- 20:55 Uhr: ➤ RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko - "sehr besorgniserregend"
- 17:05 Uhr: Impfvorgaben für rund 100 Millionen Beschäftigte in den USA
- 14:39 Uhr: Großbritannien genehmigt als erstes Land Anti-Corona-Pille von Merck
- 12:47 Uhr: Vier Prozent der Todesfälle 2020 gehen direkt auf Corona zurück
- 06:22 Uhr: RKI registriert Höchststand an Corona-Neuinfektionen
➤ RKI stuft Corona-Risiko für Ungeimpfte nun als "sehr hoch" ein
Das Robert-Koch-Institut (RKI) stuft das Risiko für die Gesundheit von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie als "sehr hoch" ein. Die Bewertung wurde verschärft, wie aus dem Wochenbericht des Instituts von Donnerstagabend hervorgeht.
"Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es weiter. Noch vor einer Woche war das Risiko im Bericht für Ungeimpfte als "hoch" und das Risiko für Geimpfte als "moderat" beschrieben worden. Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend", hieß es nun.
Das RKI betont allerdings weiter, dass alle hierzulande verfügbaren Impfstoffe "nach derzeitigem Erkenntnisstand bei vollständiger Impfung wirksam vor einer schweren Erkrankung" schützten. Unter den gemeldeten Fällen - also bei den positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Menschen - sei jedoch der Anteil vollständig Geimpfter in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen.
Er liege mittlerweile in der Altersgruppe der Menschen ab 60 bei über 60 Prozent. "Dieser Anteil muss jedoch in Zusammenschau mit der erreichten hohen Impfquote in dieser Altersgruppe interpretiert werden", hieß es - laut Statistik sind es über 85 Prozent.
Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend", schreibt das RKI. Wenn Maßnahmen wie Masken, Abstand, Verringern von Kontakten und Lüften nicht rasch die Zahl der Ansteckungen senkten, sei eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle zu befürchten. Auch könnten in diesem Fall laut Bericht die Behandlungskapazitäten der Intensivstationen überschritten werden.
Die weiteren Corona-News des Tages
Spahn: Einigkeit über Auffrischungsimpfungen in Sicht
22:29 Uhr: In der Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen ist eine einheitliche Vorgehensweise in Sicht. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister
Es seien zuerst Ältere, Vorerkrankte und medizinisches Personal geimpft worden, bei diesen sei es jetzt auch mehr als sechs Monate her. Gerade dort machten Impfverstärkungen ("Booster") daher nun Sinn. "Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme."
Spahn sagte, er wolle mit den Ländern auch darüber reden, ob es neben dem wichtigen Angebot in den Arztpraxen nicht wieder zusätzliche öffentliche Angebote geben solle. "Das müssen jetzt nicht wieder nur die großen Impfzentren sein." Wichtig seien zusätzliche Anlaufstellen oder etwa auch Impfbusse oder mobile Impfteams.
Drosten: Medien müssen Corona-Berichterstattung aufarbeiten
20:23 Uhr: Der Virologe
"Wir werden noch lange zu knabbern haben an der Aufarbeitung der Pandemie. Eine Nachbesinnung ist nicht nur in der Politik und der Wissenschaft, sondern unbedingt auch im Journalismus nötig", sagte der bekannte Experte am Donnerstagabend bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus in Köln. "Unsere Realität ist das, was die Medien uns spiegeln." Hierin liege eine immense Verantwortung.
Die Journalisten sollten sich zum Beispiel fragen, wieviel Zuspitzung und Personalisierung möglich sei. "Darf es in den Unterhaltungsformen des Journalismus ein "Teile und Herrsche" geben, also das Teilen von Meinungen zur Beherrschung eines Marktanteils?", fragte Drosten. "In einer Pandemie kostet unverantwortliches Handeln Menschenleben", mahnte er.
Drosten hielt die Laudatio auf den Filmregisseur Carl Gierstorfer, dessen Doku-Serie "Charité intensiv - Station 43" des Rundfunks Berlin-Brandenburg mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis augezeichnet wurde. Die vierteilige Reihe dokumentiert die Arbeit auf der Intensivstation der Berliner Universitätsklinik in der Coronazeit. Drosten ist selbst Institutsdirektor an der Charité.
Umfrage: Mehrheit vollständig Geimpfter möchte Booster-Spritze
18:42 Uhr: Eine große Mehrheit der vollständig gegen Corona geimpften Menschen in Deutschland möchte eine Auffrischungsimpfung. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des "RTL/ntv-Trendbarometers".
Demnach wollen 70 Prozent der bereits vollständig Geimpften eine dritte Impfung bekommen, 5 Prozent haben diese bereits erhalten. Rund jeder fünfte vollständig Geimpfte (18 Prozent) hingegen strebe keine Auffrischungsimpfung an, 7 Prozent seien bei dem Thema unschlüssig ("weiß nicht").
