• 17:11 Uhr: EMA-Analyse zeigt: Vorteile von Astrazeneca-Impfstoff überwiegen in jedem Alter
  • 14:37 Uhr: Schon die erste Corona-Impfung verringert Infektionsrisiko um 65 Prozent
  • 12:35 Uhr: RKI hat indische Corona-Mutation im Blick
  • 10:05 Uhr: Amtsärzte-Verbandschefin kritisiert Verhalten von Bürgern nach Schnelltests
  • 06:30 Uhr: Rund 27.500 Neuinfektionen in Deutschland erfasst
  • 05:33 Uhr: Braun dämpft Erwartungen für Zeit nach Ende der Impf-Priorisierung
  • 04:25 Uhr: Ärztekammer plädiert für Auflösung von Impf-Reserven

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➤ EMA-Analyse zeigt: Vorteile von Astrazeneca-Impfstoff überwiegen in jedem Alter

17:11 Uhr: Trotz seltener Fälle schwerer Thrombosen sind die Vorteile des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca nach Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) in allen Altersgruppen höher zu bewerten als die Risiken. Danach kann der Impfstoff weiterhin uneingeschränkt eingesetzt werden.

Die Hirnvenenthrombosen kämen im Schnitt bei einer von 100.000 geimpften Personen vor, geht aus der Analyse der EMA-Experten hervor, die am Freitag in Amsterdam vorgelegt wurde. Dem gegenüber stehe aber die sehr starke Reduzierung der schweren COVID-19-Erkrankungen.

Nach der Analyse ist das Risiko von Blutgerinnseln mit gleichzeitig sehr niedriger Anzahl von Blutplättchen bei Personen unter 60 Jahren zwar höher als bei Älteren. Aber auch bei den Jüngeren überwögen die Vorzüge. Dazu zähle, dass viel weniger geimpfte Menschen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen verlegt werden müssten. "Der Impfstoff rettet Leben", sagte der leitende Datenanalytiker der EMA, Peter Arlett.

Die EMA hatte bereits zuvor nach Prüfung von Fällen von Hirnvenenthrombosen festgestellt, dass der Impfstoff uneingeschränkt verwendet werden könne. Dennoch hatten einige Staaten die Impfung eingeschränkt und etwa nur Personen über 60 Jahre damit geimpft. Die EU-Kommission hatte die EMA mit der Analyse beauftragt, um nationalen Gesundheitsbehörden bei der Entscheidung über den Einsatz des Impfstoffes zu helfen. Die Experten hatten Daten zu Impfungen, Infektionsraten, Aufnahmen in Krankenhäuser und Sterblichkeit analysiert.

In Deutschland wurden bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca gemeldet. Zwölf Menschen waren gestorben. Bis einschließlich 15. April wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.

Die weiteren Corona-News des Tages:

US-Gremium: Impfungen mit Johnson & Johnson wieder aufnehmen

23:42 Uhr: Ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC hat sich dafür ausgesprochen, die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA uneingeschränkt wieder aufzunehmen. Dafür stimmten die Mitglieder des "Advisory Committee on Immunization Practices" (ACIP) am Freitag nach mehrstündigen Beratungen. Zehn Mitglieder stimmten dafür, vier dagegen, eins enthielt sich. Die Empfehlung ist nicht bindend, es wird aber davon ausgegangen, dass die CDC und die Arzneimittelbehörde FDA ihr folgen.

Vor rund zwei Wochen hatten die beiden Behörden eine vorübergehende Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson beschlossen, nachdem in den USA in diesem Zusammenhang zunächst sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst worden waren. Die Aussetzung sei aus einem "Übermaß an Vorsicht" empfohlen worden, hieß es. Bei einem ersten Notfalltreffen des Beratergremiums kurz darauf hatten sich die Mitglieder dafür ausgesprochen, vor einer Empfehlung zum weiteren Vorgehen zunächst mehr Informationen zu sammeln.

Bislang wurden den Angaben zufolge mehr als 7,2 Millionen Dosen des Impfstoffes, der Ende Februar in den USA zugelassen worden war und von dem es nur eine Dosis braucht, in den USA gespritzt. Der weitaus größere Teil der Impfungen wurde mit den Wirkstoffen der US-Konzerne Moderna und Pfizer mit seinem deutschen Partner Biontech durchgeführt.

Nach der vorübergehenden Aussetzung durch CDC und FDA in den USA hatte Johnson & Johnson zunächst den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verzögert, ihn aber fortgesetzt, nachdem die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer erneuten Überprüfung am Dienstag grünes Licht gegeben hatte.

Bulgarien: Fußballfans dürfen wieder in Stadien - mit Corona-Regeln

23:02 Uhr: Fußballspiele dürfen in Bulgarien nach einem halbjährigen coronabedingten Verbot ab Samstag wieder vor Publikum im Stadion ausgetragen werden - allerdings unter Corona-Auflagen. Gesundheitsminister Kostadin Angelow unterzeichnete am Freitag eine entsprechende Verordnung, rechtzeitig vor dem prestigeträchtigen Derby zwischen den beiden Erzrivalen Lewski und ZSKA Sofia an diesem Sonntag im Nationalstadion der bulgarischen Hauptstadt.

Der Verordnung zufolge werden nur 30 Prozent der Plätze bei höchstens 1.000 Menschen in einem Sektor besetzt werden können. Für die Zuschauer gilt Maskenpflicht und ein Abstand von 1,5 Metern. Diese Regelung gilt auch für andere Wettbewerbe im Freien.

In dem Balkanland Bulgarien geht die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wieder zurück. Nach einem dritten Teil-Lockdown, der inzwischen gelockert wurde, verzeichnete das EU-Land zuletzt mit 460 Neuansteckungen pro 100.000 Menschen binnen zwei Wochen einen Rückgang bei den neuen Fällen. Zum 8. April lag die 14-Tage-Inzidenz noch bei 635. Besonders betroffen bleibt die Hauptstadt Sofia.

Kanada stoppt Flüge aus Indien und Pakistan

22:11 Uhr: Wegen dramatisch gestiegener Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Indien hat Kanada Flüge aus dem Land vorübergehend gestoppt. 30 Tage lang dürften keine Passagier-Flüge aus Indien und dem Nachbarland Pakistan mehr in Kanada landen, teilte Transport-Minister Omar Alghabra am Donnerstag (Ortszeit) mit. Frachtflüge blieben erlaubt.

