- Hier finden Sie alle News zur Corona-Pandemie vom 22. November.
- 19:20 Uhr: Merkel und Scholz stellen Bürger auf verschärfte Corona-Maßnahmen ein
- 16:07 Uhr: US-Behörden rechnen bereits Mitte Dezember mit Corona-Impfbeginn
- 15:01 Uhr: Macron will Corona-Einschränkungen in Frankreich Anfang Dezember lockern
- 14:16 Uhr: Corona-Massentest in Südtirol: Einige tausend Infizierte gefunden
- 13:33 Uhr: Spahn schlägt neues Corona-Konzept für Schulen vor
- 12:49 Uhr: Corona-Neuansteckungen seit zwei Wochen stabil auf hohem Niveau
Top-News: Merkel und Scholz stellen Bürger auf verschärfte Corona-Maßnahmen ein
Kanzlerin
Die Kanzlerin versicherte: "Die Bürgerinnen und Bürger sollen von Bund und Ländern eine geschlossene, gemeinsame Antwort bekommen. Darauf haben sie eigentlich ein Recht. Und daran arbeiten wir jetzt diesmal sehr intensiv." Schon beim jüngsten Treffen von Bund und Ländern Anfang der Woche hatte Merkel schärfere Maßnahmen gegen die Pandemie durchsetzen wollen, war aber am Widerstand der Länder gescheitert. Anschließend war erneut eine zu große Vielstimmigkeit in den Corona-Maßnahmen kritisiert worden.
Merkel sagte nun mit Blick auf die kommenden Verhandlungen, man wolle es diesmal ja gerade so machen, "dass wir am Mittwoch dann unsere Ergebnisse vorweisen". Deshalb gebe es eine Vielzahl von Gesprächsrunden. Jeder betrachte die Daten und Fakten. "Tatsache ist, dass wir noch nicht soweit sind, wie wir gerne gekommen wären durch die Kontaktbeschränkungen." In vielen Bundesländern sei ein Plateau an Neuinfektionen erreicht worden, in einigen wenigen Ländern gingen die Zahlen auch deutlich nach unten, in anderen stiegen sie noch.
Bundesfinanzminister
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Vorschlag vor Corona-Beratungen: Maske ab siebter Klasse
22:18 Uhr: Solange die Corona-Lage sich nicht entspannt, sollen Schüler ab der 7. Klasse in Deutschland nach einem Vorschlag aus den Bundesländern künftig auch im Unterricht Maske tragen. Gelten soll das für Schüler und Berufsschüler in Regionen mit deutlich mehr als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 7 Tagen - was derzeit vielerorts der Fall ist. Schulen ohne Corona-Fälle können aber davon ausgenommen werden.
Der Vorschlag geht aus einer Beschlussvorlage des Vorsitzlandes der Ministerpräsidentenkonferenz für die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise am Mittwoch hervor. Den Vorsitz hat derzeit Berlin.
In der Beschlussvorlage wird für die Schulen auch eine Teststrategie vorgeschlagen: Tritt in einer Klasse ein Corona-Fall auf, soll diese zusammen mit den betroffenen Lehrkräften für fünf Tage in Quarantäne. Am fünften Tag soll es für alle einen Schnelltest geben. Fällt der negativ aus, kann die Klasse wieder zurück an die Schule. "Um diese wirksame Teststrategie flächendeckend zur Anwendung bringen zu können, wird der Bund (über die Länder) zusätzliche Kapazitäten von Antigen-Tests zur Verfügung stellen", heißt es in dem Papier.
Die genaue Ausgestaltung weiterer Maßnahmen, wie etwa die Frage, ob Schulen wieder in den Wechselunterricht übergehen, wird in dem Vorschlag den Ländern überlassen. Schülerfahrten und internationaler Austausch sollen aber grundsätzlich untersagt bleiben. Es wird zudem empfohlen den Unterrichtsbeginn zu staffeln, um den Schulverkehr zu entzerren.
