Ashtanga Yoga gilt als die anstrengendste Yoga-Form, die gerade deswegen viele Anhänger findet. Dynamische Bewegungen im Einklang mit der Atmung, die mehrfach wiederholt werden, lassen den Schweiß fließen und den Geist zur Ruhe kommen. Wo Ashtanga herkommt und welche Übungen praktiziert werden.
Was ist Ashtanga Yoga? Definition und Ursprung
Ashtanga Yoga ist ein sehr dynamischer Yoga-Stil, der sogar als der Anstrengendste bezeichnet wird. In Indien hat er eine lange Tradition, doch erst in den 1970er-Jahren wurden die festgelegten Sequenzen durch Krishna Pattabhi Jois populär.
Von Kalifornien aus verbreitete der Inder seine Philosophie, bei der Atmung, Körper und Geist beim Üben der Ashtanga-Serien in Einklang gebracht werden sollen. Der Name bedeutet übersetzt "8 Glieder" und stammt aus dem alt-indischen Sanskrit.
Der Unterschied zwischen Ashtanga Yoga und Hatha Yoga: Obwohl im Ashtanga Yoga die Asanas des Hatha Yoga Verwendung finden, werden diese in einer fließenden Serie nach einer vorgegebenen Reihenfolge geübt. Die Atmung ist auf die Bewegung abgestimmt.
Die Übung der kraftvollen Abfolgen, die sich mehrfach wiederholen, hat einen meditativen Effekt. Hier findet die Meditation also nicht in der Entspannung statt, sondern bereits im Flow. Der spirituelle Anteil wurde für die westliche Welt stark reduziert, die meisten Ashtanga-Stunden legen den Fokus auf Körper und Atmung.
Ashtanga und Vinyasa Yoga sind sich in vielem sehr ähnlich und werden in Studios auch unter der Bezeichnung Power Yoga angeboten. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass sich Ashtanga an die vorgegebenen Serien hält, Vinyasa hingegen viel Raum zur kreativen Erweiterung der Übungssequenzen lässt.
Wer die Ashtanga-Serien beherrscht, kann hervorragend alleine für sich üben. Entweder zu Hause oder in der Yoga-Stunde, in der ohnehin jeder die Abfolgen in seinem eigenen Tempo durchführt. Trotzdem hat der Lehrer ein wachsames Auge auf die präzise Ausführung und wird Haltungen korrigieren.
Der ständige Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, Kraft und Dehnung ist sehr schweißtreibend und anstrengend. Deshalb ist es nicht ratsam, noch kurz vor der Stunde etwas zu essen. Dafür eignet sich Ashtanga Yoga kombiniert mit einer vollwertigen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse hervorragend zum Abnehmen.
Ashtanga-Stellungen und ihre Wirkung
Im Ashtanga Yoga werden die Asanas in einer festgelegten Reihenfolge geübt. Die Basis bilden die Übungen des klassischen Hatha Yoga, die oft durch Sprünge verbunden werden. Jede Position wird exakt fünf Atemzüge lang gehalten. Als Einstieg in die Übungsreihe dient der Sonnengruß, der in stehende Haltungen, Dreieck und Vorbeuge übergeht.
Es gibt insgesamt sechs Serien, allerdings wird meist nur die erste Serie "Yoga Chikitsa" unterrichtet, was übersetzt so viel wie "Yoga-Therapie" bedeutet. Die zweite Serie ist sehr anspruchsvoll und wird nur selten in den Studios gelehrt.
Bereits die erste Serie, die aus 41 Asanas besteht, ist Herausforderung genug. Das ist auch der Sinn des Yoga-Stils: Ashtanga soll überfordern, damit der Yogi Demut verspürt. Das klingt nach harter Arbeit und ist es auch. Ashtanga Yoga hat jedoch viele Vorteile:
- Körper und Geist kommen in Balance
- die Konzentration wird gesteigert
- Stress wird abgebaut
- die Muskeln werden gekräftigt und gedehnt
- die Faszien werden gedehnt
- die Durchblutung wird angeregt
- der Energiefluss wird aktiviert
- Blockaden werden gelöst
- Disziplin und Durchhaltevermögen werden trainiert
- die Zufriedenheit wird gesteigert
Ashtanga Yoga sollte jeden Tag geübt werden, um den vollen Benefit zu erhalten. Bis Sie die Asanas korrekt ausführen, kann es jedoch Monate bis Jahre dauern. Geduld und eiserner Wille sind gefragt. Doch die Energie, die den Körper nach der Yoga-Praxis durchströmt, ist es wert.
Was sollte man bei Ashtanga Yoga beachten?
Da der Schweiß bald fließen wird, ist eine rutschfeste Matte sinnvoll. Andernfalls fehlt der Halt in Positionen wie dem herabschauenden Hund. Ein Handtuch sollte ebenfalls griffbereit sein. Fortgeschrittene arbeiten beim Ashtanga Yoga an ihrer Körperhaltung. Denn Ziel der Yoga-Praxis ist es, die Asanas in der exakten Reihenfolge so präzise wie möglich auszuführen und die eigenen Grenzen auszutesten.
Für Anfänger empfiehlt sich eine Ashtanga-Stunde für Einsteiger, um sich langsam mit den Serien vertraut zu machen. Yoga-Vorkenntnisse sind von Vorteil, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Wer bisher noch keine Erfahrungen mit Yoga gemacht hat, wird sich anfangs etwas schwertun.
Auf der anderen Seite macht sich beim Ashtanga Yoga schnell ein Fortschritt bemerkbar, da die Übungen immer gleich bleiben und mit jeder Stunde eine Verbesserung in Kraft und Flexibilität spürbar ist.
In der Schwangerschaft sollten die Sprünge, Drehhaltungen und schnelle Atmung generell nicht geübt werden. Wer dennoch nicht auf die Ashtanga-Praxis verzichten möchte, sollte einen speziellen Kurs für Schwangere besuchen.
Gut zu wissen: Normalerweise gibt es im Ashtanga Yoga keine Erklärung der Asanas. Sie werden in Sanskrit angeleitet. Wer nicht völlig überfordert in der Stunde stehen will, sollte sich vorher mit den Namen der wichtigsten Figuren vertraut machen.
Verwendete Quellen:
- Yoga Easy: "Yogastil-Lexikon: Alles über Ashtanga Yoga"
- Asanayoga: "Ashtanga Yoga: Dynamisch, kraftvoll und kontrolliert"
- Lotuscrafts: "Ashtanga Yoga: Alles über den Yoga-Stil und die 6 Serien"
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