- 22:01 Uhr: Omikron-Variante auch in Italien und Tschechien nachgewiesen.
- 21:40 Uhr: ➤ Polizei beendet illegale Impfaktion an Lübecker Flughafen
- 19:39 Uhr: PCR-Test und Quarantäne für alle Einreisenden nach Großbritannien
- 16:46 Uhr: Spahn bringt lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel
- 14:35 Uhr: Lauterbach geht von weiteren Corona-Einschränkungen aus
- 08:20 Uhr: RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 444,3 neuen Höchststand
➤ Unzulässige Impfaktion am Flughafen Lübeck - Polizei schreitet ein
Am Flughafen Lübeck haben Polizei und Stadt am Samstag eine unzulässige Impfaktion mit großem Andrang beendet. Es bestehe der Verdacht, dass der Impfstoff nicht zugelassen ist und damit eine Straftat nach dem Arzneimittelgesetz darstellt, teilte die Polizeidirektion Lübeck am Abend mit. 50 Personen seien wahrscheinlich damit geimpft worden, bevor die Aktion von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst gestoppt worden sei.
Bei Eintreffen der Beamten gegen 15 Uhr seien 80 Personen vor dem Flughafengebäude festgestellt worden, weitere Menschen seien zugeströmt. Etwa 150 Impfwillige hätten sich in der Abfertigungshalle aufgehalten. Geimpft wurde den Angaben zufolge in einem zu diesem Zweck hergerichteten Büroraum. Flugverkehr gab es nicht.
Die Beamten stellten Impfproben, genutzte Spritzen sowie Impflisten sicher und nahmen von den anwesenden Personen die Personalien auf. Weitere Detailangaben würden zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht, hieß es weiter. Diese würden in der kommenden Woche nach Absprachen der beteiligten Ämter und Behörden folgen.
Der Flughafen gehört dem Unternehmer und promovierten Mediziner Winfried Stöcker, der einen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt hat. Im April 2020 hatte sein Büro bestätigt, dass er diesen im Selbstversuch erforscht.
Die weiteren Corona-News des Tages
Zehntausende protestieren in Österreich gegen Impfpflicht
22:16 Uhr: Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht sind in Österreich rund 40.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die größte der Demonstrationen fand am Samstag in Graz statt. Die Polizei berichtete von bis zu 30.000 Teilnehmern, die mit Sprechchören wie "Friede, Freiheit, keine Diktatur" durch Österreichs zweitgrößte Stadt zogen. Auch in St. Pölten, Klagenfurt und Innsbruck kam es zu größtenteils friedlichen Versammlungen. Viele Menschen wurden jedoch angezeigt, weil sie keine Masken trugen.
Die Regierung in Wien will im Februar eine allgemeine Impfpflicht einführen. Ein Gesetzesentwurf mit Details der Regelung soll in der zweiten Dezemberwoche vorgelegt werden.
Omikron-Variante auch in Italien und Tschechien aufgetaucht
22:01 Uhr: Ein Labor in Italien hat bei einer Genomsequenzierung die Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Die Probe werde für eine weitere Bestätigung untersucht, um die Abstammung definitiv B.1.1.529 zuzuweisen, teilte das Oberste Gesundheitsinstitut (ISS) am Samstagabend in Rom mit. Ein Labor in Mailand hatte das Genom demnach aus der Probe einer positiv getesteten Person aus Mosambik sequenziert, die der Nachrichtenagentur Ansa zufolge vor wenigen Tagen in Mailand mit dem Flugzeug ankam. Sie und die Familienangehörigen, die in der süditalienischen Region Kampanien wohnen, seien in guter gesundheitlicher Verfassung, erklärte das ISS weiter.
Auch in Tschechien wurde erstmals die Omikron-Mutation nachgewiesen. Nach einer sogenannten Genomsequenzierung stehe dies "mit rund 90-prozentiger Sicherheit" fest, sagte ein Sprecher des Krankenhauses im nordböhmischen Liberec am Samstagabend im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender CT. Eine weitere Probe sei zur näheren Analyse an das nationale Referenzlabor in Prag geschickt worden.
Nach Aussage des geschäftsführenden tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis handelt es sich bei der Patientin um eine Frau, die mit dem Flugzeug aus Namibia zurückgekehrt war - mit Umstieg in Südafrika und Dubai. Sie befinde sich in Isolierung, alle Kontakte würden nachverfolgt. Die Frau habe einen leichten Krankheitsverlauf und sei geimpft gewesen.
