Diesen Herbst und Winter gibt es starke Krankheitswellen. Auch die Zahl der Corona-Infektionen ist wieder angestiegen. Viele Menschen fragen sich jetzt, ob ihr Impfschutz erneuert werden sollte. Was die Expertinnen und Experten von der Ständigen Impfkommission jetzt raten.
Die Stiko hat Mitte Januar eine neue Corona-Impfempfehlung abgegeben. Während der Großteil der Empfehlungen sich nicht geändert hat, gibt es einen entscheidenden Unterschied zu früheren Empfehlungen.
Stiko: Wer ausreichend geschützt ist
Viele Menschen dürften bereits über einen guten Schutz bei einer weiteren Infektion verfügen: Wie es seitens des Robert-Koch-Instituts heißt, ist der Großteil der Bevölkerung inzwischen mindestens zweimal gegen das Virus geimpft und hat zudem eine Corona-Erkrankung hinter sich. Das RKI spricht in diesem Zusammenhang von einer Basisimmunität, die bei einer weiteren Infektion vor schweren Krankheitsverläufen schützt.
Was ist die Stiko?
- Die Ständige Impfkommission ist ein Gremium aus derzeit 18 Fachleuten, die ehrenamtlich Impfempfehlungen geben. Die Stiko ist am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelt.
Diese Basisimmunität erreicht man laut RKI, wenn man dreimal mit dem Virus in Kontakt gekommen ist – durch eine Impfung oder durch eine Infektion. Wichtig ist allerdings, dass einer dieser Kontakte mit dem Coronavirus eine Impfung war. Wer also eine Impfung und zwei Corona-Infektionen hinter sich hat, hat laut dieser Definition eine Basisimmunität.
Gesunde Menschen ab 18 Jahren, die zu keiner Risikogruppe gehören, Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere sind laut Empfehlung durch diese Basisimmunität ausreichend geschützt. Eine Auffrischungsimpfung ergibt nur dann Sinn, wenn keine Basisimmunität vorliegt.
Kindern und Jugendlichen, die keine Vorerkrankungen haben, empfiehlt die Stiko mittlerweile keine Grundimmunisierung oder Auffrischungsimpfung mehr.
Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
Corona-Auffrischungsimpfung: Was für Risikogruppen gilt
Anders sieht es hingegen bei Menschen ab 60 Jahren und Risikogruppen aus. Wer ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hat, sollte die Impfwirkung laut Stiko-Empfehlung einmal im Jahr auffrischen lassen – und das am besten im Herbst.
Auf diese Weise können laut dem Portal infektionsschutz.de, das im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über Corona informiert, "gefährdete Personen auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt" werden.
Wer gehört zu einer Risikogruppe?
- Menschen ab 60 Jahren
- Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Kinder ab dem Alter von 6 Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergeht
- Menschen, die im medizinischen Bereich oder in der Pflege arbeiten und mit Patienten und Patientinnen Kontakt haben
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von 6 Monaten von Personen, bei denen durch eine Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist
Wer sich nicht sicher ist, ob er sich erneut impfen lassen sollte, bespricht die Situation am besten mit einem behandelnden Arzt oder Ärztin. Zusätzlich gibt es ein Online-Tool, das zumindest dabei helfen kann, eine erste Einschätzung zu erhalten: Der Corona-Impfcheck von Infektionsschutz.de - das Gespräch mit einer ärztlichen Fachperson ersetzt es natürlich nicht.
Redaktioneller Hinweis
- Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt.
Verwendete Quellen
- Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin (2/2024; 11. Januar 2024)
- Robert Koch-Institut: Ständige Impfkommission (STIKO)
- Robert Koch-Institut: COVID-19-Impfempfehlung (Stand: 11.1.2024).
- Infektionsschutz.de: COVID-19-Impfempfehlungen der STIKO
- Bundesregierung.de: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.