Fast alle Menschen, die nach Kanada einreisen, müssen schon länger einen negativen Corona-Test vorweisen und zwei Wochen lang in Quarantäne. Wer per Flugzeug einreist, muss einige Tage in einem Hotel bleiben, bis neue Testresultate vorliegen. Eine steigende Zahl von Menschen, die aus Indien oder Pakistan einreisten, sei in letzter Zeit positiv getestet worden, teilten die kanadischen Behörden mit. In Indien haben die bekannten Corona-Fälle seit Wochen immer schneller zugenommen.

Lockerungen für Großteil Italiens ab Montag in Aussicht

21:06 Uhr: In Italien sollen ab Montag Restaurants und Bars in einem Großteil des Landes wieder im Außenbereich für Gäste öffnen können. Gesundheitsminister Roberto Speranza wollte am Freitag entsprechende Anordnungen unterzeichnen, die 15 Regionen ab Montag in die Gelbe Zone mit moderaten Corona-Beschränkungen einteilen, in denen diese Öffnungen möglich sind. Das teilte sein Ministerium am Abend in Rom mit. Unter den gelben Regionen seien unter anderem die Lombardei mit der Metropole Mailand, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol und Latium mit der Hauptstadt Rom.

Die strengsten Regeln sollen weiter für die Insel Sardinien gelten. In die mittelstrenge Zone (orange) sollen ab Montag die süditalienischen Regionen Apulien Basilikata und Kalabrien, die Insel Sizilien und das kleine Aostatal im Nordwesten fallen. Die Regierung des früheren EZB-Chefs, Mario Draghi, hatte am Mittwoch einen Fahrplan für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen ab dem 26. April bis zum Sommer vorgelegt. Außerdem soll in Kürze ein Corona-Pass für das Reisen innerhalb des Landes eingeführt werden.

Im wöchentlichen Corona-Lagebericht warnten die Gesundheits-Experten vor dem weiter erhöhten Sieben-Tage-Inzidenzwert. Im italienweiten Durchschnitt gab es in der vergangenen Woche 157 Fälle je 100.000 Einwohner. Hoch seien auch die Patientenzahlen auf den Intensivstationen. Landesweit seien im Schnitt 35 Prozent der Betten belegt. In Italien befinde sich die Pandemie jedoch in einer abklingenden Phase. Am Freitag meldeten die Behörden knapp 14.800 Neuinfektionen und rund 340 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.

Berliner Abgeordnete wollen Ausgangssperre in Karlsruhe kippen

20:12 Uhr: Mehrere Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses wollen gegen die Ausgangsbeschränkungen im neuen Bundesinfektionsschutzgesetz Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einlegen. "Bei der Ausgangssperre ist die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt", sagte Sven Kohlmeier von der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus am Freitag. "Es werden pauschal Grundrechte eingeschränkt, ohne dass es Evidenzen gibt, dass das dem Gesundheitsschutz dient." Der Staat müsse aber darlegen, warum die Einschränkung von Grundrechten in diesem Fall verhältnismäßig sei.

Auch der FDP-Abgeordnete Stefan Förster sagte am Freitag, er halte die Maßnahme nicht für verhältnismäßig und schließe sich der Klage an. Zwischen dem Nutzen solcher Maßnahmen und den Einschränkungen von Freiheitsrechten müsse abgewogen werden. Die Fraktionsvorsitzende der Linken in Berlin, Anne Helm, und der rechtspolitische Sprecher der Partei, Sebastian Schlüsselburg, betrachten die umstrittene Regelung ebenfalls als verfassungswidrig.

Die umstrittene Notbremse greift ab Samstag automatisch für alle Landkreise und Städte, in denen am vergangenen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wurde. In Kommunen, in denen die Notbremse greift, dürfen Menschen von 22 Uhr bis 5 Uhr die Wohnung in der Regel nicht mehr verlassen. Alleine Spazieren gehen und Joggen sind bis 24 Uhr erlaubt.

Britische Musik- und Event-Branche hofft auf Neustart mit Impf-Pässen

19:21 Uhr: Die britische Regierung hat für die Einführung von Corona-Impfzertifikaten Rückenwind aus der Konzert- und Event-Branche bekommen. Mehr als 50 große Häuser und Veranstalter sprachen sich für solche Nachweise aus, wie die Nachrichtenagentur PA am Freitag berichtete. Dazu gehören etwa die O2-Arena in London, die Royal Albert Hall sowie die British Athletics. Die Regierung will im Laufe der kommenden Monate digitale Impfpässe nach israelischem Vorbild einführen, mit denen man seine Corona-Impfung, einen negativen Test oder eine überstandene Infektion nachweisen können soll. Diese sollen Großveranstaltungen wieder ermöglichen sowie internationales Reisen erleichtern.

Die britische Events Industriy Alliance, in der sich die Organisationen zusammengeschlossen haben, begrüßte die Pläne als «pragmatische Lösung, die Veranstaltungen mit profitabler Auslastung ermöglichen würde und Gästen weiteres Vertrauen geben könnte, dass Veranstaltungen sicher sind». Allerdings betonte der Verbund, die Zertifikate müssten schnell eingeführt werden und zeitlich befristet angelegt sein. Nach dem aktuellen Fahrplan aus dem Lockdown sollen erste kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte ab Mitte Mai wieder stattfinden dürfen. Allerdings soll zunächst nur eine sehr begrenzte Zahl an Teilnehmern erlaubt sein.

Slowakei erlaubt ab Montag wieder Gastronomie im Freien

18:47 Uhr: Angesichts rasch sinkender Corona-Neuinfektionen haben die slowakischen Gesundheitsbehörden weitere Lockerungsschritte angekündigt. Seit Montag durften schon die meisten Einzelhandelsgeschäfte nach vier Monaten Lockdown wieder öffnen, ab diesem Montag folgen zaghafte Erleichterungen für Fitnessstudios und Teile der Gastronomie, wie am Freitag mitgeteilt wurde.

