- 17:39 Uhr: ➤ Ärzte warnen vor Verfall von Millionen Corona-Impfstoffdosen
- 15:56 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt sprunghaft
- 15:20 Uhr: Impfzentrum in Südfrankreich verwüstet
- 12:45 Uhr: Testergebnisse von Corona-Pilotprojekt in Berliner Clubs liegen vor
- 11:15 Uhr: Neuseeland verhängt nach Corona-Fall landesweiten Lockdown
- 06:31 Uhr: RKI registriert 3.912 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 37,4
- 00:01 Uhr: Türkei nun Corona-Hochrisikogebiet - mitten in der Urlaubssaison
➤ Ärzte warnen vor Verfall von Millionen Corona-Impfstoffdosen
In Deutschlands Arztpraxen droht nach Einschätzung von Deutschlands Kassenärzten millionenfach Corona-Impfstoff zu verfallen. So lagerten nach Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in den Praxen derzeit 1,1 Millionen Dosen von Astrazeneca und 0,4 Millionen von Johnson & Johnson, wie aus einem Bericht des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland hervorgeht, der der dpa vorliegt
Diese Dosen drohten als Sondermüll entsorgt werden zu müssen, sagte ein Institutssprecher. Zudem sind nach dem Bericht 1,7 Millionen Dosen von Biontech in den Praxen auf Lager. Hier sei eher zu erwarten, dass sie noch gebraucht würden. Das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" und der "Spiegel" berichteten zuerst darüber.
Der Vorsitzende des Instituts, Dominik von Stillfried, forderte eine Rücknahme ungenutzter Impfstoffe aus den Praxen. Dies sei heute rechtlich und organisatorisch nicht möglich. "Das Bundesgesundheitsministerium wird voraussichtlich zwischen 2 und 2,5 Millionen Impfdosen aus den Impfzentren einsammeln", sagte von Stillfried der dpa.
Er forderte besondere Regelungen, um die mindestens 1,5 Millionen verfallsgefährdeten Impfdosen aus den Praxen zurückzunehmen. Dann könnten sie an Länder mit Impfstoffmangel gespendet werden. Hauptgründe für den drohenden Verfall sind nach Einschätzung des Zentralinstituts die geringe Impfbereitschaft noch nicht Geimpfter sowie das schlechte Image vor allem des Astrazeneca-Vakzins.
In der vergangenen Woche hatte eine dpa-Umfrage ergeben, dass mehr als die Hälfte der Bundesländer bisher keine von den an die Impfzentren der Länder gelieferten Impfstoffe vernichten mussten. Neun der 16 Landesregierungen gaben an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte.
Die Impfzentren etwa in Bayern aber entsorgten demnach bis dahin bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen. In einem Schreiben, das der dpa vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, nicht mehr benötigten Impfstoff als Spende für "Drittstaaten" an das Zentrallager des Bundes zurückzugeben - vorausgesetzt, der Wirkstoff ist noch lange genug haltbar.
Die weiteren Corona-News:
Steigende Corona-Fallzahlen verunsichern Investoren an Wall Street
22:50 Uhr: Nach erneuten Kursrekorden zum Wochenauftakt hat die Corona-Pandemie die US-Aktienmärkte am Dienstag unter Druck gesetzt. Hinzu gesellten sich überraschend schwache Daten vom wichtigen Einzelhandel. Der Leitindex Dow Jones Industrial, der am Vortag in den letzten Handelsminuten ein weiteres Rekordhoch erreicht hatte, büßte 0,79 Prozent auf 35 343,28 Punkte ein.
Der marktbreite S&P 500, der zum Wochenbeginn ebenfalls ein Rekordhoch erklommen hatte, gab um 0,71 Prozent auf 4448,08 Zähler nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,91 Prozent auf 15 002,83 Punkte abwärts. Der Auswahlindex rutschte vorübergehend auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen und entfernte sich weiter vom Rekordhoch von Anfang August.