PCR-Test und Quarantäne für alle Einreisenden nach Großbritannien
19:39 Uhr: Angesichts der neu entdeckten Omikron-Variante verschärft Großbritannien seine Einreiseregeln für Reisende aus aller Welt. Alle Ankommenden müssen an Tag Zwei nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne gehen, wie der britische Premier
Bislang mussten vollständig Geimpfte aus den meisten Ländern nur noch einen Schnelltest nach der Einreise machen, aber nicht mehr in Quarantäne gehen. Lediglich einige wenige Länder, mittlerweile auch viele afrikanische stehen auf der sogenannten roten Liste. Rückkehrer aus diesen Ländern müssten in eine zehntägige Hotel-Quarantäne auf eigene Kosten gehen.
Nach mehreren anderen Ländern waren auch in Großbritannien am Samstag zwei Fälle der Omikron-Variante festgestellt worden. Die betroffenen Personen und ihre Haushalte befänden sich in Quarantäne, außerdem werde man in den Gegenden verstärkt testen, kündigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid an.
Fauci: Omikron könnte in USA sein - aber noch kein Fall gemeldet
17:46 Uhr: Der US-Immunologe Anthony Fauci hält es für möglich, dass die als besorgniserregend eingestufte Omikron-Variante bereits in den USA ist. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es so ist", sagte er am Samstag im US-Fernsehen. Allerdings seien bisher noch keine entsprechenden Fälle gemeldet worden. Es sei letztlich fast unvermeidlich, dass sich die Variante auf der ganzen Welt ausbreite. Reiseeinschränkungen könnten lediglich Zeit verschaffen, um mehr über die Variante zu erfahren, so der Präsidenten-Berater.
Auch die US-Regierung schränkt wegen der neuen Variante des Coronavirus Einreisen aus den Staaten des südlichen Afrikas ein. Betroffen sind laut Weißem Haus ab Montag Einreisen aus Südafrika, Simbabwe, Namibia, Botsuana, Lesotho, Eswatini, Mosambik und Malawi. Von den Beschränkungen ausgenommen seien einreisende amerikanische Staatsbürger, Menschen mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung und andere Ausnahmefälle.
Spahn bringt lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel
16:46 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister
Das sei eine Option, die besprochen werden müsse. "Wir sehen ja alle, was los ist in diesem Land, weil elf Millionen Erwachsene sich haben noch nicht überzeugen lassen. Und darunter leiden jetzt alle", sagte Spahn. Deutschland sei wahrscheinlich in der "schwersten" und "dramatischsten" Zeit dieser Pandemie. Man müsse nur den Blick richten nach Sachsen, Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg und in viele Kliniken. Die Welle werde weiter gen Westen gehen. Die Frage sei, wie hoch die Welle werde. "Das haben wir in der Hand.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler sagte zu einer eine allgemeinen Impfpflicht, wenn man es nicht schaffe, einen großen Teil der Bevölkerung zu impfen, sei dies "auf jeden Fall eine Option", über die man dann nachdenken sollte. Deutschland sei in einer Notsituation. Die Impfung sei der Weg herraus. "Man sollte in einer Krisensituation einfach nichts prinzipiell ausschließen."
Söder: Leopoldina-Vorgaben ein "Warn- und Weckruf an Berlin"
16:45 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
"Und Omikron könnte zu einer neuen Bedrohung werden", betonte er im Hinblick auf die im südlichen Afrika neu entdeckte Virusvariante. "Wir sollten daher die Hinweise der Leopoldina sehr ernst nehmen und rasch beraten", sagte Söder.
Die Leopoldina hatte unter anderem vorgeschlagen, Kontaktbeschränkungen sofort zu verhängen, eine Impfpflicht zunächst für Klinikpersonal einzuführen und bis Jahresende 30 Millionen Booster-Impfungen in Deutschland zu ermöglichen.
Experten: Impfung ist auch bei Varianten wie Omikron besser als keine
16:26 Uhr: Auch wenn die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe bei der neuen Corona-Variante Omikron nach bisher bekannten Daten geringer sein könnte: Die Impfung bleibt auch in diesem Fall die beste Option, wie Experten betonen. "Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei null an, wenn sie sich mit einer neuen Variante infiziert haben", betonte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), am Samstag in Berlin bei einem virtuellen Bürgerdialog. Sie hätten auf jeden Fall schon einen gewissen Impfschutz, das sei entscheidend zu wissen.