Allerdings haben die Betriebe so strenge Bedingungen zu erfüllen, dass sich für viele von ihnen die Öffnung wohl noch nicht sofort lohnen wird. Gastronomiebetriebe müssen weiterhin ihre Innenräume geschlossen halten und dürfen nur Terrassen und Gastgärten im Freien öffnen. Zusätzlich sind strenge Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln einzuhalten. Bisher war ihnen nur der Verkauf von Speisen und Getränken zum Mitnehmen erlaubt.

Fitnessstudios wiederum dürfen nicht mehr als sechs Personen gleichzeitig in ihre Räume lassen und müssen dort eine Mindestfläche von 15 Quadratmetern pro Person nachweisen können. Die Begrenzung auf maximal einen Besucher pro 15 Quadratmetern gilt auch weiterhin für die seit einer Woche geöffneten Geschäfte sowie für Gottesdienste. Außerdem müssen alle Besucher beim Betreten der Innenräume von Geschäften und Kirchen einen negativen Corona-Test vorzeigen.

Die Slowakei gehörte mehrere Wochen lang zu den Staaten mit den meisten Corona-Toten weltweit, gemessen an der Bevölkerungszahl. Seit Ausbruch der Pandemie starben in dem 5,5-Millionen-Einwohner zählenden EU-Land bis Freitag 11 405 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Neuinfektionen gingen aber nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bis Freitag auf 195,4 pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 14 Tage zurück. Deutschland verzeichnete mit 312,4 im selben Zeitraum einen eineinhalb mal so hohen Wert.

Saarland veröffentlicht keine eigenen Corona-Zahlen mehr

16:39 Uhr: Da ab Samstag die bundeseinheitliche Notbremse gilt, hat das saarländische Gesundheitsministerium beschlossen, keine eigenen Corona-Zahlen mehr zu veröffentlichen.

Da das Gesetz die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) als Richtlinie ansehe, würden die Saarland-Zahlen ab Samstag nicht mehr veröffentlicht, erklärte Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). "Dennoch werden diese weiterhin erhoben, um das Saarland-Modell bei einer Inzidenz von unter 100 sowie unser Monitoring weiterhin zu begleiten."

Das Saarland hatte vor rund drei Wochen mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen. Verschiedene Bereiche dürfen seitdem bei Vorlage eines negativen Tests wieder öffnen. Zudem dürfen sich draußen bis zu zehn Menschen treffen, wenn alle einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen können. Bei hohen Inzidenzen sollen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht werden.

Österreich: Praktisch alle Branchen dürfen ab 19. Mai öffnen

15:55 Uhr: Trotz der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen plant die österreichische Regierung eine deutliche Lockerung des Lockdowns. Ab dem 19. Mai soll die Gastronomie wieder öffnen und der Tourismus wieder starten, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag nach einem Treffen von Regierung, Ländern und Sozialpartnern mitteilte.

Ab demselben Datum sollen demnach die Kulturszene wieder ihren Betrieb aufnehmen und Indoor-Sport wieder erlaubt sein, ebenso wie Mannschafts- und Kontaktsportarten. Bereits ab dem 17. Mai, soll wieder durchgehend Präsenzunterricht in den Schulen stattfinden.

Flankiert werden sollen die Lockerungen nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA von einer Reihe strenger Schutzauflagen. Zudem könnten einzelne Bundesländer strengere Maßnahmen durchsetzen, zitierte APA den Kanzler.

Schon die erste Corona-Impfung verringert Infektionsrisiko um 65 Prozent

14:37 Uhr: Schon die erste Impfdosis reduziert das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus um etwa zwei Drittel. Das geht aus einer großangelegten Studie der Universität Oxford in Kooperation mit der britischen Statistikbehörde ONS und dem Gesundheitsministerium des Landes hervor. Unabhängig vom Impfstoff - Biontech/Pfizer oder Astrazeneca - sank das Risiko für eine Coronavirus-Infektion drei Wochen nach der Impfung demnach um 65 Prozent, wie die Universität am Freitag mitteilte.

Die Zahl symptomatischer Infektionen, also COVID-19-Erkrankungen, ging demnach sogar um 72 Prozent zurück. Für die noch nicht in einem Fachblatt veröffentlichte Studie wurden die Testergebnisse von rund 370.000 Menschen aus der Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem 3. April berücksichtigt. Beide Impfstoffe erwiesen sich dabei als genauso effektiv gegen die britische Variante B.1.1.7 wie gegen den ursprünglich kursierenden Typ. Auch abhängig von Alter oder Gesundheitszustand der Menschen veränderte sich die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht.

Die bereits mit der ersten Dosis erreichte Schutzwirkung stütze die Entscheidung, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Dosis auf zwölf Wochen auszudehnen, sagte Koen Pouwels, einer der beteiligten Wissenschaftler der Universität Oxford. Die neue Analyse lege jedoch auch nahe, dass Geimpfte eine Infektion weiter - in beschränktem Maße - weitergeben könnten. Das gehe daraus hervor, dass die Zahl asymptomatischer Fälle nicht in gleichem Maße vermindert wird wie die Zahl der Krankheitsfälle. "Das unterstreicht die Notwendigkeit für jeden, die Regeln weiter zu befolgen, um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren", so Pouwels.

Oberverwaltungsgericht kippt Ausgangssperren in Mecklenburg-Vorpommern

14:12 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hat die derzeit in Mecklenburg-Vorpommern geltende Ausgangssperre aufgehoben und grundsätzliche Zweifel der Verfassungsmäßigkeit solcher Sperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie angemeldet.

Die Richter kippten das in der Corona-Landesverordnung enthaltene Verbot, das eigene Grundstück oder die eigene Wohnung zwischen 21:00 Uhr und 06:00 Uhr ohne triftigen Grund zu verlassen. Die Maßnahme sei voraussichtlich unverhältnismäßig, hieß es in einer Mitteilung. Sie sei zudem nicht erforderlich und nicht angemessen.

Es liege ein schwerwiegender Eingriff in das Grundrecht auf allgemeine Handlungsfreiheit vor, der quantitativ betrachtet nicht nur wenige Menschen, sondern alle Bürger Mecklenburg-Vorpommerns betreffe, hieß es in der Mitteilung. Die Ausgangssperre sei nicht eingeführt worden, weil sich Menschen bei einem Aufenthalt im Freien mit dem Coronavirus anstecken könnten.