Über die Frage, ob eine Booster-Impfung gegen Corona sinnvoll ist, fühlen sich der Umfrage zufolge zwei Drittel (69 Prozent) der vollständig gegen Geimpften ausreichend informiert. Ein knappes Drittel (31 Prozent) der doppelt geimpften Menschen, insbesondere die unter 45-Jährigen, fühle sich dagegen nicht ausreichend informiert.
In einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichen Umfrage von Infratest dimap für den "ARD-Deutschlandtrend" äußerten 57 Prozent der Befragten einerseits die Sorge vor neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland, andererseits haben 58 Prozent der Befragten auch Bedenken, dass das Gesundheitswesen an seine Grenzen stoßen könnte.
Mit Blick auf die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen bezeichnete der Umfrage zufolge knapp die Hälfte der Wahlberechtigten (46 Prozent) die geltenden Einschränkungen als weiterhin angemessen. Für knapp jeden Vierten (23 Prozent) gingen sie dagegen bereits jetzt zu weit. Allerdings sei der Zuspruch für strengere Regeln innerhalb eines Monats deutlich gewachsen: Doppelt so viele Menschen (29 Prozent) wie noch Anfang Oktober gingen die bestehenden Regeln mittlerweile nicht mehr weit genug.
Dementsprechend sei auch der Zuspruch für eine allgemeine Corona-Impfpflicht nach 46 Prozent im August auf nun 57 Prozent gewachsen, hieß es. Vier von zehn Befragten (39 Prozent) sprechen sich den Ergebnissen zufolge dagegen aus. Vor drei Monaten habe noch die Hälfte (50 Prozent) eine allgemeine Impfpflicht abgelehnt. Noch mehr Zuspruch als eine allgemeine Impfpflicht findet etwa eine Impfpflicht für den Gesundheits- und Pflegebereich: 74 Prozent sprechen sich laut der Umfrage aktuell dafür aus.
Gastronomie in Wien nur noch für Geimpfte und Genesene
17:32 Uhr: In Österreich prescht Wien bei den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie vor. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte am Donnerstag nach einem Gespräch mit Experten an, dass ab Ende kommender Woche Zutritt zu Gastronomie, körpernahen Dienstleistungen (wie Friseuren) und Zusammenankünften ab 25 Personen nur erhält, wer geimpft oder genesen ist. Zudem wird ein Impfangebot für Fünf- bis Zwölfjährige geschaffen.
Details zur neuen 2G-Regelung würden noch ausgearbeitet, hieß es. Hier wolle man auch noch die Ergebnisse des morgigen Gipfels mit dem Bund abwarten. Ludwig skizzierte jedoch bereits mögliche weitere "Eskalationsstufen".
So sei etwa "2G Plus", also die Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene, möglich, falls die Situation sich weiter derart dramatisch entwickle. Jedenfalls verhindert werden solle aber ein weiterer Lockdown, betonte der Stadtchef.
Impfvorgaben für rund 100 Millionen Beschäftigte in den USA
17:05 Uhr: Für rund 100 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmen in den USA gelten bald weitgehende Impf- oder Testpflichten. Die US-Regierung gab am Donnerstag Details bekannt. Ab dem 4. Januar müssen alle Unternehmen, die mehr als 100 Beschäftigte haben, von ihren Angestellten entweder eine vollständige Impfung gegen Corona oder wöchentliche negative Tests verlangen. "Diese Regelung betrifft 84 Millionen Arbeitnehmer", sagte eine Regierungsbeamtin. Hinzu kommen Vorschriften für Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Firmen, die den Vorgaben nicht nachkommen, müssten eine Strafe zahlen. Die Summe könne zwischen rund 14.000 US-Dollar (rund 12.000 Euro) und mehr als 136.000 US-Dollar (rund 117.000 Euro) variieren, abhängig von der Schwere oder Zahl der Verstöße.
Die Impf- oder Testvorschriften gelten auch für Beschäftigte im Gesundheitswesen, deren Einrichtungen vom Bund Mittel aus den öffentlichen Krankenversicherungen Medicare- und Medicaid erhalten.
Die Impfkampagne in den USA macht nur langsam Fortschritte. Bislang sind gut 58 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschließend geimpft. Im Sommer wurden die USA heftig von der Delta-Welle getroffen. Mittlerweile gehen die Infektionszahlen aber wieder deutlich zurück.