In vielen Regionen weltweit steigen die Inzidenzwerte wieder. "In China wurde jüngst ein komplettes Terminal in einem der größten Häfen der Welt geschlossen, nachdem ein Arbeiter positiv auf das Virus getestet wurde", merkte Volkswirt Carsten Mumm von der Bank Donner & Reuschel an. Steigende Inzidenzwerte dämpften die wirtschaftlichen Perspektiven.
Analyst Simon Deeley von der Bank RBC verwies ebenfalls auf steigende Corona-Infektionszahlen in den USA als Belastung für die Stimmung an den Märkten. So sei die Sieben-Tage-Inzidenz dort wegen der ansteckenden Delta-Variante auf den höchsten Stand seit Anfang Februar gestiegen. Anleger setzten daher auf Nummer sicher und kauften US-Staatsanleihen.
Das spiegelte sich in den Kursreaktionen solcher Branchen wieder, die ganz besonders von der Pandemie betroffen sind. Aktien von American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines beispielsweise büßten zwischen etwa zwei und drei Prozent ein. Boeing-Papiere verloren als zweitschwächster Titel im Dow drei Prozent. Auch die Papiere von Hotel- und Casinobetreibern sowie von Kreuzfahrtanbietern gerieten unter Druck.
Der Euro gab am Dienstag nach und notierte zuletzt auf 1,1713 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1767 (Montag: 1,1772) Dollar festgesetzt. Er kostete damit 0,8498 (0,8495) Euro. Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,07 Prozent auf 134,23 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen betrug 1,265 Prozent.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt sprunghaft
15:56 Uhr: Die Anzahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist in Israel sprunghaft auf mehr als 8.500 gestiegen. Das Gesundheitsministerium verzeichnete am Dienstag 8.646 neue Fälle für den Vortag - den höchsten Wert seit Ende Januar.
In den vergangenen Tagen hatten die Zahlen jeweils unter 6.000 gelegen. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 559. Dies ist der höchste Wert seit Mitte März. 13 Menschen mit einer Corona-Infektion starben.
Israel versucht seit rund zwei Wochen, den massiven Anstieg der Infiziertenzahlen mit einer dritten Corona-Impfung zu bekämpfen. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Naftali Bennett haben sich bereits mehr als eine Million Israelis ein drittes Mal impfen lassen.
Mittlerweile erhalten Menschen ab dem Alter von 50 Jahren eine Auffrischungsimpfung. Ihre zweite Impfung muss lediglich mindestens fünf Monate zurückliegen.
Hintergrund für die dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Wirksamkeit der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Wirksamkeit nicht wissenschaftlich erhoben seien. Parallel verbreitet sich seit Anfang Juni auch die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt.
Insgesamt sind in Israel mehr als 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Menschen zweifach geimpft. Die Impfkampagne war zu Beginn sehr erfolgreich gewesen und hatte international Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Allerdings steigen die Zahlen mittlerweile nur noch langsam. Nach Angaben des Regierungschefs Bennett gibt es mehr als eine Million Israelis, die sich impfen lassen könnten, dies aber nicht tun.
Spahn: Ungeimpfte werden ziemlich sicher infiziert werden
15:38 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Spahn äußerte die Hoffnung, dass die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für eine Impfempfehlung auch für Minderjährige der Impfkampagne wieder neuen Schwung gibt. Damit könne die Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige "jetzt strukturierter angeboten werden", in Impfzentren ebenso wie in Arztpraxen, sagte der Minister. "Der Impfstoff ist da, die Empfehlung ist da, jeder kann jetzt sich und andere schützen", hob er hervor.
Auch für Schülerinnen und Schüler gelte dabei aber unbedingt das Prinzip der Freiwilligkeit, betonte Spahn. "Die Präsenz im Schulunterricht darf nicht abhängig sein von der Impfung", stellte er weiter klar. Für alle Altersgruppen solle es aber mehr niedrigschwellige Angebote geben, um sie für eine Impfung zu gewinnen. Wer damit zögere, beim Arzt anzurufen, um sich einen Termin geben zu lassen, der lasse sich möglicherweise impfen, wenn er dies unkompliziert auf dem Marktplatz tun könne.
