- 17:45 Uhr: ➤ Zu viele Intensivbetten belegt: Ab Mittwoch neue Einschränkungen für Ungeimpfte in Baden-Württemberg
- 15:58 Uhr: Sachsen plant Verschärfung der Regeln - 2G in der Gastronomie
- 14:23 Uhr: Praxisärzte fordern klare Voraussetzungen für Auffrischimpfungen
- 13:39 Uhr: Medienberichte: Toter in Flieger nach Hamburg war vollständig geimpft
- 10:44 Uhr: Corona-Inzidenz in Bayern auf neuem Rekordwert
- 08:49 Uhr: Stiko prüft Empfehlung für Booster-Impfungen für alle
- 06:25 Uhr: RKI meldet überraschend leicht gefallene Sieben-Tage-Inzidenz
➤ Zu viele Intensivbetten belegt: Ab Mittwoch neue Einschränkungen für Ungeimpfte in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg tritt am Mittwoch die Corona-Warnstufe in Kraft. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen hat am Dienstag den zweiten Werktag in Folge den Wert von 250 überschritten, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Stuttgart mitteilte. Damit gelten künftig wieder strengere Regeln vor allem für Ungeimpfte.
Die erste kritische Marke sei erreicht, die Lage in den Krankenhäusern angespannt, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag mit. "Wir erleben derzeit eine Pandemie der Ungeimpften. Das sehen wir nicht nur an den getrennt ausgewiesenen Inzidenz-Werten, sondern auch auf den Intensivstationen." Dort lägen fast ausnahmslos nicht-geimpfte Patientinnen und Patienten mit einem schweren Verlauf, so Lucha. Es sei deshalb klar, dass man mit den Einschränkungen bei den Nicht-Geimpften ansetzen müsse. "Sie sind Treiber der Pandemie und sorgen für die Belastung des Gesundheitssystems", teilte der Gesundheitsminister mit.
Für Ungeimpfte bedeutet die Warnstufe wieder umfassendere Testpflichten sowie die Rückkehr von Kontaktbeschränkungen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig bei zahlreichen Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen etwa im Restaurant, Kino oder Schwimmbad einen PCR-Test vorweisen. Ein Schnelltest reicht dann nicht mehr aus.
Zudem sehen die strengeren Regeln wieder eine Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt und fünf weitere Personen vor. Geimpfte und Genese sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind ausgenommen. Auch Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zählen nicht dazu.
Die weiteren Corona-News des Tages
Patientenschützer fordern tägliche Tests für medizinisch-pflegerisches Personal
17:13 Uhr: Nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in Altenheimen fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz tägliche Tests für alle dortigen Fachkräfte. "Die tägliche Testpflicht für geimpftes und ungeimpftes medizinisch-pflegerische Personal muss sofort kommen", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Er verwies darauf, dass im vergangenen Jahr noch ein Impfangebot für hochbetagte Menschen über die mobilen Teams organisiert werden konnte.
Deren Rückgrat seien die Impfzentren gewesen, sagte Brysch. "Es waren die Kassenärztliche Vereinigungen, die mit aller Macht eine Fortsetzung dieses Angebotes verhindert haben." Nunmehr sei es "unmöglich, diese politische Fehlentscheidung kurzfristig zu revidieren." Deshalb müsse jetzt die tägliche Testpflicht für das Personal kommen.
Im Land Brandenburg war es kürzlich zu einem schweren Corona-Ausbruch gekommen, mittlerweile sind dort 14 Menschen gestorben. Die Brandenburger Landesregierung fasste am Dienstag einen Beschluss, demzufolge sich nicht immunisierte Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen künftig häufiger testen lassen müssen. In Rheinland-Pfalz gilt ab dem kommenden Montag eine tägliche Corona-Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern und Heimen.
Sachsen plant Verschärfung der Maßnahmen: 2G-Regel in der Gastronomie
15:58 Uhr: Angesichts steigender Coronazahlen kommen auf Ungeimpfte in Sachsen stärkere Einschränkungen zu. Die schwarz-rot-grüne Regierung will landesweit in bestimmten Bereichen wie der Innengastronomie die 2G-Regel einführen, wie ein Sprecher des Sozialministeriums am Dienstag in Dresden sagte. Das sehen die Eckpunkte für die neue Coronaschutzverordnung vor, die am Freitag abschließend beraten wird und am Montag in Kraft treten soll.
