• Yogakurse für Mamas und ihre Babys boomen.
  • Was passiert beim Yoga mit Baby? Bringt das wirklich etwas? Und was ist der Unterschied zum "Baby-Yoga"?

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Yoga sorgt für körperliche Aktivität, geistige Entspannung und inneres Gleichgewicht. Man macht es alleine, mit einem Partner oder in Gruppen. Und wenn Zuwachs in der Familie den Tagesablauf gehörig durcheinanderbringt? Macht nichts: Auch mit einem Neugeborenen können Yoginis schöne Momente beim Baby-Yoga erleben - und das Kind relaxt gleich mit.

Egal ob in einem der heutzutage zahlreich angebotenen Kurse oder zu Hause im Wohnzimmer mit Anleitungen durch DVD oder Online-Video - Eltern haben eine große Auswahl, wenn es um Baby-Yoga geht. Doch was bewirkt Yoga beim Kind eigentlich und wie läuft das Ganze ab?

Baby-Yoga ist etwas anderes als Yoga mit Baby

Es gibt zwei Arten von Baby-Yoga: Die eine, bekanntere und verbreitetere Art umfasst Übungen und Kurse, die hauptsächlich auf die Bedürfnisse junger Mütter mit Babys im Alter zwischen vier und neun Monaten eingehen. Der Unterricht konzentriert sich auf den Erwachsenen und die Kinder werden während der Session mit eingebunden. Postnatal-Yoga ermöglicht es frisch gebackenen Mamas, Yogastellungen zu trainieren, die vor allem nach Schwangerschaft und Geburt geeignet sind. Es sind Übungen, die zusammen mit dem Baby praktiziert werden und auf diese Weise eine engere Bindung zum Kind schaffen können. Und ganz nebenbei lernt man in den Kursen auch andere Mütter kennen.

Nicht zu verwechseln ist jenes "Yoga mit Baby" mit "Baby-Yoga", das die medizinische Anthropologin und Yoga-Lehrerin Franҫoise Barbira Freedman in den 80er-Jahren ersann. Bei ihren Nachforschungen in unterschiedlichen Kulturkreisen fand sie heraus, dass sich durch das gemeinsame Yoga von Mutter (oder Vater) und Baby das Einfühlungsvermögen der Eltern zu ihren Kindern verbessert - und entwickelte das Baby-Yoga, eine Mischung aus Yoga, indischer Baby-Massage sowie Griffen und Übungen peruanischer Ureinwohner mit ihren Babys.

1982 gründete Freedman zudem die Stiftung Birthlight in Cambridge, die sich auf das Gebiet "Yoga während der Schwangerschaft und nach der Geburt" konzentriert. Bei ihrem Baby-Yoga gibt es zwar auch Übungen aus dem Rückbildungsyoga, aber primär geht es dort um das Baby. Es soll vornehmlich die Gesundheit des Kindes fördern, seine Reflexe und Sinne stimulieren, aber auch gemeinsame Entspannung für Mama und Baby bringen.

Was macht man beim Mama-Baby-Yoga?

Beim klassischen Mutter-Baby-Yoga ziehen sich die Mütter bequem an, am besten in Leggings und engerem Shirt, damit flatternder Stoff nicht zu sehr stört. Eine Yogamatte sorgt für den perfekten Untergrund - auch, um dort das Baby abzulegen. In erster Linie geht es bei den Übungen um sanfte Rückbildung, das Lösen von Verspannungen, Blockaden sowie Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen. Es werden Atem- und Entspannungstechniken gelehrt und Massagen wie etwa die Schmetterlingsmassage beim Baby angewendet.

Viele Yogapositionen können zusammen mit dem Baby praktiziert werden - zum Beispiel:

  • der Sonnengruß aus dem Fersensitz mit dem Kind zwischen den Händen
  • der Drehsitz mit Baby im Arm.
  • Aber auch das dynamische Dreieck, bei dem die Mutter am Baby vorbei kreist und es kitzelt.
  • Und der herabschauende Hund - dabei kann man dem auf dem Boden liegenden Baby sogar perfekt Küsschen geben.

Yoga-Vorkenntnisse sind übrigens bei diesen Kursen nicht nötig.

Immer mehr Yogastudios bieten zudem weiterentwickelte Yogastunden für Mütter und ihre Babys an: So gibt es etwa auch Kurse mit Baby im Tragetuch oder sogenanntes Acro Yoga, das - wie der Name vermuten lässt - Yoga und Akrobatik miteinander kombiniert und auch mit kleinen Kindern angeboten wird.

Beim Birthlight Baby-Yoga wird dem Baby eine Art Thaimassage mit viel Bewegung geboten. Die Kleinen werden von den Eltern behutsam (durch den Raum) bewegt, gedehnt, massiert, mal finden sich die Babys in Rücken-, mal in der Bauch- oder Seitenlage. Je mobiler das Kind wird, desto aktiver kann es an den Yoga-Kursen teilnehmen.

Was bewirkt Baby-Yoga?

Das klassische Yoga mit Baby verspricht für Mutter und Kind gleichermaßen eine wohltuende Zeit. Während sich die Mamas nach der Geburt Stück für Stück wieder an Sport herantasten und nachgeburtliche Schmerzen bekämpfen können, profitiert auch der Nachwuchs davon. Das Wichtigste: Die Nähe zur (glücklichen) Mutter.

Die Bindung wird gestärkt und das Kind kommt leichter zur Ruhe. Zudem werden durch manche Übungen der Gleichgewichtssinn und die Motorik des Babys trainiert. Ein schöner Nebeneffekt bei Kursen außer Haus: Nicht nur Mütter kommen untereinander in Kontakt, sondern auch Babys lernen andere Neugeborene kennen und erleben Gleichaltrige in einer entspannten Umgebung.

Für ganz ähnliche Effekte sorgt das Baby-Yoga von Birthlight. Da es allerdings gezielt auf das Baby ausgelegt ist, kann die Wirkung für die Kleinen sogar noch größer sein. So sollen durch die massageartigen Übungen die Verdauung angeregt und Koliken gelöst werden. Durch das Dehnen wird obendrein die Muskulatur gestärkt.

Ob Baby-Yoga nach Freedman oder klassisches Mutter-Kind-Yoga: Beide Arten tun Körper und Geist gut - bei Mama und Baby. (tsch)

Verwendete Quellen:

  • Birthlight: "Baby-Yoga Ausbildung"
  • Momazing: "Yoga-Mama-Wisdom: Was ist eigentlich Birthlight Yoga?"
  • Netmoms: "Entspannung pur beim Baby-Yoga"
  • Superprof: "Die wohltuende Wirkung von Yoga nach der Geburt"
  • Happy Mind Magazine: "Warum Babys Yoga lieben (und warum du mit deinem Baby Yoga üben solltest)"
  • Hallo Eltern: "5 einfache Yoga-Übungen mit Baby"
  • Yoga Vidya: "Yoga mit Baby"
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