- Es sei nicht die Frage, ob, sondern wann Delta das Corona-Geschehen in Deutschland dominieren werde, hat Gesundheitsminister Spahn gesagt.
- In einigen Bundesländern steigt der Anteil schon jetzt spürbar an.
- So soll die als ansteckender geltende Variante etwa in Hessen schon über 20 Prozent der Fälle ausmachen.
Trotz insgesamt sinkender Infektionszahlen ist die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Mehrere Bundesländer meldeten am Dienstag, dass der Anteil der Variante an den Neuinfektionen zuletzt spürbar gestiegen sei. In Hessen macht sie nach Angaben von Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) bereits mehr als ein Fünftel der Neuansteckungen aus.
"Wir haben doch deutliche Anzeichen, dass Delta auch in Hessen mittlerweile schon über 20 Prozent der Fälle dominiert", sagte Klose. Daran sehe man, "dass das sehr schnell geht". Die Variante sei noch infektiöser als die Alpha-Variante. "Aber wir haben keine Hinweise darauf, bisher jedenfalls, dass diese Variante noch mehr schwere Erkrankungen auslöst." Er gehe davon aus, "dass Delta sich relativ schnell durchsetzen wird und die vorherrschende Variante sein wird".
Bundesgesundheitsminister
In Bayern hat sich die Delta-Variante innerhalb einer Woche fast verdoppelt
In Bayern hat sich die Zahl der bestätigten Infektionen mit der Delta-Variante im Verlauf einer Woche fast verdoppelt. Bisher seien bayernweit 229 Fälle bestätigt, in der vergangenen Woche seien es noch 132 gewesen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. In einzelnen Laboren betrage der Anteil inzwischen fast ein Viertel.
Auch in Baden-Württemberg breitet sich die Variante aus, während die Zahl der Ansteckungen insgesamt zurückgeht. Der Anstieg bleibt allerdings auf geringem Niveau, wie aus den jüngsten Zahlen des Landesgesundheitsamtes (LGA) vom Dienstag hervorgeht. Demnach liegt die Zahl der Infektionen mit dieser Variante (Stand 22. Juni, 16 Uhr) bei bislang 408 von insgesamt 13.572 bestätigten Fällen, die laut LGA auf die sogenannten besorgniserregenden Varianten zurückgehen.
Sie waren zunächst unter anderem in Großbritannien, Südafrika und Indien sowie Brasilien aufgetaucht. Der Anteil der Delta-Fälle an den Ansteckungen mit Varianten legte mit Blick auf die vergangenen beiden Wochen auf 8,99 Prozent nach 6,73 Prozent zu. (dpa/fra) © dpa
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