Die Bundeskanzlerin zeigt sich besorgt angesichts der steigenden Zahl der Corona-Infektionen. Angela Merkel fordert, lokale Infektionsherde deutlicher anzugehen, um "Zahlen wie in Frankreich" an Weihnachten zu verhindern.
Bundeskanzlerin
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über diese Äußerung Merkels berichtet. Die Kanzlerin forderte, man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen.
Merkel räumt Schulen, Kitas und der Wirtschaft Priorität ein
Am Dienstag (14:00 Uhr) will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte die Kanzlerin.
Demnach soll in der Runde mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen etwa bei großen Familienfeiern debattiert werden. So sollten vorher die Gäste erfasst werden, um über diese Anmeldungen die Infektionsketten nachvollziehen zu können.
Lokale Infektionsherde müssten sehr deutlich angegangen werden, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich, betonte Merkel nach diesen Informationen weiter. Die Infektionszahlen in Europa seien besorgniserregend, sagte die Kanzlerin besonders mit Blick auf die Lage der Wirtschaft.
In Europa gebe es nicht die Kraft, ein zweites großes Rettungspaket gegen die Corona-Folgen zu finanzieren. Die Pandemie bewirke weltweit einen Einbruch der Kaufkraft.
Kramp-Karrenbauer: "Menschen wünschen sich gemeinsame Linie"
Merkel äußerte zugleich Zweifel, dass die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Maßnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten. "Es muss in Berlin was passieren", wurde die Kanzlerin zitiert.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte nach Teilnehmerangaben, die Runde mit den Ministerpräsidenten sei sehr wichtig für die Entwicklung der Zahl der Corona-Infektionen. Sie forderte "ein geeintes Signal" aus der Runde. "Die Menschen wünschen sich von der Politik eine gemeinsame Linie."
Dabei müsse man immer auch die regionalen Entwicklungen beachten. Ein flexibles System je nach lokaler Lage sei sinnvoll, sagte sie demnach. (dpa/dh)
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