Vor allem Kassenpatienten kennen es: Man braucht einen Arzttermin, aber kommt in keiner Praxis unter. Es gibt ein paar hilfreiche Tipps, die nun helfen.

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In der Arztpraxis anrufen, wo man vielleicht schon Patient oder Patientin ist, und um einen Termin bitten? Das ist ein Weg. Auf weitere Möglichkeiten, zeitnah und auch ohne festen Arzt einen Termin zu bekommen, weist die Zeitschrift "Apotheken Umschau" (Ausgabe 10A/2024) hin.

1. Tipp: 116117 Terminservice

Der offizielle Service der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist telefonisch über die Nummer 116117 zu erreichen, über die 116117-App oder im Internet unter "116117-termine.de". Das Versprechen: In maximal sieben Tagen erhalten gesetzlich Krankenversicherte einen Termin innerhalb der nächsten vier Wochen. Aussuchen kann man sich den Arzt aber nicht.

Die Verbraucherzentrale weist hierbei darauf hin: "Um den Terminservice in Anspruch zu nehmen, benötigen Sie in bestimmten Fällen eine Überweisung mit einem Dringlichkeitsvermerk Ihres Hausarztes." Ohne einen Vermittlungscode kann man einen Termin für Fachrichtungen buchen, für die man keine Überweisung braucht. Das sind: Hausarzt, Kinderarzt, Augenarzt, Frauenarzt, Psychotherapeutische Sprechstunde für Erwachsene und Kinder.

2. Tipp: Termin-Apps

Viele Arztpraxen nutzen inzwischen Apps für das Vereinbaren von Terminen, etwa Doctolib, Samedi oder Jameda. So können beim eigenen Arzt freie Termine gesucht werden, man kann aber auch gezielt nach Terminen bei Arztpraxen bestimmter Fachrichtungen im Umkreis suchen. Wer möchte, wird auch benachrichtigt, falls jemand anderes absagt und spontan ein Platz frei wird.

3. Tipp: Krankenkassen-Terminservice

Einige Krankenkassen bieten Hilfe bei der Terminsuche an. Machen Sie sich bei Ihrer Kasse schlau - vielleicht können Sie dort per Online-Formular oder telefonisch Terminwünsche angeben. Allerdings vermittelt nicht jede Kasse an jede Fachrichtung und eine freie Arztwahl gibt es auch nicht unbedingt.

4. Tipp: Videosprechstunde

Sie sind nicht auf einen Termin vor Ort angewiesen? Einige Ärzte und Ärztinnen bieten Videosprechstunden an, in der vielleicht schon früher ein Termin frei ist. Auch an manche Krankenkassen können deren Versicherte sich wenden und bekommen einen Video-Termin vermittelt.

Hausarzt kann Termin beim Facharzt vermitteln

Übrigens: Für manche Fachärzte, etwa einen Radiologen, ist eine Überweisung nötig, hier kann also nicht direkt ein Termin vereinbart werden. Dann ist erst ein Termin beim Hausarzt fällig, von dem dann die Überweisung ausgestellt wird, wenn der Arzt das für sinnvoll hält.

Der Haus- oder auch Kinderarzt hat zudem die Möglichkeit, Patienten zeitnah an einen Facharzt zu vermitteln: Sollte er einen kurzfristigen Termin für einen Patienten als so dringend erachten, dass er ihn gleich selbst mit einer fachärztlichen Praxis vereinbart, löst er damit einen sogenannten Hausarzt­vermittlungs­fall aus.

Der Patient soll auf diesem Weg zwischen dem ersten und spätestens dem 35. Kalendertag nach Feststellung der Behandlungsnotwendigkeit durch den Hausarzt einen Termin erhalten. (af)

Verwendete Quellen

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