- 19:51 Uhr: 👁️🗨️ Großbritannien verzeichnet so viele Corona-Tote wie noch nie
- 16:06 Uhr: Studie: Mindestens zwölf Prozent der Engländer hatten Corona
- 14:09 Uhr: Laborärzte: Rate positiver Tests gesunken - "erstes gutes Zeichen"
- 10:46 Uhr: Wegen Lockdown: Schülerin bekommt Computer und Drucker vom Staat
- 08:28 Uhr: Forschern gelingt erstmals Aufnahme: So sieht das Coronavirus aus
- 06:25 Uhr: RKI meldet 11.369 Corona-Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle
👁️🗨️ Großbritannien verzeichnet so viele Corona-Tote wie noch nie
19:51 Uhr: Großbritannien hat einen neuen Höchststand an Corona-Toten verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden wurden in dem Land 1.610 Todesfälle gemeldet, wie die Gesundheitsbehörde Public Health England am Dienstag mitteilte. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Coronavirus-Pandemie im vergangenen Frühjahr.
Die Anzahl der Neuinfektionen lag mit 33.355 Fällen niedriger als in den vergangenen Tagen. Ein Zeichen dafür, dass die Lockdown-Maßnahmen langsam greifen. Doch ähnlich wie bei den Todesfällen zeigt die Tendenz bei der Zahl der Krankenhauseinweisungen weiterhin nach oben. Knapp 4.000 Fälle wurden zuletzt innerhalb von 24 Stunden gemeldet - die Zahl hinkt den Todesfällen und Infektionen jedoch immer etwas hinterher. Sie stammt vom Freitag vergangener Woche. Die Krankenhäuser sind insbesondere in England unter enormem Druck.
Die weiteren Corona-News des Tages im Live-Ticker:
EU-Kommission will 70 Prozent Corona-Impfrate bis zum Sommer
17:45 Uhr: Ein Kraftakt beim Impfen soll die Corona-Pandemie in der Europäischen Union binnen weniger Monate wirksam eindämmen. "Unser Ziel ist, bis zum Sommer 70 Prozent unserer erwachsenen Bevölkerung geimpft zu haben", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel.
Zugleich warnte die Brüsseler Behörde dringend vor mindestens drei neuen, besonders ansteckenden Virusmutationen. "Wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, können wir das Risiko einer möglicherweise noch härteren dritten Infektionswelle womöglich nicht mehr eindämmen", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.
Schon jetzt sind in der EU im Zusammenhang mit dem Coronavirus mehr als 400.000 Menschen gestorben. Die Kommission machte ihre neuen Vorschläge vor einem EU-Videogipfel am Donnerstag, bei dem die EU-Staats- und Regierungschefs erneut das gemeinsame Vorgehen beraten wollen. Topthema ist die Beschleunigung der Impfkampagne.
Dies soll mit Zulassung weiterer Impfstoffe und dem Ausbau der Produktion geschehen. Schon Ende Januar könnte das Mittel von Astrazeneca für den europäischen Markt genehmigt werden.
Kommissionsvize Margaritis Schinas sieht ein baldiges Ende der Knappheit an Impfstoffen: "Am Ende des ersten Quartals wird Europa eine beeindruckende Menge von Dosen haben."
Bereits bis März soll ein erstes Impfziel erreicht sein: 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und des Medizin- und Pflegepersonals. Die Frist für das zweite Ziel - 70 Prozent der Erwachsenen - ist recht weich: Sommer sei die Zeit von Juni bis Ende August, sagte Schinas auf Nachfragen.
Corona-Fallzahlen in Bulgarien gehen zurück - Impfpass eingeführt
17:32 Uhr: In Bulgarien geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen nach fast zwei Monaten im Teil-Lockdown amtlichen Angaben zufolge kontinuierlich zurück. Bis 00:00 Uhr am Dienstagmorgen galten in dem Balkanland 39.563 Menschen als aktuell infiziert.