Vielmehr habe die Landesregierung Ansteckungen bei Besuchen in anderen Haushalten, insbesondere bei nächtlichen Feiern mit Teilnehmern aus mehreren Haushalten verhindern wollen. Es sei jedoch nicht die Aufgabe des sich rechtskonform verhaltenden Bürgers, den staatlichen Stellen die Kontrolle solcher Zusammenkünfte zu erleichtern, indem er zu Hause bleibe.

Der Beschluss des Gerichts wirkt sich nur auf die Landesverordnung Mecklenburg-Vorpommerns aus. Am Samstag tritt auch dort vorerst die Ausgangssperre auf Basis des geänderten Infektionsschutzgesetzes auf Bundesebene in Kraft.

Bundesregierung dämpft Erwartungen an Aufhebung der Impfpriorisierung

14:07 Uhr: Die Bundesregierung hat die Erwartungen an die für Juni geplante Aufhebung der Impfpriorisierung gedämpft. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag in Berlin, die Neuerung "heißt nicht, dass wir innerhalb von einer Woche gleich jedem einen Termin machen" und im Juni schon alle impfen könnten.

Auch Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte, die Menschen müssten sich auf Wartezeiten einstellen. Spahn sagte zu den Impfungen ohne Priorisierung: "Das wird bis in den Sommer hinein gehen müssen." Er hatte am Donnerstag angekündigt, dass im Juni voraussichtlich die Priorisierungen aufgehoben werden können, die den Zugang zu den Impfungen bislang noch an bestimmte Voraussetzungen knüpfen. Möglich werden soll dies durch die deutlich gestiegene Menge an Impfstofflieferungen.

Braun hatte zuvor der "Augsburger Allgemeinen" gesagt: "Wenn die Hersteller so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können." Dann könne ab Juni begonnen werden, über die Betriebsärzte und über die Hausärzte auch die breite Bevölkerung zu impfen.

"Die Priorisierung können wir Anfang Juni aller Voraussicht nach aussetzen", fügte Braun hinzu. "Das heißt nicht, dass dann schon Anfang Juni für alle genug Impfstoff vorhanden sein wird." Es bleibe aber dabei, dass bis zum Sommer jedem ein Impfangebot gemacht werden könne.

Spahn hofft darauf, dass durch die Einbeziehung der Betriebsärzte auch Menschen von der Impfung überzeugt werden könnten, die bislang noch unentschlossen seien. "Es kommt dann die Phase, wo es um die diejenigen geht, die noch unentschieden sind", sagte der Minister. Dabei spielten die Impfungen in den Betrieben eine wichtige Rolle.

Steinmeier unterzeichnet Gesetz für EU-Corona-Hilfsfonds

13:57 Uhr: Der geplante gemeinsame EU-Fonds zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen hat eine weitere Hürde genommen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete am Freitag das deutsche Ratifizierungsgesetz, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Das Gesetz sei ausgefertigt und der Auftrag für die Verkündung im Bundesgesetzblatt erteilt worden.

Das Gesetz war bereits Ende März von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Das Bundesverfassungsgericht stoppte anschließend aber in einem sogenannten Hängebeschluss die Ausfertigung durch Steinmeier, um einen Eilantrag des "Bündnis Bürgerwille" um den Volkswirtschaftler und früheren AfD-Chef Bernd Lucke zu prüfen.

Am Mittwoch wies das Gericht diesen Eilantrag ab und machte so den Weg für Unterzeichnung und Inkrafttreten des Gesetzes frei.

Über die eigentliche Verfassungsbeschwerde wird in Karlsruhe noch beraten; diese Entscheidung steht also noch aus. Sollte das Gesetz tatsächlich verfassungswidrig sein, wären die Nachteile der nicht ergangenen einstweiligen Anordnung weniger schwer, als wenn dem Eilantrag stattgegeben würde und die Verfassungsbeschwerde sich am Ende als unbegründet herausstellen sollte, hieß es am Dienstag vom Gericht.

Am Mittwoch hatte die AfD-Bundestagsfraktion erklärt, sie wolle beim Bundesverfassungsgericht erneut erreichen, dass Steinmeier nicht unterschreiben dürfe. Mit der Zurückweisung des vom "Bündnis Bürgerwille" eingereichten Eilantrags sei der Eilantrag der Fraktion nicht erledigt. Daher sei ebenfalls ein Hängebeschluss beantragt worden. Das Vorhaben der AfD-Fraktion lief nun aber offensichtlich ins Leere.

Die EU-Kommission will für die Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bis zu 750 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen. 390 Milliarden Euro sollen als Zuschüsse verteilt werden, die restlichen 360 Milliarden Euro als Kredite fließen. Der sogenannte Eigenmittelbeschluss, der die Kommission zu diesem Vorgehen ermächtigt, muss von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert werden.

Ärzte warnen: Niederlande droht Krankenhausnotstand "Code Schwarz"

13:30 Uhr: Niederländische Mediziner befürchten den Notzustand in Krankenhäusern. Wenn die Infektionszahlen nicht schnell zurückgingen, dann drohe in der nächsten Woche "Code Schwarz", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Intensivmediziner, Diederik Gommers, am Freitag im Radio.

Bei "Code Schwarz" muss eine Triage-Kommission in Krankenhäusern entscheiden, welchen Patienten noch geholfen wird. Mehrere Krankenhäuser im Land seien so überfüllt mit COVID-Patienten, dass die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht sei, sagte Gommers.

Schon jetzt werden nach Angaben der Krankenhäuser viele Operationen abgesagt, darunter auch Krebs- und Herz-Eingriffe. Den Notzustand in Krankenhäusern hatte es während der Corona-Epidemie noch nicht gegeben.

Dennoch hält die Regierung weiter an der Lockerung der Corona-Maßnahmen fest. Ab Mittwoch sollen die Ausgangssperre aufgehoben werden und Terrassen von Gaststätten sowie Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen dürfen.

Ministerpräsident Mark Rutte sprach von einem "akzeptablen Risiko." Durch die zunehmende Zahl der Impfungen werde Anfang Mai ein Rückgang der Infektionen erwartet.

