Zecken können überall auf der Laufstrecke sein und Krankheiten übertragen: Tipps zu Vorsorge und erster Hilfe in der Zeckensaison.
Zecken sind als Überträger von Krankheiten bekannt. Vor allem die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz: Meningitis) können für Läuferinnen und Läufer zur großen Gefahr werden. Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektion durch Bakterien (Borrelien), FSME wird im Gegensatz dazu durch Viren übertragen. Im Vergleich zur Borreliose, die erst nach einem Zeitfenster von zwölf bis 24 Stunden übertragen wird, kann das FSME-Virus ohne Zeitverlust direkt in das Blut übergehen. Nach Schätzungen des Berliner Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jedes Jahr knapp 40.000 bis 80.000 Menschen an Borreliose, einer Krankheit, die Nervensystem, Gelenke und Gewebe angreifen kann. Damit ist Borreliose die häufigste von Zecken übertragene Krankheit.
Bei welchen Temperaturen sind Zecken aktiv?
Zecken sind in den wärmeren Monaten aktiv. Wenn die Temperaturen über sieben Grad Celsius klettern, beginnt in Deutschland die Zeckensaison. Sie mögen es warm und feucht, weshalb ihre Aktivität stark witterungsabhängig ist.
Wann ist in Deutschland Zeckensaison?
Weil sie es am liebsten warm mögen, liegt ihre Hauptaktivitätszeit in den Monaten März bis Oktober. Von Frühling bis Herbst ist in Deutschland also Zeckensaison und somit auch Zeckenalarm angesagt. In dieser Zeit solltest du dich auf der Laufrunde besonders schützen.
Sind Zecken auch im Winter aktiv? In milden Wintern kann schon früher eine Gefahr von ihnen ausgehen. Das gilt auch für einen warmen Jahresabschluss: Sollte der Herbst warm und sonnig ausfallen, gehen Zecken länger auf Nahrungssuche, bevor sie sich einen kältegeschützten Ort (Laub, Unterholz, Erdspalten oder Moos) suchen, um in eine Art Winterstarre zu verfallen. Wie andere Tiere beim Winterschlaf verlangsamen auch sie ihren Stoffwechsel auf Sparflamme und können so über den Winter kommen. In einigen Regionen, vor allem in den Zecken-Risikogebieten, wie zum Beispiel im warmen Süddeutschland, sollte man deshalb immer die Außentemperatur kontrollieren. Mehr Informationen zu den Risikogebieten findest du weiter unten.
Wo muss ich besonders auf Zecken achten?
Zecken gehören zu der Familie der Spinnen und sind genauso wie ihre Artgenossen quasi an jedem Ort zu finden. Ob im eigenen Garten, Gräsern, Büschen oder im Park. Sie sind nahezu überall, ohne dass man sie bemerkt. Zecken können nicht springen, allerdings reicht es ihnen schon, wenn man die Gräser streift oder an einem Ast hängen bleibt, um sich an uns zu klemmen. Läuferinnen und Läufer sind bei der Nahrungssuche von Zecken aufgrund der kurzen Kleidung und des Schweißgeruchs leider eine besonders beliebte Beute.
Warum heißt es Zeckenstich?
Weil Zecken stechen und nicht beißen. Der Volksmund spricht zwar vom "Zeckenbiss", aber Zecken beißen mit ihren Mundwerkzeugen nicht zu, sondern sie bilden daraus einen Stechrüssel, den sie in die Haut stechen. Korrekt ist also der Begriff "Zeckenstich". An der Spitze der Mundwerkzeuge befinden sich zwei kleine, bewegliche und sehr scharfkantige Glieder, die sogenannten Finger. Diese ritzen durch ihre Bewegung die Haut an und bahnen dem Stechrüssel den Weg ins Gewebe, um an das Blut des Wirtes zu gelangen.
Wo besteht für Läuferinnen und Läufer die größte Zeckengefahr?
Zecken warten in der Regel im hohen Gras einer Wiese oder an Büschen auf einen potenziellen Wirt, auf den sie umsteigen können. Sie halten sich in Laubwäldern und auf allen am Waldrand gelegenen Grasflächen auf, die nicht zu trocken sind und die nicht in regelmäßigen Abständen gemäht werden. Das gilt übrigens auch für Berglandschaften. Seltener sind Zecken in Nadelwäldern und auf sehr trockenen Wiesen zu finden.