Ungeachtet der wieder steigenden Inzidenzwerte in Deutschland nannte Spahn das Ziel, auf neue Einschränkungen zu verzichten. Wichtig seien "impfen, impfen, impfen", das Einhalten der AHA-Regeln sowie das 3G-Prinzip, wonach nur Geimpfte, Genesene und Getestete Zugang etwa zu Restaurants oder Veranstaltungen haben sollen. Damit, so hoffe er, könne man "durch den Winter kommen".
Impfzentrum in Südfrankreich verwüstet
15:20 Uhr: Unbekannte haben ein Impfzentrum in Südfrankreich verwüstet und hunderte Dosen Vakzin zerstört. "Es handelt sich um klassischen Vandalismus", sagte die Bürgermeisterin des betroffenen Ortes Saint-Orens-de-Gameville, Dominique Faure, am Dienstag. Die Täter hätten in dem Impfzentrum nahe Toulouse Tische, Stühle und zwei Computerbildschirme zerstört. Nach Angaben der Bürgermeisterin funktionierte die Alarmanlage nicht.
Nach einem Bericht der Zeitung "La Dépêche du Midi" wurden 500 Fläschchen mit mehr als 4.000 Impfdosen vernichtet. Der Bürgermeister von Toulouse, Jean-Luc Moudenc, sagte, die Gewalt gegen Impfzentren und Gesundheitsmitarbeiter müsse aufhören, "damit jeder frei darüber entscheiden kann, sich impfen zu lassen."
Die Gemeinde erstattete Anzeige gegen Unbekannt, die Staatsanwaltschaft ermittelt. In Toulouse und anderen französischen Städten waren an den fünf vergangenen Samstagen zehntausende Gegner der Corona-Maßnahmen von Präsident Emmanuel Macron auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten gegen die Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal und die kürzlich eingeführte Testpflicht für nicht Immunisierte etwa in Restaurants und Kinos.
Verfahren nach unerlaubter Impfung einer Neunjährigen eingestellt
14:17 Uhr: Nach der unzulässigen Impfung eines neunjährigen Mädchens in einem kommunalen Impfzentrum in Schwaben hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen einen Arzt eingestellt. Zur Impfung Anfang Juni sei es nur gekommen, weil der Vater auf die Frage, wer zu impfen sei, in einem unangemessenen Scherz seine Tochter genannt haben soll, teilte die Staatsanwaltschaft Augsburg am Dienstag mit.
Der Mediziner habe dies nicht als Scherz erkannt, zumal sich das Kind statt des Vaters auf den Impfplatz setzte. Auch die weiteren Vorbereitungen seien unwidersprochen geduldet worden. Allerdings habe der Arzt die erforderliche Kontrollen unterlassen, um die unzulässige Impfung auszuschließen. Gegen ihn war wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt worden.
Für die Einstellung des Verfahrens sei neben dem Scherz besonders ausschlaggebend gewesen, dass bei dem Mädchen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen festgestellt worden seien. Die Eltern hätten auch keinen Strafantrag gestellt, so die Staatsanwaltschaft. Dem beschuldigtem Arzt sei zudem fristlos gekündigt worden. Der Vorfall habe ihn sehr mitgenommen.
Düsseldorfer Karnevalisten für strengere Corona-Regeln bei Veranstaltungen
13:55 Uhr: Die Düsseldorfer Karnevalsvereine haben sich dem Beschluss ihrer Vorstands angeschlossen, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur Geimpfte oder Genesene einzulassen. Die Präsidenten der dem Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) angeschlossenen Vereine sprachen sich bei einer Videokonferenz mehrheitlich für die sogenannte 2G-Regelung aus, wie das CC am Montag bekanntgab. Demnach sollen an der Prinzenpaarkürung im November und der Aufzeichnung der ARD-Fernsehsitzung im Januar nur Geimpfte und Genesene teilnehmen.