Holetschek für Verlängerung der epidemischen Lage
16:55 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister
Spahn hatte sich jüngst wie die möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP dafür ausgesprochen, die Einstufung als Rechtsgrundlage für weitgehende Corona-Einschränkungen nicht mehr zu verlängern. Holetschek betonte dagegen, die Länder müssten für den Winter "alle Maßnahmen bereithalten, die notwendig sind, um mit aller Konsequenz vorgehen zu können". Dass den Ländern stattdessen nun die Möglichkeit genommen werden sollte, selbst eine solche epidemische Notlage festzustellen habe er "nicht verstanden, weil wir damit den Ländern ein Stück Flexibilität nehmen".
Aktienkurs von Moderna bricht ein
16:09 Uhr: Die US-Biotechfirma Moderna rechnet dieses Jahr mit einem deutlich geringeren Absatz ihres Corona-Impfstoffs. Das Unternehmen kappte die Prognose auf Basis seiner bereits getroffenen Verkaufsvereinbarungen am Donnerstag auf 15 Milliarden bis 18 Milliarden Dollar. Zuvor hatte sie bei rund 20 Milliarden Dollar (rund 17,3 Milliarden Euro) gelegen. Die Aktie brach vorbörslich um über zehn Prozent ein.
Moderna machte längere Lieferzeiten beim internationalen Versand und vorübergehende Produktionsengpässe wegen des Ausbaus von Kapazitäten für den schwächeren Ausblick verantwortlich. US-Rivale Pfizer hatte seine Jahresziele hingegen jüngst weiter erhöht. Die Umsatzprognose für das mit dem deutschen Partner Biontech entwickelte Corona-Vakzin wurde dabei von 33,5 Milliarden auf 36 Milliarden Dollar angehoben.
Moderna verdient am Impfstoff-Geschäft allerdings weiter prächtig. In den drei Monaten bis Ende September betrug der Gewinn unterm Strich 3,3 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro), wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht. Vor einem Jahr hatten hohe Forschungs- und Entwicklungskosten einen Verlust von 233 Millionen Dollar verursacht. Modernas Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 157 Millionen auf 5,0 Milliarden Dollar.
WHO: Europa ist wieder im "Zentrum der Pandemie"
15:20 Uhr: Europa befindet sich nach Angaben des Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation WHO erneut im Zentrum der weltweiten Coronavirus-Pandemie. "Wir befinden uns an einem weiteren kritischen Punkt des Wiederauflebens der Pandemie", sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, am Donnerstag auf einer online übertragenen Pressekonferenz. Das derzeitige Tempo der Virus-Übertragungen in den 53 Ländern der WHO-Region Europa sei sehr besorgniserregend. Es sei nicht die Zeit für Selbstgefälligkeit.
Im Laufe der vergangenen vier Wochen habe Europa einen Anstieg der Neuinfektionszahlen um mehr als 55 Prozent gesehen, sagte Kluge. In der vergangenen Woche seien 59 Prozent aller weltweit nachgewiesenen Corona-Fälle und 48 Prozent aller damit in Verbindung stehenden Todesfälle auf die Region entfallen. Für die Zunahme gebe es zwei Gründe: unzureichende Impfzahlen sowie die Lockerung von Corona-Beschränkungen.
"Europa ist zurück im Epizentrum der Pandemie, wo wir schon vor einem Jahr waren", sagte Kluge.
Großbritannien genehmigt als erstes Land Anti-Corona-Pille von Merck
14:39 Uhr: Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat das Medikament Molnupiravir zur Behandlung von COVID-19 zugelassen. Das Produkt von Merck und "Ridgeback Biotherapeutics" sei sicher und effektiv, um das Todesrisiko oder das Risiko auf einen Krankenhausaufenthalt bei Corona-Patienten zu mildern, teilte die Behörde mit. Es sei das erste zugelassene Anti-Corona-Medikament, das Patienten oral einnahmen können. "Es hindert das Virus daran, sich auszubreiten, hält die Virenlast im Körper gering und verhindert somit schlimme Verläufe", heißt es in einer Pressemitteilung.
Zugelassen ist Molnupiravir für Patienten bis milden bis mittelschweren Verläufen, die aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen schwer an COVID-19 erkranken könnten. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid bezeichnete die Neuigkeit in der Pressemitteilung der MHRA als "Game-Changer": "Heute ist ein historischer Tag für unser Land, weil das Vereinigte Königreich jetzt das erste Land der Welt ist, das ein Medikament zugelassen hat, das zu Hause gegen COVID-19 genommen werden kann."
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende Oktober angekündigt, den Einsatz von Molnupiravir zu prüfen. Auch die US-Behörde FDA hat ein Zulassungsverfahren für das Mittel eingeleitet. Die EMA prüft zudem sieben weitere mögliche Corona-Mittel.
Als bisher einziges Mittel ist Remdesivir (Handelsname Veklury) des US-Konzerns Gilead seit Juli 2020 in der EU zugelassen - aber nur für bestimmte, schwer erkrankte Corona-Patienten. Es wird als Infusion gegeben.
