- 15:10 Uhr: ➤ Zweite Impfung nach Erhalt von Astrazeneca-Impfstoff laut Spahn möglich
- 14:33 Uhr: Finanzminister Scholz drängt auf Rahmenplan für Corona-Lockerungen
- 10:50 Uhr: Niedersachsen strebt frühere Impfung von Lehrkräften an
- 08:12 Uhr: FDP-Chef Lindner fordert Lockerungen ab Inzidenz von unter 35
- 06:10 Uhr: RKI vermeldet rund 9.200 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden
➤ Spahn zu Astrazeneca: Spätere Nachimpfung mit anderem Mittel möglich
Nach einer Immunisierung mit dem Astrazeneca-Impfstoff ist laut Bundesgesundheitsminister
Das sei "problemlos möglich", falls etwa am Ende des Jahres alle Impfwilligen geimpft seien und noch Impfstoff verfügbar sei, sagte der CDU-Politiker am Samstag bei einer Fragerunde mit Bürgern.
Die Frage nach einer Nachimpfung mit einem anderen Mittel steht im Raum, weil der Wirkstoff von Astrazeneca eine geringere Wirksamkeit hat als die anderen beiden in der EU zugelassenen Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer.
Vor einigen Tagen hatte bereits Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, eine spätere Nachimpfung vorgeschlagen. "Man kann die Immunität, die man mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken."
Die weiteren Corona-News des Tages
Hunderte protestieren gegen Corona-Auflagen
17:00 Uhr: Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in verschiedenen deutschen Städten gegen die Corona-Regeln demonstriert. In Berlin nahmen nach Angaben der Polizei etwa 580 Gegner der Auflagen an einem "Schweigemarsch" teil.
In Hamburg und Dresden fuhren selbst ernannte "Querdenker" in Autokorsos umher. Überall waren auch Gegendemonstranten auf den Straßen. Nach Angaben von Polizeisprechern blieb es bis zum Nachmittag weitgehend friedlich.
Zu der Kundgebung in der Hauptstadt waren ursprünglich etwa 1.000 Teilnehmer angemeldet. Am Rande der Strecke traten Anwohner auf die Balkone und protestierten gegen den Aufzug mit Trillerpfeifen.
Einige Gegendemonstranten riefen "Nazis raus". Andere schlugen mit Kochlöffeln auf Töpfe. Im "Großen und Ganzen" verlaufe das Geschehen aber störungsfrei, sagte ein Polizeisprecher.
In Hamburg beteiligten sich nach Angaben der Polizei Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen mit bis zu 220 Autos an einem Korso um die Außenalster. Auf den Fahrzeugen waren Parolen zu lesen wie "Frei atmen - frei denken" oder "Grundrechte statt Geimpftrechte". Der Korso wurde mehrfach von Radfahrern blockiert. Mindestens ein Gegendemonstrant wurde festgenommen. In Dresden starteten nach Polizeiangaben insgesamt 482 Fahrzeuge.
Ein Jahr Corona - Italien gedenkt Ärzten und Pflegekräften
16:33 Uhr: Ein Jahr nach dem Bekanntwerden erster Corona-Fälle in der norditalienischen Lombardei haben Politiker und Verbände dem Gesundheitspersonal einen Tag gewidmet. Seit sich das Coronavirus ausgebreitet habe, hätten sie sich der weitreichenden Bedrohung als gewachsen erwiesen, teilte Italiens Staatschef Sergio Mattarella am Samstag in Rom mit.
Sehr viele Mitarbeiter hätten sich mit dem Virus infiziert und unter den Ärzten und dem Pflegepersonal seien ihm zu viele zum Opfer gefallen. "Dieser Tag ist vor allem ihnen gewidmet", sagte der 76-Jährige.
In das nationale Gesundheitssystem zu investieren, sei der beste Weg, um allen zu danken, die sich jeden Tag um uns kümmern, schrieb Gesundheitsminister Roberto Speranza in einem Post auf Facebook.
"Das Beispiel so vieler Brüder und Schwestern, die im Einsatz gegen Corona ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben, ruft uns zu tiefer Dankbarkeit auf", schrieb er darin, wie das Medienportal "Vatican News" berichtete.
Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. Bislang starben mehr als 95 200 Menschen mit dem Virus. Die Behörden verzeichneten mehr als 2,780 Millionen Infektionen. In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern stagnierte der Corona-Trend in den vergangenen Wochen. Die täglichen Infektions- und Totenzahlen blieben auf einem ähnlichen Niveau.