Vorlage: Teil-Lockdown soll bis 20. Dezember verlängert werden
22:00 Uhr: Der Ende Oktober von Bund und Ländern beschlossene Teil-Lockdown soll nach einem Vorschlag von Berlin, dem Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz, wegen der weiterhin hohen Corona-Zahlen bis kurz vor Weihnachten verlängert werden. Die Maßnahmen würden bundesweit bis zum 20. Dezember verlängert, heißt es in einem entsprechenden Beschlussentwurf für die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Berliner Morgenpost" und das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" hatten über die Vorlage zuerst berichtet.
Seit Anfang November sind Kultureinrichtungen, Gastronomie und Sportstätten größtenteils geschlossen. Das soll zunächst so bleiben. Nur Bundesländer mit einer sogenannten Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen sollen davon abweichen können.
Vorgeschlagen wird außerdem, ab dem 20. Dezember die Maßnahmen immer um jeweils 14 Tage zu verlängern, wenn die Zahlen nicht deutlich sinken. Als Zielmarke wird eine Anzahl von maximal 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen genannt. Bundesländer, die diese Marke unterschreiten "und eine sinkende Tendenz der Inzidenz aufweisen", hätten die Möglichkeit von der Verlängerung der Maßnahmen abzuweichen.
Am Mittwoch beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer erneut über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Derzeit gilt ein Teil-Lockdown, der ursprünglich auf November befristet war.
Corona-Massentest in Südtirol: Fast 3.200 Infizierte gefunden
21:43 Uhr: Ein dreitägiger Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol hat große Resonanz gefunden und mehr als 3.000 Infektionen ans Licht gebracht. Bis Sonntagabend ließen in der kleinen Alpen-Provinz mehr als 343.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen. Wie die Behörden mitteilten, erhielten nach Abschluss der zentralen Phase bis 20 Uhr insgesamt 3.185 Teilnehmer (0,9 Prozent) ein positives Corona-Resultat.
Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung wollte so die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollten entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach am Abend von einem "außergewöhnlichen Ergebnis".
Schwedens Regierungschef warnt: Corona-"Verschnaufpause" ist vorbei
21:40 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Schwedens Regierungschef Stefan Löfven alle Bürger dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Pandemie zusammenzustehen und die Hygieneregeln zu beherzigen. Die "kleine Verschnaufpause" im Sommer und Herbst sei vorbei, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Fernsehansprache - seiner ersten derartigen Botschaft seit März. "Mehr Menschen stecken sich an. Mehr Intensivbetten werden für Schwerkranke mit COVID-19 benötigt. Mehr Menschen sterben", warnte er. Er beklagte, dass sich zu viele Menschen nicht an die Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung gehalten hätten. Dies ändere sich aber nun.
In dem Land mit seinen gut zehn Millionen Einwohnern wurden bislang rund 208.300 Ansteckungen erfasst sowie 6.400 Todesopfer im Zusammenhang mit der Krankheit. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern hatte Schweden über die vergangenen Monate deutlich weniger Beschränkungen im Alltagsleben erlassen.
Spanien: Sánchez kündigt 13.000 Corona-Impfstationen im Land an
21:12 Uhr: In Spanien sollen nach dem Willen von Regierungschef Pedro Sánchez landesweit 13.000 Stationen für Impfungen gegen COVID-19 eingerichtet werden. Dies sehe ein Impfplan vor, der fertig ausgearbeitet sei und den er an diesem Dienstag im Detail vorstellen werde, sagte der Sozialist am Sonntagabend im Fernsehen. "Unser Land wird zusammen mit Deutschland das erste der Europäischen Union sein, das über einen kompletten Impfplan verfügt", betonte er.