Oberösterreich startet "Impflotterie"
14:11 Uhr: Nach dem Burgenland wird auch Oberösterreich als zweites österreichisches Bundesland eine Corona-Impflotterie anbieten, um die Zahl der Impfwilligen zu steigern. Landeschef Thomas Stelzer kündigte am Donnerstag den Start der Aktion für den 15. November an. Das Bundesland ist mit einer Impfquote von 59,3 Prozent Schlusslicht in Österreich.
Zugleich wurde am Donnerstag ein Allzeit-Negativrekord von 2317 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Aktuell seien rund 30 000 Menschen in Oberösterreich an COVID-19 erkrankt oder seien in Quarantäne, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner hat in Regionen nahe der deutschen Grenze die 1000er-Marke überschritten. Das Burgenland hat die Impfquote auch dank einer nun abgeschlossenen Lotterie auf 73 Prozent gesteigert und ist nun österreichweit Spitzenreiter. Das Bundesland hatte Sachpreise an Menschen verlost, die sich impfen lassen.
Intensivmediziner befürchten Überlastung des Gesundheitssystems
13:39 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) vor einer baldigen Überlastung von Intensivstationen. Es sei "nur eine Frage von Wochen, bis die Intensivstationen so stark ausgelastet sind und das Personal physisch und psychisch überlastet", teilte der Sprecher für Pflege in der DGIIN, Carsten Hermes, am Donnerstag in Berlin mit.
Nach Einschätzung der Intensivmediziner wird die Zahl von stationär behandelten COVID-19-Patienten vermehrt unter jüngeren Menschen und insbesondere bei Ungeimpften zunehmen. Die entscheidende Kennzahl werde in den kommenden Wochen und Monaten weder die Sieben-Tage-Inzidenz noch die Zahl der Intensivbetten sein, "sondern die Gesamtauslastung der Kliniken und die verfügbaren Pflegefachkräfte", teilte DGIIN-Sprecher Tobias Ochmann mit.
Schon vor Beginn der Pandemie sei das Personal auf den Intensivstationen laut DGIIN knapp berechnet und ein Pflegepersonalmangel absehbar gewesen. Den Angaben zufolge denkt etwa ein Drittel der Beschäftigten darüber nach, ihren Beruf in den kommenden zwölf Monaten aufzugeben. Die DGIIN befürchtet eine weitere Verschärfung des Problems, welche das gesamte Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze bringen werde.
8.000 Polizisten kontrollieren 3G-Regeln in Griechenland
13:22 Uhr: In Griechenland treten am Samstag strenge 3G-Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kraft. Für deren Durchsetzung werden zusätzlich zu staatlichen Kontrolleuren 8.000 Polizeibeamte abgestellt, berichtete am Donnerstag die Tageszeitung "Kathimerini". Geschäften und Gastronomie drohen harte Strafen, wenn sie die Regeln nicht einhalten: Kunden und Gäste müssen nachweislich geimpft, genesen oder aktuell getestet sein (3G).
In einer ersten Phase sollen nun vor allem Betriebe überprüft werden, die schon einmal gegen Corona-Maßnahmen verstießen und bestraft wurden. Nun sind die Strafen aber härter: Es drohen bis zu 12:000 Euro Geldbuße und eine dreiwöchige Schließung. In einem nächsten Schritt sollen die Kontrollen auf Behörden, Banken, Friseure und andere Einrichtungen ausgedehnt werden. Man darf dann ohne Nachweis nur noch in Apotheken, Supermärkte und Kirchen. Der Einsatz der Polizei wird auch damit begründet, dass staatliche Corona-Kontrolleure bei ihrer Arbeit immer wieder bedroht und sogar angegriffen wurden.
Spahn und Ärzte für Booster nach sechs Monaten
13:08 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Ärzteverbände wollen mit einer einheitlichen Linie für mehr Auffrischungsimpfungen werben. Eine solche Impf-Verstärkung ("Booster") soll demnach allen Geimpften angeboten werden, die vor sechs Monaten ihre Impfserie abgeschlossen haben, wie es nach einer Videokonferenz Spahns mit mehreren Verbänden am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen hieß. Insbesondere sollten Ältere, medizinisches Personal und Menschen mit Immunschwäche "geboostert" werden.
Die Kampagne für Auffrischungsimpfungen solle so vereinheitlicht und angepasst werden, hieß es aus den Kreisen. Vorgesehen ist demnach auch eine Information dazu an die Praxisärzte.