Ob alle 70 Vereine die Corona-Regelung bei ihren eigenen Veranstaltungen umsetzen, sei allerdings noch offen. Einig seien sich die Präsidenten der beteiligten Vereine auch darüber, trotz aller Einschränkungen durch die Pandemie "unbedingt" an Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche festhalten zu wollen. Dafür sollten verstärkt preiswerte Selbsttests zum Einsatz kommen.
"Unser Ziel muss es sein, dass man nur mit Piks Karneval feiern kann", erklärte der CC-Präsident Michael Laumen. Um das zu erreichen, veranstalten die Karnevalsvereine einen Aktionstag: Am 11. September sollen pünktlich ab 11:11 Uhr unter anderem an der Wagenbauhalle und anderen Orten in in Düsseldorf Impfangebote gemacht werden.
Das Festkomitee Kölner Karneval gab zunächst keine Corona-Regelungen für die kommende Session bekannt. Die fünfte Jahreszeit steht diesmal unter dem Motto "Alles hät sing Zick", Kölsch für "Alles hat seine Zeit". Gleichzeitig feiert die Domstadt im kommenden Jahr "200 Jahre Kölner Karneval". Für das Jubiläumsjahr sind unterschiedliche Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet geplant.
Gefeiert werden soll laut Festkomitee bis Aschermittwoch, danach soll der Karneval "dargestellt und erklärt" werden. Daran beteiligen wollen sich auch Kultureinrichtungen und Institutionen wie etwa das NS-Dokumentationszentrum der Stadt, das eine Sonderausstellung zum Kölner Karneval im Nationalsozialismus zeigt.
Tschechien testet alle Schüler auf Corona und lockert weiter
13:41 Uhr: Nach den Sommerferien müssen sich alle Schülerinnen und Schüler in Tschechien auf Corona-Tests einstellen. Geplant sind drei Tests im Abstand von wenigen Tagen, wie Gesundheits- und Schulministerium am Dienstag bekanntgaben. Wer den Test verweigert, darf demnach weder in der Schule singen noch am Sportunterricht teilnehmen. Zudem müssen Testverweigerer auch im Unterricht eine Maske tragen. Ausgenommen von der Testpflicht sind Jugendliche, die bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind.
Die Regierung in Prag beschloss zudem weitere Lockerungen, die am 1. September in Kraft treten. Für Schwimmbäder, Sportstadien, Konzertsäle, Theater, Museen und Zoologische Gärten entfallen die bisherigen Kapazitätsgrenzen. Voraussetzung ist, dass alle Besucher geimpft, getestet oder genesen sind. In Restaurants dürfen dann sechs statt wie bisher vier Leute an einem Tisch sitzt.
Ein Verstoß gegen die Vier-Personen-Regel bringt derzeit Sozial- und Arbeitsminister Jana Malacova in Bedrängnis. Die Sozialdemokratin postete ein Wahlkampf-Foto von sich in den sozialen Medien, das sie in einer Tischrunde mit einem Dutzend jungen Menschen zeigt. "Es kamen mehr, als ich erwartet hatte", rechtfertigte sie sich später. In Tschechien wird Anfang Oktober ein neues Parlament gewählt.
Queen setzt ihren Sommerurlaub trotz Corona-Falls im Personal fort
13:02 Uhr: Die Pandemie hat die Queen in ihrem Sommerurlaub eingeholt. Ein Mitglied des Personals, das die 95-Jährige auf ihrem Urlaubsdomizil Schloss Balmoral in Schottland versorgt, wurde positiv auf Corona getestet, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag meldete.
Die vollständig geimpfte Queen Elizabeth II., die erstmals seit dem Tod von Prinz Philip die Sommermonate allein in den schottischen Highlands verbringt, will ihren Aufenthalt dort dem Bericht zufolge jedoch wie geplant fortsetzen. Sie wird dort abwechselnd von Familienmitgliedern besucht, derzeit sind Prinz Andrew und seine Ex-Frau Sarah Ferguson samt Kindern zu Gast.