Nur noch Geimpfte und Genesene sollen neben der Innengastronomie Zugang zu Veranstaltungen und Festen in Innenräumen im Kultur- und Freizeitbereich, in Diskotheken und Bars bekommen. Gleiches soll auch für Großveranstaltungen wie Konzerte und Fußballspiele gelten.
Sachsens Ministerpräsident
Bislang galt 2G - Einlass nur für Geimpfte und Genesene - in Sachsen als Optionsmodell. Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen demnach von einer verschärften 2G-Regelung weiter ausgenommen sein. Diskutiert wird nach Ministeriumsangaben auch die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Bislang reicht dort ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz.
Sachsen ist bei der Corona-Impfquote bundesweites Schlusslicht. Laut Robert-Koch-Institut sind aktuell 59 Prozent der Menschen im Freistaat einmal und 66 Prozent zweimal geimpft.
Sechs Corona-Patienten von Rumänien nach Hamburg geflogen
15:40 Uhr: Sechs schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien sind am Dienstag zur Behandlung nach Hamburg geflogen worden. Sie würden zu Krankenhaus-Standorten in Hamburg, Kiel und Lübeck gebracht, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. In dieser Woche gebe es weitere solcher Flüge aus Rumänien in andere deutsche Städte, um dem Land zu helfen.
Nur knapp ein Drittel der Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt über 1000 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU. Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Notlage hatte die EU-Kommission bereits zusätzliche Ärzte und medizinische Ausrüstung in das südosteuropäische Land geschickt.
Pfizer erlöst mit Corona-Impfstoff umgerechnet mehr als 30 Milliarden Euro
14:55 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer hat die Umsatzerwartungen für seinen gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Biontech produzierten Corona-Impfstoff erneut nach oben geschraubt. Pfizer rechnet laut seinem am Dienstag vorgelegten Quartalsbericht damit, im gesamten Jahr 2021 insgesamt 2,3 Milliarden Dosen des Vakzins auszuliefern und damit 36 Milliarden Dollar (rund 31 Milliarden Euro) Umsatz zu machen.
Das sind 200 Millionen Dosen mehr als bei der letzten Prognose vom Juli. Damals hatte Pfizer noch Einnahmen von 33,5 Milliarden Dollar durch den Impfstoff Comirnaty erwartet. In der Folge gingen aber weitere Bestellungen ein.
Im dritten Quartal des Jahres machte Pfizer einen Gesamtumsatz von 24,1 Milliarden Dollar, von denen 13 Milliarden Dollar auf den Corona-Impfstoff zurückgingen, wie der Konzern weiter mitteilte. Der Quartalsumsatz war damit mehr als doppelt so groß wie im Vorjahreszeitraum.
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Praxisärzte fordern klare Voraussetzungen für Auffrischimpfungen
14:23 Uhr: Die Praxisärzte in Deutschland sehen sich für deutlich mehr Corona-Auffrischungsimpfungen im Winter gewappnet, dringen aber auf klare Voraussetzungen. "Das ist machbar, wir können das", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Dienstag in Berlin.
Seit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission für Auffrischungen unter anderem für ältere Menschen ab 70 Jahren sei die Zahl der impfstoffbestellenden Praxen auf mehr als 30.000 angestiegen. Abweichende nicht-ärztliche Impfempfehlungen verwirrten da, was auch Praxisabläufe erschwere.
Nötig seien geordnete Einladungsverfahren zu Impfungen. Gassen forderte zudem flexiblere Möglichkeiten für Praxen beim Bestellen von Impfstoff und bei der Handhabung größerer Impfstoff-Fläschchen.
Impfverstärkungen ("Booster") sind mindestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung möglich. Die Stiko empfiehlt sie vorerst unter anderem für Menschen ab 70 Jahren. Angeboten werden können sie nach einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern aber auch Älteren ab 60 Jahre, Corona-Risikogruppen sowie Geimpften mit Astrazeneca und Johnson & Johnson. Grundsätzlich sind sie laut Impfverordnung für alle anderen Menschen ebenfalls möglich.