Experten des Gesundheitsministeriums hatten am Freitag gesagt, dass ihnen die zirkulierenden Corona-Varianten Sorgen bereiten. Punktuell wurden bereits Lockdowns für einige Städte oder Provinzen verhängt, wie etwa im mittelitalienischen Perugia, wo sich die brasilianische Variante ausgebreitet hat.
Astrazeneca-Impfstoff bei größerem Dosen-Abstand wirksamer
15:42 Uhr: Mindestens zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis haben beim Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford den Entwicklern zufolge positive Auswirkungen auf dessen Wirksamkeit.
"Da die Verfügbarkeit [der Impfstoffe] begrenzt ist, kann die Strategie, zunächst mehr Menschen mit einer Dosis zu impfen, womöglich zu einer größeren Immunität der Bevölkerung führen, als nur die Hälfte der Menschen mit zwei Dosen zu impfen", schrieb der Chef-Entwickler des Impfstoffs, Andrew Pollard, von der Universität Oxford in der Fachzeitschrift "The Lancet".
Die am Freitag veröffentlichten Ergebnisse jüngster klinischer Studien mit mehr als 17.000 Probanden in Großbritannien, Südafrika und Brasilien, aus denen Auszüge zuvor bereits online veröffentlicht worden waren, untermauern die Strategie der britischen Regierung, ein größeres Intervall zwischen erster und zweiter Impfdosis einzuplanen - zumindest für das Astrazeneca-Vakzin.
Bei einem Abstand von mindestens zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis wies der Impfstoff demnach eine Wirksamkeit von 81 Prozent auf. Diese lag lediglich bei 55 Prozent, wenn zwischen beiden Dosen nur bis zu sechs Wochen lagen.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission bislang, bei Astrazeneca die zweite Dosis 9 bis 12 Wochen nach der ersten zu verabreichen.
Scholz verlangt Öffnungskonzept für nächstes Bund-Länder-Treffen
14:33 Uhr: Bundesfinanzminister
"Zur nächsten Konferenz der Bundesregierung mit den Ländern sollte es schon ein Konzept geben", sagte der SPD-Kanzlerkandidat dem"Mannheimer Morgen" (Samstag).
Dabei müsse "jeder Öffnungsschritt einzeln betrachtet werden", zunächst bei Kultureinrichtungen wie Museen und dann bei Geschäften. Die nächste Online-Runde von
Zugleich mahnte Scholz aber auch: "Wir dürfen nicht leichtsinnig werden." Voraussetzung für jegliche weitere Öffnungsschritte sei, dass die Infektionszahlen dies zuließen. Wichtig sei auch, dass Beschlüsse klar und transparent kommuniziert würden. Wo es Probleme gebe, müsse man die Gründe sehr genau beschreiben.
"Ich habe großes Verständnis für die Frage von Bürgerinnen und Bürgern danach, wann das alles vorbei ist", sagte der SPD-Politiker. "Deshalb ist es gut, dass wir jetzt erste Öffnungsschritte gehen, beginnend bei den Kitas und Grundschulen."
Scholz fügte hinzu: "Aber wir müssen unser Handeln am Inzidenzgeschehen ausrichten. Das Virus ist eine Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen wie mit einer Flutkatastrophe oder einem Vulkanausbruch."
Lockdown-Party: Frau öffnet im Bademantel - und mit Fake-Wimpern
13:47 Uhr: Die entlarvte Gastgeberin einer illegalen Lockdown-Party in Birmingham hat versucht, die Polizei mit einem Bademantel in die Irre zu führen. Die Frau hatte den Mantel wohl schnell übergeworfen und das Licht ausgemacht, als die Polizei in der Nacht zum Samstag kam, um eine Party in ihrer Wohnung aufzulösen - allerdings trug sie noch ihre Ohrringe und Fake-Wimpern.
Auf einem von der Polizei veröffentlichten Video ist zu hören, wie die Polizisten die Frau befragen und schließlich die mehr als ein Dutzend Partygäste zum Gehen auffordern. Drei davon nahm die Polizei wegen Beleidigungen fest. In einem anderen Haus in Birmingham wurde sogar eine Party mit mehr als 50 Gästen aufgelöst.