Die EU habe sich insgesamt bereits 1,2 Milliarden Impfdosen gesichert, von denen Spanien zehn Prozent zustünden, sagte Sánchez. Bereits am Freitag hatte er angekündigt, dass im ersten Halbjahr 2021 im Rahmen dieses Projekts "ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung" geimpft werden könne.
Spanien ist eines der am härtesten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder Westeuropas. Bisher wurden mehr als 1,5 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 42.600 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 registriert. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel aber zuletzt von 233 auf 168, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Zum Vergleich: In Deutschland betrug der Wert am Sonntag nach Angaben des Robert Koch-Instituts 140,7.
Mitglied der Königsfamilie mit Corona infiziert
20:03 Uhr: Ein weiteres Mitglied der britischen Royals hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Prinzessin Michael of Kent sei "seit drei Wochen in Isolation im Kensington-Palast", sagte ihr Sprecher Simon Astaire am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in London. Auch ihr Mann, dessen Vornamen sie im Titel führt und der ein Cousin der Queen ist, sei vorsichtshalber in Isolation; ihm gehe es gut. Nach Angaben der "Sun" leidet die 75-Jährige unter hohem Fieber und einem Erschöpfungssyndrom. Sie führt den Vornamen ihres Mannes im Titel.
Bereits im Frühjahr hatte sich Prinz Charles (72) mit dem Coronavirus angesteckt; er litt aber nur unter leichten Erkältungssymptomen. Schwerer hatte es britischen Medien zufolge Prinz William (38) getroffen, der seine Infektion angeblich nicht publik machen wollte.
Jeder fünfte Rückkehrer aus Risikogebieten gibt falsche Daten an
16:57 Uhr: Etwa jeder fünfte Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten gibt falsche Daten an. Nach "Spiegel"-Informationen vom Sonntag ergibt sich das aus einer internen Statistik der Bundespolizei. Demnach kontrollierten Bundespolizisten bei Stichproben auf den großen deutschen Flughäfen seit Anfang November 15.147 Reisende.
Bei 2.985 Reisenden seien die eingetragenen Daten teilweise oder komplett falsch gewesen - also bei fast 20 Prozent. Ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam bestätigte die Zahlen auch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es habe sich um Kontrollen der Einreiseanmeldungen vom 8. November bis zum 18. November gehandelt.
In Sicherheitskreisen habe es geheißen, mal hätten die Reisenden Fantasienamen wie "Donald Duck" eingetragen, berichtete der "Spiegel". Oft seien auch falsche Adressen und Telefonnummern vermerkt gewesen.
Wer aus einem ausländischen Corona-Risikogebiet kommt, muss sich vor der Einreise nach Deutschland registrieren - seit dem 8. November läuft das digital. Die Informationen gehen an die Gesundheitsämter am Zielort des Reisenden. So sollen sie kontrollieren können, ob jemand die Quarantänepflicht einhält.
US-Behörden rechnen bereits Mitte Dezember mit Corona-Impfbeginn
16:07 Uhr: Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. "Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren zu liefern", sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird sich Medienberichten zufolge zwischen dem 8. und dem 10. Dezember treffen, um über die Zulassung von Corona-Impfstoffen zu entscheiden.
Er rechne deshalb "vielleicht am zweiten Tag nach der Zulassung, am 11. oder 12. Dezember", mit den ersten Impfungen, erklärte Slaoui.
Die Pharma-Unternehmen Pfizer und Moderna hatten zuletzt Erfolge bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gemeldet. Ihre Impfstoffkandidaten weisen demnach eine Wirksamkeit von mindestens 95 Prozent auf.
Bundesregierung plant weitere Hilfen für Luftfahrtbranche
15:43 Uhr: Die Bundesregierung will der durch die Corona-Pandemie hart getroffenen Luftfahrtbranche noch einmal unter die Arme greifen. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte am Sonntag entsprechende Pläne, über die das "Handelsblatt" zuvor berichtet hatte.
