Sie ist nicht nur eine der seltensten Nahrungsmittelallergien, sondern auch eine der tückischsten: die Senfallergie. Die allergieauslösenden Stoffe finden sich in zahlreichen Lebensmitteln wieder und können bei Betroffenen die unterschiedlichsten Symptome auslösen.

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Unter den Gewürzallergien ist die Senfallergie zwar die gängigste Lebensmittelunverträglichkeit, dennoch macht sie im Durchschnitt nur rund sechs bis sieben Prozent aller Fälle von Lebensmittelallergien aus und gehört somit zu den seltenen Unverträglichkeiten.

Für Betroffene bedeutet die tückische Senfallergie dennoch einen großen Einschnitt in ihr Leben und ihre Ernährung, denn die allergieauslösenden Stoffe sind in zahlreichen Lebensmitteln versteckt und Symptome können sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern.

Senfallergie: Die versteckte Gefahr in Lebensmitteln

Der allergieauslösende Stoff in den Senfsamen ist das Eiweiß, welches rund 28 Prozent der Samen ausmacht. Bereits kleinste Mengen können bei Betroffenen neben leichten allergischen Symptomen auch einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock auslösen.

Tückisch wird diese Lebensmittelunverträglichkeit für Betroffene dadurch, dass sich Senf in zahlreichen Lebensmitteln verstecken kann - und das nicht nur in Gewürzmischungen oder Dressings. Auch eingelegtes Gemüse, Mayonnaise, Ketchup, Curry, Brotaufstriche oder Fleisch- und Fischmarinaden können beispielsweise Senf enthalten. Da die Allergene des Senfs zudem hitzestabil sind, können sie durch das Kochen nicht zerstört werden.

So äußert sich eine Senfallergie

Nur selten tritt eine Senfallergie allein auf. Meist ist sie das Ergebnis einer weiteren Lebensmittelunverträglichkeit und äußert sich als sogenannte Kreuzallergie, was eine genaue Diagnose für Betroffene umso schwieriger gestaltet. Auch die Symptome einer Senfallergie können vielfältig sein und die Haut, den Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislaufsystem sowie die Atemwege betreffen:

  • Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe
  • Juckreiz, Ekzeme
  • Schwellungen und Brennen von Zunge und Lippen
  • Pfeifende Atmung, verstopfte Nase, Atemnot, anhaltender Husten
  • Schock, Kreislaufkollaps
  • Engegefühl in der Kehle, Heiserkeit, Probleme beim Schlucken
  • Blasse oder bläulich verfärbte Haut
  • Schwindel, Benommenheit, anaphylaktischer Schock

Eine genaue Diagnose können Betroffene nur mit dem Prick-Test erhalten, bei dem auf dem Arm oder Rücken verschiedene Allergene aufgetragen werden. Diese Tests dienen dem Nachweis allergischer Sofortreaktionen: Kommt es nach kurzer Zeit zu einem juckenden Ausschlag oder Schwellungen, liegt eine Allergie vor. Ein Prick-Test kann problemlos in der Praxis eines Hausarztes oder bei einer Fachärztin durchgeführt werden und gilt als risikoarm.

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