Medienberichte: Toter in Flieger nach Hamburg war vollständig geimpft
13:39 Uhr: Am Flughafen in Hamburg kam es vor wenigen Tagen zu einem Leichenfund in einem Flugzeug. Eine Maschine von "Pegasus Airlines" aus Istanbul landete in Hamburg - als die Passagiere ausstiegen, wurde der Tote in den Sitzreihen des Flugzeugs gefunden. Er war mit dem Coronavirus infiziert - die Gesundheitsbehörde Hamburg bestätigt den Vorfall.
Da die Türkei als Hochrisikogebiet gilt, dürfen derzeit nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete an Bord einer Maschine mit Zielflughafen in Deutschland. Der Mann hätte demnach über einen 3G-Nachweis verfügen müssen.
Mittlerweile hat sich Pegasus Airlines zu dem tragischen Vorfall geäußert. Gegenüber RTL bestätigte die Fluggesellschaft, dass "ein Passagier an Bord des Fluges PC1043 vom Flughafen Istanbul Sabiha Gökçen auf dem Weg zum Flughafen Hamburg bedauerlicherweise verstarb". Der Flug sei jedoch "unter vollständiger Einhaltung der COVID-19-Bestimmungen" durchgeführt worden - der Mann habe die Maschine erst "nach Nachweis seines vollständigen Impfstatus" betreten dürfen.
Bei dem Toten soll es sich laut "Hamburger Abendblatt" um einen 51 Jahre alten Mann handeln, der zuletzt in Schleswig-Holstein lebte und mehrere schwere Vorerkrankungen hatte. Der Vorfall ereignete sich am 25. Oktober 2021.
Sachsens Kultusminister Piwarz mit Coronavirus infiziert
12:18 Uhr: Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Auftreten von Erkältungssymptomen habe das sowohl ein Schnelltest als auch ein anschließender PCR-Test bestätigt, teilte das Kultusministerium am Dienstag mit. Piwarz (46), der vollständig geimpft sei, befinde sich seit Montag in häuslicher Quarantäne. Seinen Dienstaufgaben gehe er so weit möglich von Zuhause aus nach, hieß es. Auswärtige Termine würden für die Dauer der Quarantäne abgesagt.
Auch Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Seine Frau war positiv getestet worden. Kretschmer sagte zunächst bis Freitag alle öffentlichen Auftritte ab. Dann soll ein weiterer Test Klarheit bringen.
Mehr als 300 Intensiv-Betten in Österreich belegt - Stufe zwei kommt
12:01 Uhr: In Österreich hat die Zahl der von COVID-Patienten belegten Betten auf Intensivstationen nach Angaben der Behörden die Schwelle von 300 überschritten. Damit gilt mit einer Verzögerung von einer Woche Stufe zwei der fünfstufigen Corona-Maßnahmen.
So sind dann Besuche der Nachtgastronomie und verschiedener großer Veranstaltungen nur noch für Genesene und Geimpfte möglich. Am Dienstag wurden 317 Intensivbetten für Corona-Patienten gebraucht, ein Plus von 25 gegenüber dem Vortag. Besonders deutlich nahm die Zahl der Patienten auf den Normalstationen zu - um 145 auf 1.600.
Die Neuinfektionen binnen 24 Stunden lagen bei 5.398, das entspräche unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl fast 50.000 Fällen in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 400 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Besonders betroffen sind die Bundesländer Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Sollte sich die Lage weiter verschärfen, drohen drastische Einschränkungen für Ungeimpfte, die bis hin zum Lockdown für diese Gruppe reichen.
Hausärzte-Chef für Impfpflicht bei Pflegekräften
11:14 Uhr: Mit Blick auf neuerliche Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen spricht sich Hausärztechef Ulrich Weigeldt für eine Impfpflicht bei den dortigen Fachkräften aus. "Wer nicht geimpft ist, kann und sollte nicht in Alten- und Pflegeheimen arbeiten", sagte der Verbandschef der "Wirtschaftswoche" nach Angaben vom Dienstag. "Das sollte eigentlich vom Berufsbild her bereits eine Selbstverständlichkeit sein, wenn ich mich um schwerstkranke und besonders gefährdete Menschen kümmere."