Laut Tageszeitung "Sun" wurde der oder die Corona-Infizierte am Wochenende nach dem positiven Test nach Hause geschickt. Ein Sprecher des Buckingham-Palastes sagte PA zufolge: "Wir haben feste Abläufe vorbereitet für den Fall, dass jemand aus dem Team COVID bekommt."
Testergebnisse von Corona-Pilotprojekt in Berliner Clubs liegen vor
12:45 Uhr: Mehrere Berliner Clubs durften trotz anhaltender Pandemie ein Wochenende lang öffnen - nun liegen weitere Ergebnisse des Pilotprojekts vor. Für den Modellversuch waren vor anderthalb Wochen 2.110 Personen mit einem PCR-Test auf das Coronavirus getestet worden. Sieben SARS-CoV-2 Fälle seien festgestellt worden, teilten Senatskulturverwaltung und Clubcommission am Dienstag mit.
"Hiervon waren drei Personen "Altfälle" mit mehr als zehn Tagen zurückliegender Infektion", hieß es in der Mitteilung. Dazu zählen Menschen, bei denen das Virus vor einer Weile festgestellt wurde, aber noch immer nachweisbar ist. Zudem wurden vier Neuinfektionen registriert. Eine Person davon war bereits vollständig geimpft.
Alle anderen durften in sechs Clubs feiern, ohne Abstand und ohne Maske. Eine Woche später sollten sie sich erneut testen lassen. Bei der PCR-Nachtestung hätten knapp 70 Prozent - 1.447 Menschen - teilgenommen, hieß es. "Alle Nachtestungen waren negativ." (Mehr Informationen dazu finden Sie hier.)
Japan verlängert Corona-Notstand für Paralympics-Stadt Tokio
12:39 Uhr: Wegen der alarmierenden Corona-Infektionslage hat Japan den Notstand für die Paralympics-Stadt Tokio abermals verlängert und auf weitere Präfekturen ausgeweitet. Die Regierung des wegen seiner Corona-Politik im Umfragetief steckenden Ministerpräsidenten Yoshihide Suga beschloss am Dienstag, den in Tokio und fünf anderen Präfekturen zunächst bis 31. August verordneten Notstand bis zum 12. September zu verlängern.
Er gilt damit bis nach den Paralympics, die vom 24. August bis 5. September dauern. Zugleich wird der Notstand auf sieben weitere Präfekturen ausgeweitet. Die Paralympics in Tokio werden wegen der Corona-Lage ohne Zuschauer abgehalten.
Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung von COVID-19-Patienten habe "höchste Priorität", sagte Suga. Er hatte den Notstand bereits mehrfach verlängert. Dennoch hat sich die Zahl der Neuinfektionen in Tokio seit Beginn der Olympischen Spiele nahezu verdreifacht, wenngleich von der olympischen Blase keine Gefahr ausgegangen sein soll.
Experten vergleichen die Lage mit einer Katastrophe. Die Gesundheitsämter seien inzwischen am Anschlag. Bei dem "Notstand" in Tokio und anderen Präfekturen geht es vor allem darum, dass Restaurants keinen Alkohol anbieten und früher schließen.
Vor diesem Hintergrund hatten die Organisatoren der Paralympics am Vortag beschlossen, wie zuvor schon bei Sommerspielen Zuschauer von den Wettkämpfen auszuschließen. Eine Ausnahme wird jedoch für Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Erziehungsprogramms der japanischen Regierung gemacht: Sie dürfen sich Wettkämpfe anschauen, wenn die lokalen Schulbehörden dies in Absprache mit den Eltern wünschen. Während der Paralympics werden rund 4.400 Athletinnen und Athleten um die Medaillen wetteifern.