Zwar gebe es bei Omikron viele Veränderungen an Stellen, an denen gerade die besten Antikörper binden können, sagte Leif Erik Sander, Immunologe an der Charité Berlin. "Aber unser Körper bildet eine Unmenge an verschiedenen Antikörpern." Hinzu kämen spezielle Zellen der Immunabwehr, die in der Regel ganz andere Stellen erkennen als die Antikörper. "Also wir haben immer ein Netz und einen doppelten Boden." Gerade bei der zellulären Immunität sei er sehr optimistisch, dass sie auch bei Omikron greife - und das sei die, die den Körper schütze, wenn das Virus in die Lunge eindringe und dort zu schwerem Lungenversagen führen könnte. "Darum sind wir optimistisch, dass wir mit so einer neuen Variante nicht bei null anfangen."
Das Level an Immunität könne durch die Booster-Impfungen generell noch einmal sehr stark angehoben werden - was auch gegen Varianten helfe, führte der Infektionsimmunologe weiter aus. "Die Booster bleiben wichtig, gerade auch bei den Varianten." Für eine genaue Einschätzung speziell zu Omikron fehlten bislang noch Daten - noch sei daher auch unklar, ob eine Anpassung der Impfstoffe nötig werde.
Spahn hofft auf "Weckruf" für Ungeimpfte
15:50 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die aktuelle Corona-Lage erneut als sehr schwierig bezeichnet. Man müsse sich einmal vorstellen, was es bedeute, dass die Luftwaffe Patienten von einer Klinik zur anderen fliege - das sorge hoffentlich bei vielen noch einmal für einen "Weckruf", sich impfen zu lassen, sagte Spahn am Samstag in Berlin bei einem virtuellen Bürgerdialog. Die Luftwaffe der Bundeswehr hatte sich am Freitag erstmals an der Verlegung von Corona-Intensivpatienten innerhalb Deutschlands beteiligt.
Spahn sprach von einer Situation in der Pandemie, die so schwierig sei wie keine zuvor. Bei den Erstimpfungen gebe es aber eine neue Dynamik. In der vergangenen Woche habe es 450.000 Erstimpfungen gegeben, wobei dies bei Weitem noch nicht ausreiche, wie er deutlich machte.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, sagte, um die vierte Welle zu brechen, sei es wesentlich, Kontakte zu verringern. Großveranstaltungen dürften nicht stattfinden. Die Impflücke müsse schnell geschlossen werden. Der Anteil der Ungeimpften sei einfach zu hoch. Wieler betonte außerdem die Bedeutung der Booster-Impfung. "Wir wissen genau, was getan werden muss, lassen Sie es uns einfach tun."
Zwei Fälle der Omikron-Variante in Großbritannien entdeckt
15:30 Uhr: In Großbritannien sind zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden. In den englischen Städten Nottingham und Chelmsford sei jeweils ein Fall festgestellt worden, teilte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Samstag mit. Beide Fälle sollen miteinander in Verbindung stehen und auf Reisen in den Süden Afrikas zurückzuführen sein.
Die betroffenen Personen und ihre Haushalte befänden sich in Quarantäne, außerdem werde man in den Gegenden verstärkt testen, kündigte Javid an.
Großbritannien setzt nun weitere afrikanische Länder - darunter Malawi, Mozambik und Angola - auf die sogenannte rote Liste. Damit wird für Rückkehrer eine zehntägige Hotel-Quarantäne Pflicht.
Zwei Corona-Tests bei Kapstadt-Passagieren in München positiv
15:19 Uhr: Aus dem am Freitagabend in München angekommenen Flug mit Passagieren aus Kapstadt sind zwei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bekannt. Beide seien isoliert. Um welche Variante des Virus es sich dabei handelt, war zunächst unklar.
Es laufe die Genomsequenzierung um herauszufinden, ob es sich bei den Proben tatsächlich um die neue besorgniserregende Variante Omikron handelt. Die Öffentlichkeit werde über das Ergebnis sofort informiert, sobald es vorliege.
Lauterbach geht von weiteren Corona-Einschränkungen aus
14:35 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
Lauterbach sagte weiter: "Was insbesondere große Probleme macht, ist tatsächlich, dass die Kontrollen von 2G und 2G-plus überhaupt nicht angemessen stattfinden." Zudem gebe es nach wie vor zu viele große Veranstaltungen. "Und es sind aber gerade diese großen Veranstaltungen und auch die vollen Lokale, die vollen Geschäfte, die uns die Probleme machen."