Fast bei allen Läufen in Natur und Landschaft kommt man beim Joggen mit langen Gräsern, tiefen Ästen oder Büschen in Kontakt. Mit ihren kurzen Klamotten und dem Schweiß auf der Haut sind Läuferinnen und Läufer besonders beim gemütlichen Waldlauf ein leichtes Ziel für die blutsaugenden Spinnentiere. Zecken besitzen nämlich ein Haller’sches Organ an den Vorderbeinen, mit dem sie unter anderem Buttersäure und Ammoniak im Schweiß riechen können.
Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, Zecken ließen sich von Bäumen fallen oder würden auf ihren Wirt springen, lassen sich die Parasiten eher von ihrem Wirt abstreifen, sobald dieser den Ast oder Grashalm streift, auf dem sie sitzen. Krallt sich die Zecke im Fell eines Haustiers fest, kann sie beim Streicheln oder Bürsten auf einen neuen Wirt übergehen.
Der Hund als Trainingspartner: Immer mit einem treuen Begleiter
Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch Katzen höher als durch Hunde. Allerdings kann die Zecke nur auf den Menschen übergehen, bevor sie sich am Tier festgebissen hat. Menschen, die Tiere halten, sollten sich also, vor allem wenn sie in Risikogebieten leben, in der Zecken-Saison von März bis Oktober täglich auf Zecken absuchen.
Wie schütze ich mich draußen vor Zecken?
Um als Läuferin oder Läufer einem Zeckenstich vorzubeugen und das Risiko so niedrig wie möglich zu halten, solltest du folgende 7 Tipps berücksichtigen:
Wie sieht ein Zeckenstich zu Beginn aus?
Ein Zeckenstich fällt meist auf, weil man vor oder nach dem Duschen einen kleinen schwarzen Fleck auf der Haut findet, der sich nicht auf die Schnelle entfernen lässt. Schaut man dann genauer hin, erkennt man die nadelöhrgroße Zecke und oft auch die beiden "Finger", mit denen sie sich in der Haut festhält. Ist der Zeckenstich schon älter, juckt die Hautstelle häufig, oder es bildet sich eine leichte Rötung im Stichbereich. Ältere Zecken sind nicht mehr schwarz, sondern färben sich im hinteren Bereich bräunlich. Bevorzugte Einstichstellen für Zecken sind Hautbereiche, die gut durchblutet und besonders dünn sind, wie zum Beispiel Ellenbogen, Kniekehlen, Achselhöhlen, der Leistenbereich oder im unteren Verlauf der Achillessehne am Sprunggelenk.
Das solltest du über die Symptome nach einem Zeckenstich wissen: Die ersten Symptome, wie das charakteristische Hautjucken, treten frühestens 24 Stunden nach dem Stich auf. Die Besonderheit eines Zeckenstichs ist, dass Zecken beim Stechen ein Sekret abgeben, das sowohl die Schmerzen des Einstichs als auch die Blutgerinnung unterbindet. Deshalb ist ein Zeckenstich innerhalb der ersten 24 Stunden fast immer ein Zufallsfund. Im Bereich der Einstichstelle treten manchmal Rötungen oder/und Schwellungen auf. Die Zecke kann bis zu 15 Tage am Körper des Wirts verweilen und lässt sich dann vollgesogen und deutlich größer als zu Anfang (wo sie oft kaum sichtbar ist) abfallen. Vor allem Menschen mit vielen Sommersprossen und Muttermalen sollten beim Abtasten der Haut genau aufpassen, eine Zecke ist anfangs zwar sehr klein, aber man spürt eine leichte Erhöhung im Vergleich zum Muttermal. Im Zweifelsfall am besten mit der Lupe untersuchen.
Wie sollte ich bei einem Zeckenstich reagieren?
Wenn du eine Zecke an deinem Körper entdeckst, entferne diese so schnell wie möglich. Je länger die Zecke in der Haut sitzt, desto höher wird das Risiko, sich mit Borreliose zu infizieren. Für die Entfernung der Zecke sind besonders die ersten 12 bis 24 Stunden entscheidend, denn erst dann gelangen die Bakterien, die für die Übertragung der Borreliose verantwortlich sind, in unseren Körper. Tipp: Lass dir von einer zweiten Person helfen. Sie kann die Zecke meist besser erkennen und dann mit ruhiger Hand entfernen.