Die Niederlande sind ein Hochinzidenzland. Zur Zeit kommen auf 100.000 Einwohner rund 280 Corona-Infektionen in einer Woche. In Deutschland liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz zum Vergleich bei etwa 164.

WHO: Corona gefährdet Gesundheitsversorgung in den meisten Ländern

13:01 Uhr: In einem Großteil der Welt ist die medizinische Grundversorgung wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf veröffentlichte am Freitag eine Umfrage, wonach in rund 90 Prozent von 135 Staaten auch ein Jahr nach Ausbruch der Krise Gesundheitsleistungen nicht ausreichend angeboten werden können.

In einem Fünftel der Länder kommt es demnach zu Engpässen in der Notfallmedizin, während zwei Drittel über Verzögerungen von nicht lebensrettenden Operationen berichten. Mehr als 40 Prozent der Länder meldeten Probleme in Bereichen wie mentale Gesundheit, HIV, Zahnmedizin, Krebsvorsorge, Bluthochdruck oder Diabetes.

Viele Staaten hätten allerdings die Versorgungslücken seit vorigem Jahr verkleinern können, berichtete die WHO. Dies sei unter anderem durch die Einstellung von zusätzlichem Personal, die Versorgung von Patienten zu Hause und Telemedizin gelungen. Viele Patienten würden jedoch weiterhin Behandlungen meiden, weil sie Angst hätten, sich dabei mit dem Coronavirus anzustecken.

Laut der Studie gibt es auch Fortschritte bei herkömmlichen Impfungen, die vielerorts wegen der Pandemie ausfielen. Allerdings berichtete noch immer mehr als ein Drittel der Länder über Einschränkungen in diesem Bereich. "Die Impfungen gegen COVID-19 dürfen nicht auf Kosten von lebenswichtigen Schutzimpfungen für Kinder gehen", warnte Henrietta Fore, die Chefin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.

Spahn und RKI: Indische Variante im Blick - aber noch vieles unklar

12:13 Uhr: Die indische Corona-Variante ist nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Deutschland fachlich und politisch im Blick. Bei "entsprechender Erkenntnislage" seien Maßnahmen wie die Einstufung Indiens und möglicherweise anderer Länder als Virusvariantengebiet nicht ausgeschlossen, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin.

Er verwies auch auf die engen Bande zwischen Indien und Großbritannien. Als Virusvariantengebiet sind derzeit unter anderem Südafrika und Brasilien ausgewiesen, wo jeweils als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus kursieren.

RKI-Vizechef Lars Schaade sagte, es sei denkbar, "dass uns die Variante vor neue Herausforderungen stellt". Aber die Belege seien noch nicht da. "Wir müssen da hinschauen, Warnungen müssen ernst genommen werden."

Es gehe auch darum, die weitere Einschleppung der Variante nach Deutschland zu vermeiden. Die Zahl der bisherigen Nachweise liegt bei 21, wie das RKI bereits in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht geschrieben hatte. "Wir sehen im Moment noch keine Tendenz zur großen Verbreitung innerhalb von Deutschland. Aber wir haben das im Blick", betonte Schaade.

Die Mutante werde als "Doppelvariante" bezeichnet, weil es zwei besondere Mutationen im sogenannten Spike-Protein gebe, führte Schaade aus. Es werde vermutet, dass eine dieser Mutationen die Antikörper-Antwort etwas unterlaufe und die andere Mutation den zweiten Arm der Immunantwort.

Das sei eine Theorie vor dem Hintergrund von Beobachtungen bei anderen Varianten mit solchen Mutationen. Das sei aber nicht belegt, es gebe dazu keine gesicherten Daten.

Das Infektionsgeschehen in Indien sei derzeit sehr stark, die Mutante sei dabei in einigen, aber nicht allen Landesteilen verbreitet, sagte Schaade. Man könne aber nicht verkürzt sagen, die Variante habe die Lage allein verursacht.

"Es gibt noch andere Faktoren im Moment in Indien, die deutlich zur Infektionsdynamik beitragen." Es gebe keinen Lockdown, große Veranstaltungen mit vielen Millionen Menschen könnten stattfinden, was Infektionen begünstige.

Man könne jetzt noch nicht sagen, dass sich die Mutante besonders stark verbreite und dass es eine sogenannte Immunescape-Variante sei. "Beides sind Möglichkeiten, deswegen haben wir diese Variante auch unter Beobachtung."

Als besorgniserregende Variante werde sie mangels Belegen noch nicht eingestuft. Bei Varianten mit Immunescape (Immunflucht) ist die Wirkung der Impfung und der Immunität nach durchgemachter Infektion abgeschwächt.

Virologin Ciesek: "Impfstoff ist bei Weitem sicherer als COVID-19-Infektionsrisiko"

Virologin Sandra Ciesek kritisiert die Risikoeinschätzung von Nebenwirkungen durch eine Impfung. Die Gefahr werde in der Bevölkerung überbewertet. Schuld seien die zahlreichen Medienberichte über mögliche Komplikationen.

Corona-Impfung: Mehr als 22 Prozent Erstimpfungen in Deutschland

11:42 Uhr: In Deutschland sind 22,2 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor (Stand: 23.4., 8.00 Uhr).

So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt etwa 24,3 Millionen Impfungen, wovon knapp 18,5 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,8 Millionen Zweitimpfungen waren. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften leicht auf sieben Prozent. Am Mittwoch wurden 606 283 Impfungen gespritzt.

Alle Bundesländer sind bei den Erstimpfungen mittlerweile über die 20-Prozent-Marke gekommen. Die höchste Quote haben Bremen und das Saarland mit 24,7. Hessen liegt mit 20,2 Prozent noch leicht zurück. Den höchsten Anteil an Zweitimpfungen kann Thüringen mit 8,9 Prozent vorweisen.

95,3 Prozent der 25,5 Millionen bis vergangenen Sonntag gelieferten Impfungen wurden bis Donnerstag gespritzt. Den größten Anteil macht das Präparat "Comirnaty" von Biontech/Pfizer mit rund 17,6 Millionen Dosen aus. Von "Vaxzevria" - dem Präparat von Astrazeneca - wurden fast sechs Millionen Dosen geliefert und weitere etwa 1,9 Millionen Dosen von Modernas "COVID-19 Vaccine".