Ab Ende August inzidenzunabhängige Öffnung in Sachsen geplant
11:41 Uhr: Sachsen setzt auf eine neue Strategie in der Pandemie."Mit der neuen Corona-Schutz-Verordnung ab Ende August wird es einen Paradigmenwechsel geben", sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag der dpa auf Anfrage."Grundsätzlich werden alle Angebote und Geschäfte inzidenzunabhängig öffnen können - natürlich unter den bekannten Schutzvorkehrungen." Ab einem gewissen Infektionsgeschehen gebe es allerdings notwendige Einschränkungen.
Köpping verwies darauf, dass die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin "nicht der einzige Maßstab" bei der Bewertung der Infektionslage sei. Mit dem Betten-Indikator habe der Freistaat "schon lange kein reines Inzidenzmodell mehr". Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag) soll es mit den neuen Regeln weitgehende Freiheiten geben, Ungeimpften und Nicht-Genesenen würde jedoch der Zutritt zu einzelnen Bereichen wie Konzerten, Clubs oder Fußballspielen bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte verwehrt.
Die neue Corona-Schutz-Verordnung wird nach Angaben des Sozialministeriums derzeit vorbereitet und voraussichtlich am kommenden Dienstag im Kabinett beschlossen. Sie soll vom 26. August an gelten. Der Entwurf befinde sich in der Anhörung. Dabei werde auch darüber diskutiert, "wie wir künftig mit dem Indikator der oben genannten Bettenkapazitäten arbeiten und was dieser auslöst". Bei diesen Werten zur Bettenbelegung in den Krankenhäusern handele es sich um ein Frühwarnsystem.
Sachsen setzt seit März nicht mehr allein auf die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Seitdem ist die Bettenbelegung mit COVID-19-Patienten auf Normalstationen der sächsischen Krankenhäuser ein Indikator, seit Mitte Juni auch die auf den Intensivstationen.
Neuseeland verhängt nach Corona-Fall landesweiten Lockdown
11:15 Uhr: Nach einem im Inland übertragenen Corona-Fall hat die neuseeländische Regierung einen dreitägigen landesweiten Corona-Lockdown verhängt. Regierungschefin Jacinda Ardern verkündete die Maßnahme am Dienstag als Reaktion auf die erste einheimische Übertragung des Coronavirus seit sechs Monaten.
"Wir haben anderswo gesehen, was passieren kann, wenn wir die Lage nicht in den Griff bekommen", sagte sie in einer Fernsehansprache. "Wir haben nur eine Chance." Sie nannte die hochansteckende Delta-Variante einen möglichen Wendepunkt in der Pandemie.
Neuseeland hatte am Dienstag die erste einheimische Ansteckung mit dem Coronavirus seit einem halben Jahr gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums handelt es sich um einen 58-Jährigen aus Auckland, der größten Stadt des Landes. Eine Verbindung zu einer Einreise konnte demnach zunächst nicht hergestellt werden.
Neuseeland gilt weltweit als Vorbild im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In dem Land mit fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 26 Todesfälle durch COVID-19. Allerdings verläuft die Impfkampagne schleppend, nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung sind bislang vollständig geimpft.
Spahn wirbt erneut für Corona-Impfungen
11:05 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut dazu aufgerufen, Angebote für Corona-Impfungen wahrzunehmen. Es gehe für jeden um die Entscheidung, "ob man eine Infektion riskiert ohne Schutz mit allen möglichen Folgen einer Erkrankung - oder ob man sich mit einer Impfung schützt", sagte der CDU-Politiker am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin".
Angesichts steigender Fallzahlen und der ansteckenderen Delta-Virusvariante werde jeder Nicht-Geimpfte "ziemlich sicher infiziert werden in den nächsten Wochen und Monaten". Spahn betonte, Impfstoff für jede Altersgruppe ab 12 Jahren sei da, es gebe auch immer mehr einfache Impfangebote vor Ort.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt sprunghaft
09:34 Uhr: Die Anzahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist in Israel sprunghaft auf mehr als 8.500 gestiegen. Das Gesundheitsministerium verzeichnete am Dienstag 8.646 neue Fälle für den Vortag - den höchsten Wert seit Ende Januar. In den vergangenen Tagen hatten die Zahlen jeweils unter 6.000 gelegen. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 559. Dies ist der höchste Wert seit Mitte März.