Die West Midlands Police berichtet von einer Zunahme der illegalen Feiern während des aktuellen und bereits seit Anfang Januar andauernden harten Corona-Lockdowns - teilweise sogar aufwendig organisiert mit DJs und VIP-Bereichen.
Außerdem würden die Veranstalter raffinierter darin, die Partys geheim zu halten. Kriminalkommissar David Jamieson berichtete dem "Guardian" von einem "Anstieg der Aggressivität der involvierten Personen". Bei vielen habe sich während des Lockdowns viel Frustration angesammelt.
Mehr als 200 Millionen Corona-Impfdosen weltweit verabreicht
13:04 Uhr: Weltweit sind inzwischen mehr als 200 Millionen Impfstoffdosen zum Schutz vor einer Corona-Infektion verabreicht worden. 45 Prozent davon wurden in den sieben führenden Industriestaaten (G7) verimpft, wie eine AFP-Zählung unter Berufung auf Behördenangaben am Samstag ergab. Weltweit erhielten Menschen in 107 Ländern oder Gebieten mindestens eine Impfstoffdosis.
Die Statistik belegt die Ungleichheit bei der Verteilung der Corona-Impfstoffe. 92 Prozent der verabreichten Impfungen entfielen auf wohlhabende Länder oder Staaten mit einem mittleren Pro-Kopf-Einkommen im oberen Bereich.
Unter den weltweit ärmsten Staaten haben bislang nur Guinea und Ruanda mit den Impfungen gegen das neuartige Coronavirus begonnen.
Israel liegt im weltweiten Vergleich vorn, dort erhielt bereits fast die Hälfte der Einwohner mindestens eine Impfdosis. Nach absoluten Zahlen führen die USA die Statistik an.
Dort wurden bereits 59,6 Millionen Impfdosen verabreicht. Dahinter folgen China mit gut 40 Millionen Dosen und Großbritannien mit 17,5 Millionen Impfdosen.
Die G7-Staaten hatten bei ihrem Online-Gipfel am Freitag Finanzhilfen in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) zugesagt, um den Zugang ärmerer Staaten zu Corona-Impfstoffen verbessern.
Ab März gibt's Corona-Schnelltests für jeden - das könnte sich dadurch ändern
COVID in London: Krankenwagen warteten deutlich länger vor Kliniken
11:48 Uhr: In London hat sich die Wartezeit von Krankenwagen vor überfüllten Krankenhäusern auf der Höhe der zweiten Corona-Welle massiv erhöht. Das Personal muss Wartezeiten vor den Krankenhäusern melden, wenn diese eine halbe Stunde übersteigen. In London kamen in den zwei Wochen über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage insgesamt 4164 gewartete Stunden zusammen, wie aus einer BBC-Recherche hervorgeht. Damit verlängerte sich die Wartezeit gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um rund 63 Prozent. Der Londoner Krankenwagen-Service bezeichnete den vergangenen Dezember als den Monat mit der höchsten Belastung jemals.
Betroffene berichteten der BBC von Einzelfällen, in denen selbst Schlaganfall-Patienten mehr als drei Stunden warten mussten, bis überhaupt ein Krankenwagen kam, um sie zuhause abzuholen - in manchen Fällen war dies für eine Rettung jedoch zu spät.
In den West Midlands erhöhte sich die Wartezeit im genannten Zeitraum um knapp 50 Prozent, in anderen Teilen Englands verbesserte sich die Situation jedoch auch teilweise.
Obwohl noch immer eine hohe Zahl an COVID-Patienten in den Krankenhäusern ist, habe der Druck mittlerweile wieder etwas nachgelassen und die Wartezeit für Notfälle sei wieder kürzer, hieß es vom Gesundheitsdienst NHS England. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien deutlich zurückgegangen. In der vergangenen Woche zählt das Land pro 100 000 Einwohner rund 128 neue Corona-Fälle.
Niedersachsen will Lehrkräfte und Erzieherinnen früher impfen
10:50 Uhr: Niedersachsen will einem Bericht zufolge Lehrkräfte und Erzieherinnen früher als geplant eine Corona-Schutzimpfung ermöglichen. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtete am Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium über konkrete Planungen dazu. Demnach will sich Niedersachsen gemeinsam mit anderen Bundesländern beim Bund für eine entsprechende Änderung der Impfverordnung einsetzen. Damit könnten Gruppen, die laut Priorisierung noch nicht an der Reihe wären, früher geimpft werden.