Die Sechs-Monats-Frist erreiche nun zunächst Menschen, die ohnehin noch nach der damals geltenden Prioritäts-Reihenfolge geimpft wurden, hieß es zur Erläuterung - rein kalendarisch also, wenn man bis Anfang Mai seine vollständige Impfung bekommen hatte. Demnach in Frage kämen momentan mehr als zehn Millionen Menschen, einbezogen auch Geimpfte mit Johnson & Johnson sowie Menschen mit Immunschwäche. Eine Auffrischungsimpfung erhalten haben laut Robert-Koch-Institut bisher 2,36 Millionen Menschen. Informationen zu "Boostern" sollen jetzt auch über die offizielle Corona-Warn-App ausgespielt werden. Vorgesehen sind demnach auch Hinweise, wenn man in Frage kommt.
Vier Prozent der Todesfälle 2020 gehen direkt auf Corona zurück
12:47 Uhr: Vier von hundert Todesfällen in Deutschland im vergangenen Jahr gehen direkt auf das Coronavirus zurück. Das ergaben die endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Demnach sind 39.758 Menschen 2020, im ersten Jahr der Pandemie, an COVID-19 als sogenanntes Grundleiden gestorben - die vom Virus SARS-CoV-2 verursachte Krankheit war in diesen Fällen die ausschlaggebende Todesursache. Die vorläufigen Zahlen von Anfang Juli lagen um etwa 9.000 Fälle niedriger.
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 985.572 Menschen in Deutschland, davon 492.797 Männer und 492.775 Frauen. Die Zahl der Todesfälle ist damit im Vergleich zu 2019 um 4,9 Prozent gestiegen. Der Anstieg ist laut dem Statistischen Bundesamt auch auf die Sterbefälle durch COVID-19 zurückzuführen.
Wie bereits in den Vorjahren waren den Angaben zufolge Herz- und Kreislauf-Krankheiten die mit Abstand häufigste Todesursache. Mit 338.001 Verstorbenen waren sie für ein Drittel (34 Prozent) aller Sterbefälle ursächlich. Krebserkrankungen waren für fast ein Viertel (23,5 Prozent) verantwortlich.
Astrazeneca zieht Antrag für Corona-Impfstoff in der Schweiz zurück
12:01 Uhr: Das britische Pharmaunternehmen Astrazeneca zieht den Antrag für die Zulassung seines COVID-19-Impfstoffs in der Schweiz zurück. Die Entscheidung sei gefallen, weil das zuständige Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic den Einsatz auf Personen ab 50 Jahren habe beschränken wollen.
Astrazeneca hatte das Gesuch im Oktober 2020 bei Swissmedic eingereicht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Seither hätten sie in engem Kontakt mit der Behörde gestanden und "kontinuierlich die angeforderten Studienergebnisse" geliefert.
Swissmedic hatte wiederholt betont, dass die Daten für eine Zulassung noch nicht ausreichten. Der Bund hatte ursprünglich 5,3 Millionen Astrazeneca-Impfdosen bestellt. Unter anderem wegen der fehlenden Zulassung gab die Schweiz dann 440.000 Dosen an fünf Entwicklungsländer weiter.
Zwei von drei Bürgern in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft
11:39 Uhr: Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10:30 Uhr). Demnach wurden am Mittwoch rund 270.000 Impfdosen verabreicht. 57,8 Millionen Menschen (69,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,6 Millionen (66,9 Prozent) sind vollständig geimpft. 2,4 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Beim Stand der COVID-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 81,2 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 60-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 59,1 Prozent unter dieser Marke. Bremen zählt mit 78,5 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist hier mit 56,9 Prozent am Ende der Rangliste.
Messerstiche nach eskaliertem Streit um Maske - Gerichtsprozess beginnt
11:12 Uhr: Weil er nach einem eskalierten Streit um das Tragen einer Maske auf einen Kraftfahrer eingestochen haben soll, steht ein 27-Jähriger nun in Hamburg vor Gericht. Erinnerungen an die Tat habe er aber nicht, sagte der Angeklagte am Donnerstag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht. "Ich habe einen kompletten Filmriss." Er habe zuvor sehr viel Alkohol getrunken. Deshalb könne er nicht erklären, wie es dazu gekommen sei, aber es tue ihm leid.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Nach Überzeugung der Anklage näherte sich der Deutsche am 8. Mai stark angetrunken dem späteren Opfer an dessen Transporter in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle Legienstraße. Er habe den Kraftfahrer angesprochen und nach einer Zigarette gefragt.
Dabei sei er so nah herangekommen, dass dieser ihn gebeten habe, Abstand zu halten und einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Darüber verärgert habe der Angeklagte die Tür des Transporters zweimal gegen den Fuß des Geschädigten geschlagen - der habe sich daraufhin gewehrt. Es kam zum Handgemenge. Plötzlich zog der 27-Jährige laut Staatsanwaltschaft ein Klappmesser, stach dem Kraftfahrer zweimal in den Rücken und verletzte ihn schwer.