Vor einer Woche waren es noch 63.057 Menschen gewesen. Binnen 24 Stunden gab es zuletzt 570 Neuinfektionen. Regierungschef Boiko Borissow beauftragte Gesundheitsminister Kostadin Angelow, eine weitere Lockerung des Teil-Lockdowns für das Land mit 6,9 Millionen Einwohnern vorzuschlagen.
Sofia hatte den Teil-Lockdown im Dezember bis Ende Januar in gelockerter Form verlängert. Restaurants in Hotels konnten dadurch unter Corona-Auflagen den Betrieb für Hausgäste wieder aufnehmen.
Museen, Galerien und Kinos dürfen bei 30 Prozent ihrer Kapazität öffnen. Kitas und Grundschulen sind seit dem 4. Januar geöffnet. Apotheken, Supermärkte, Drogerien, Bank- und Versicherungsfilialen sowie Tankstellen sind von den Einschränkungen ausgenommen.
Minister Angelow stellte unterdessen den bulgarischen Corona-Impfpass vor. In dem Balkanstaat ist es sonst nicht üblich, dass nach Impfungen Bescheinigungen ausgestellt werden. Landesweit wurden bisher fast 20.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Minister Angelow hatte sich als erster Bulgare immunisieren lassen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Bulgarien insgesamt 212.383 Corona-Ansteckungen nachgewiesen. An oder mit dem Coronavirus starben insgesamt 8.565 Menschen. Zuletzt gab es 82 Todesfälle binnen 24 Stunden.
Sri Lanka: Tausende trinken Anti-Corona-Göttertrank - Minister krank
17:03 Uhr: Tausende Menschen auf Sri Lanka haben ein angebliches Wundermittel getrunken, das vor Corona schützen soll. Doch inzwischen musste ein Minister, der den Trank wie andere ranghohe Politiker zu sich genommen hatte, ins Krankenhaus.
Piyal Nishantha de Silva, der auf dem Inselstaat für Frauen, Kinderentwicklung und Bildung zuständig ist, sagte Reportern und auf Facebook, er habe Corona.
Gebraut hatte den Trunk ein einflussreicher sogenannter heiliger Mann, der behauptete, er habe das Rezept dafür von der hinduistischen Göttin der Zerstörung, Kali, erhalten. Der Trunk enthalte Honig, Muskatnuss, Koriander und andere Kräuter und war für umgerechnet gut elf Euro die Flasche erhältlich.
Pflanzliche Heilmittel sind auf Sri Lanka weit verbreitet und so seien an vier Verkaufstagen im Dezember mindestens 15.000 Leute bei dem Mann zu Hause aufgetaucht, hieß es von einem örtlichen Behördenmitarbeiter.
Der heilige Geschäftsmann habe sein Wundermittel auch Firmen sowie Tempeln verkauft, berichteten örtliche Medien. Auch Politikern und Ministern habe er eine Kostprobe gegeben.
Davon habe selbst Gesundheitsministerin Pavithra Wanniarachchi Gebrauch gemacht - obwohl ihr eigenes Ministerium den Trank nicht als Arzneimittel zugelassen hatte. Dafür kritisierten sie oppositionelle Parlamentsabgeordnete: Sie habe so falsche Hoffnung verbreitet und die Leute ermuntert, in Massen zum heiligen Mann zu gehen.
Volkswirt: Längerer Lockdown nagt am Wirtschaftswachstum
16:31 Uhr: Eine Verlängerung des Corona-Lockdowns um rund zwei Wochen bis Mitte Februar dürfte das deutsche Wirtschaftswachstum im ersten Quartal etwa einen Prozentpunkt niedriger ausfallen lassen. Diese Prognose stellte der Volkswirtschafts-Professor Enzo Weber vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag.
"Die Wirtschaft wird aber bei weitem nicht so einbrechen wie im ersten Lockdown", sagte Weber der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Beschäftigungsentwicklung dürfte vergleichsweise robust bleiben, prognostizierte Weber.
"Aber eine zügige Erholung des Arbeitsmarkts im Anschluss wird kein Selbstläufer", warnte der Volkswirt.