Wie entferne ich eine Zecke?
Für die Entfernung von Zecken gibt es mehrere Hilfsmittel. Während man Zecken früher eher herausdrehte und dann das Herausziehen empfahl, gilt heute: Du kannst ziehen, drehen oder hebeln, egal wie, aber konzentriert und langsam sollte es sein. Nur so kannst du auf Nummer sicher gehen, dass die gesamte Zecke entfernt wird und nichts zurückbleibt. Welches Hilfsmittel du dabei benutzt, bleibt dir überlassen. Ganz kleine Zecken lassen sich mit der Zeckenkarte und dem Zeckenlasso oft schlechter fassen als mit Zange und Pinzette.
- Entfernung mit der Zeckenzange oder der (Zecken-)Pinzette: Setze die Zeckenzange oder die Pinzette direkt an der Haut an. Übe dann einen langsamen, aber stetigen Zug auf die Zecke aus, bis der Widerstand geringer wird und die Zecke deine Haut loslässt. Achtung: Nicht den Körper der Zecke mit der Zange zerdrücken!
- Entfernung mit der Zeckenkarte: Nutze je nach Größe der Zecke die kleine oder große Öffnung der Zeckenkarte. Schiebe die Öffnung direkt an der Haut zwischen Haut und Zeckenkopf. Ziehe oder drehe ganz langsam und stetig, bis der Widerstand geringer wird und die Zecke loslässt.
- Entfernung mit der Zeckenschlinge oder dem Zeckenlasso: Die Zeckenschlinge/Zeckenlasso sieht aus wie ein Kugelschreiber, an dessen Ende sich statt der Schreibmine eine kleine Drahtschlinge befindet. Fasse mit dieser Drahtschlinge die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehe oder drehe sie langsam und kontrolliert heraus.
Wenn du die Zecke entfernt hast, töte sie am besten durch Zerdrücken mit einem harten Gegenstand. Kontrolliere nach dem Entfernen der Zecke, dass keine Reste in der Haut zurückbleiben und markiere die Einstichstelle mit einem Kreis, damit du sie beobachten kannst. Ein Zeckenstich ist generell kein Grund für den Besuch beim Hausarzt. Nur wenn sich die Stelle verändert, solltest du deine Hausärztin konsultieren. Bewahre die getötete Zecke am besten auf, was hilfreich sein könnte, falls es zu einer Infektion käme.
Der Forschung helfen: Du kannst die Zecke einschicken, diese wird dann von Fachexperten untersucht und man kann so der Forschung helfen. Informationen dazu im Zecken-Atlas.
Beobachte die Einstichstelle und achte auf diese möglichen Krankheitssymptome:
- Dauerhaftes Jucken an der Einstichstelle
- starke Rötung an der Stelle und darum herum
- grippeähnliche Symptome, wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Sehbeschwerden, Übelkeit, Fieber
- Muskelschmerzen, Krämpfe
- allgemeine Abgeschlagenheit
Sollte eines dieser genannten Symptome auftreten, begebe dich schnellstmöglich in ärztliche Behandlung! Die Abklärung von Borreliose und Meningitis erfolgt dann durch die Untersuchung vorhandener Antikörper im Blut.
Erste Hilfe bei Zeckenstichen
Wenn du eine Zecke findest, die sich an deinem Körper festgebissen hat, ist schnelles Handeln gefragt. Das solltest du bei einem Zeckenstich tun:
- Schnell handeln: Sofortiges Entfernen der Zecke, wie oben beschrieben. Hebele die Zecke vorsichtig heraus, ohne den Parasiten dabei zu zerquetschen. Desinfiziere anschließend die Stichstelle.
- Keine Hausmittel: Die Zecke nicht mit Öl oder anderen Substanzen behandeln oder beträufeln!
- Stich beobachten: Ein sicheres Symptom für Borreliose ist eine auffällige kreisförmige Hautrötung, die noch bis zu vier Wochen nach dem Stich auftreten kann. Suche in diesem Fall sofort eine Ärztin oder einen Arzt auf. Bei Verdacht auf Borreliose muss in jedem Fall sofort eine Antibiotika-Behandlung erfolgen.