Pflegerat befürwortet Testpflicht für ungeimpftes Personal
10:52 Uhr: Der Deutsche Pflegerat unterstützt Pläne für eine Testpflicht von ungeimpften Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen, lehnt eine Impfpflicht aber ab. "Verpflichtende Tests finden wir absolut richtig, weil wir natürlich einen Schutz für die Bewohnerinnen und Bewohner aufbauen müssen", sagte die Präsidentin Christine Vogler der Deutschen Presse-Agentur. Im Pflegerat haben sich große Berufsverbände der Pflegebranche zusammengeschlossen.
Vogler wies darauf hin, dass neben dem Pflegepersonal auch Betreuer, Pflegehelferinnen und -helfer, Küchenhilfen oder Reinigungskräfte in den Einrichtungen tätig seien und forderte vor dem Hintergrund von Infektions- und Todesfällen in Pflegeheimen eine faire Debatte: "Wir haben im Gesundheitswesen in allen Berufsgruppen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen." Es müsse deshalb immer die Einrichtung und Klinik insgesamt angeschaut werden.
Die Pflegeratspräsidentin sprach sich gegen einen "Impfzwang" aus. Stattdessen sei bei der Werbung für die Impfung noch viel Luft nach oben. "Wo sind die Broschüren, wo sind die Plakate, die Spots vor der Tagesschau?" Auch die Einrichtungen sollten ihre Beschäftigen nach Ansicht Voglers noch besser informieren und Anreize zur Impfung schaffen. "Möglich wäre ein zusätzlicher Urlaubstag oder ähnliches." Zur Häufigkeit möglicher Pflichttests sagte Vogler: "Wir hatten in den Zeiten der Pandemie, als sich noch niemand impfen lassen konnte, tägliche Tests der Kolleginnen und Kollegen und würden solche täglichen Tests auch jetzt bei Ungeimpften unterstützen." Es gehe um den Schutz der Bewohner.
Kinder wünschen sich vom Nikolaus, "dass Corona weggeht"
10:29 Uhr: Viele Kinder aus aller Welt schreiben wegen Corona an den Nikolaus. Auf den Wunschzetteln an das Nikolauspostamt in St. Nikolaus im Saarland stehe meistens ganz oben: "Dass Corona weggeht", sagte Sabine Gerecke als Leiterin der Kinderbriefaktion im Festausschuss St. Nikolaus der Deutschen Presse-Agentur. Einen Monat vor der Eröffnung des Postamtes am 5. Dezember seien bereits mehr als 3.500 Briefe an den Nikolaus eingegangen. "Das ist schon mehr Post als zum selben Zeitpunkt im letzten Jahr."
Auf den Listen der Kinder finde sich auch sehr häufig der Wunsch nach einem iPhone - "und zwar in allen erdenklichen Schreibweisen", sagte Gerecke lachend. Außerdem seien alle möglichen elektronischen Geräte gefragt. Und jüngere Kinder wünschten sich "ganz klassisch" Puppen, Lego oder ferngesteuerte Autos.
"Alle Kinder erhalten eine Antwort. Allerdings erst ab Dezember", sagte Gerecke. Viele Briefe seien auch schon aus dem Ausland gekommen: besonders aus Taiwan, der Ukraine, Russland, Italien und Spanien. Zu Weihnachten 2020 hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf 29.845 Schreiben von Kindern aus insgesamt 45 Ländern geantwortet - so viele wie nie zuvor.
Habeck: Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests war ein Fehler
09:58 Uhr: Der Grünen-Vorsitzende
Habeck zeigte sich von den Rekordzahlen bei den Corona-Neuinfektionen nicht überrascht: "Die Impfquote liegt unter 70 Prozent, die Delta-Variante ist ansteckender als die Varianten davor - und der Rest ist Mathematik." Er rechne daher mit mehr Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger, die sich noch nicht gegen das Virus geimpft haben. Umgekehrt würden Geimpfte, die weniger gefährdet seien, "mehr Freiheiten" bekommen.
Inzidenz über 700: Bayerisches Miesbach ist Corona-Hotspot Nummer eins
09:36 Uhr: Der bayerische Landkreis Miesbach steht bundesweit aktuell ganz oben der Landkreise mit den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 04. November liegt der Tageswert bei 715,7. Am Vortag hatte er bei 682,8 gelegen, eine Woche zuvor bei 425,2. "Es ist mir ein Rätsel, warum die Landkreise, die an den Alpen verortet sind, alle so hohe Werte haben", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Christoph Schmid (CSU) dem Nachrichtensender ntv.
Laut Bericht füllen sich die umliegenden Kliniken, teils sind die Intensivstationen mit Corona-Patienten voll. Zudem sollen parallel immer mehr Kinder an dem RS-Virus erkranken, die auf den Intensivstationen betreut werden müssen. Die Lage scheint außer Kontrolle. Das Landratsamt Miesbach könne die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen und wünsche sich mehr Kontaktbeschränkungen sowie strengere Polizeikontrollen.