Die Ministerpräsidenten der Länder berieten am Dienstag mit
Studie: Etwa jeder achte Engländer hatte Corona
16:06 Uhr: Einer Antikörper-Studie der britischen Statistikbehörde zufolge haben bis Dezember rund zwölf Prozent der Menschen in England eine Coronavirus-Infektion durchgemacht. Das entspricht ungefähr jedem Achten.
Im November hatte die Rate noch bei knapp neun Prozent gelegen. Allerdings haben Analysen gezeigt, dass die Menge an Antikörpern nach einer Infektion rasch schwinden kann - der tatsächliche Wert könnte deshalb höher liegen.
Die Schätzung des Office for National Statistics (ONS) zeigt starke regionale Unterschiede. So weisen im Nordosten des Landes (Yorkshire and Humber) knapp 17 Prozent der Menschen Anzeichen für eine durchgemachte Corona-Infektion auf.
Auch in London liegt die Rate höher als im landesweiten Durchschnitt (16,4). Im Südwesten Englands haben sich hingegen bisher nur relativ wenige Menschen infiziert (knapp 5 Prozent).
Analysiert werden für die Auswertung Proben Tausender Menschen ab 16 Jahren aus Privathaushalten. In Pflege- und Altenheimen betreute Menschen sind nicht in die Studie einbezogen.
Spanische Justiz kippt Verlegung der Wahl in Katalonien
15:44 Uhr: Die spanische Justiz hat die coronabedingte Verschiebung der Parlamentswahl in der Konfliktregion Katalonien vom 14. Februar auf den 30. Mai gekippt. Das katalanische Oberlandesgericht (TSJC) gab am Dienstag in einem vorläufigen Urteil dem Antrag eines Anwalts statt.
Die katalanische Regionalregierung teilte unterdessen in Barcelona mit, sie werde bis Donnerstag Einspruch gegen das Urteil einlegen. Die Regionalregierung hatte die Verlegung am Freitag beschlossen.
Als Grund wurden die vielen Corona-Infektionen und die damit verbundenen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit angeführt. Die meisten Parteien hatten zuvor der Verschiebung zugestimmt.
Wegen des weiterhin schwelenden Unabhängigkeitskonflikts gilt die Wahl in Katalonien als sehr wichtig. Nach dem illegalen Referendum der Separatisten vom 1. Oktober 2017 sitzen zahlreiche Politiker und Aktivisten hinter Gittern.
Es gab für sie Haftstrafen von bis zu 13 Jahren. Andere flohen ins Exil. Die Separatisten sind in der Region aber weiterhin an der Macht. Die regionalen Parteien, die für eine Trennung von Spanien eintreten, bilden seit der Wahl vom Dezember 2017 eine Minderheitsregierung in Barcelona.
Afrika bereitet sich auf erste Corona-Impfkampagnen vor
15:22 Uhr: In Afrika rüsten sich die Staaten für die ersten Corona-Impfkampagnen. Auch angesichts der Ausbreitung einer neuen Virusvariante im Süden des Kontinents hoffen sie dadurch auf eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Als Beschaffungsinstrument dient eine Initiative der Afrikanischen Union (AU) namens AVATT.
Über sie wurden der südafrikanischen AU-Präsidentschaft zufolge 270 Millionen Impfdosen beschafft. 50 Millionen sollen zwischen April und Juni zur Verfügung stehen, hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kürzlich erklärt und den Produzenten Biontech erwähnt.
Der Inselstaat der Seychellen und der westafrikanische Staat Guinea haben mit ersten Impfungen begonnen - mit Präparaten aus China (Seychellen) und Russland (Guinea).
Die Infektionszahlen auf dem Kontinent hatten nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Vorjahr zuletzt massiv zugenommen.Sie liegen gemäß der AU-Angaben vom Dienstag aktuell bei knapp 3,3 Millionen erfassten Infektionen und knapp 80.000 registrierten Todesfällen.
