Nach dieser Pflanze wird in Chemnitz sogar gefahndet: Vorkommen von Riesenbärenklau soll sofort gemeldet werden. Auch im Rest von Deutschland ist die Pflanze als gefährlich angesehen – das hat gute Gründe.
Behörden warnen die Bevölkerung vor dem Riesenbärenklau. Die Pflanze hat sich in den letzten Jahren immer mehr verbreitet und stellt eine Gefahr für Mensch und Tier dar.
Der Riesenbärenklau ist ein Neophyt, also eine Pflanze, die in eine fremde Region eingewandert oder eingeführt wurde. Die Pflanze, ebenfalls Herkuleskraut oder Bärenkralle genannt, stammt eigentlich aus dem Kaukasus.
Sie wurde in Europa hauptsächlich eingeführt, weil man ihr wirtschaftlichen Nutzen zuschrieb – sie war als Bienenweide gedacht. Heute gilt sie als Schadpflanze.
Hautkontakt vermeiden
Für den Menschen sowie auch für Tiere stellt der Riesenbärenklau eine Gefahr dar – sein Saft enthält Furocumarine, die phototoxisch wirken, also in Kombination mit Sonnenlicht oder starkem Lampenlicht giftig reagieren.
Die so verursachten Blasen sind überaus schmerzhaft, schwer zu heilen und erinnern an Verbrennungen ersten oder zweiten Grades.
Die beste Möglichkeit bei Hautkontakt ist es, die betroffenen Stellen sofort ordentlich mit Wasser zu spülen und notfalls einen Arzt aufzusuchen.
Schädlich für die Umwelt
Nicht nur für die Gesundheit ist der Riesenbärenklau gefährlich: Er verbreitet sich auch äußerst schnell und drängt einheimische Arten zurück.
Außerdem hat er keine besonders tiefen, uferfestigenden Wurzeln, was zu erhöhter Erosionsgefahr an Gewässern führen kann.
So erkennen Sie den Riesenbärenklau
Die krautige Pflanze kann fast bis zu vier Meter hoch werden. Sein Stängel ist dicht behaart, purpurn gefleckt und kann bis zu zehn Zentimeter Durchmesser haben. Die Blätter können bis zu einem Meter lang werden und sind fiederschnittig.
Der Riesenbärenklau hat kleine, weiße Blüten, die denen von Engelswurz ähneln. Er ist leicht zu verwechseln mit dem Wiesen-Bärenklau, der jedoch in Europa heimisch ist, keinen Ausschlag verursacht und höchstens 1,5 Meter hoch wird.
Die Pflanze ist außerdem sehr robust – obwohl sie nur zweijährig ist, kann sie bis zu 40.000 Samen erzeugen, die sieben Jahre lang keimfähig sind, und bildet Nachtriebe und Notblüten. Der Riesenbärenklau treibt im frühen Frühling oder im Herbst aus.
So werden Sie ihn los
Um den Riesenbärenklau sicher zu entfernen, ist Ganzkörper-Schutzkleidung nötig, am besten auch Gesichtsschutz. Geraten wird auch, die Arbeit nicht an sonnigen Tagen auszuführen, um die Reaktion des Giftes zu mildern. Die oberste Wurzelschicht sollte man im März oder April abstechen.
Sollte das Vorkommen der Pflanze erst später entdeckt worden sein, kann man die Blüte gegen Ende Juni bzw. Anfang Juli abschneiden. Die Dolden müssen verbrannt werden, um weitere Ausbreitung zu verhindern.
In der Region Chemnitz wird dazu aufgefordert, jegliches Vorkommen der Pflanze per Bürgertelefon dem Ordnungsamt der Stadt zu melden. Auch das Landesratsamt Starnberg rät dazu, die Pflanze baldmöglichst zu bekämpfen.
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