Bali verkürzt Quarantäne für Geimpfte auf drei Tage
08:35 Uhr: Um mehr Touristen anzulocken, haben die indonesischen Behörden die Quarantänezeit für vollständig geimpfte Urlauber auf der beliebten Insel Bali auf drei Tage verkürzt. Bislang mussten Feriengäste fünf Tage in Isolation, bevor sie sich auf der Insel frei bewegen durften. Die anderen Regeln, die seit Mitte Oktober gelten, hätten sich aber nicht geändert, berichtete die Zeitung "The Bali Times" am Donnerstag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden.
So müssen Reisende die Quarantäne selbst bezahlen und zudem den Nachweis über eine Krankenversicherung erbringen, die die Besucher im COVID-Fall über eine Summe von 100.000 Dollar (86.000) abdeckt. Bislang sind nur Touristen aus 19 Ländern zugelassen, darunter Indien, Japan, Neuseeland, Italien, Frankreich und Spanien. Deutschland ist nicht dabei. Urlauber dürfen bislang lediglich nach Bali und auf die Riau-Inseln reisen, alle anderen Regionen des südostasiatischen Landes sind für internationalen Tourismus noch nicht geöffnet. Allerdings habe der Neustart vor drei Wochen bislang nur wenige Gäste angelockt, hieß es.
Hausärzte pochen auf Priorisierung Älterer bei Booster-Impfungen
08:12 Uhr: Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, will besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bei den Auffrischungsimpfungen vorziehen. "Ich wundere mich darüber, wie viel Aufmerksamkeit die Booster-Debatte aktuell erfährt, wo die größere Herausforderung doch eindeutig beim ungeimpften Bevölkerungsanteil liegt", sagte Weigeldt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).
Bezüglich der Auffrischungsimpfung wolle er bei jüngeren Impfwilligen um Verständnis bitten: "Viele Hausärztinnen und Hausärzte halten sich an die Stiko, deren Empfehlungen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspiegeln. Zudem gilt es – wie auch im vergangenen Frühjahr – zunächst die gefährdetste Patientengruppe zu schützen und das sind vorrangig Hochbetagte und Immungeschwächte", sagte Weigeldt.
Angesichts des hohen saisonalen Arbeitsaufkommens in den hausärztlichen Praxen etwa wegen der Infektwelle, Grippeschutzimpfung und Corona-Versorgung, sei zudem ein geordneter Impfprozess hilfreich, bei dem die vulnerablen Gruppen nach und nach geimpft würden, sagte Weigeldt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt für Auffrischungsimpfungen für unter 70-Jährige ohne besondere Vorerkrankungen geworben, wenn deren letzte Impfung mehr als sechs Monate her ist.
Lauterbach hält Corona-Kontrollen vieler deutscher Gastronomen für zu "läppisch"
07:43 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Corona-Kontrollen vieler Gastronomen und Veranstalter in Deutschland für zu "läppisch". In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen könnten, sagte Lauterbach am Mittwoch im "Spiegel"-Spitzengespräch. Um der vierten Welle zu begegnen, halte er weitere Einschränkungen schon bald für unabdingbar.
Der SPD-Politiker forderte von den Bundesländern klare Regelungen: "2G bringt am meisten, das ist der Königsweg". Er empfahl, Restaurants, Clubs und andere Veranstaltungsorte nur noch für Geimpfte oder Genesene zu öffnen.
Der Politik warf der Gesundheitsexperte vor, zu spät ausreichend über die Notwendigkeit der Auffrischungsimpfungen aufgeklärt zu haben. "Die gesamte erwachsene Bevölkerung wird noch mal eine Booster-Impfung brauchen", sagte er. Es sei ein Fehler gewesen, die Impfzentren vorschnell abzuwickeln.
Ministerin kritisiert 14-tägige Bestellfrist für Corona-Impfstoff
07:19 Uhr: Vor der Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag hat Niedersachsens Ressortchefin den 14-tägigen Vorlauf bei der Bestellung von COVID-Impfstoffen kritisiert. "Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen", sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) mit Blick auf Minister Jens Spahn (CDU).
Grundsätzlich gelte, dass in Deutschland ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um allen dafür infrage kommenden Menschen eine Auffrischungsimpfung spritzen zu können und gleichzeitig weiter Erst- und Zweitimpfungen anzubieten. "In der Realität scheitert es vor Ort aber zum Teil an den unnötig langen Lieferfristen der Impfstoffe", so die Ministerin.
