Ein Hochhaus-Komplex mit Ausgehverbot und Sicherheitsdienst vor der Tür: In Grevenbroich wurde ein Corona-Massentest nötig, weil sich einige Infizierte nicht an Quarantäne-Auflagen gehalten hatten. Am Montag wurde zudem eine Leiche in einer der Wohnungen entdeckt.
Grevenbroich kannten viele Menschen bisher nur durch
In der Coronakrise aber schreibt ein Hochhauskomplex in der zum Kreis Neuss gehörenden Stadt unrühmliche Schlagzeilen.
Corona-Massentest zeigt fünf Infektionen
Nach aufwändigen Coronavirus-Tests bei 377 der 450 Bewohner steht fest, dass unter ihnen fünf Infizierte sind. Der Massentest war notwendig geworden, weil laut Behörden infizierte Bewohner die Quarantäne nicht eingehalten hatten.
Während der Testungen wurde das Gelände um die drei zusammenhängenden Häuser eingezäunt. Vier Sicherheitsleute passen in der zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach gelegenen Stadt auf, dass keine Menschen auf das Gelände kommen und niemand es verlässt.
Der Kreis erklärte, bei den positiv Getesteten handele es sich um eine alleinstehende Person sowie vier weitere Infizierte aus drei Familien.
Das Kreis-Gesundheitsamt empfehle der Stadt, die Betroffenen schnellstmöglich gemeinsam mit allen im Haushalt lebenden Personen für zunächst 14 Tage anderweitig unterzubringen.
Stadt muss Kontaktpersonen der Infizierten ermitteln
Die Stadt Grevenbroich erklärte, die Quarantäne für den gesamten Gebäudekomplex gelte erst einmal weiter. Zunächst müssten die näheren Kontaktpersonen der Infizierten ermittelt werden.
Außerdem hatte die Polizei in dem Hochhauskomplex eine Leiche gefunden. Sie lag in der Wohnung eines 58-Jährigen, der seit längerem nicht gesehen wurde. Mittlerweile konnte bestätigt werden, dass es sich dabei um den Wohnungsinhaber handelt.
Von einem Verbrechen gehen die Ermittler nicht aus: Es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen.
Leiche gefunden: Todesursache unklar
Die genaue Todesursache war zunächst weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach solle nun entscheiden, ob die Leiche obduziert werde, sagte die Polizeisprecherin. (dpa/mgb/dh/hau)
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