Der Zeitung zufolge will die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern und den Luftverkehrsverbänden eine Strategie entwickeln und mit anderen Staaten sogenannte "sichere Korridore" definieren. Dadurch sollen Langstreckenflüge wieder ermöglicht und die Einreisebeschränkungen aufgehoben werden. Auch sollen die Quarantäneregeln zugunsten von Testkonzepten ersetzt werden.
Ein erstes Treffen, an dem neben dem Verkehrsministerium auch das Innen- und das Wirtschaftsressort sowie das Auswärtige Amt teilnehmen sollen, ist demnach für Anfang Dezember geplant.
Kurzfristig plane der Bund Hilfen von einer Milliarde Euro, hieß es weiter in dem Bericht. Das Geld soll demnach dem Hauptstadtflughafen BER, den Flughäfen der Länder sowie der Deutschen Flugsicherung zugute kommen.
Insbesondere zu den Finanzhilfen werde es allerdings noch weitere Abstimmungen geben, hieß es aus dem Verkehrsministerium. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran."
Emmanuel Macron will Corona-Einschränkungen in Frankreich Anfang Dezember lockern
15:01 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Lockerung der strikten Corona-Einschränkungen in Aussicht gestellt. Am kommenden Dienstag werde Macron bei einer TV-Ansprache "Klarheit" schaffen und eine "Richtung" geben, sagte sein Sprecher Gabriel Attal am Sonntag der Zeitung "Journal du Dimanche".
Die angekündigten Lockerungen sollen demnach in drei Stufen und gemäß der Gesundheitslage im Land erfolgen.
Die erste Lockerung soll den Angaben zufolge "um den 1. Dezember herum" eintreten. Dann könnten Geschäfte und Lokale wieder öffnen, wobei Bars und Restaurants weiterhin Beschränkungen unterliegen sollen. Auch die mit dem Lockdown Ende Oktober verbundenen Ausgangsbeschränkungen für Privatpersonen sollen vorerst bestehen bleiben.
Vor den Feiertagen Ende Dezember könnten weitere Lockerungen in Kraft treten, sagte Attal weiter. Die dritte und letzte Stufe wäre dann im Januar 2021 erreicht. Bei seiner TV-Ansprache am Dienstag will Macron den Angaben zufolge auch darauf eingehen, wie künftige Impfungen gegen das Coronavirus organisiert werden sollen.
Nach Angaben von Attal hat Frankreich bereits Verträge mit drei Pharmakonzernen geschlossen, die an der Entwicklung eines Impfstoffs arbeiten, und ist mit weiteren Herstellern im Gespräch. Jeder der Verträge sieht demnach die Lieferung von rund 30 Millionen Impfdosen vor.
Corona-Massentest in Südtirol: Einige tausend Infizierte gefunden
14:16 Uhr: Bei einem dreitägigen Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben einige tausend Menschen von ihrer Infektion erfahren. Bis Sonntagvormittag hatten in der kleinen Alpen-Provinz fast 270.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen lassen.
Wie die Behörden im Internet mitteilten, erhielten bis 10 Uhr insgesamt 2.626 Teilnehmer (1 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die zentrale Phase der freiwilligen Reihenuntersuchung lief bis Sonntagabend.
Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung will damit die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle.
Der Erfolg eines Massentests hängt nach Einschätzung von Experten stark von einer hohen Teilnahmequote ab. Kritiker bemängelten, dass die Resultate von Antigen-Schnelltests nicht verlässlich genug seien.
Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher räumte ein, der Massentest sei "kein Allheilmittel und auch nicht die Lösung des Problems". Aber die Aktion könne helfen, "den Lockdown zu verkürzen".
Jens Spahn schlägt neues Corona-Konzept für Schulen vor
13:33 Uhr: Gesundheitsminister
Konkret schlug er vor, dass beim Auftreten eines Infektionsfalls umgehend die betroffene Klasse in die häusliche Isolation geschickt wird. Bisher ist das teilweise nicht oder nur bei den unmittelbaren Sitznachbarn Infizierter der Fall.