Zuvor hatte der niedersächsische Hausärzteverband eine flexiblere Auslieferung von Corona-Impfstoff gefordert. "Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein", hatte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes, in einer am Montag verbreiteten Mitteilung gesagt. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern - daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar.
Gefälschte Impfnachweise - Union schlägt Gesetzesänderung vor
06:53 Uhr: Die Unionsfraktion will empfindliche Strafen für Menschen, die gefälschte Impfnachweise herstellen, verkaufen oder zur Umgehung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie benutzen. Da die bisherige Rechtslage das nicht hergibt, bringen CDU und CSU voraussichtlich in der kommenden Woche einen Entwurf für ein "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes von Impfpassfälschungen" im Bundestag ein. Damit würde eine Lücke im Gesetz geschlossen, um die sich Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) bisher zu wenig gekümmert habe, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.
Der Entwurf sieht vor, dass künftig nicht nur die Täuschung von Behörden und Versicherungen strafbar sein soll, sondern auch das Vorlegen einer Fälschung in der Apotheke oder beim Arbeitgeber. Außerdem sollen falsche Impfnachweise, die "bedrohliche übertragbare Krankheiten betreffen", in den Kreis der Fälle aufgenommen werden, die als "besonders schwere Urkundenfälschung" klassifiziert werden.
Wer sich als Mediziner ausgibt und ein Zeugnis über seinen eigenen Gesundheitszustand oder den eines anderen ausstellt, soll nach dem Vorschlag der Union mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen müssen. In besonders schweren Fällen - etwa bei gewerbsmäßiger Fälschung - sieht der Entwurf eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren vor.
Studie: Medien- und Spielsucht während Corona bei Kindern gestiegen
06:39 Uhr: Krankhaftes Computerspielverhalten und Social-Media-Sucht haben bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie einer Studie zufolge zugenommen. Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) kommt in einer Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse DAK zu dem Schluss, dass bei mehr als vier Prozent der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten vorliegt.
Im Bereich Computerspiele hat sich demnach die Zahl der Betroffenen mit Suchtverhalten von rund 144.000 im Jahr 2019 auf 219.000 in diesem Jahr erhöht, bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Snapchat, WhatsApp oder Instagram stieg sie von 171.000 auf 246.000. Die DAK präsentiert die Studienergebnisse an diesem Donnerstag. Sie lagen der Deutschen Presse-Agentur vorab vor. Grundlage ist eine wiederholte Forsa-Befragung von Eltern und Kindern im Herbst 2019, im Frühjahr und Herbst 2020 und im Mai und Juni dieses Jahres.
RKI registriert Höchststand an Corona-Neuinfektionen
06:22 Uhr: Die Zahl täglich gemeldeter Neuinfektionen in Deutschland hat einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 33.949 Corona-Neuinfektionen und damit 172 mehr als am 18. Dezember 2020. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstag 03:50 Uhr wiedergeben.
Vor einer Woche hatte der Wert bei 28.037 Ansteckungen gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag demnach bei 154,5. Am Vortag hatte der Wert bei 146,6 gelegen, vor einer Woche bei 130,2.
Es blieb zunächst offen, inwiefern der Feiertag Allerheiligen am Montag in fünf Bundesländern eine Rolle bei der Entwicklung der Zahlen spielte. Am 18. Dezember waren binnen 24 Stunden 33.777 Fälle gemeldet worden. Darin waren rund 3.500 Fälle Nachmeldungen aus Baden-Württemberg vom Vortag enthalten. Der bisherige Höchststand der dritten Infektionswelle hatte am 22. April bei 29.518 gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 165 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 126 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.672.368 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Mittwoch mit 3,62 an (Dienstag: 3,29). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.328.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.192.
Vorwürfe gegen Impfstoffstudie: Experten beschwichtigen
06:05 Uhr: Trotz Vorwürfen von Schlamperei bei der entscheidenden Studie zum Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer sehen Experten die Wirksamkeit des Mittels nicht infrage gestellt. Die Angaben im Fachmagazin "The BMJ" über Unregelmäßigkeiten und Fehler reiche nicht aus, "um an der Qualität der klinischen Studie von Biontech/Pfizer zu zweifeln", sagte Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität Tübingen.
Hintergrund sind Informationen einer Whistleblowerin (Hinweisgeberin) gegenüber "The BMJ": Die Frau hatte demnach im Herbst 2020 für ein Subunternehmen gearbeitet, das im Auftrag von Pfizer einen Teil der Studie zum mittlerweile weltweit eingesetzten Corona-Impfstoff durchführte. Sie warf ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor, falsche Impfdaten generiert zu haben, weil unter anderem Laborproben falsch etikettiert, der Impfstoff falsch gelagert und Berichten über Nebenwirkungen nur schleppend nachgegangen worden sei.
Alle Corona-Meldungen vom 3. November finden Sie hier
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.