Mutmaßlich betrügerische Webseiten haben mithilfe von gefälschten Antragsformularen die Soforthilfe-Auszahlung genutzt, um Daten abzugreifen. Als Reaktion stoppt das Land Nordrhein-Westfalen vorerst die Zahlung der Zuschüsse.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Zahlung der Corona-Soforthilfe für Soloselbstständige und Kleinstbetriebe vorerst gestoppt. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium teilte am Donnerstag mit, es sei bereits am Dienstag nach Hinweisen auf Fakewebseiten Strafanzeige wegen Betrugs erstattet worden. In Abstimmung mit dem Landeskriminalamt (LKA) sei am Mittwochabend der Stopp verfügt worden.
Daten wurden über gefälschte Antragsformulare abgegriffen
Demnach hatte das LKA festgestellt, dass die Betreiber der in Suchergebnissen im Internet prominent platzierten Fakewebseiten mit gefälschten Antragsformularen Daten abfischten und diese mutmaßlich für kriminelle Machenschaften nutzten.
Das LKA hat eine Ermittlungskommission eingerichtet. "In den kommenden Tagen wird die Ermittlergruppe ihre Recherchen fortsetzen, um betrügerische Anträge zu identifizieren", teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Kleinunternehmen und Selbstständige können dem Ministerium zufolge aber weiter die Soforthilfe beantragen. Es solle dafür aber ausschließlich die offizielle Internetseite genutzt werden - https://soforthilfe-corona.nrw.de. Von dem Auszahlungs-Stopp seien mehrere tausend Antragsteller betroffen, sagte ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums. Wann die Zahlungen wieder aufgenommen werden könnten, sei noch nicht abzusehen. Antragsteller, die auf ihre Überweisung warten, wurden um Geduld gebeten.
Zuschüsse zwischen 9.000 und 25.000 Euro
Sowohl der Bund als auch das Land hatten direkte Zuschüsse für Unternehmen beschlossen, deren Geschäft angesichts der Corona-Pandemie leidet oder ganz ausfällt. Betriebe mit bis zu fünf Angestellten können 9.000 Euro beantragen, Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten 15.000 Euro.
Mittelgroße Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern können 25.000 Euro bekommen. In den vergangenen Wochen wurden bereits Hunderttausende Anträge in NRW bewilligt. (awa/afp/dpa)
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