Niedersachsen hat dem Bericht zufolge derzeit zu viele Impfdosen auf Lager, weil viele Betroffene ihren Termin zur Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca nicht wahrnehmen. "Alle Öffnungsszenarien sehen völlig zurecht eine hohe Priorität für den Bildungsbereich vor", sagte die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) der Zeitung. Da sei es "nur folgerichtig, auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher mit einer höheren Priorität als bisher zu impfen".
Die Landesregierung habe dieses Anliegen "schon mehrfach auf Bundesebene vorgetragen", sagte Reimann. Sie hoffe sehr, dass die Impfverordnung des Bundes bald angepasst werde. Niedersachsen will der "HAZ" zufolge zudem seinen Impfzentren ermöglichen, Menschen aus der zweiten Priorisierungsgruppe unter 65 Jahren früher zu impfen. Dabei geht es demnach in erster Linie um niedergelassene Ärzte und anderes medizinisches Personal mit Patientenkontakt.
WTO ruft Großbritannien zu früherer Abgabe von Impfstoffen auf
10:13 Uhr: Die Welthandelsorganisation (WTO) hat Großbritannien aufgerufen, eher Impfstoffe an ärmere Länder abzugeben. "Ich denke nicht, dass wir auf überschüssige Impfstoffe warten sollten, bis andere Menschen geimpft sind", sagte die neue WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala dem Sender BBC am Samstag. "Ich denke, dass Spenden jetzt kommen müssen. Der Grund ist einfach: Es ist genauso im Interesse reicher wie armer Länder, gleichen Zugang zu haben."
Beim G7-Gipfel am Freitag hatten sich die beteiligten Länder auf höhere Investitionen in die Covax-Initiative geeinigt, die ärmeren Ländern gerechteren Zugang zu Impfstoffen ermöglichen soll.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzte sich dafür ein, dass reiche Länder vier bis fünf Prozent ihrer Impfdosen möglichst schnell an ärmere Länder abgeben.
Er schlug im Anschluss des Treffens zudem vor, dass Europäer und Amerikaner so schnell wie möglich 13 Millionen Impfdosen für afrikanisches Pflegepersonal liefern. Merkel zeigte sich grundsätzlich bereit, etwas vom deutschen Impfstoffkontingent abzugeben.
Der britische Premier Boris Johnson hatte zuvor zwar ebenfalls die großzügige Abgabe von Impfstoffen angekündigt - allerdings erst, wenn die Briten geimpft sind. in Großbritannien haben bereits fast 17 Millionen Menschen eine erste Corona-Impfung erhalten.
Russland gibt dritten Corona-Impfstoff frei
09:27 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus hat Russland einen dritten Impfstoff freigegeben. Die ersten 120.000 Dosen des Vakzins KoviVac sollten bereits im nächsten Monat ausgeliefert werden, sagte Ministerpräsident Michail Mischustin am Samstag in Moskau. "Russland ist heute das einzige Land, das bereits drei Impfstoffe hat."
Der Wirkstoff wurde am Tschumakow-Forschungszentrum für immunobiologische Präparate der Russischen Akademie der Wissenschaften entwickelt. Bis Jahresende sollen demnach 20 Millionen Dosen produziert werden. Umfangreiche klinische Studien liegen dazu aber noch nicht vor.
Russland hatte Mitte August mit Sputnik V den weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - obwohl zu diesem Zeitpunkt noch wichtige Tests fehlten. Der Wirkstoff ist mittlerweile in rund 30 Ländern registriert. In Russland haben aber erst mehr als 2,2 Millionen Menschen mindestens eine von zwei notwendigen Injektionen bekommen. Das entspricht etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung des riesigen Landes.
Daran hatte es vielfach Kritik gegeben, zuletzt von der EU. "Wir erhöhen ständig das Tempo der Impfstoffproduktion", sagte Mischustin. Es seien bereits mehr als zehn Millionen Dosen von Sputnik V hergestellt worden. Zudem lägen 80.000 Dosen des zweiten russischen Impfstoffes EpiVacCorona vor. Nach früheren Angaben soll der Wirkstoff im nächsten Monat in Russland zum Einsatz kommen.
Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa zufolge wird Sputnik V an sieben Standorten hergestellt. Drei weitere seien in Vorbereitung. Sie forderte, dass noch mehr Menschen über 65 Jahre mit den Vakzinen vor einer Erkrankung geschützt werden sollten.
