- Der digitale Corona-Impfpass geht in Deutschland an den Start.
- Die Anwendung werde Schritt für Schritt ausgerollt und in den App-Stores verfügbar sein, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch.
- Wir erklären, wie alles funktioniert und wo man den nötigen QR-Code herbekommt.
Menschen in Deutschland können bald leichter nachweisen, wenn sie vollständig geimpft und gegen das Coronavirus immunisiert sind - mithilfe eines digitalen Impfzertifikats auf ihrem Handy.
Die Einführung dieses Digitalpasses starte am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. "Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein", fügte er hinzu. Von Montag (14. Juni) an sollen Apotheken den Nachweis dann ausstellen, die Ausstellung ist kostenlos.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind aktuell etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Damit hätten sie Anspruch auf den digitalen Impfnachweis. Wir erklären, was man dazu wissen muss.
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Was ändert sich mit dem digitalen Impfnachweis?
Der kostenfreie digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität einfach per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen.
Es ist ein "freiwilliges und ergänzendes Angebot", wie das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Webseite betont. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird.
Der Impfnachweis wird zudem weiterhin ausgedruckt auf Papier ausgegeben, auch das gelbe Impfbuch bleibt weiter gültig.
Wie funktioniert der digitale Corona-Impfpass und wie bekommt man ihn?
Laut Ministeriumssprecher gibt es drei Möglichkeiten, an einen QR-Code zu kommen, mit dem man den Nachweis mithilfe einer App (siehe nachfolgende Frage) aufs Handy laden kann:
- Man kann den Code entweder in dem Impfzentrum oder der Arztpraxis bekommen, wo man die Zweitimpfung erhalten hat.
- Man kann sich den Code per Post zuschicken lassen.
- Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Code in einer Apotheke zu erhalten. Laut Apothekerverband werden die ersten Apotheken am kommenden Montag damit beginnen, den digitalen Impfnachweis auszustellen.
All diejenigen, die bereits vollständig geimpft sind, bekommen den Code nachträglich ausgestellt. Das soll dem Bundesgesundheitsministerium zufolge dort erfolgen, wo man geimpft wurde. Alternativ werden demnach auch andere Ärztinnen und Ärzte sowie Apotheken nachträglich Impfnachweise ausstellen können.
Welche App braucht man für den Impfnachweis?
Für den Digitalpass kann die Corona-Warn-App genutzt werden, ein entsprechendes Update wurde dazu in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht. Die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google beinhaltet nun die Funktion des digitalen Impfnachweises.
Menschen, die nicht diese App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auf die Smartphone-App "CovPass" ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Sie soll wie die Corona-Warn-App zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren. Letztere werden mittels PCR-Testergebnissen und einem Genesenen-Zertifikat dokumentiert.
Die digitalen Impfnachweise der eigenen Kinder oder des Partners können zusammen auf einem Smartphone gespeichert werden.
Gilt der digitale Impfnachweis auch im Ausland?
Ja, ab Juli soll der Digitalpass auch für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können.
Welche Daten sind im digitalen Nachweis gespeichert?
Laut Bundesgesundheitsministerium enthält das Impfzertifikat nur Informationen zum Impfstatus, den Namen des oder der Geimpften und das Geburtsdatum.
"Alle digitalen Impfnachweise werden nur temporär im Impfprotokollierungssystem erstellt und anschließend gelöscht", heißt es vom Ministerium. Ein zentrales Impfregister gibt es demnach nicht und eine dauerhafte Speicherung ist nur dezentral auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer vorgesehen. Damit können diese jederzeit selbst ihre Daten löschen.
Wie wird der digitale Nachweis überprüft?
Kellner oder Türsteher kontrollieren den Impfstatus mit einer eigenen Prüf-App. Ähnlich wie der Barcode eines Flug- oder Bahntickets kann damit der Impfstatus gescannt und geprüft werden. Gegebenenfalls muss ergänzend ein Lichtbildausweis gezeigt werden. (afp/dpa/mf)
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