- Wegen der Corona-Pandemie müssen wir Weihnachten in diesem Jahr ganz anders feiern.
- Ein Mediziner gibt Tipps, wie man aber auch unter diesen besonderen Umständen die Feiertage gut übersteht und auf seine Gesundheit achtet.
Weihnachten ist für viele Menschen das Fest der Familie. Man beschenkt sich, feiert und schlemmt gemeinsam. Doch in diesem Jahr zwingt uns die Corona-Pandemie zum Abstand halten. Festlichkeiten nur im kleinsten Familienkreis oder gar alleine stehen uns bevor.
Auch die Möglichkeiten für Familienausflüge oder die Weihnachtsferien für einen Aktivurlaub etwa in den Bergen zu nutzen sind begrenzt. Das sind Einschränkungen und frustrierende Aussichten, die bei manchen auf die psychische Gesundheit schlagen können.
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Weihnachtszeit als Chance für die mentale Gesundheit
Gerade deswegen sollten wir Weihnachten und den bevorstehenden Jahreswechsel mit Erholung füllen. Wem es jetzt gelingt, positiv zu bleiben und Humor und Optimismus nicht zu verlieren, wird mental erheblich besser durch die nächsten Monate kommen.
"Die Weihnachtsferien sind eine einmalige Chance für die mentale Gesundheit", sagt auch Curt Diehm, Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik. "Einmal im Jahr kann man für ein paar Tage die Festplatte herunterfahren. Das Störpotenzial durch den Job ist in dieser Zeit besonders niedrig, die optimale Gelegenheit also, Weihnachten für die Seele sinnvoll zu nutzen."
Laut Diehm könnte ein erster Ansatz sein, Weihnachtsrituale zu zelebrieren - so gut es eben geht in dieser Zeit: Geschenke liebevoll verpacken, den Christbaum gemeinsam schmücken, mit seinen Lieben spazieren gehen, traditionelle Gewohnheiten bei der Übergabe der Geschenke pflegen, vorlesen und Gesellschaftsspiele spielen - das sind schöne Dinge, die einen in einen ganz anderen Gemütszustand versetzen.
Weihnachten, das ist auch die Lust an der Langsamkeit, mit denen man die Dinge tut. Filme anschauen, Lametta an den Baum hängen, schön essen, Musik hören oder selbst musizieren - wem es gelingt, sich auf diese Momente zu konzentrieren, zieht daraus mentale Kraft.
Beziehungspflege und Kraft aus der Ruhe
Besonders wichtig aber in diesem Jahr: Die Festtage bieten die Gelegenheit zu ausgiebigen Telefonaten mit Familienangehörigen und Freunden, die nicht selbst beim Feiern dabei sein können.
Die Weihnachtstage können generell Tage der Beziehungspflege sein, eine Pause vom Alltag, die man für intensive Gespräche mit Partnern, Eltern und Kindern nutzen sollte, für die sonst die Zeit und die Muße fehlen. "Widmen Sie sich den Menschen in Ihrer nächsten Umgebung mit einer Intensität, die während des normalen Lebens nicht möglich ist", betont der Mediziner
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Durch Selbstfürsorge in die eigene Gesundheit investieren
Neben dem "Wir" sollte an den Weihnachtstagen aber auch durch Selbstfürsorge in die eigene Gesundheit investiert werden. Jetzt ist Raum für Aktivitäten, die sonst zu kurz kommen. Ausgiebig Ausschlafen, Saunagänge, ein pflegendes Bad oder eine Yoga-Einheit zu Hause, vielleicht auch - nach dem Festtagsschmaus - der Einstieg in eine bewusste Ernährung.
"Beschenken Sie sich selbst, indem Sie neue Ideen und Hobbys ausprobieren. Vielleicht nutzen Sie die Weihnachtsferien auch dazu, neue Entspannungstechniken anzuwenden oder sich mit Meditation zu beschäftigen."
Egal für welche Entspannungsübung man sich entscheidet: Ziel ist es, zur Ruhe zu kommen und den Augenblick besser wahrzunehmen, einen Zustand der "inneren Leere" herzustellen, frei von Gedanken. Man muss kein Esoteriker sein, um in der aktiven Entspannung einen Nutzen für sich zu entdecken.
Klug schlemmen an Weihnachten
Natürlich gehören süße Naschereien und herzhafte Leckereien zu Weihnachten ebenso dazu wie Kerzenschein und Weihnachtslieder. Aber allein am Weihnachtstag werden bis zu 6.000 Kalorien konsumiert - dreimal mehr als die empfohlene Tageszufuhr.
Möglicherweise hat sich die Pandemie mit ihren Einschränkungen auch schon länger bei Gewicht und Fitnesszustand bemerkbar gemacht. Das Fest kann der körperlichen Verfassung so mancher Menschen dann obendrein noch ziemlich zusetzen. "Kein Wunder, dass Herzkreislauf-Ereignisse über Weihnachten eher zunehmen", sagt Professor Diehm. Deshalb, so der Mediziner, "ist klug schlemmen angesagt."
Keine Einwände gebe es gegen Kartoffelsalat mit Würstchen, Räucherlachs, Fleischfondue mit Brühe statt Fett sowie Braten mit Gemüse und Salaten statt Knödeln. Neben Alkohol in Maßen gehöre aber auch viel Wasser auf den Tisch. Den Verdauungsschnaps solle man bei dem vielen Essen zur Weihnachtszeit lieber weglassen.
Und hier und da mal Nüsse und Trockenfrüchte statt Stollen, Marzipan und Schokoleckerlis seien auch empfehlenswert. "Auch ein ausgelassenes Abendessen, Fischmahlzeiten und gesunde Beilagen sorgen dafür, dass die Hose auch Anfang Januar noch sitzt", so der Mediziner weiter.
Die Sünden beim Essen können aber etwa durch Spaziergänge etwas ausgeglichen werden, am besten zur Mittagszeit, da bekommt der Körper am meisten Licht und bildet somit zusätzlich auch noch das Glückshormon Serotonin.
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