"Aber die Regierung hat eine Impfpflicht kategorisch ausgeschlossen", sagte Weigeldt weiter. "Das halte ich für ihren größten Fehler in der Coronapolitik neben den mangelnden Tests in den Heimen zu Beginn der Pandemie."
Der Hausärztechef fordert Bund und Länder auf, beim angedachten Impfgipfel konkrete Ideen für Impfanreize zu entwickeln. "Die Rechnung in diesem Herbst und Winter ist relativ einfach: Entweder man lässt sich impfen – oder man wird an Corona erkranken mit dem Risiko für einen schweren Verlauf." Deshalb solle die Politik alles daran setzen, die bisher Ungeimpften doch von einer Impfung zu überzeugen.
Von einer Wiedereröffnung der Impfzentren hält Weigeldt nichts. Die Hausärzte seien die richtige Adresse für die Booster-Impfungen. "Wir wissen, wer von unseren Patienten dran ist und bei wem eine Auffrischung Sinn macht", betonte er. "Dazu ist das Hausarzt-Modell mit Kosten von 20 Euro pro Impfung deutlich günstiger als ein Impfzentrum."
Corona-Inzidenz in Bayern auf neuem Rekordwert
10:44 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern steigen weiter. Am Dienstag gab das Berliner Robert Koch-Institut die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner mit dem neuen Rekordwert von 248,9 an - leicht über der Inzidenz vom Vortag in Höhe von 248,1. Die bundesweit höchste Inzidenz wies den RKI-Zahlen zufolge weiterhin der Landkreis Mühldorf am Inn mit 650,7 auf. Dies ist etwas weniger als der Rekordwert von 654,2 vom Vortag.
Allerdings können die Zahlen des RKI vom Dienstag nach dem langen Feiertagswochenende verzerrt sein. Meldungen einzelner Gesundheitsämter könnten feiertagsbedingt verspätet eingegangen sein und erst in den Folgetagen in die Statistik einfließen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist allerdings bei der Bemessung der Infektionslage nicht mehr die entscheidende Größe. Bei einer Impfquote von mehr als 64 Prozent in Bayern wird inzwischen mehr auf die Krankenhausbelegung geschaut - dargestellt mit der sogenannten Krankenhaus-Ampel. Diese steht bayernweit noch auf Grün.
Allerdings zeigt sie in einigen Gegenden Südbayerns regional bereits Rotlicht. Das heißt, dass den Krankenhäusern eine Überlastung droht. Besonders schwer betroffene Regionen in Südbayern hatten deswegen schon in der vergangenen Woche die Regeln etwa bei der Maskenpflicht und für den Besuch öffentlicher Veranstaltungen verschärft.
Bayernweit kamen von Montag auf Dienstag binnen 24 Stunden 2.327 neue Corona-Infektionen und sieben Todesfälle neu hinzu, wie aus den Zahlen des RKI weiter hervorgeht.
Mann legt gefälschten Impfausweis vor - Attacke auf Apothekerin
09:53 Uhr: Nachdem er mit einem falschen Impfausweis aufgeflogen ist, soll ein 30-Jähriger in Dortmund eine Apothekerin angegriffen haben. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Urkundenfälschung ermittelt, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Den Angaben zufolge hatte ein zunächst Unbekannter am Samstag seinen offenbar gefälschten Impfpass in einer Apotheke digitalisieren lassen wollen. Die Apothekerin erkannte mehrere Fälschungsmerkmale und wies den Mann darauf hin. Um seinen Ausweis zurückzubekommen, habe er die Frau daraufhin attackiert, aber schließlich die Flucht ergriffen. Weil er das gefälschte Impfdokument mit seinen Personalien zurückließ, konnte die Polizei ihn identifizieren.
Stiko prüft Empfehlung für Booster-Impfungen für alle - Weltärztebund drängt
08:49 Uhr: Die Ständige Impfkommission will kurzfristig entscheiden, ob Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus in Deutschland für alle empfohlen werden. "Die Ständige Impfkommission prüft im Moment sehr intensiv, ob sie Auffrischungsimpfungen für alle Bevölkerungsgruppen empfehlen wird", sagte der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Es gebe Daten aus internationalen Studien, die dafür sprächen, wobei geprüft werden müsse, inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. "Eine Entscheidung darüber wird in wenigen Wochen fallen", sagte Mertens. Bei einer solchen allgemeinen Empfehlung für Booster-Impfungen sei die Frage entscheidend, ob damit die Weiterverbreitung des Virus gebremst werden könne, so Mertens.