"Nach negativen Schnelltests am fünften Tag könnten die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren", sagte Spahn. Ob das aus Sicht der Länder vor Ort umsetzbar sei, darüber müsse man am Mittwoch sprechen.
Dann wollen die Länderchefs zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Schalte über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie entscheiden. Zur gegenwärtigen Infektionslage sagte Spahn: "Wir haben sicheren Boden unter den Füßen, aber wir sind noch nicht über den Berg."
Es komme darauf an, ob die Zahlen in den nächsten Tagen sinken. "Davon wird am Mittwoch viel abhängen."
Corona-Neuansteckungen seit zwei Wochen stabil auf hohem Niveau
12:49 Uhr: Nach einer rasanten Zunahme im Oktober und Anfang November hat sich die Zahl der Corona-Neuansteckungen in Deutschland auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonntag hervorgeht.
So schwankt die vom RKI täglich gemeldete Zahl der an die Gesundheitsämter binnen sieben Tagen übermittelten Neuinfektionen seit zwei Wochen zwischen rund 115.000 und rund 119.000 Fällen. Die davon abgeleitete 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner - lag im selben Zeitraum bei rund 140, mit nur wenig Abweichungen nach oben und unten.
Der Wert der Neuinfektionen pro Woche eignet sich gut, um Trends beim Infektionsgeschehen abzulesen. Anders als die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Neuinfektionen ist er nicht davon abhängig, dass an bestimmten Wochentagen mehr oder weniger Proben genommen und im Labor geprüft werden.
Drei Schweizer Weltcup-Skirennfahrer mit Coronavirus infiziert
11:57 Uhr: Die Schweizer Skirennfahrer Loic Meillard,
Meillard und Odermatt gehören zu den besten Technikern im Weltcup und hatten in der vorigen Saison auch Rennen gewonnen. Nach Angaben des Schweizer Verbandes vom Wochenende haben die drei Athleten "leichte bis gar keine Erkältungssymptome". Sie können beim Parallel-Slalom am nächsten Freitag in Lech/Zürs nicht starten. Die anderen Rennfahrer des Teams gaben negative Tests ab, wie es weiter hieß.
Auch bei den Slaloms in Levi hatte es einen positiv Befund und danach Aufregung gegeben. Weil ein schwedischer Trainer infiziert war, musste die ganze Mannschaft um die Mitfavoritin Anna Swenn-Larsson in Isolation und auf die Rennen in Finnland verzichten.
Die Athleten äußerten danach Unverständnis für die Kollektivbestrafung und verwiesen auf ähnliche Beispiele etwa im Fußball, wo nicht ein ganzes Team gestoppt wird. Die Entscheidung in Levi traf aber nicht der Weltverband Fis, sondern die finnischen und schwedischen Behörden.
Bundespolizei zu Leipzig-Demos: Platzverweise und mehrere Straftaten
11:13 Uhr: Die Bundespolizei hat nach ihrem Einsatz im Zusammenhang mit Demonstrationen in Leipzig mehrere Straftaten registriert. Darunter waren Körperverletzungen, eine Beleidigung sowie ein Mal Widerstand gegen polizeiliche Maßnahmen, teilte die Bundespolizei am Samstagabend mit. Mehr als 600 Platzverweise wurden erteilt.
Zuvor hatte bereits die Leipziger Polizei mitgeteilt, dass es zwei Festnahmen gegeben habe. Im Stadtgebiet seien bei dem Einsatz zudem 18 Straftaten festgestellt worden, hieß es von der Polizeidirektion Leipzig. Dabei gehe es um Körperverletzungen und Landfriedensbrüche.
