- Warme Abende laden allmählich wieder zum Grillen an.
- Sicherheit ist dabei das A und O und auch das Geschmackserlebnis sollte natürlich nicht zu kurz kommen.
- Darauf sollten Sie achten.
Spaß macht ein Grillabend fast immer, gerade wenn man sich mal wieder mit Freunden und der Familie trifft. Mit der Qualität des Essens ist es allerdings nicht immer zum Besten bestellt - obwohl sich die meisten Fehler ganz einfach vermeiden lassen. Mit diesen Tipps sind Sie auf der sicheren Seite.
Die Vorbereitungen
Egal ob man grillt, kocht oder backt - zwei Fehler gilt es immer zu vermeiden. Der eine ist die zu große Sparsamkeit beim Einkauf, der andere eine zu eilige Vorbereitung. Gerade beim Grillen kommt es darauf an, dass die Zutaten frisch und von bester Qualität sind. Denn anders als bei einem langen Schmorgericht, das mehr verzeiht, kommen die meisten Grill-Zutaten nur kurz auf den Rost und leben von ihrem Eigengeschmack.
Es lohnt also der Gang zum Metzger beziehungsweise in den Fisch- oder Gemüseladen Ihres Vertrauens - dann ist das Fleisch nicht zu wässrig, der Fisch fangfrisch und die Paprika schmeckt nicht nach Gewächshaus und Petroleum.
Je nach Wahl können Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte vor dem Grillen mariniert werden. So lässt sich nicht nur ein eigener Geschmack kreieren, es sinkt auch die Gefahr, mindere Qualität zu kaufen. Bei bereits eingelegten Produkten ist das leider nicht ganz unwahrscheinlich.
Was letztlich wie auf den Grill kommt, obliegt dem persönlichen Geschmack. Rezepte gibt es viele. Als Grundregel gilt jedoch, dass sehr mageres Fleisch schnell austrocknen kann. Ein Ribeye ist also eventuell beim Grillen einem Filet vorzuziehen und eine Makrele eignet sich besser als eine noble Seezunge.
Besonders, wenn Kinder mit dabei sind, ist Sicherheit das A und O beim Grillen. Denn aufgrund ihrer Größe sind sie auch noch auf Augenhöhe mit dem Grill - was schlimme Folgen haben kann. Gibt man flüssigen Brandbeschleuniger ins Feuer, kann dabei eine Feuerwand entstehen und die Kleinen frontal von den Flammen getroffen werden.
Die Initiative "Paulinchen" für brandverletzte Kinder, rät, den Nachwuchs nie näher als zwei bis drei Meter an den Grill heranzulassen.
Kein Spiritus oder selbstgemachte Grillanzünder verwenden
Man sollte generell auf Spiritus oder gar Benzin als Grillanzünder und als Brandbeschleuniger verzichten. Stattdessen: Feste und geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden. Auch elektrische Grillanzünder eignen sich laut der Initiative besser zum Anfachen der Glut. Eine kostengünstige Alternative zum gefährlichen Spiritus sind mehrere leere Eierkartons, die man ineinander stapelt und mit Kohle befüllt.
Außerdem rät die Initiative für brandverletzte Kinder: Zum Löschen des Grills immer einen mit Sand gefüllten Kübel, einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke in Griffnähe bereithalten, um im Fall der Fälle schnell löschen zu können.
Das richtige Werkzeug
Noch bevor das erste Grillgut auf den Rost kommt, sollte das richtige "Werkzeug" parat sein. Es bedarf keiner Profiausstattung, auch wenn es damit besonders viel Spaß machen kann. Wer zum Beispiel keine Grillzange besitzt, kann sich auch mit einer Würstchenzange behelfen. Nur vom Wenden mit einer Gabel raten wir ab. Jeder Einstich führt zu kleinen "Kratern", aus denen das typische Grillaroma dampfend entweicht. So wird das Fleisch im schlimmsten Fall trocken und zäh, in jedem Fall verliert es an Aroma und optischer Schönheit.
Geduld und Vertrauen
Wer unter einem Deckel grillt, sollte die notwendige Ruhe mitbringen. Denn hier gilt: Deckel zu und drauf vertrauen! Ihr Fleisch bekommt das perfekte Rosa, Ihr Maiskolben zergeht butterweich auf der Zunge, Ihr Lachsfilet ist durchzogen von Zitronenaroma…. Das funktioniert aber nur, wenn Sie der Versuchung widerstehen, alle paar Sekunden nachzuschauen, ob unterm Deckel alles stimmt. Das ist nämlich nur der Fall, solange die feinen Röstaromen unter der Haube bleiben.
Wenden verboten
Beim Grillen wird Nichtstun mit gutem Geschmack belohnt, solange man die Garzeit einigermaßen abschätzen kann. Im Idealfall wird das Grillgut nur einmal gewendet und ist dann - gegebenenfalls nach einer Ruhephase fürs Fleisch - zum Essen bereit. Wer zu häufig dreht, verhindert die Bildung einer schönen Kruste. Es kann auch passieren, dass die Hitze nicht bis zum Kern vordringt, zumindest lässt sich der optimale Garpunkt so viel schlechter abschätzen.