Bislang hat sich auch der 68 Jahre alte Kremlchef Wladimir Putin noch nicht gegen Corona impfen lassen. Seit Jahresbeginn sinkt die Zahl der Neuinfektionen in Russland auf zuletzt rund 13.000 Fälle binnen eines Tages.
Lindner fordert Lockerungen der Corona-Einschränkungen ab Inzidenz von unter 35
08:12 Uhr: FDP-Parteichef
"Kreise und kreisfreie Städte, die die 35-Inzidenz unterschreiten, müssen damit ab sofort beginnen können", sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). Es gebe viele Regionen, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz schon unter 35 liege. Dort seien Öffnungsschritte über Schulen, Kitas und Friseure hinaus möglich.
Frei von Risiken werde eine Öffnung nie sein, räumte Lindner ein. Das sei jedoch kein Grund dafür, das Land dauerhaft im Lockdown zu halten. Die Frage sei, ob Risiken verantwortbar seien.
"Bei Schulen besteht die Gefahr von Menschenströmen nicht, bei Fitnessstudios gibt es feste Mitgliedschaften und in Handel und Gastronomie kann man die Besucherzahl begrenzen", sagte Lindner. Wenn Friseure mit Hygienekonzept öffnen dürften, dann sollte das für andere Betriebe, Handel, Kultur und Gastronomie auch gelten.
Lindner mahnte in diesem Zusammenhang die schnelle Zulassung von Selbsttests an. Sie müssten günstig und in großer Zahl verfügbar sein, zudem müsse das Testergebnis verlässlich nachzuweisen sein, zum Beispiel mithilfe einer App. Unter diesen Voraussetzungen könnte ein negativer Schnelltest in Zukunft die Eintrittskarte für Theater, Kino oder anderes sein.
9.164 Corona-Neuinfektionen und 490 neue Todesfälle gemeldet
06:10 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 9.164 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 490 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Samstag hervorgeht.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Am Samstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8.354 neue Fälle und 551 neue Todesfälle registriert. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 57,8 - und damit etwas höher als am Vortag (56,8). Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben. Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Seit Beginn der Pandemie zählte das RKI 2.378.883 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 67.696.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,01 (Vortag 0,94). Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Giffey: Können Kinder nicht noch viel länger zuhause lassen
05:20 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat die am Montag in vielen Bundesländern geplanten Öffnungen von Kitas und Grundschulen verteidigt. "Man kann die Kinder nicht noch viel länger zuhause lassen, weil sonst der Kinderschutz und das Kindeswohl in Gefahr sind", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Sie wies auf Probleme wie Vereinsamung, Bewegungsmangel und entstehende "Bildungs- und Bindungslücken" hin. Zudem seien viele Eltern am Ende. "Die Belastungsgrenze ist erreicht."
Gleichzeitig betonte Giffey, dass die Öffnungen "verantwortungsvoll" erfolgen müssten, mit Einhaltung von Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen für das Personal. "Dass wir dabei das Infektionsgeschehen weiter im Blick haben müssen, ist selbstverständlich. Es geht jetzt um Öffnungsschritte mit Sicherheit."
Die Familienministerin sprach sich in dem Zusammenhang erneut für zweimalige Corona-Schnelltests pro Woche bei Kita- und Grundschulbeschäftigten aus, solange diese noch keine Impfung erhalten können.
"Wenn wir sagen, wir testen zweimal pro Woche, erhöht das enorm die Sicherheit, verbessert die Prävention und hilft bei der Unterbrechung von Infektionsketten", sagte Giffey.
In zehn weiteren Bundesländern öffnen an diesem Montag nach rund zwei Monaten wieder Kitas und Schulen. Der Betrieb wird stufenweise beginnend mit den Grundschulen wieder aufgenommen.
Entweder im sogenannten Wechselbetrieb mit halben Klassen, die abwechselnd zur Schule kommen oder mit voller Anwesenheit in festen Gruppen, die sich möglichst nicht begegnen sollen. Bei den Kitas dürfen je nach Bundesland alle oder mehr Kinder als bisher wieder in die Betreuung zurück.
Grünen-Experte warnt vor Impf-Stau bei wachsenden Lieferungen
05:05 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen eine bessere Abstimmung zwischen Bund und Ländern angemahnt. "Bald werden wir sehr viel Impfstoff haben", sagte der Bundestagsabgeordnete und Arzt der Deutschen Presse-Agentur.