Bislang empfiehlt die Stiko die Auffrischungsimpfung etwa für Menschen ab 70. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister
New Yorks Feuerwehr protestiert gegen Corona-Impfpflicht
08:17 Uhr: Nach dem Inkrafttreten einer Corona-Impfpflicht häufen sich die Krankmeldungen bei der New Yorker Feuerwehr. Stadtweit meldeten sich rund 2.300 Feuerwehrleute krank, wie New Yorks Feuerwehrbeauftragter Daniel Nigro am Montag berichtete. Es handele sich ganz offensichtlich um einen Protest gegen die Impfpflicht.
Laut Nigro melden sich normalerweise pro Tag rund 200 Mitglieder der Feuerwehr krank. Jetzt seien es täglich plötzlich 700. "Das ist vollkommen inakzeptabel", kritisierte er. Der Großteil derjenigen, die Krankengeld beantragten, sei ungeimpft.
Seit Montag gilt für die rund 378.000 New Yorker Stadtbediensteten eine Corona-Impfpflicht. Verweigerern droht die unbezahlte Freistellung. Seit Mitte Oktober stieg der Anteil der geimpften Feuerwehrleute von 60 auf inzwischen 80 Prozent. Damit gehört die Feuerwehr jedoch immer noch zu den Schlusslichtern bei den Stadtbediensteten - 96 Prozent der Lehrer und 84 Prozent der Polizisten sind bereits geimpft.
RKI meldet überraschend leicht gefallene Sieben-Tage-Inzidenz
06:25 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erstmals seit zwei Wochen leicht gefallen. Das Robert-Koch-Institut meldete am Dienstagmorgen eine Inzidenz von 153,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 154,8 gelegen. In den vergangenen zwei Wochen war die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich gestiegen.
Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 10.813 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 81 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.618.021, die Gesamtzahl der Todesfälle auf 95.833.
Städte kritisieren Debatte über Reaktivierung von Impfzentren
05:33 Uhr: Die Städte haben die Debatte über eine kurzfristige Reaktivierung von Impfzentren für Corona-Auffrischungsimpfungen kritisiert. Ein Impfzentrum sei "keine Taschenlampe", die je nach Stimmungslage aus- und wieder angeknipst werden könne, heißt es in einem Schreiben des Deutschen Städtetags an die Gesundheitsminister der Länder, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Strukturen seien verändert, Flächen anderweitig genutzt, Personal umgeschichtet worden. Ein derartiger Richtungsumschwung sei nicht nachvollziehbar.
Bund und Länder hatten vereinbart, die zum Impfstart eingerichteten zeitweise mehr als 400 regionalen Impfzentren zum 30. September zu schließen oder die Kapazitäten zurückzufahren. Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) brachte nun ins Gespräch, dass die Länder die Impfzentren wieder startbereit machen, um mehr Impf-Auffrischungen als Schutz im Winter zu ermöglichen. Mehrere Länder reagierten bereits reserviert auf den Vorstoß. Kritik gibt es aber weiterhin auch an stockendem Impftempo im Netz der Arztpraxen.
"Auch in der Pandemie braucht es ein Mindestmaß an Kalkulierbarkeit von Entscheidungen", mahnte der Städtetag. Dabei sei es angesichts dynamisch steigender Infektionszahlen richtig, die Frage von Auffrischungsimpfungen rechtzeitig zu thematisieren. Zunächst seien die Kassenärztlichen Vereinigungen bei der Organisation gefordert. Diese hätten "stets signalisiert, ein Massenimpfgeschäft im Herbst und Winter ohne die kommunalen Impfzentren leisten zu können". Die Städte stünden selbstverständlich bereit, ihre niedrigschwelligen Impfangebote aufrechtzuerhalten und bei Bedarf auch zu erweitern.
Zum Vorgehen in der Corona-Krise im Winter wollen sich am Dienstag unter anderem die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, in Berlin äußern.
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