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.

Spahn ruft zum Start der Bundes-Notbremse zu Kontaktvermeidung auf

11:16 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn hat zum Inkrafttreten neuer bundesweit verbindlicher Regeln für schärfere Corona-Maßnahmen zu weiteren Einschränkungen bei Kontakten aufgerufen.

"Das ist hart, das fällt schwer, jedem von uns. Aber das ist für eine Übergangszeit notwendig", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es gehe darum, die dritte Corona-Welle zu brechen und dann gestützt auf mehr Tests auch mehr Bereiche öffnen zu können.

Spahn betonte, dass die am Freitag in Kraft getretenen Änderungen im Infektionsschutzgesetz eine "Notbremse" seien. Dies sei also etwas, wo auch schon zuvor gebremst worden sein sollte.

Vorgesehene nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit hohem Infektionsgeschehen lägen auch schon seit Anfang März nach einem entsprechenden Bund-Länder-Beschluss im Instrumentenkasten.

Mit Blick auf die Corona-Impfungen bekräftigte Spahn, dass auf Basis der Lieferprognosen im Juni mit einem Ende der bisherigen festen Reihenfolge zu rechnen ist. Er betonte, gemeint sei "im Verlauf des Juni", nicht ab 1. Juni.

Das heiße auch nicht, dass sich im Juni schon alle impfen lassen könnten. Dies werde bis in den Sommer hinein gehen. Spahn warnte zudem, die dritte Welle lasse sich nicht wegtesten und man könne auch nicht gegen sie animpfen.

Saarland hält trotz Bundes-Notbremse an "Saarland-Modell" fest

10:43 Uhr: Auch wenn das Saarland ab Samstag wegen der Bundes-Notbremse in weiten Teilen zurück in den Lockdown muss: Das Saarland-Modellprojekt, das auf Öffnungen auf der Basis von Tests setzt, ist nicht vom Tisch.

"Wir halten auch weiterhin an unserem Modell fest", teilte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mit. "Das Saarland-Modell ist ein langfristig angelegtes Management-Modell, mit dem wir die Corona-Pandemie nachhaltig kontrollieren werden." Anreize zum Testen seien "ein Schlüssel in der Pandemiebekämpfung".

Dennoch: Mit der Bundes-Notbremse wird das "Saarland-Modell" in drei von fünf Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken ab Samstag eine Zwangspause einlegen müssen. Denn dort liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei Tagen hintereinander über 100. Neben dem Regionalverband sind das die Kreise St. Wendel, Saarlouis und Neunkirchen.

Dort müssen Außengastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Theater, Kinos und Fitnessstudios wieder schließen, die seit dem Start des Saarland-Modells am 6. April negativ Corona-Getesteten offen standen.

Zudem gibt es eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 22.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens. Shoppen geht dann dort nur mit Termin plus negativem Corona-Test. Und: Private Treffen sind auf einen Haushalt und eine weitere Person beschränkt.

In den derzeit noch verbleibenden zwei Landkreisen im Saarland, die unter dem Wert von 100 liegen oder diesen noch nicht drei Tage in Folge überschritten haben, gilt laut Landesregierung weiterhin das "Saarland-Modell" auf derzeit Ampelstufe gelb. Heißt: Dort sind Außengastronomie und andere Einrichtungen weiter geöffnet. Das Alkohol-Ausschankverbot wurde von 23.00 Uhr auf 22.00 Uhr herabgesetzt.

Amtsärzte-Verbandschefin: Verhalten nach Schnelltest teils kritisch

10:05 Uhr: Das Verhalten mancher Menschen nach einem Corona-Schnelltest birgt nach Erfahrung einer Expertin Risiken. "Wir wenden jetzt massenhaft diese Schnelltests an, aber die Menschen sind nicht über die Konsequenzen und das richtige Verhalten aufgeklärt. Da verbreitet sich das Virus und wir sehen gar nicht mehr, wie", sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, der Deutschen Presse-Agentur.

Sie sehe eine Gefährdung. "Mit dem Thema Testungen müssen wir uns noch mal sehr kritisch auseinandersetzen." Teichert berichtete von falschen Schlüssen, die Menschen nach positiven wie negativen Testergebnissen zögen.

"Ich habe mehrfach erlebt, dass Menschen positive Ergebnisse bekommen und dann extrem verunsichert sind. Statt sich zu isolieren, besorgen sie sich erst einmal weitere Tests, weil sie dem ersten Ergebnis misstrauen."

Dabei könnten sie das Virus weiter verbreiten. Die empfohlenen Handlungsanweisungen müssten bekannter werden: Es sei teils nicht bekannt, "dass jeder, der positiv getestet ist, erst einmal als potenziell infektiös gilt - bis zum Beweis des Gegenteils".

Ebenso habe sie erlebt, dass Kontaktpersonen von Infizierten einen Schnelltest machten und nach einem negativen Ergebnis glaubten, nichts weiter unternehmen zu müssen, schilderte die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen.

"Da laufen uns viele Infizierte unter dem Radar weg", sagte Teichert. Im Fall eines negativen Tests müsse man grundsätzlich bedenken, dass das Ergebnis "nur für einige Stunden gültig ist".

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte wiederholt erklärt, dass man sich nach einem negativen Testergebnis nicht in falscher Sicherheit wiegen und auf Schutzmaßnahmen verzichten dürfe. Es sei durchaus möglich, dass ein Infizierter am Tag nach einem negativen Antigentest-Ergebnis ein positives Ergebnis bekomme, hieß es in einer RKI-Publikation von Ende Februar über Selbsttests.

Bei einem positiven Ergebnis seien "häusliche Absonderung" und eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt oder einem geeigneten Testzentrum geboten, um einen PCR-Test zum Abklären des Corona-Verdachts in die Wege zu leiten

Bericht: Nächtliche Ausgangssperre betrifft auch Durchreisen

10:04 Uhr: Die ab Samstag geltende bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie untersagt einem Bericht zufolge die nächtliche Durchreise durch betroffene Landkreise. Diese Auffassung wird in einem Kurzgutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags vertreten, wie die "Bild"-Zeitung am Freitag berichtete.