Derzeit laufe die Bundesregierung aber im Wettlauf mit den Virus-Mutationen sehenden Auges in das nächste Problem, nämlich einen Stau beim Verwenden der kommenden Lieferungen.
Gebraucht werde jetzt ein Mechanismus für eine schnellstmögliche Verimpfung, sagte Dahmen. Eine "Task Force zur Impfkoordinierung" könnte die operativen Herausforderungen lösen. Bei der Kommunikation gebe es ebenfalls Mängel.
"Die Bundesregierung hat die Aufgabe, die Impfstoffe gegen ungerechtfertigtes Misstrauen zu immunisieren." Im Fall des Mittels von Astrazeneca sei die Aufklärung über Sicherheit und Wirkung aber schlecht. Mit einem Industriebeauftragten allein werde die Bundesregierung die Probleme beim Impfen nicht lösen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte deutlich gemacht, dass mit Millionen weiteren Dosen mehr Geschwindigkeit in die Impfungen kommen soll. Daher seien jetzt Vorbereitungen nötig, um die Kapazitäten der regionalen Impfzentren in den Ländern in wenigen Wochen mindestens zu verdoppeln.
Um einen stärkeren Ausbau der Impfstoffproduktion in Deutschland zu unterstützen, setzt die Bundesregierung außerdem einen Sonderbeauftragten ein.
EU-Politiker Weber warnt USA vor Impfstoff-Lieferverzögerungen
04:00 Uhr: Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament,
"Wenn es keine klaren Zusagen gibt, dass die in Europa produzierten Dosen auch wieder zurückkommen, darf es keine Exportgenehmigung für die Wirkstoffe geben", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Der Impf-Egoismus, den wir in den USA und teilweise auch in Großbritannien erleben, ist zwar irgendwo nachvollziehbar, aber eine schwere Belastung."
Der in der EU kurz vor der Zulassung stehende Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson wird Berichten zufolge in den Niederlanden und Belgien produziert, aber in den USA abgefüllt.
Es scheint noch unklar, ob die fertigen Ampullen dann wieder in die EU ausgeführt werden dürfen. Mehrere EU-Regierungschefs hatten die EU bereits auf mögliche Lieferprobleme hingewiesen. Johnson & Johnson hatte vor wenigen Tagen die EU-Zulassung für sein Vakzin beantragt.
Weber sagte der Zeitung weiter: "Es ist höchste Zeit für einen weiteren G7-Gipfel, bei dem die wirtschaftsstarken westlichen Staaten über funktionierende Lieferketten beraten und diese sichern sowie die Verteilung der Impfdosen auf die Welt diskutieren." Die EU wolle das. "Aber wenn andere nicht dazu bereit sind, müssen wir über ein Exportverbot nachdenken."
Von Johnson & Johnson hat die EU-Kommission Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Zudem hat sie eine Option auf ausreichende Mengen für noch einmal 200 Millionen Personen. Die Besonderheit: Voraussichtlich reicht eine Dosis zur Immunisierung. Alle übrigen derzeit genutzten Vakzine müssen zweimal gespritzt werden.
Zwei Hamburger Katzen nach positivem Corona-Test in Quarantäne
03:33 Uhr: Zwei Katzen einer an Corona verstorbenen Hamburgerin sind ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut habe die Infektion der Katzen bestätigt, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit.
Bislang seien in Deutschland insgesamt fünf Corona-Fälle bei Katzen und zwei bei Hunden gemeldet worden. Es lägen aber keine Hinweise vor, dass sich Menschen bei Hunden und Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert hätten. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztiere wie Schweine und Hühner seien nicht infizierbar.
"Es geht den beiden Katzen gut", sagte die Leitende Tierärztin des Hamburger Tierheims, Urte Inkmann. Sie hätten einen leichten Schnupfen und niesten ein bisschen. Die beiden kastrierten Kater seien getrennt in der Isolationsstation untergebracht worden und hätten jeder einen größeren Käfig mit zwei Boxen zur Verfügung.
"Wir sind guter Hoffnung, dass sie nächste Woche aus der Quarantäne entlassen werden", sagte Inkmann. Darüber werde das Bezirksamt Harburg nach einem weiteren Test entscheiden.