- Aufbewahren: Wirst du während der Arbeit von einer Zecke gestochen, bewahre die Zecke auf, um Ansprüche gegen die Berufsgenossenschaft geltend machen zu können. Borreliose gilt in diesem Fall als Berufskrankheit.
Nach dem Zeckenstich wieder Sport? Wenn die oben genannten Symptome nicht auftreten, kannst du ohne Probleme nach der Entfernung der Zecke wieder Sport machen und deine gewohnte Laufrunde genießen.
Wann ist eine Impfung angesagt?
Gegen die Lyme-Borreliose (Bakterien) kann man sich, wie schon gesagt, bislang im Gegensatz zu FSME (Viren) nicht impfen lassen. Hier hilft nur schnelles Handeln: Lyme-Borreliose sollte frühzeitig mit konventionellen Antibiotika behandelt werden, um bleibende Schäden zu vermeiden. Spätere Krankheitssymptome sind oft so unspezifisch, dass ein Zeckenstich als Ursache möglicherweise gar nicht mehr erkannt wird.
Risikogebiete vor allem in Süddeutschland
In Deutschland erkranken jährlich zwischen 400 und 700 Menschen an der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese Erkrankung wird durch Zecken, die das FSME-Virus in sich haben, übertragen und kann zu einer – im schlimmsten Falle tödlichen – Hirnhautentzündung führen. Über 160 Landkreise sind in Deutschland als FSME-Risikogebiete identifiziert. Diese liegen vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und Thüringen. Aber auch andere Regionen in Mitteldeutschland und sogar einige in Norddeutschland sind betroffen. In einigen eher südlicheren Gebieten sind Zecken aufgrund des Klimawandels ganzjährig aktiv. Mehr Hintergrundinformationen zu Zecken und FSME findest du beim Informationsdienst Wissenschaft e.V.
Allen Personen, die in FSME-Gebieten leben oder Urlaub machen und sich im Freien aufhalten, empfehlen Expertinnen und Experten aus der Medizin die FSME-Impfung. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Impfschutz vollständig ist und zeitgerecht aufgefrischt wird.
Eine Übersichtskarte der FSME-Risikogebiete findest du hier
Eine Übersicht an Zeckenschutzmitteln
Die Palette an Mitteln gegen Zecken und andere Insekten ist groß. Da ist es gar nicht so einfach, das richtige Produkt zu finden. Folgende Produkte eignen sich, um im Freien Zeckenstichen vorzubeugen:
Anti Brumm Zecken Stopp Spray
Hier bestellen: Anti Brumm Zecken Stopp Spray
Anti Brumm ist der Klassiker unter den Herstellern von Mücken- und Zeckenschutzmitteln. Bis zu acht Stunden schützt das Zecken-Stopp-Spray wirksam gegen die ungeliebten Blutsauger. Das Spray kommt ohne Parfum daher, stört den Geruchssinn der Zecken und ist auch zum Auftragen auf die Kleidung geeignet. Doppelter Schutz durch hohe Socken und Anti Brumm macht es den Zecken ordentlich schwer, das Hosenbein hochzukrabbeln.
Wirkungsdauer: bis zu 8 Stunden
UVP: 19,70 Euro (150 ml)
Nobite Hautspray
Hier bestellen: Nobite Hautspray
Das Nobite Spray wirkt gegen Mücken und Zecken, und das bis zu sieben Stunden. Das Spray ist in der 100ml-Dose eher klein und passt gut in die Tasche – bei Ausflügen, auf Reisen oder beim nächsten Lauf durch Wald und Felder.
Wirkungsdauer: bis zu sieben Stunden
UVP: 16,70 Euro (100 ml)
Autan Defense Zeckenschutz
Hier bestellen: Autan Defense Zeckenschutz
Das Pumpspray von Autan hat eine besonders lange Wirkungsdauer: Bis zu zwölf Stunden soll das Mittel laut Hersteller Schutz gegen Mücken und Zecken bieten. Neben dem Zeckenspray bietet Autan eine Vielfalt an Insektenschutzmitteln an.
Wirkungsdauer: bis zu 12 Stunden
UVP: 12,90 (100 ml)
Fünf Mythen über Zecken und die Aufklärung
Um Zecken ranken sich viele Mythen: Stechen oder beißen Zecken? Besteht die Gefahr nur im Wald? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken? Es gibt vieles, das über Zecken gesagt wird, aber nur etwa die Hälfte davon stimmt. Wir klären diese Mythen auf.
