die Matte immer für eine kurze Yoga-Einheit dabeihaben möchte, kauft sich eine Sport-Tasche mit Aussparung oder Befestigungsmöglichkeit für die Rolle.
Weitere Hilfsmittel wie Yoga-Ball, Yoga-Gurt oder Yoga-Blöcke erleichtern die Praxis und unterstützen den Trainings-Effekt, sind aber kein Muss. Anfänger können bei manchen Übungen mit Unterstützung der Klötze einfacher in die geforderte Position kommen, bis sich Kraft und Beweglichkeit verbessern.
Da sich Yoga inzwischen zum absoluten Fitness-Trend entwickelt hat, gibt es zahlreiche Apps, die Videos und Anleitungen der Asanas für unterwegs anbieten. So lässt sich Yoga jederzeit und überall üben, ob zu Hause, im Park oder am Strand.
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(tsch)
Verwendete Quellen:
- Fit for Fun: "10 Yoga-Arten im Check: Welcher Stil passt zu dir?"
- Runner´s World: "Yoga für Läufer"
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