Neun Tatverdächtige seien ermittelt worden. 44 Platzverweise seien erteilt worden und 113 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Sächsische Corona-Schutzverordnung gefertigt worden. Nach einem Angriff auf einen Journalisten erfolgte laut Polizei von Amts wegen eine Anzeige gegen Unbekannt. Eine Beamtin sei leicht verletzt worden.
Am Samstag hatten sich Gegner der Corona-Politik in Leipzig versammelt - parallel gab es größere Gegenproteste. Zeitweise war die Lage unübersichtlich, es gab mehrere nicht genehmigte Spontandemonstrationen.
Trumps Corona-Wundermittel erhält in den USA Notfall-Zulassung
10:37 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt.
Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten zu vermeiden, und dadurch das Gesundheitssystem entlasten, erklärte FDA-Kommissar Stephen Hahn am Samstag (Ortszeit).
Der Wirkstoff von REGN-COV2 ist eine Kombination aus zwei speziell entwickelten Antikörpern, die sich an das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus binden und so dessen Struktur deformieren können.
Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das Coronavirus menschliche Zellen angreifen kann. Die Kombination aus zwei verschiedenen Antikörpern soll laut Regeneron verhindern, dass der Erregervirus SARS-COV2 mutiert.
US-Präsident
Das Medikament von Regeneron ist der zweite Antikörper-Cocktail, der eine Notfallzulassung von der FDA erhalten hat. Bereits am 9. November wurde ein ähnlich funktionierendes Mittel des US-Pharmaherstellers Eli Lilly zugelassen.
Laut der FDA wurde der Antikörper-Cocktail REGN-COV2 im Zuge einer klinischen Studie mit 799 Teilnehmern getestet. Die Testpersonen hatten demnach milde oder mittelschwere Corona-Symptome. Den Angaben zufolge mussten drei Prozent der Hochrisikopatienten unter den Testpersonen, die mit REGN-COV2 behandelt wurden, ins Krankenhaus oder die Notaufnahme gebracht werden.
Unter den Testpersonen in der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielten, waren es demnach neun Prozent. Laut den Daten aus der klinischen Studie wiesen die Patienten, die mit REGN-COV2 behandelt wurden, zudem eine geringere Viruslast auf als die Menschen aus der Kontrollgruppe.
Regeneron will nach eigenen Angaben bis Ende November REGN-COV2-Dosen für 80.000 Patienten produzieren. Bis Ende Januar könnten demnach bereits 300.000 Corona-Infizierte mit dem Antikörper-Cocktail behandelt werden.
Christine Lambrecht hält Priorisierung bei Corona-Impfungen für rechtssicher
09:53 Uhr: Justizministerin
Es sei absolut nachvollziehbar, wenn Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sowie besonders gefährdete Menschen in Pflegeheimen zuerst drankämen, da es derzeit darum gehe, ob das Gesundheitssystem durchhalte. "Ich denke, eine solche Entscheidung wird auch gerichtsfest sein", sagte die SPD-Politikerin.
Ob es einzelne Klagen geben werde, könne sie nicht einschätzen, sagte Lambrecht. Sie gehe aber davon aus, dass die Auswahlentscheidung einer gerichtlichen Überprüfung standhalten werde.
Eine Verpflichtung zur Impfung schloss die Justizministerin aus. "Eine Impfpflicht wird es bei der Corona-Schutzimpfung nicht geben", betonte sie. Eine solche würde aus ihrer Sicht stark in Grundrechte eingreifen, vor allem in das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
"Einen solchen Schritt will hier niemand gehen", sagte Lambrecht. Sie habe allerdings auch den Eindruck, dass ein so großes Interesse an der Impfung bestehe, dass man darüber überhaupt nicht nachdenken müsse.
Kinderpsychiater: Entwicklung durch Corona nicht nachhaltig gestört
09:16 Uhr: Die Corona-Pandemie zeigt nach Erkenntnissen von Psychiatern bislang geringere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als befürchtet.