Mythos Nr. 1: Zecken beißen nicht, Zecken stechen!
Im Volksmund heißt es "Zeckenbiss", der Zoologe spricht dagegen von einem "Zeckenstich". Denn tatsächlich beißt die Zecke mit ihren Mundwerkzeugen nicht zu, sondern bildet daraus einen Stechrüssel, wie oben schon erläutert.
Mythos Nr. 2: Ein Zeckenstich führt immer zu Borreliose
Falsch! Die Verbreitung des Erregers ist unterschiedlich stark und lässt sich in Risikoregionen einteilen. Eine Übersichtskarte über Borreliose-Risikogebiete findest du hier. Je nach Region tragen laut Robert Koch-Institut zwischen 5 und 35 Prozent der Zecken Borreliose-Bakterien in sich. Solltest du von einer infizierten Zecke gestochen werden, ist auch dann noch nicht sicher, ob du dich ansteckst, denn dies hängt von einigen Faktoren ab, unter anderem vom Immunsystem. Im Schnitt beträgt die Wahrscheinlichkeit, sich nach einem Stich mit Borreliose zu infizieren, nur 1,5 bis 6 Prozent. Je länger die Zecke saugt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung. Deshalb ist es so wichtig, sie schnellstmöglich zu entdecken und innerhalb von zwölf Stunden zu entfernen.
Mythos Nr. 3: Bei einer Borreliose kommt es immer zu einer Hautrötung
Falsch! Circa 30 Prozent der durch einen Zeckenstich Infizierten weisen nicht die typische "Erythema migrans" auf, wie Ärzte und Medizinerinnen die kreisförmige, großflächige Rötung nennen, die ein sicheres Anzeichen für Lyme-Borreliose ist. Manche Infizierte zeigen nur eine kleinflächige, andere sogar überhaupt keine Rötung. Bis sich die "Wanderröte" ausbildet, kann es außerdem bis zu 28 Tage dauern. So lange sollte man nach einem Zeckenstich die betroffene Hautpartie beobachten.
Mythos Nr. 4: Bei einer Borreliose bleiben die Folgen immer lange
Falsch! Nur zehn bis 20 Prozent der Betroffenen leiden länger als sechs Monate an den Symptomen und Nachwirkungen dieser Infektion. Je schneller die Erkrankung erkannt wird und je früher die entsprechenden Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, desto höher sind die Heilungschancen und desto schneller verschwinden die Symptome auch wieder. Die überwiegende Mehrheit der Infizierten ist nach der Behandlung also wieder genauso fit wie vor der Infektion mit dem Erreger.
Mythos Nr. 5: Trails und Naturwege sind die einzigen Gefahrenbereiche
Falsch! Zecken kann man sich auch im eigenen Garten, im Park und sogar in Innenstädten mit wenig Natur einfangen. Entgegen vieler Erzählungen fallen sie nicht von Bäumen, sondern sitzen beispielsweise an Grashalmen. Läuft man daran vorbei und streift das Gras beispielsweise mit dem Unterschenkel, bleibt die Zecke am Unterschenkel hängen und sucht sich von dort aus eine geeignete Stelle, um sich an ihrem Wirt festzustechen.

Fazit: Vorsicht ist bei Zecken besser als Nachsicht!
- Dusche nach jedem Lauf und suche deine Haut ab.
- Halte Hilfsmittel zum Entfernen von Zecken zu Hause bereit.
- Wenn du eine Zecke entdeckst, entferne diese sofort (je länger die Zecke an dir ist, desto größer die Gefahr einer Erkrankung).
- Schütze dich besonders in den Monaten März bis Oktober mit Zeckensprays und mit der richtigen Laufbekleidung.
- Wenn du in Risikogebieten wohnst, informiere dich über eine FSME-Schutzimpfung.
- Suche bei den oben geschilderten grippeähnlichen Symptomen (Hinweis auf FSME) sofort einen Arzt auf sowie bei Symptomen für Borreliose (auffällige kreisförmige Hautrötung, die noch bis zu vier Wochen nach dem Stich auftreten kann).
Perfekt ausgestattet: Hier geht’s zu den besten Sommer-Langarmshirts
Mitten in der Marathonvorbereitung? Hier findest du unser großes Marathon-Special © Runner’s World