Spahn verteidigt erneut Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen
15:06 Uhr: Bundesgesundheitsminister
"Tatsächlich war bis November 2020 nicht absehbar, dass die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffes erst deutlich später als die Zulassung für den Biontech/Pfizer-Impfstoff erfolgen würde", heißt es in dem 30 Seiten umfasenden Schreiben des Ministeriums.
"Deshalb war das Interesse vieler anderer Mitgliedstaaten an dem Impfstoff der Firma Biontech/Pfizer anfangs eher gering ausgeprägt." Um vor diesem Hintergrund überhaupt einen Vertrag für die EU in ausreichender Höhe zu erreichen, habe Deutschland garantiert, bis zu 100 Millionen Impfdosen abzunehmen - für den Fall, dass andere Mitgliedstaaten auf ihren Anteil verzichten würden.
Mit Blick auf die größere Impfstoffproduktion in den USA heißt es in dem Antwortschreiben des Ministeriums, eine "Executive Order" von US-Präsident
Dies führe dazu, dass die europäischen Produktionsstätten etwa von Biontech/Pfizer sowie Moderna neben Europa die Versorgung für die gesamte restliche Welt sicherstellten. "Die Unternehmen sowie die Bundesregierung sind bestrebt, mit der neuen US-Administration in Gespräche einzutreten, um Anpassungen zu erreichen."
Die vergleichsweise schnellen Vertragsabschlüsse mit Großbritannien "sind wohl vor allem auf den weitgehenden Verzicht auf Haftungsansprüche gegenüber den Unternehmen zurückzuführen", heißt es in dem Ministeriumsschreiben weiter.
In dem Antwortschreiben verweist das Gesundheitsministerium zudem darauf, dass die Länder für die Organisation der Impfungen verantwortlich seien. Das Ministerium führe seit Monaten auf Fach- und Leitungsebene mehrmals wöchentlich Gespräche.
Nach dem schleppenden Start der Impfkampagne Ende des vergangenen Jahres war Spahn in die Kritik geraten. Er wurde dafür verantwortlich gemacht, dass die EU nicht mehr Dosen des Ende Dezember zugelassenen Impfstoffs bestellt hatte.
SPD-Bundestagsfraktionschef für Verlängerung der Corona-Maßnahmen
14:46 Uhr: Angesichts der Gefahr durch das mutierte Coronavirus hat sich SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich für eine Verlängerung der derzeitigen Schutzmaßnahmen ausgesprochen. Es sei richtig, "die Maßnahmen für eine gewisse Zeit noch zu verlängern", sagte Mützenich am Dienstag nach einer Sitzung der SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf.
Allen sei aber klar, welche Belastungen durch diese Entscheidungen getroffen würden. "Die Menschen sind teilweise an der Grenze der Belastbarkeit", sagte Mützenich.
Er sei aber zuversichtlich, dass die Schutzmaßnahmen "eine größere Stabilität" in der Infektionslage gäben und dass es in den kommenden Wochen zu einem anderen Pandemieverlauf komme. "Wir werden Licht am Ende des Tunnels in den nächsten Wochen sehen."
Bund und Länder beraten in diesen Minuten über Lockdown-Verlängerung
14:32 Uhr: Die Ministerpräsidenten der Länder beraten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Bereits vor dem Bund-Länder-Treffen, das gegen 14:15 Uhr online begann, zeichnete sich eine Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar ab. Über mögliche Verschärfungen etwa bei Ausgangsbeschränkungen herrschte zum Teil aber noch Uneinigkeit.
Diskutiert wurden unter anderem eine schärfere Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie Geschäften. Dem Entwurf einer Beschlussvorlage zufolge, die am Dienstagmittag nach weiteren Vorberatungen vom Kanzleramt an Bundesländer verschickt wurde, sollen hier medizinische Masken verbindlich vorgeschrieben werden - also mindestens sogenannte OP-Masken.
Eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken nach FFP2-Standard soll es demnach aber nicht geben. Daneben erwägen Bund und Länder, mehr Druck auf Arbeitgeber zu machen, um mehr Homeoffice zu ermöglichen. Dazu werde das Bundesarbeitsministerium eine Verordnung erlassen, heißt es in dem Entwurf, über den nun in der Bund-Länder-Schalte endgültig entschieden werden soll.
Der harte Lockdown mit vielen geschlossenen Geschäften, Schulen und Notbetrieb in Kitas gilt bundesweit seit 16. Dezember und war bisher bis Ende Januar befristet. Die erwarteten neuen Maßnahmen basieren zum einen darauf, dass die Infektionslage zwar erste Lichtblicke zeigt, nach Experteneinschätzung aber noch zu angespannt ist, um Lockerungen wagen zu können. Daneben machen der Politik mögliche neue Gefahren durch das mutierte Virus Sorgen.
Laborärzte: Rate positiver Tests gesunken - "erstes gutes Zeichen"
14:09 Uhr: Der Anteil positiver Corona-Tests in Deutschland ist nach Daten von Laboren in der vergangenen Woche zurückgegangen. Im Vergleich zur Vorwoche sei die sogenannte Positivrate um gut ein Fünftel auf 10,8 Prozent gesunken, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag in Berlin mit. Zeitweise hatte die Rate bei mehr als 16 Prozent gelegen. Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto höher ist schätzungsweise auch die Dunkelziffer.
"Das ist ein erstes gutes Zeichen für ein möglicherweise rückläufiges Infektionsgeschehen", erklärten die Labormediziner. Das Bild sei allerdings unvollständig. So müssten zum Beispiel auch Ergebnisse von sogenannten Antigen-Schnelltests "dringend" in die Teststatistik einfließen, hieß es.
Die Zahl der durchgeführten Labortests blieb nach Daten von 170 Laboren zwischen 11. und 17. Januar mit rund einer Million ungefähr konstant im Vergleich zur ersten Kalenderwoche. Die teilnehmenden Labore sind laut Verband für 80 bis 90 Prozent der Corona-Tests bundesweit verantwortlich.
Verwaltungsgerichtshof kippt bayernweites Alkoholverbot
13:30 Uhr: Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das von der Landesregierung für ganz Bayern verhängte Alkoholverbot im öffentlichen Raum gekippt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei nur an bestimmten öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot vorgesehen, entschied das Gericht am Dienstag in München und gab damit dem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg Recht.
Mit dem pauschalen Alkoholverbot in ganz Bayern habe die Landesregierung die Verordnungsermächtigung des Bundesgesetzgebers überschritten. Die Entscheidung des Senats gelte ab sofort bis zu einer Entscheidung.
Seit der zweiten Dezemberwoche durfte wegen der Corona-Pandemie in ganz Bayern Alkohol nicht mehr in der Öffentlichkeit getrunken werden. "Der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum wird untersagt", hieß es in der Corona-Verordnung des Freistaates.
Der Eilantrag richtete sich auch gegen die 15-Kilometer-Regelung für tagestouristische Ausflüge, gegen Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Bibliotheken und Archiven. Eine Außervollzugsetzung lehnte das oberste bayerische Verwaltungsgericht hier aber ab.
Die Kontaktbeschränkungen seien vom Infektionsschutzgesetz gedeckt und angesichts des aktuellen Geschehens verhältnismäßig. Bei der Schließung von Bibliotheken und Archiven sei offen, ob diese angesichts fehlender Ausnahmen für Bring- und Abholdienste verhältnismäßig sei. Bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache überwiege aber das öffentliche Interesse an der Eindämmung der Corona-Pandemie gegenüber dem individuellen Interesse des Antragstellers.
Den Antrag, die 15-Kilometer-Regelung für tagestouristische Ausflüge außer Vollzug zu setzen, wies der Senat als unzulässig ab - der Antragsteller sei von der Regelung derzeit nicht betroffen, da Regensburg unter der Sieben-Tages-Inzidenz von 200 liege und die Regel damit nicht gelte. Der Senat traf damit aber keine Aussage über die Rechtmäßigkeit der Regelung.