Israel versucht seit rund zwei Wochen, den massiven Anstieg der Infiziertenzahlen mit einer dritten Corona-Impfung zu bekämpfen. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Naftali Bennett haben sich bereits mehr als eine Million Israelis ein drittes Mal impfen lassen. Mittlerweile erhalten Menschen ab dem Alter von 50 Jahren eine Auffrischungsimpfung. Ihre zweite Impfung muss lediglich mindestens fünf Monate zurückliegen.
Hintergrund für die dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Wirksamkeit der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Wirksamkeit nicht wissenschaftlich erhoben seien. Parallel verbreitet sich seit Anfang Juni auch die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt.
Hausärzteverband: Praxen stehen für impfwillige Jugendliche bereit
09:31 Uhr: Nach dem neuen Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren sehen sich die Arztpraxen für eine mögliche stärkere Nachfrage gewappnet. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag): "Für impfwillige Jugendliche stehen auch bei steigender Nachfrage die Kinder- und Hausarztpraxen bereit."
Weigeldt kritisierte, die Politik habe Druck auf die Stiko ausgeübt. "Wir haben immer betont, dass die Wissenschaft entscheidet, wann ausreichende Erkenntnisse vorliegen, um Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Dazu hätte es keines Drängens von Politikseite aus bedurft." Beim Thema Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren sei die Politik vorgeprescht und habe damit eine Diskussion ausgelöst.
Die Stiko hatte sich für allgemeine Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren ausgesprochen. Nach sorgfältiger Bewertung neuer Daten komme man nun zu der Einschätzung, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen", teilte das unabhängige Gremium am Montag mit. Davor hatte sie Corona-Impfungen von Kindern zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes empfohlen.
Die Impfungen von gesunden Jugendlichen waren laut Stiko aber auch schon mit ärztlicher Aufklärung als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich.
RKI registriert 3.912 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 37,4
06:31 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 37,4 - am Vortag hatte der Wert 36,2 betragen, vor einer Woche 23,5.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.912 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4:05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland noch bei 2.480 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.827.051 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.684.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.899.
Masse der Corona-Eilanträge in Karlsruhe erledigt - Kaum Erfolge
04:23 Uhr: Rund eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Pandemie hat das Bundesverfassungsgericht über die große Masse der eingereichten Eilanträge entschieden und sieht sich die zentralen, besonders heiklen Fragen nun im Detail an. Das geht aus den aktuellen Eingangs- und Erledigungszahlen hervor, die das Gericht der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe auf Anfrage mitteilte.
Demnach waren bis Ende Juli (Stand: 28. Juli/18.00 Uhr) insgesamt 124 reine Eilanträge eingegangen. Davon wurden alle außer einem bereits beschieden. 121 dieser Eilanträge wurden abgelehnt oder erledigten sich anderweitig. Nur in zwei Fällen hatten die Kläger Erfolg.
Dazu kamen seit Ausbruch der Pandemie 468 Verfassungsbeschwerden, die zusammen mit einem Eilantrag eingereicht wurden. Hier sind 372 bereits entschieden - lediglich ein Eilantrag hatte Erfolg. Aus dem Jahr 2020 sind nur noch drei Verfahren offen, aus 2021 sind es 93. Insgesamt waren beim Gericht Ende Juli noch 178 von ursprünglich einmal 696 Verfassungsklagen anhängig. Hier sind sämtliche Verfahren mitgerechnet, unabhängig davon ob es einen Eilantrag gab oder nicht.
Im Eilverfahren klären die Richter nur, was schlimmere Folgen hätte: wenn sie die Maßnahme jetzt irrtümlicherweise kippen - oder wenn sie in Kraft bleibt und sich später als rechtswidrig herausstellt. Bei dieser Abwägung hatte so gut wie immer der Lebensschutz als überragend hohes Verfassungsgut Vorrang. Trotzdem können die Erfolgsaussichten offen sein. Eine umfangreiche Prüfung findet erst im späteren Hauptverfahren statt. Es kann also passieren, dass Maßnahmen nachträglich noch für verfassungswidrig erklärt werden.
