Eine steigende Zahl der Neuinfektionen und ein zu lockerer Umgang mit den Hygiene- und Schutzmaßnahmen bereiten dem Robert-Koch-Institut große Sorgen. RKI-Präsident Lothar Wieler richtet einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat sich das Robert-Koch-Institut (RKI) alarmiert gezeigt.
"Die neueste Entwicklung der Fallzahlen macht mir und allen im Robert-Koch-Institut große Sorgen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler beim Presse-Briefing des RKI. "Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie", warnte er. "Die ganze Welt ist mittendrin."
RKI-Präsident fordert Disziplin: "Bitte helfen Sie alle mit"
Wieler rief zur Disziplin auf und ermahnte zum Einhalten der Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. "Bitte helfen Sie alle weiter mit", appellierte er. Die Menschen hätten es weitgehend selbst in der Hand, wie die Pandemie sich in Deutschland weiter verbreite.
"Wir müssen jetzt verhindern, dass sich das Virus wieder rasant ausbreitet, dass es sich unkontrolliert ausbreitet. Das schaffen wir nur gemeinsam", mahnte er.
Menschen seien nachlässig geworden. Zu Tausenden wilde Partys zu feiern, sei "rücksichtlos" und auch "fahrlässig", sagte er. Und auch im Urlaub sei vernünftiges Verhalten gefragt.
Lage ist "wirklich sehr beunruhigend"
Am Dienstag hatte das RKI einen Anstieg bestätigter Infektionen um 633 gemeldet. In den letzten sieben Tagen wurden demnach 3.611 Fälle gemeldet. Die Entwicklung sei "wirklich sehr beunruhigend".
Im Unterschied zur letzten Zeit mit einzelnen großen Ausbrüchen sei die Lage derzeit diffus, schilderte RKI-Expertin Ute Rexroth. Beobachtet würden Fallzahlenanstiege in unterschiedlichen Kommunen und Gemeinden - deutschlandweit steckten sich wieder mehr Menschen an. Es bestehe die Sorge, dass sich eine Trendumkehr andeuten könne.
Wieler betonte: Ob es sich um den Beginn einer möglichen zweiten Welle handle, könne man nicht wissen - aber es könne sein.(hub/dp/afp)
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