Wegen Lockdown: Schülerin bekommt Computer und Drucker vom Staat
10:46 Uhr: Einer Schülerin aus einer sozial benachteiligten Familie stehen wegen der Schulschließungen im Lockdown ein Computer und ein Drucker zu. Das entschied das Thüringer Landessozialgericht in einem am Dienstag in Erfurt veröffentlichten Urteil. Das Gericht verpflichtete das Jobcenter zur Beschaffung der Geräte, damit die Achtklässlerin während der Pandemie von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen kann. (Az.: L 9 AS 862/20 B ER)
Die Mutter der Schülerin, die Hartz-IV-Leistungen bezieht, hatte beim Jobcenter die Übernahme der Kosten für einen Computer sowie Drucker nebst Zubehör für den Schulunterricht beantragt. Das Jobcenter lehnte dies ebenso ab wie das Sozialgericht Nordhausen.
Das Landessozialgericht gab der Beschwerde der Antragstellerin dagegen statt und verpflichtete das Jobcenter per einstweiliger Anordnung, der Schülerin ein internetfähiges Gerät nebst Bildschirm, Tastatur, Maus, Drucker und drei Druckerpatronen zur Verfügung zu stellen. Alternativ kann das Jobcenter auch die Kosten in Höhe von maximal 500 Euro übernehmen.
Die Anschaffung eines Computers sei mit der im Dezember erfolgten Schulschließung zur Verwirklichung des Rechts der Antragstellerin auf Bildung und Chancengleichheit erforderlich, erklärte das Gericht. Damit könne die Schülerin auf die Thüringer Schulcloud zugreifen. Im Haushalt der Familie gebe es bislang lediglich ein internetfähiges Smartphone.
Die geltend gemachten Kosten stellen laut Landessozialgericht einen nach Sozialgesetzbuch II "anzuerkennenden unabweisbaren laufenden Mehrbedarf dar". Der Bedarf für die Anschaffung der Geräte sei im Regelbedarf für Hartz-IV-Empfänger nicht berücksichtigt. Der Regelbedarf sei "unter den gegenwärtigen Umständen der Pandemie nicht mehr in realitätsgerechter Weise zutreffend erfasst".
Keinen Anspruch hat die Schülerin hingegen auf ein von ihr selbst ausgewähltes Gerät, dessen Preis sie mit 720 Euro bezifferte hat. Nach der Sozialgesetzgebung bestehe kein Anspruch auf bestmögliche Versorgung, sondern nur auf Befriedigung einfacher und grundlegender Bedürfnisse, erklärte das Gericht. Die Antragstellerin müsse sich daher mit einem kostengünstigen und gegebenenfalls gebrauchten Gerät abfinden. Die Entscheidung ist unanfechtbar.
Forschern gelingt erstmals Aufnahme: So sieht das Coronavirus aus
08:28 Uhr: Seit über einem Jahr ist das Coronavirus überall auf der Welt präsent, computeranimierte Bilder des Virus gab es schon tausendfach. Doch nun ist es Forschern erstmals gelungen, das Coronavirus zu fotografieren: Das österreichische Unternehmen "Nanographics" hat Bilder von SARS-CoV-2-Viren veröffentlicht - und keine computergenerierten Modelle.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, haben die Wissenschaftler des Unternehmens, das zur Technischen Universität in Wien gehört, die dreidimensionalen Abbildungen aus schockgefrorenen Proben hergestellt.
"Viren sind sehr klein. Eintausend von ihnen nebeneinander aufgereiht sind so dick wie ein einzelnes Haar", erklärt "Nanographics" unter einem Video zum sichtbar gemachten Coronavirus. Die Daten dafür kommen von der Tsinghua-Universität in Peking, wo es Forscher laut RND geschafft haben, intakte SARS-CoV-2-Viruspartikel in Proben zu extrahieren, sie abzuscannen und zu digitalisieren.
Die Visualisierung soll Wissenschaftlern helfen, biologische Mikroskopiedaten leichter und schneller zu analysieren.