Dass die im Süden Afrikas aufgetauchte, möglicherweise gefährliche Variante B.1.1.529 auch Deutschland erreichen könnte, bereitet Lauterbach große Sorgen. Wenn das passieren würde, dann hätten wir ein riesiges Problem. "Denn es ist nichts schlimmer, als eine besonders gefährliche Variante in eine laufende Welle hineinzubekommen." Die Variante scheine für Geimpfte und Ungeimpfte gefährlich zu sein. "Daher müssen wir mit Reisebegrenzungen hier arbeiten, hier zählt wirklich jeder Tag, der gewonnen werden kann, bis diese Variante kommt."
Lauterbach betonte, die Booster-Impfungen würden auch vor dieser Variante schützen, weil der Boostereffekt so enorm stark sei. Wenn sich diese Variante aber tatsächlich massiv durchsetzen würde, was man derzeit aber nicht wisse, "dann müsste ein neuer Impfstoff entwickelt werden. Der wäre dann in drei Monaten auf dem Markt".
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Variante B.1.1.529 am Freitag als "besorgniserregend" eingestuft. Experten befürchten, dass die vielen Mutationen der Variante dazu führen, dass sich der Erreger schneller ausbreitet oder die Impfstoffe ihre Schutzwirkung verlieren. Am Freitag wurde ein erster Fall in Belgien gemeldet.
Bayern setzt Verlegungsflüge aus Intensivstationen fort
13:32 Uhr: Das mit Corona-Intensivpatienten überlastete Bayern hat am Samstag die Verlegung aus besonders strapazierten Krankenhäusern in andere Bundesländer fortgesetzt. "Zum Teil sind die Flüge bereits in der Luft", sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Samstagmittag. Bis zum Abend sollten zwei Patienten von München aus nach Hamburg und jeweils zwei nach Köln, Düsseldorf und Dortmund geflogen werden. Mit Krankenwagen sollten weitere drei Patienten von Schwaben aus ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz gebracht werden, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Freitag.
Bereits am Freitag hatte ein Airbus der Bundeswehr sechs Intensivpatienten aus Bayern ausgeflogen. Der Luftwaffen-Airbus solle erst am Sonntag wieder im Einsatz sein und sechs weitere Intensivpatienten nach Norddeutschland bringen. Die anderen Flüge erfolgten mit Ambulanz-Flugzeugen privater Anbieter.
In der Nacht zum Samstag ging ein weiterer Flug mit zwei Patienten nach Hamburg. Insgesamt sollen bis zum Sonntagabend 30 Intensivpatienten ausgeflogen sein.
Leopoldina empfiehlt sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen
13:09 Uhr: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt angesichts des dynamischen Corona-Infektionsgeschehens sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen. "Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren", heißt es in einer am Samstag veröffentlichten Stellungnahme. "Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten diese Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen."
Die Impfkampagne müsse massiv verstärkt und eine Impfpflicht stufenweise eingeführt werden. Insgesamt sollten bis Weihnachten neben Erst- und Zweitimpfungen rund 30 Millionen Drittimpfungen ermöglicht werden, so die Leopoldina.
Mit Blick auf Kinder und Jugendliche empfiehlt die Leopoldina vorgezogene Weihnachtsferien und regelmäßige Corona-Tests mindestens dreimal pro Woche. Während des gesamten Aufenthalts in den Schulen sollten Lehrer und Schüler aller Klassenstufen Masken tragen. "Eine Aussetzung der Präsenzpflicht und ein Wechselunterricht an Schulen sowie die Schließung von Kitas sollten möglichst vermieden werden."
Omikron-Verdachtsfall - Saar-Ministerpräsident Hans für schnelle MPK
12:55 Uhr: Angesichts eines Omikron-Verdachtsfalls in Deutschland hat sich der saarländische Ministerpräsident
Es brauche rasch bundeseinheitliche Maßnahmen zur Eindämmung, Engpässe bei der Bereitstellung von Impfstoff müssten mit aller Macht beseitigt werden, sagte Hans - "damit jetzt der Impf-Turbo gezündet werden kann von der Arztpraxis bis zu den Impfzentren". Auch Zahnärzte, Veterinäre und Apotheken müssten in die Impfkampagne einbezogen werden. "Es braucht eine Omikron-MPK mit geschäftsführender und neuer Bundesregierung - jeder Tag zählt", sagte Hans.
