- Yoga üben im Flow - das ist Vinyasa.
- Fließende Bewegungen, die ganz schön ins Schwitzen bringen, dazu gezieltes Ausatmen machen den Yoga-Stil so beliebt.
- Aber wo kommt Vinyasa her und welche Wirkung hat die körperlich fordernde Methode?
Ursprung und Philosophie: Was ist Vinyasa Yoga?
Seinen Ursprung hat Vinyasa Yoga im dynamischen Ashtanga Yoga, einer alten indischen Yoga-Tradition. "Vi" heißt auf Deutsch soviel wie "auf eine bestimmte Art und Weise", "Nyasa" bedeutet "platzieren".
Die Asanas stammen aus dem Hatha Yoga, doch es gibt einen großen Unterschied: Die Asana wird beim Vinyasa Yoga nicht einzeln geübt, sondern zu einem Flow verbunden. Diese Sequenz aus Haltungen und Atmung wird als Vinyasa bezeichnet.
Durch den Übungsfluss bekommen die Abfolgen etwas Tänzerisches, Anmutiges. Atmung und Bewegung werden synchronisiert und stellen eine körperliche Art der Meditation dar. Anders als im Ashtanga gibt es beim Vinyasa Yoga jedoch keine festen Serien und Übungsreihen. Die Sequenzen lassen viel Raum für Kreativität und können beliebig variiert werden.
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Yoga-Stil weltweit in vielen Yoga-Studios unter dem Namen Power Yoga etabliert. Der Trend stammt aus den USA, wo zahlreiche Prominente die fließenden, anstrengenden Vinyasas unter Anleitung eines Yogalehrers für sich entdeckt haben.
Dabei geht die Definition des dynamischen Yoga-Stils bis in die 1980er-Jahre zurück, als der Begründer und Yogalehrer Bryan Kest einen Weg suchte, um die östliche Philosophie des Yoga mit seiner Spiritualität für die westliche Bevölkerung attraktiv zu machen.
Warum hat Vinyasa Yoga erst als Power Yoga zahlreiche Anhänger gefunden?
Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Die Bezeichnung spricht eine Zielgruppe an, die Yoga als Workout sieht und dadurch abnehmen und den Körper definieren will.
Mit Power Yoga kann jeder etwas anfangen. Sich beim Yoga auspowern ist das Ziel, der spirituelle Anteil wird auf ein Minimum reduziert. Meditation und Pranayama kommen zwar vor, doch das Hauptaugenmerk liegt auf den körperlichen Übungen.
Als Pranayama wird die bewusste Regulierung und Vertiefung der Atmung durch Achtsamkeit und beständiges Üben bezeichnet. Und bei den Asanas ist Einatmung, Ausatmung und Anhalten des Atems wichtiger Teil bei der Durchführung.
Für wen eignet sich Vinyasa Yoga?
Vinyasa Yoga ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Anfänger sollten sich mit den klassischen Übungen (Asana) des Hatha Yoga vertraut machen, um im Vinyasa-Flow korrekt von einer Haltung in die nächste fließen zu können.
Der dynamische Yoga-Stil kann beim Abnehmen helfen, denn er kräftigt die Muskeln am ganzen Körper. Auch für Menschen, die im Alltag viel um die Ohren haben, ist Vinyasa oder Power Yoga eine effektive Möglichkeit, um den Stress des Tages hinter sich zu lassen.
Obwohl Yoga in der Schwangerschaft viele Vorteile mit sich bringt, sollte hier auf das körperlich fordernde Vinyasa Yoga verzichtet werden. Es gibt jedoch Flow-Yoga-Stunden, die speziell auf Schwangere zugeschnitten sind.
Bei Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ein entspannender Yoga-Still ebenfalls besser geeignet, da eine Vinyasa-Yoga-Stunde - je nach Yogalehrer - ganz schön anstrengend sein kann und den Puls in die Höhe treibt.
Typische Elemente des Vinyasa-Yoga-Flow
Zu den typischen Vinyasa-Yoga-Sequenzen zählen beispielsweise der Sonnengruß, der Krieger und die Katze-Kuh-Abfolge mit ihren Variationen. Davon hat jeder schon einmal gehört. Der Sonnengruß, der eine Abfolge von verschiedenen Positionen ist, gehört zu den klassischen Yoga-Übungen, die in vielen Yoga-Stilen praktiziert werden.
Der Fluss geht vom Hund in die Planke, in die Kobra und zurück in den Hund. Dieses einfache Vinyasa wird durch weitere Asanas ergänzt. Daraus entsteht für Anfänger eine einfache Sequenz oder auch eine anspruchsvolle für Fortgeschrittene - je nachdem, für wen die Stunde geeignet ist.
Die Atmung gibt immer den Impuls für die Bewegung. Werden die Sequenzen mehrfach hintereinander geübt, ist der Körper ständig in Bewegung und durchläuft einen ständigen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Einatmen und Ausatmen.
Der Stundenaufbau beginnt meist mit einer Entspannungs- oder Atemübung. Anschließend wird das Vinyasa Schritt für Schritt von dem Yogalehrer aufgebaut, bevor es zum Flow kommt. Anschließend folgt die Endentspannung.
Was ist die Wirkung von Vinyasa Yoga?
Im Gegensatz zu den ruhigen Yoga-Stilen ist der Körper beim Vinyasa Yoga viel in Bewegung. Die fließende Abfolge der Übungen macht sich beim Kalorienverbrauch bemerkbar: Eine Power-Yoga-Stunde verbrennt etwa 400 bis 450 kcal. Wer seinen Körper in Form bringen und mit Yoga abnehmen will, sollte regelmäßig Vinyasa Yoga üben.
Vinyasa Yoga-Kurs
Da die Positionen im Fluss ineinander übergehen, trainiert Vinyasa Yoga gleichzeitig Flexibilität und Kraft, Anspannung und Entspannung. Alle Muskeln des Körpers sind in Aktion, auch die der tiefliegenden Muskulatur. Das kräftigt den Rücken und kann sogar Rückenschmerzen vorbeugen. Die Beweglichkeit steigert sich von Stunde zu Stunde bei regelmäßigem Üben. So können selbst unbewegliche Yogis allmählich immer tiefer in die Positionen sinken.
Vinyasa Yoga hat auch eine positive Wirkung auf die Psyche: Durch die Abfolge an Asanas kann der Kopf abschalten. Wichtig sind nur die Atmung und die nächste Bewegung. Das fördert die Konzentration und lässt keinen Raum für Ablenkung.
Die kraftvollen Übungen trainieren innere Stärke und Durchhaltevermögen, die Entspannungsübungen unterstützen den Stressabbau. Wer gestresst auf die Matte kommt, wird den Fokus nach kurzer Zeit auf seinen eigenen Körper lenken können und wieder zu Atem kommen.
Verwendete Quellen:
- Asanayoga: "Vinyasa Yoga: Let’s get high on Vinyasa"
- Yoga Easy: "Kreativer Fluss: Alles über Vinyasa Yoga"
- Yoga Easy: "Yogastil-Lexikon: Alles über Power Yoga"
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