Psychologe: Zweiter Lockdown wird anders erlebt als der erste
08:05 Uhr: Schwindende Angst vor einer Erkrankung und fehlende Erfolgserlebnisse angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen untergraben nach Einschätzung des Psychologen Stephan Grünewald die Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Auch die als intransparent und inkonsistent erlebten Regeln trügen ihren Teil dazu bei, dass sich die Menschen derzeit anders verhielten als im ersten Lockdown im Frühjahr, teilte Grünewald in Köln mit. Diese Ergebnisse gingen aus einer tiefenpsychologischen Untersuchung seines Rheingold-Instituts hervor.
"Bei den Menschen hat sich mittlerweile eine Corona-Routine eingespielt", erläuterte Grünewald, der auch durch Bücher wie "Wie tickt Deutschland?" Bekanntheit erlangt hat. Im Frühjahr hätten viele unter dem Eindruck der schrecklichen Bilder aus Bergamo in Italien gestanden. Die damalige Situation sei als "abenteuerliche Ausnahmesituation" erlebt worden, die Ängste heraufbeschworen habe. Heute dagegen sei Corona für viele Teil ihrer Alltagswirklichkeit geworden.
Unterschiede ließen sich zum Beispiel im Einkaufsverhalten beobachten: Sei man im Frühjahr bemüht gewesen, möglichst alles in einem wöchentlichen Großeinkauf zu erledigen, so sei jetzt der tägliche Einkauf vielfach das soziale oder sinnliche Highlight des Tages. Möglichen Ausgangssperren sehe man daher äußerst besorgt entgegen.
Nach der langen Zeit im Lockdown äußerten auch Bürger aller Altersgruppen zunehmend das Gefühl, "dass ihnen das Leben durch die Finger rinnt, sie unwiederbringlich ihre Jugend oder die Freuden des Alters verpassen", so Grünewald. Als zunehmend zermürbend erlebten es die Menschen, dass ihre Opfer scheinbar nicht von Erfolg gekrönt seien, da die Infektionszahl hoch bleibe.
"Während im letzten Frühjahr die Zahlen sehr schnell runtergingen und zunehmend das Wetter besser wurde - was wie eine himmlische Belobigung erlebt wurde - wähnen sich die Menschen jetzt in einer Endlos-Dauerschleife, in der die guten Nachrichten wie der Impfstart sogleich wieder durch die Hiobsbotschaften von Virus-Mutationen überschattet werden", erläuterte Grünewald. Das schüre eine resignative Stimmung.
RKI meldet 11.369 Corona-Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle
06:25 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 11.369 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 989 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 12.802 Neuinfektionen und 891 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
Bei den aktuellen Zahlen ist zu beachten, dass die Daten Nachmeldungen enthalten können - am Vortag hatten manche Bundesländer ihre Daten nur unvollständig oder gar nicht übermittelt. Das RKI schrieb dazu in seinem Lagebericht vom Montagabend: "Aus Rheinland-Pfalz wurden gestern keine Daten übermittelt. Aus Bayern und dem Saarland wurden Daten übermittelt, allerdings sind die Daten nicht vollständig am RKI eingegangen."
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 131,5. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 256,3 und Sachsen mit 225,7. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 83,2.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.052.028 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 19.01., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 47 622. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.716.200 an.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,89 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Münchner Infektiologe: Geduld bei Lockdown gefragt
05:00 Uhr: Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hält einen strengen Lockdown trotz leicht sinkender Fallzahlen weiter für nötig. "Wir sind noch nicht da, wo wir es uns wünschen", sagte der Chefarzt für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. "Erfreulich ist, dass die Fallzahlen - auch stationär - leicht rückläufig sind. Ich gehe davon aus, dass es ein erster Effekt des Lockdowns ist. Aber wir kommen von einem sehr hohen Niveau." Auch bei sehr optimistischer Schätzung könne die Sieben-Tage-Inzidenz maximal binnen etwa sieben bis zehn Tagen halbiert werden.
Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner müsse unter 50 liegen, die aus seiner Sicht anzustrebende Zielmarke sei 25. "Meine Einschätzung ist, dass wir dafür noch vier bis sechs Wochen brauchen und Mitte oder Ende Februar ein Resümee ziehen können." In manchen Landkreisen liege die Inzidenz bei über 500. Sollte das Ziel von 25 nicht erreichbar sein, müsse man neu überlegen.
"Eine Lehre aus den vergangenen Monaten ist, dass man einen Lockdown nicht zu früh aufheben darf", sagte Wendtner. "Da muss man bei der Stange bleiben, sonst ist die ganze Mühe umsonst gewesen."
Erst unter einer Inzidenz von 50 könnten die Gesundheitsämter Infektionsketten nachverfolgen, das sei die Voraussetzung für die Umsetzung der Quarantäne-Vorschriften. Auch die Lage in den Kliniken würde sich entspannen.
Ob der langsame Rückgang der Zahlen mit mehr Nachlässigkeit der Menschen oder einer bereits fortgeschrittenen Ausbreitung ansteckenderer Virus-Varianten zusammenhänge, sei offen. "Da ist noch viel zu wenig Wissen da", so Wendtner. "Man hat bisher noch zu wenig sequenziert, um einen Überblick zu haben."
Umfrage: Große Mehrheit für Verlängerung des Corona-Lockdowns
03:30 Uhr: Eine deutliche Mehrheit der Deutschen unterstützt eine Verlängerung des Corona-Lockdowns über den 31. Januar hinaus. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 40 Prozent sogar für eine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus, weitere 21 Prozent sind für eine Beibehaltung der bisherigen Beschränkungen. Nur 13 Prozent plädierten für ein Ende des Lockdowns, 17 Prozent für eine Lockerung. 8 Prozent machten keine Angaben.
Die Zahl der Lockdown-Gegner hat damit im Vergleich zu Anfang Januar nur leicht zugenommen. Damals waren 11 Prozent für eine Abschaffung aller Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus und 17 Prozent für eine Entschärfung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät an diesem Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über eine weitere Verlängerung des Mitte Dezember beschlossenen harten Lockdowns mit Schließung der meisten Geschäfte, der Hotels und Gaststätten sowie der Schulen und Kitas. Zudem soll es um Verschärfungen gehen, mit denen auch der Verbreitung von hoch ansteckenden Virus-Mutationen in Deutschland vorgebeugt werden soll.
Die für die YouGov-Umfrage verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.035 Personen zwischen dem 15. Januar 2021 und dem 18. Januar 2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Biden-Sprecherin: Einreisestopp aus Europa wird nicht aufgehoben
01:47 Uhr: Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat ein Ende des Einreisestopps für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet - die künftige Regierung seines Nachfolgers Joe Biden will die Verfügung aber nicht umsetzen.
In einer am Montagabend (Ortszeit) vom Weißen Haus verbreiteten Verfügung Trumps hieß es, die Beschränkungen für Reisende aus dem Schengen-Raum, aus Großbritannien und aus Irland sowie aus Brasilien würden zum 26. Januar aufgehoben. Trump verwies darauf, dass von diesem Datum an bei allen internationalen Flügen in die USA vor der Abreise der Nachweis eines negativen Corona-Tests vorgeschrieben sei.
Trumps Amtszeit endet an diesem Mittwoch mit Bidens Vereidigung. Trumps Maßnahme würde erst sechs Tage später greifen. "Auf Anraten unseres medizinischen Teams beabsichtigt die Regierung nicht, diese Beschränkungen am 26.1. aufzuheben", teilte die künftige Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, auf Twitter mit: "Mit der Verschlimmerung der Pandemie und dem Auftauchen weiterer ansteckender Varianten auf der ganzen Welt ist dies nicht der richtige Zeitpunkt, um Einschränkungen für internationale Reisen aufzuheben." Stattdessen plane die Biden-Regierung weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit internationalen Reisen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
Alle Corona-Meldungen vom 18. Januar zum Nachlesen finden Sie hier.
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