Katzen würden wie Menschen mit einem Tupfer im Hals getestet, erklärte die Tierärztin. Bei den beiden Katern hätten Mitarbeiter des Tierheims das ohne Narkose machen können. "Das sind ganz, ganz liebe Katzen", sagte Inkmann.
Es seien schon mehrfach Katzen und Hunde mit Corona-Verdacht in der Isolationsstation gewesen. Jetzt seien es die ersten bestätigten Fälle im Hamburger Tierheim. Die Mitarbeiter achteten wie bei Menschen auf Distanz zu den Tieren und trügen bei der Versorgung die gleiche Schutzkleidung wie im Krankenhaus.
Nach dem Abholen der Katzen aus der Wohnung der verstorbenen Frau hätten alle beteiligten Mitarbeiter einen Schnelltest bei sich machen lassen.
Biontech-Gründer: Impfstoff-Dosis für 15 bis 30 Euro angeboten
00:28 Uhr: Die Hersteller Biontech und Pfizer haben ihren Impfstoff nach Angaben des Biontech-Gründers Ugur Sahin im Sommer 2020 allen Industriestaaten zu einem Preis zwischen 30 und 15 Euro angeboten.
Das Preismodell habe man im Juli für alle Industrieländer mit entsprechend großen Bestellmengen errechnet, sagte Sahin der "Bild" (Samstag). "Am 22. Juli haben wir den USA-Vertrag auf Basis der neuen Parameter unterschrieben, aus dem die 19,50 Dollar ersichtlich waren. Dieses Preismodell haben dann alle Industriestaaten erhalten."
Die EU-Kommission hatte sich im Herbst in einem Rahmenvertrag zunächst 300 Millionen Dosen des Impfstoffs des Mainzer Herstellers Biontech und des US-Konzerns Pfizer gesichert. Der Preis blieb unter Verschluss. Die nach einem neuartigen Verfahren entwickelten mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind deutlich teurer als herkömmliche Mittel, wie etwa der Impfstoff von Astrazeneca.
Sahin zufolge war bis zum Sommer unklar, wie die Rahmenbedingungen der Produktion des Impfstoffs aussehen würden. "Wir hatte in den Jahren 2019 und 2020 zunächst nur selbst in kleinen Mengen Dosen für unsere klinischen Studien hergestellt", sagte er der "Bild".
Für die ersten 2.000 Dosen habe man Kosten von 1,5 Millionen Euro gehabt. "Die Infrastruktur für die Massenproduktion gab es nicht. Wir wussten zum damaligen Zeitpunkt schlicht noch nicht, wie sich die Produktion genau skalieren lässt, was genau die Studien bezüglich der mRNA-Dosierung ergeben und wie die Produktionsabläufe und Kosten genau sein werden." Im Sommer habe man dann innerhalb von drei Wochen gemeinsam mit der US-Firma Pfizer das Preismodell erarbeiten können.
Heil will Ausbildungsprämie in Coronakrise erhöhen
00:01 Uhr: Berlin (dpa) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will im März einen neuen Schutzschirm für Ausbildungsplätze vorlegen und Unternehmen dabei eine erneute, deutlich erhöhte Ausbildungsprämie anbieten.
"Viele Betriebe zögern, ob sie angesichts der wirtschaftlichen Lage Ausbildungsplätze anbieten sollen", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). "Aber ein Einbruch bei den Ausbildungsstellen wäre für alle fatal. Deshalb werde ich im März einen neuen Schutzschirm für Ausbildungsplätze vorlegen", so Heil.
"Es wird eine erneute, noch mal deutlich großzügiger als bisher bemessene Ausbildungsprämie geben", sagte der Bundesarbeitsminister. "Ich will, dass deutlich mehr Unternehmen, die von der Coronakrise betroffen sind, diese Prämie in Zukunft nutzen und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen können."
Die Corona-Ausbildungsprämie soll dafür sorgen, dass Unternehmen trotz der Pandemie nicht in ihren Anstrengungen für Ausbildung nachlassen. Im vergangenen Sommer hatte das Bundeskabinett die "Azubi-Prämien" auf den Weg gebracht.
Kleine und mittelständische Firmen, die mit großen Umsatzeinbrüchen und Kurzarbeit kämpfen, aber ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, bekommen demnach staatliche Prämien von bis zu 3000 Euro pro Ausbildungsplatz.
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