Dabei geht es um die Interpretation der nächtlichen Ausgangssperre, die für Landkreise mit einer Inzidenz über 100 gilt. Gemäß der Gesetzesbegründung sei in diesem Fall "zwischen 22 Uhr und 5 Uhr der Aufenthalt in Fortbewegungsmitteln untersagt", zitierte die Zeitung aus dem Gutachten. Es seien ausdrücklich "auch öffentliche Verkehrsmittel von der Ausgangsbeschränkung erfasst".

Weiter heißt es dem Bericht zufolge in dem Dokument: "Daraus folgt, dass eine Durchreise durch Gebiete, in denen die Ausgangssperre gilt, nur dann gestattet" sei, wenn Ausnahmen vorlägen.

"Wer keine Ordnungswidrigkeit begehen will, darf während der Ausgangssperre die betroffenen Landkreise weder im Auto, mit der Bahn oder sogar dem Flugzeug durchqueren", sagte Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) der Zeitung. "Die Bundesregierung muss jetzt schnellstens klären, wie ihre Regelung umgesetzt werden soll."

Dem Zeitungsbericht zufolge stellt die Regelung auch Flughäfen vor Probleme. Passagiere könnten für Nacht- und Frühflüge in den Stunden der Ausgangssperre nicht anreisen. Auch könnten im Fall hoher Inzidenzen in der fraglichen Region keine Nachtflüge abheben.

Mehr als fünf Millionen Zweitimpfungen in Israel erreicht

09:09 Uhr: Rund vier Monate nach ihrem Beginn hat die Impfkampagne in Israel die Marke von fünf Millionen Zweitimpfungen überschritten. Dies sei eine große Errungenschaft für die Bürger des Landes, schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein am Freitag bei Twitter.

Die Kampagne hatte am 19. Dezember begonnen. In ihrem Verlauf wurden in dem Mittelmeerstaat immer weniger Neuinfektionen registriert. Auch die Zahl der schwer kranken Patienten ging stark zurück, zuletzt auf etwa 160. Ende Januar hatte es von ihnen noch etwa 1.200 gegeben.

Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Erstimpfung erhielten bisher knapp 5,4 Millionen Menschen. Hunderttausende hatten sich im Pandemie-Verlauf mit dem Virus infiziert. Rund 30 Prozent der Menschen in Israel sind unter 16 Jahre alt. Diese Gruppe kann bisher nur in absoluten Ausnahmefällen geimpft werden.

Parallel zum Erfolg der Impfkampagne hatte die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen begonnen, vor allem für Geimpfte und Genesene. Seit vergangenem Sonntag ist die Maskenpflicht im Freien aufgehoben.

Drei Monate vor Olympia: Tokio vor erneutem Lockdown

08:36 Uhr: Exakt drei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio steht die japanische Hauptstadt wegen der Ausbreitung des Coronavirus erneut vor einem Lockdown. Die japanische Regierung plant, am Freitag in Tokio und drei weiteren Präfekturen den Ausnahmezustand auszurufen, der bis zum 11. Mai anhalten soll. "Wir haben ein starkes Gefühl der Krise", sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura.

Die geplanten Schutzmaßnahmen sollen laut der Nachrichtenagentur AFP strenger sein als beim Ausnahmezustand im Januar und Februar. Große Sportveranstaltungen sollen demnach nur ohne Zuschauer stattfinden, außerdem dürften Gaststätten keinen Alkohol mehr ausschenken. "Wir werden starke, kurze und gezielte Notfallmaßnahmen ergreifen", sagte ein Regierungssprecher.

Offizielle Stellen bekräftigten, dass die Austragung der Spiele (23. Juli bis 8. August) vom erneuten Ausnahmezustand nicht betroffen sei. Am Donnerstag war es zum ersten offiziellen Coronafall beim landesweiten olympischen Fackellauf gekommen.

Die geplanten Verschärfungen würden auch die jährliche Goldene Woche betreffen, die am nächsten Donnerstag startet. Dank frühzeitiger Maßnahmen war Japan mit weniger als 10.000 Toten im Zusammenhang mit COVID-19 bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen.

Allerdings stockt es derzeit beim Impfen: Bislang haben erst 1,5 Millionen Japaner ihre erste Vakzine erhalten, rund 800.000 Menschen sind vollständig geimpft.

Indien: Brand in Intensivstation - 13 Corona-Patienten sterben

08:05 Uhr: Bei einem Brand in einer Intensivstation in Indien sind mindestens 13 Corona-Patienten gestorben. Die Opferzahl dürfte sich noch erhöhen, sagte ein Feuerwehrmitarbeiter gegenüber Reportern.

Das Feuer brach in der Nacht auf Freitag in einem vierstöckigen Krankenhaus in der Stadt Virar aus, wie der Krankenhauschef sagte. Was den Brand verursachte, war zunächst unklar. Der Regierungschef des betroffenen Bundesstaates Maharashtra forderte Aufklärung.

In Indien kommt es häufig zu gefährlichen Bränden, auch Feuer in Krankenhäusern gab es mehrfach. Die Sicherheit von Gebäuden ist oft schlecht und Notausgänge sind oft nicht vorhanden. Ursache für die Brände ist meist eine schlechte oder veraltete Ausstattung.

In Indien steigen die Corona-Zahlen seit Wochen immer schneller. Am Donnerstag und Freitag wurden in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land jeweils Welttagesrekorde bei den Neuinfektionen gemeldet - jeweils mehr als 300.000.

In absoluten Zahlen hat Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 16 Millionen Infektionen erfasst. Das Land ist damit hinter den USA am härtesten von der Pandemie betroffen.

Ständige Impfkommission des RKI: Wie arbeitet die STIKO?

Die Ständige Impfkommission - kurz STIKO - des Robert-Koch-Instituts steht derzeit so sehr im Blickpunkt wie noch nie.

Gewalt in Familien: Anscheinend mehr Probleme durch Corona-Pandemie

07:12 Uhr: Während der Corona-Pandemie hat die Gewalt in Familien anscheinend zugenommen - vor allem dort, wo es schon vorher Probleme gab. "Die Luft wird dünner, und die Menschen explodieren schneller", sagte der Gründer des Kinderprojekts Arche, Bernd Siggelkow, der Deutschen Presse-Agentur.

