Immer mal wieder tauchen neue absurde Yoga-Formen auf: Neben dem Hunde-Yoga setzen manche Anbieter nun auf Ziegen-Yoga. Seit einigen Jahren stößt man vermehrt auf diese tierische Yoga-Form, die auch "Goat Yoga" genannt wird.

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Bei Ziegen-Yoga, das vor allem in den USA boomt, teilen sich Yoga-Schüler die Matte mit handzahmen Zwergziegen. Doch wie ist dieser ungewöhnliche Trend entstanden und kann er halten, was seine Anbieter versprechen?

Was ist Ziegen-Yoga?

Die Idee, Yoga mit Ziegen zu praktizieren, stammt ursprünglich aus den USA, genauer gesagt von der "No Regrets"-Farm im Bundesstaat Ohio. Hier lebt die Amerikanerin Lainey Morse zusammen mit einer kleinen Ziegenherde. Eines Tages kam Morse auf die Idee, ihr Hobby Yoga mit den Ziegen zu verbinden.

Das war die Geburtsstunde von "Goat Yoga". Mittlerweile hat der Trendsport einige Anhänger gefunden und inzwischen werden auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz Yoga-Kurse mit Ziegen angeboten.

Zu Beginn einer Yoga-Stunde mit Ziegen sollen sich Mensch und Tier zunächst im Stall näher kommen. Danach läuft der Kurs ähnlich wie eine gewöhnliche Yoga-Stunde ab: Die Teilnehmer werden von einem Lehrer in den Übungen angeleitet. Währenddessen dürfen sich die Ziegen frei bewegen und Gras fressen.

Immer wieder kann es vorkommen, dass die Tiere direkten Kontakt zum Menschen suchen: So beginnen sie etwa, an deren Kleidung zu knabbern oder gar auf ihren Rücken zu springen. Aus diesem Grund überschreitet eine Yoga-Stunde mit Ziegen eher selten das Anfängerlevel. Außerdem sind Berührungsängste hier völlig fehl am Platz. Stattdessen ist, sowohl auf Lehrer- als auch auf Schülerseite, Spontanität und Improvisation gefragt.

Wie wirkt Ziegen-Yoga?

Im chinesischen Tierkreiszeichen gelten Ziegen als ruhig, einfühlsam und introvertiert. Kein Wunder also, dass Anbieter wie Kunden auf die angeblich meditative Wirkung der Wiederkäuer setzen. In Kombination mit der bestenfalls vorhandenen frischen Landluft soll so ein einmaliges Erholungserlebnis entstehen.

Andere gehen sogar so weit zu behaupten, dass sich Yoga mit Ziegen positiv auf die psychische wie physische Gesundheit auswirke: Der warme und weiche Körper der Ziegen könne die Atmung der Yogis beruhigen und dabei helfen, Alltagssorgen und Stress zu vergessen. Wissenschaftlich belegt sind derartige Behauptungen bislang jedoch nicht.

Was hingegen stimmt: Die kleinen Vierbeiner dürften für so manchen Lacher während einer Yoga-Stunde sorgen und vielleicht sogar Gespräche zwischen sich fremden Menschen entfachen.

Außerdem wirkt Ziegen-Yoga dem Perfektionismus mancher Yogis gezielt entgegen. Denn mit einer Ziege auf dem Rücken lässt sich nicht jede komplizierte Stellung halten. Auf der anderen Seite ermutigt eine derartige Situation dazu, den eigenen Körper mit Muskelkraft zu stabilisieren.

Welche Nachteile hat Yoga mit Ziegen?

Yoga mit Ziegen hat also ebenso wenige Vorteile, wie es Nachteile hat. Natürlich stellt sich die Frage, ob die Ziegen während ihres Einsatzes als Yoga-Helfer immer glücklich sind. Massive Proteste von Tierschützern gibt es bislang allerdings nicht. Auch der Mensch kann keine wirklichen Nachteile aus einer Yoga-Stunde mit Ziegen ziehen.

Einziger Kritikpunkt wäre die Tatsache, dass die eigene Balance und Konzentration durch die Ziegen zeitweise unterbrochen werden könnten. Außerdem kann es vorkommen, dass die Anweisungen des Lehrers über das Gemecker hinweg nicht mehr zu verstehen sind. Ob diese Aspekte jedoch mehr zu einer Teilnahme motivieren oder davon abraten, liegt im individuellen Ermessen des Yogis.

Lesen Sie auch: Namaste, Asana und Om: Was bedeuten die gängigsten Yoga-Begriffe?

Verwendete Quellen:

  • Spiegel: "Kuriose Yoga-Variante - Biegen mit Ziegen"
  • FitforFun: "Yoga mit Ziege - Der neue Trend"
  • Elle: "Ziegen-Yoga"
  • Reisereporter: "Vergiss Alpakas: Entspannung beim Ziegen-Yoga"
  • Greenpeace: "Mit Ziegen biegen: «Goat Yoga»-Trend hat Groupies und Grenzen"
  • Süddeutsche: "Ziegenyoga"
  • Brigitte: "Oha! Gesundheitsamt verbietet kuriosen Yoga-Trend"
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