- Pfizer wird die Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech für drei bis vier Wochen reduzieren - auch für Deutschland.
- Der Grund sind Umbauten am Werk im belgischen Puurs.
- Unklar ist, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen.
Das US-Unternehmen Pfizer verringert für drei bis vier Wochen die Lieferungen des Corona-Impfstoffs seines Kooperationspartners Biontech. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitagnachmittag in Berlin mit.
Dies sei der EU-Kommission und über diese den EU-Mitgliedsstaaten kurzfristig mitgeteilt worden, gab das Ministerium bekannt. Ein Sprecher fügte hinzu, dass die für Deutschland am Montag vorgesehene wöchentliche Lieferung wie geplant erfolge.
Grund für Lieferprobleme ist Umbau des Pizer-Werks in Puurs
Grund für die Lieferprobleme sind demnach Umbauten im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Aus Puurs würden alle Länder der Welt außer den USA beliefert. "Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern nehmen diese sehr kurzfristige wie unerwartete Mitteilung der Kommission und von Pfizer mit Bedauern zur Kenntnis", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
Die Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion würden sich "vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Januar bis Anfang Februar auswirken", teilte Pfizer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Es könne "in naher Zukunft zu Schwankungen bei Bestellungen und Versandplänen" kommen.
Der Konzern betonte jedoch, dass die Änderungen in der Fabrik zu einer signifikant höheren Anzahl an Impfdosen Ende Februar und im März führen würden. "Unsere Pläne sehen eine gerechte Verteilung im Rahmen der Vereinbarungen mit den Regierungen vor und dass jedes Land seine zugewiesenen Dosen über die Laufzeit des Vertrags erhält, obwohl die geschätzten Mengen in einem bestimmten Quartal möglicherweise angepasst werden müssen."
Unklarheit über Größe der Lieferlücke
Unklar ist noch, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seine Länderkollegen berieten nach Angaben des Sprechers am Nachmittag kurzfristig in einer Schaltkonferenz über die Lage. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, könnten womöglich einige Lieferungen sogar ganz ausfallen. Dafür gab es aber zunächst keine Bestätigung. Grünes Licht gaben die Behörden unterdessen für die geplante neue Produktionsstätte für den Biontech-Impfstoff im hessischen Marburg.
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Bund und Länder erwarteten, dass die EU-Kommission in den Verhandlungen mit Pfizer schnellstmöglich Klarheit und Sicherheit für die weiteren Lieferungen und Lieferdaten schaffe. "Zugesagt ist in jedem Fall, dass die für das 1. Quartal angekündigten Mengen vollständig im ersten Quartal geliefert werden", hieß es weiter. (mgb/dpa/afp)
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