Bier ist tabu
Keine Sorge, natürlich kann zum Grillen das eine oder andere Bier getrunken werden - auf dem Grillfleisch hat es aber nichts verloren. Es bringt geschmacklich keinen Vorteil, setzt aber zusammen mit der heißen Glut krebserregende Stoffe frei. Wer aus Gründen von Tradition und Wohlgeruch dennoch nicht verzichten will, der fröne diesem Ritual mit Bedacht und nicht während des ganzen Grillabends. Müssen tatsächlich Flammen gelöscht werden, sollte man die Flammen ersticken oder ein entsprechender Feuerlöscher verwendet werden.
Kohle nachfüllen
Gute Holzkohle, zum Beispiel aus reiner Buche, hält lange eine gleichmäßige Hitze. Sollte es dennoch vorkommen, dass Sie neu Kohle "auflegen" müssen, so machen Sie dies nicht während der Zubereitung. Fachen Sie den Grill neu an. Noch glühende Kohle mit kalter Kohle zu vermischen verhindert eine gleichmäßige Hitzeverteilung und damit ein gleichmäßiges Braten. Auch optisch ist die frische Kohle unterm Grillgut nicht gerade ein Vergnügen.
Perfekte Steaks
Ein Rindersteak exakt bis zum gewünschten Punkt zu garen, erfordert etwas Erfahrung und manchmal auch ein Quäntchen Glück. Davon unabhängig erreichen Sie den Olymp des höchsten Genusses jedoch nur, wenn Sie dem Fleisch nach dem Grillen noch etwas Ruhe gönnen. So können sich die Säfte im Inneren setzen und Ihr T-Bone wird besonders zart. Damit die Temperatur beim Essen dennoch stimmt, wickelt man das Fleisch einfach für einige Minuten in Alufolie oder legt es unter eine Haube.
Die Sache mit dem Salz
Wer zum Salz greift, bevor der Grill auch nur entzündet ist, wird unter Umständen schwer zu kauen haben. Das Salz entzieht dem Steak Wasser, was es trockener macht. Ob man die Steaks erst nach dem Grillen salzt, bleibt allerdings eine Philosophie-Frage. Da Salz den Geschmack verstärkt, gilt bei vielen Grillprofis einsalzen bis zu 30 Minuten vor dem Grillen als optimal. Zeit hin oder her - verwenden Sie ein gutes Meersalz, zum Beispiel ein Fleur du Sel aus Guérande.
Die Reihenfolge
Bei einem lockeren Grillabend ist es durchaus gestattet, erst die Würstchen-Esser zu bedienen, dann die Gemüse-Spieße zu kredenzen und nun die Freunde des Steaks zu bedenken. Wer im Garten steht, hat Zeit und mit der Vorfreude wächst auch der spätere Genuss. Wenn Sie jedoch Unterschiedliches zeitgleich auf den Tisch bringen wollen, muss dies geplant sein. Die Grillzeiten sind sehr unterschiedlich, eine Hühnerbrust muss also deutlich länger auf den Rost als ein Stück Paprika. Alles zeitgleich und bei gleicher Hitze auf den Rost und wieder runter, das kann nicht klappen.
Zarter Fisch und gutes Öl
Das Grillen von Fisch erfordert Fingerspitzengefühl. Der Grill sollte nicht zu heiß sein, der Fisch möglichst noch "am Stück" und die Haut leicht geölt, damit sie nicht am Rost anhängt. Fischfilets kann man entweder ebenfalls auf der Haut grillen, oder sich mit einer Grillschale, einem Weinblatt oder ähnlichem behelfen. Auch Fischspieße sind eine Option. "Das Auge isst mit" - bei Fisch und Meeresfrüchten gilt dies ganz besonders. Wer selten Fisch grillt, ist zum Beispiel mit ganzen Doraden auf der sicheren Seite.
Obst vom Grill
Tatsächlich können Pfirsiche, Ananas, Mangos und Co. vom Grill einen krönenden Abschluss bilden. Auch die Früchte nehmen in wenigen Minuten das Grillaroma an und schmecken warm vorzüglich. Eine schöne Variante ist es, die Früchte zu halbieren und vor dem Grillen mit Ahornsirup zu bestreichen. Dazu passt eiskaltes Vanilleeis.
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels wurde geraten, einen brennenden Grill mit Wasser zu löschen. Das sollte man unter allen Umständen vermeiden, da dies eine Stichflamme erzeugen könnte. Verwenden Sie einen Feuerlöscher oder versuchen Sie die Flammen zu ersticken! Wir haben die Stelle korrigiert.
Hinweis: Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv, den wir aus aktuellem Anlass neu aufbereitet haben.
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