Am Samstagvormittag hatte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) auf Twitter einen Omikron-Verdachtsfall bekanntgemacht. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika waren demnach mehrere für die Corona-Variante Omikron typische Mutationen gefunden worden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister. Nach Angaben des Ministeriums in Wiesbaden reiste die Person über den Frankfurter Flughafen ein.
Braun gibt Güler recht: Impfpflicht wohl nicht vermeidbar
11:37 Uhr: Angesichts rasant steigender Infektionszahlen und überlasteter Kliniken steht der CDU-Vorsitzkandidat
Er fügte hinzu: "Ich befürchte, dass eine Impfpflicht gesellschaftlich spaltet. Aber eine nicht enden wollende Pandemie spaltet auch." Er finde es traurig, dass so viele nicht freiwillig das Impfangebot wahrnähmen.
Vor rund zwei Wochen hatte der geschäftsführende Kanzleramtsminister eine allgemeine Impfpflicht gegenüber "Welt am Sonntag" noch abgelehnt. Güler hatte sich vor einigen Tagen in einem Interview mit RTL offen für eine solche Pflicht geäußert.
Braun sagte nun der "FAS", er wünsche sich, "dass der Ethikrat sich jetzt intensiv mit den vielen offenen Fragen beschäftigt: Was sind die Sanktionen, wenn man einer Impfpflicht nicht nachkommt? Für wen gilt sie überhaupt? So eine grundlegende Frage sollte in einem breiten politischen Konsens entschieden werden".
Neben Braun kandidieren für den CDU-Vorsitz Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Außenpolitiker Norbert Röttgen.
Minister: Verdacht auf Omikron-Variante bei Reiserückkehrer
10:49 Uhr: Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" in Deutschland angekommen. Das teilte der Grünen-Politiker am Samstagmorgen auf Twitter mit. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden.
"Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister.
Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die neue Variante hat, steht allerdings noch nicht fest. Bis es darüber Klarheit gebe, kann es laut WHO noch Wochen dauern.
Virologin besorgt über Omikron-Variante - Rat zu Booster-Impfung
09:26 Uhr: Die Münchner Virologin Ulrike Protzer ist besorgt über die im Süden Afrikas entdeckte neue Coronavirus-Variante. Die Variante B.1.1.529 könne dazu führen, dass sich das Virus schneller vermehre oder auch infektiöser werde, sagte Protzer am Samstag im Deutschlandfunk.
Auf die Frage, ob aktuelle Corona-Impfstoffe noch ausreichend gegen die neue Variante wirken, sagte die Virologin, möglich sei, dass Antikörper das Virus nicht mehr so effizient neutralisieren können. Frisch nach einer Impfung gebe es aber viele Antikörper - das reiche dann aus, um auch Varianteviren "wegzuneutralisieren". Wenn die Impfung eine Weile her sei, könnten Auffrischungsimpfungen das Immunsystem "hochpushen". "Und dann, davon gehen wir alle aus, sollte das wieder ausreichen", sagte Protzer. Sie riet zugleich dazu, Booster-Impfungen mit den jetzt verfügbaren Impfstoffen vorzunehmen. Ob man später eine weitere Impfung brauche oder einen angepassten Impfstoff, könne man jetzt noch nicht sagen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Coronavirus-Variante Omikron am Freitag als "besorgniserregend" ein. Viele Länder reagierten mit Beschränkungen im Flugverkehr. Wegen der Variante stuft die Bundesregierung Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho ab Sonntag, 0.00 Uhr, als Virusvariantengebiete ein, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagabend mitteilte.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 444,3 neuen Höchststand
08:20 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet weiterhin neue Höchststände. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen erhöhte sich der Wert auf nunmehr 444,3. Am Freitag lag er bei 438,2, am Samstag vergangener Woche bei 362,2.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Am 8. November hatte der Wert in Deutschland erstmals die Schwelle von 200 und damit die bisherige Höchstmarke seit Pandemie-Beginn vom Dezember 2020 (197,6) übersprungen. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert.
Bundesweit wurden laut RKI-Angaben vom Samstag binnen 24 Stunden 67.125 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet, am Vortag war die bisher höchste Zahl von 76.414 neuen Fällen registriert worden.
Die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Deutschland stieg laut RKI um 303 auf 100.779 Fälle. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl der Corona-Toten in Deutschland die Schwelle von 100.000 überschritten.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen.
Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel - das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von COVID-19 Genesene sind zugelassen. Am Freitag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,97.
Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg den RKI-Angaben zufolge auf 5.717.295. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 4.803.100.
Brinkhaus: Weihnachtsferien notfalls früher beginnen lassen
07:11 Uhr:Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Ralph Brinkhaus, hat weitere schnelle Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus gefordert - bis hin zu einem möglichen Vorziehen der Weihnachtsferien. Der "Welt am Sonntag" sagte er: "Sollte sich die Lage noch verschlimmern, muss meines Erachtens auch darüber nachgedacht werden, die Weihnachtsferien überall ein bis zwei Wochen früher beginnen zu lassen, um die Kontakte zum Beispiel in den Schulen zu reduzieren."
Der künftigen Regierungsparteien SPD, Grünen und FDP warf er vor, zu langsam zu handeln. Wenn der wahrscheinliche künftige Kanzler Olaf Scholz einen ständigen Corona-Krisenrat wolle, müsse er ihn sofort einberufen. "Fakt ist doch: Wir müssen jetzt massiv Kontakte reduzieren, um die vierte Welle zu brechen. Dazu müssen alte und neue Regierung, die Regierungsfraktionen und die Opposition schnell und gut zusammenarbeiten."
Die Unionsfraktion sei dazu bereit. Angesichts der neuen in Südafrika aufgetauchten Virusvariante sagte er: Die Lage ist blitzgefährlich, die Lage ist akut. Wir müssen sofort handeln."
Zur Frage, wie er zu einer generellen Impfpflicht stehe, sagte Brinkhaus: "Darüber beraten wir in der Fraktion sehr offen." Er sei in jedem Fall dafür, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die vierte Welle zu brechen. "Am letzten Wochenende waren über 400 000 Menschen als Zuschauer in den Fußballstadien, das ist einfach das falsche Signal", sagte er. Eine allgemeine Impfpflicht sei aber ein körperlicher Eingriff, der letztlich auch durchgesetzt werden müsse. "Das muss rechtlich gut begründet und in der Umsetzung bis zum Ende durchgedacht sein. Und daran arbeiten wir."
Lufthansa rechnet bei Flügen mit mehr Einschränkungen für Ungeimpfte
05:00 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weltweit weitere Einschränkungen für ungeimpfte Fluggäste. "Diesen Trend sehen wir weltweit. Für Geimpfte und Genesene wird die globale Freiheit erhalten bleiben", sagte Spohr der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstag). Bereits jetzt gibt es für Ungeimpfte Einschränkungen. EU-Bürger dürfen etwa nur in die USA einreisen, sofern sie vollständig geimpft und zusätzlich negativ auf das Coronavirus getestet sind.
Spohr betonte laut dem Bericht die Vorteile einer Impfpflicht, wie sie in Österreich ab Februar 2022 gelten soll. Positiv sieht er auch die Impfpflicht für Flugpersonal, die etwa bei der Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss bereits gilt. Bei Swiss und den Austrian Airlines seien "nahezu alle im Flugbetrieb Beschäftigten geimpft", sagte Spohr. "In Deutschland schätzen wir über 90 Prozent."
Mit der 3G-Regel bei Inlandsflügen habe die Lufthansa bisher gute Erfahrungen gemacht: "Wir arbeiten bei Inlandsflügen seit dieser Woche unter 3G-Bedingungen, auch für unsere Crews, bisher ohne Probleme", sagte Spohr.
Nach der 3G-Regel bekommen nur diejenigen Zutritt, die geimpft, genesen oder getestet sind. Zur im europäischen Vergleich niedrigen Impfquote in Deutschland sagte der Konzernchef: "Es enttäuscht mich schon, dass das Volk der Dichter und Denker moderner Medizin und Technologie nicht aufgeklärter und offener begegnet."
Montgomery befürchtet Virusvariante "so gefährlich wie Ebola"
01:01 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor der Entstehung gefährlicher Varianten des Coronavirus. "Meine große Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).
Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 sei ein gutes Beispiel dafür, dass man dem Virus keine Chance zur Mutation geben dürfe. Um weitere Varianten zu verhindern, werde es nötig sein, die Welt noch jahrelang zu impfen, sagte Montgomery.
Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen und endet sehr oft tödlich. Ohne Medikamente sterben rund 50 Prozent der Kranken, wobei der Anteil je nach Virusart auch deutlich darunter oder darüber liegen kann. Der bislang folgenschwerste Ebola-Ausbruch war 2014/2015 in Westafrika, damals kamen mehr als 11.000 Menschen ums Leben.
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