"Der Stresspegel ist hoch und die psychische Belastung für Kinder immens", so der Leiter der Arche, die an 27 Standorten in ganz Deutschland Angebote für Kinder aus benachteiligten Familien schafft. Die Kinder seien aggressiver untereinander und gegenüber ihren Eltern.

Repräsentative Daten, die eine Zunahme der Gewalt in Familien während der Corona-Pandemie belegen, liegen laut dem Ulmer Experten Jörg Fegert bislang nicht vor. Doch nach dem Ende des ersten Lockdowns habe die Medizinische Kinderschutzhotline einen deutlichen Anstieg der Anrufe verzeichnet, so Fegert, der die Hotline leitet.

Dort können sich etwa Ärzte, Psychotherapeuten und Mitarbeiter der Jugendhilfe melden, wenn sie kollegiale Beratung bei Verdacht auf Kindesmisshandlung wünschen.

Auch das bundesweite Sorgentelefon "Nummer gegen Kummer" verzeichnet eine deutliche Zunahme von Anrufen von überlasteten Eltern und Kindern mit Problemen. Gewalterfahrungen seien im Pandemiejahr 2020 von Kindern und Jugendlichen häufiger thematisiert worden als 2019, berichtet Sprecherin Anna Zacharias.

So wandten sich rund 9.200 Kinder und Jugendliche mit einer Gewaltproblematik an das Kinder- und Jugendtelefon - rund 15 Prozent mehr als 2019. Auch die Onlineberatung wurde öfter genutzt, von rund 1.100 Kindern und Jugendlichen - 17 Prozent mehr als 2019.

RKI registriert 27.543 Corona-Neuinfektionen und 265 neue Todesfälle

06:30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben.

In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden.

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 265 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 25.831 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 247 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 164,0. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 161,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.245.253 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.865.000 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 81.158.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 1,01 (Vortag: 0,94). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.

Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Kanzleramtschef Braun: Auch ohne Impfpriorisierung noch Wartezeiten

05:33 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun warnt vor überzogenen Erwartungen bei einer möglichen Aufhebung der Priorisierung der Corona-Impfungen gewarnt. Auch dann werde es noch Wartezeiten für Impfwillige geben, sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Braun betonte, die Priorisierung könne man aller Voraussicht nach Anfang Juni aussetzen.

"Das heißt nicht, dass dann schon Anfang Juni für alle genug Impfstoff vorhanden sein wird", betonte der Kanzleramtschef. Es bleibe aber dabei, dass man bis zum Sommer jedem ein Impfangebot machen könne.

Braun skizzierte den möglichen Zeitplan wie folgt: "Wenn die Hersteller so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können." Dann könne man im Juni beginnen, über die Betriebsärzte und über die Hausärzte auch die breite Bevölkerung zu impfen.

Braun appellierte an die Menschen, sich impfen zu lassen. Der Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie hänge nicht nur von der Menge des Impfstoffs ab, sondern auch von der Impfbereitschaft. Die Skepsis sei trotz aller Mahnungen nicht verschwunden.

Die Erfahrung mit den Grippeimpfungen zeige, dass noch nicht einmal 50 Prozent der Deutschen dieses Angebot annehmen würden. "Mit so einer Impfquote könnte man die Corona-Pandemie nicht besiegen", mahnte der CDU-Politiker.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag in Aussicht gestellt, dass wohl im Juni die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus aufgehoben werden könnte.

Zweite Corona-Welle: Neuer Rekord an Todesfällen in Argentinien

04:58 Uhr: Zu Beginn des Herbstes auf der Südhalbkugel hat die zweite Corona-Welle Argentinien hart getroffen: Mit 537 Toten innerhalb von 24 Stunden verzeichnete das südamerikanische Land den Tag mit den meisten COVID-19-Opfern seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr, wie das Gesundheitsministerium in Buenos Aires am Donnerstag mitteilte.

Zeitgleich wurden 27.216 Neuinfektionen gemeldet - einer der höchsten Werte des vergangenen Jahrs. Insgesamt haben sich in Argentinien rund 2,8 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 60.000 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben.

Nach einem der längsten Lockdowns weltweit im vergangenen Jahr verhängte die argentinische Regierung zuletzt für große Teile des südamerikanischen Landes wieder strenge Ausgangsbeschränkungen. Im Großraum Buenos Aires gilt von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre.

Alle sozialen, sportlichen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind untersagt. Schulen und Kindergärten sollen bis Ende April schließen.

Ärztekammerpräsident fordert Auflösung von Reserven bei Impfdosen

04:25 Uhr: Die Bundesärztekammer fordert mehr Schnelligkeit beim Impfen gegen das Coronavirus. "Es ist nicht hinnehmbar, dass in Deutschland mehr als fünf Millionen Impfdosen ungenutzt gelagert werden, während sich täglich Tausende Menschen neu mit Corona infizieren", sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag).

Das Ziel müsse es sein, schnellstmöglich viele Menschen gegen das Virus zu immunisieren. "Dafür müssen die in den Impfzentren zurückgehaltenen Reserven für die Zweitimpfung so weit wie möglich aufgelöst werden. Das ist aufgrund der erwartbaren Liefermengen im zweiten Quartal vertretbar."

Alle weiteren ungenutzten Impfdosen sollten so schnell wie möglich an die Arztpraxen weitergegeben werden, forderte Reinhardt. Dort blieben in der Regel keine Impfstoffe liegen, auch weil die Impfverordnung den Ärzten Spielraum bei der Umsetzung der Impfreihenfolge einräume.

Dass mehrere Bundesländer bei der Impfung des Vakzins von Astrazeneca auf eine Priorisierung verzichten, wertete Reinhardt als Vertrauensbeweis für die niedergelassenen Ärzte. "Ich hoffe sehr, dass wir bundesweit gänzlich auf Priorisierungen verzichten können, wenn, wie angekündigt, ab Ende Mai ausreichend Impfstoffe für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen", sagte der Ärztepräsident.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag in Aussicht gestellt, dass wohl im Juni die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus aufgehoben werden könnte. In Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurde der Impfstoff von Astrazeneca in dieser Woche für alle Altersgruppen freigegeben.

Alle Corona-Meldungen vom 22. April zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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