Besonders häufig wurde seit der zweiten Aprilhälfte gegen die inzwischen ausgelaufene Corona-Notbremse des Bundes geklagt. Denn hier war es erstmals möglich, sich direkt an das Verfassungsgericht zu wenden. Vorher hatten sich Bürgerinnen und Bürger, die die Corona-Maßnahmen nicht akzeptieren wollten, in aller Regel zuerst an den Verwaltungsgerichten durch die Instanzen klagen müssen.
Die Notbremse mit verschärften Regeln musste bundeseinheitlich automatisch gezogen werden, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über mehrere Tage die 100 überschritt. Sie ist seit Ende Juni außer Kraft, kann aber grundsätzlich reaktiviert werden.
Eilanträge gegen die umstrittensten Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen hatten die Verfassungsrichterinnen und -richter gleich im Mai abgewiesen. Insgesamt hatten das Gericht wegen der Bundes-Notbremse 20 reine Eilanträge und 281 Verfassungsbeschwerden erreicht, davon noch einmal 199 verbunden mit einem Eilantrag. Inzwischen ist die Klagewelle abgeebbt.
Atlanta Falcons erstes NFL-Team mit ausschließlich geimpften Spielern
02:49 Uhr: Die Atlanta Falcons sind das erste NFL-Team mit einer Impfquote bei den Football-Spielern von 100 Prozent. Das teilte das Franchise aus dem US-Bundesstaat Georgia am Montag mit. Die NFL bestätigte die Angaben.
Die Spieler der Falcons können auf dem Trainingsgelände nun vollständig auf Masken verzichten, zusammen essen und auch in geschlossenen Räumen trainieren. Mit Stand von vor einer Woche haben nach offiziellen Angaben 91,7 Prozent aller Profis in der National Football League mindestens die erste Impfdosis zum Schutz vor dem Coronavirus bekommen. Die Saison beginnt in der Nacht zum 10. September.
Türkei nun Corona-Hochrisikogebiet - mitten in der Urlaubssaison
00:01 Uhr: Wegen gestiegener Corona-Infektionen gilt die Türkei aus deutscher Sicht nun als Hochrisikogebiet. Mitten in der Urlaubssaison gelten damit für Menschen, die aus dem bei Touristen beliebten Land einreisen, seit Mitternacht andere Regeln, wie aus einer Mitteilung des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.
Einreisende, die weder genesen noch geimpft sind, müssen sich nach ihrer Rückkehr für zehn Tage in Quarantäne begeben - ab dem fünften Tag kann diese durch einen negativen Corona-Test beendet werden. Für Kinder unter zwölf Jahren endet die Quarantänepflicht automatisch nach fünf Tagen, wie es auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums heißt.
Die Entscheidung zur Einstufung als Hochrisikogebiet hatte die Bundesregierung vergangene Woche getroffen - rund anderthalb Monate, nachdem die Reisewarnung für die gesamte Türkei aufgehoben worden war. Die gilt nun wieder.
Die Corona-Fallzahlen in der Türkei sind Ende Juli rasant angestiegen, täglich werden derzeit teilweise mehr als 20.000 neue Fälle offiziell registriert. Im Juli waren es pro Tag noch etwa 7.000. Zum Vergleich: In Deutschland wurden am Montag etwa 2.126 neue Fälle gemeldet - bei ähnlicher Bevölkerungszahl.
Anfang Juli hatte die Türkei Corona-Maßnahmen stark gelockert: So wurden etwa nächtliche Ausgangsverbote unter der Woche und am Wochenende aufgehoben, die Gastronomie öffnete wieder, Hochzeiten und ähnliche Feste mit Gästen sind wieder erlaubt.
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