"Es gibt aktuell keine Anhaltspunkte, dass sich in der psychischen Entwicklung der jungen Menschen etwas nachhaltig verändern könnte", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Michael Kölch, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Trotz der Pandemie, die nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche oftmals lästig, oft aber auch belastend sei, finde die normale geistige Entwicklung weiter statt.
Der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Unimedizin Rostock warnte auch davor, über mögliche Langzeitfolgen zu spekulieren. Das wäre wissenschaftlich nicht haltbar. "Dazu muss man jetzt Studien machen." Es sei sein Ziel, solche medialen Aspekte der Corona-Pandemie zu "entkatastrophieren".
Dennoch gebe es Tendenzen, die im weiteren Verlauf der Pandemie genau beobachtet werden müssten. So seien Menschen in sozial schwierigen Lebensumständen mehr von der Krise betroffen. "Falls dann öffentliche Fördersysteme in der Schule wegfallen oder Eltern die Kinder nicht wie notwendig unterstützen können, könnte eine Schere aufgehen."
Auch die aktuelle Überbelastung der Gesundheitsämter und damit der häufige Wegfall von Schuleingangsuntersuchungen könnten sich langfristig negativ auswirken. "Es ist nicht auszuschließen, dass Entwicklungsstörungen nicht rechtzeitig entdeckt, Kinder falsch eingeschult werden oder nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen", sagte Kölch. Dann könnte das Risiko einer psychischen Störung steigen.
Kölch riet auch dazu, das Maskentragen bei Kindern und Jugendlichen nicht zu dramatisieren. Selbst bei seinen jungen Patienten, von denen viele als psychisch wenig belastbar gelten, gebe es kaum negative Reaktionen. "Denen macht das überhaupt nichts aus."
15.741 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas unter Vorwochenstand
07:49 Uhr: Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) mit 15.741 neuen Corona-Infektionen binnen 24 Stunden vergleichsweise wenig Fälle gemeldet. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche sind das 1.206 Infektionen weniger, wie aus RKI-Daten von Sonntagmorgen hervorgeht.
Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 16.947 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 918.269 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 22.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Sonntag um 138 auf insgesamt 14.022. Das RKI schätzt, dass rund 603.800 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,07 (Vortag: 1,05). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Experten: Corona-Pandemie dürfte Winterblues verstärken
05:21 Uhr: In der Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen dürften die Menschen mehr als sonst unter Winterblues und Winterdepressionen leiden. Ärzte in China hätten schon in der ersten Phase der Pandemie häufiger Ängste, Depressionen und Schlafstörungen festgestellt.
Eine österreichische Studie gehe gar von einer Verfünffachung der depressiven Störungen aus, sagt Detlef Dietrich, Ärztlicher Direktor und leitender Arzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie der Burghof-Klinik in Rinteln. "Depressive leiden deutlich stärker", betont er.
Ängste, allgemeines Stressgefühl und Depressionen hätten in der Krise "signifikant zugenommen", vor allem jüngere Menschen zwischen 20 und 50 Jahren seien betroffen.
Grund sei vermutlich, dass sie unter der Mehrfachbelastung litten, sich um Kinder und Eltern kümmern zu müssen: "Es ist zu vermuten, dass solche Belastungen insgesamt die Zahl depressiv Erkrankter ansteigen lassen."
Schwangere Hilary Duff nach Kontakt mit Corona-Fall in Quarantäne
03:33 Uhr: Die schwangere US-Schauspielerin Hilary Duff (33, "Lizzie McGuire", "Cinderella Story") hat sich wegen eines Corona-Falls in ihrem Umfeld in Quarantäne begeben.
"COVID ausgesetzt" und "Quarantäne Tag 2" schrieb Duff am Samstag in einer Instagram-Story. Dazu postete sie ein Selfie mit ernstem Blick. Angaben zu einer möglichen Infektionsquelle machte sie nicht.
Alle Corona-Meldungen vom 21. November zum Nachlesen finden Sie hier.
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