Alltagsmasken schützen die anderen. FFP2-Masken hingegen schützen zu einem großen Teil den Träger selbst. Auf Bahnfahrten sollten Passagiere deshalb diesen Mundschutz tragen, sagt Lauterbach. Auf Twitter geht der SPD-Gesundheitsexperte sogar noch einen Schritt weiter.
Am Mittwochabend war SPD-Gesundheitsexperte
Zu Beginn des Rededuells wurde die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln thematisiert. Nordrhein-Westfalen zum Beispiel hat ein Bußgeld für Maskenverweigerer eingeführt. 150 Euro Strafe muss ein Fahrgast für einen fehlenden Mund-Nasen-Schutz zahlen.
"Ich finde es richtig", bekräftigt Lauterbach. Die Menschen in Deutschland seien es sich gegenseitig schuldig. Wenn jemand andere gefährde, indem er sich nicht an die Regeln halte, seien drastische Strafen durchaus angemessen. Das Tragen einer Maske "ist ja keine so starke Beeinträchtigung", so der SPD-Gesundheitsexperte.
Karl Lauterbach plädiert für FFP2-Masken in Bahnen
Generell ist Lauterbach der Meinung, dass sich Deutschland viel zu spät zu den Masken bekannt habe. "Wir hätten klarer am Anfang sagen müssen, die Masken bringen viel, wir haben sie aber noch nicht. Masken sind Schlüsselelemente." Zu Beginn der Coronakrise habe es das Problem gegeben, dass gute Masken nicht vorhanden gewesen seien.
Und damit nicht genug: "Wir haben heute noch Probleme." Die Menschen in Deutschland seien auch heute noch nicht offen genug dafür, sich zum Beispiel bei einer Bahnfahrt auch selbst zu schützen. FFP2-Masken würden viel besser wirken als Alltagsmasken.
"Mit der Alltagsmaske schütze ich zwar andere, aber mit der FFP2-Maske schütze ich auch zu einem großen Teil mich selbst", sagt Lauterbach. Er plädiert dafür, dass die Menschen ehrlicher und offener darüber sprechen und Fahrgäste für lange Bahnfahrten FFP2-Masken tragen. Die seien auch gar nicht so teuer.
Auf Twitter meldet sich der SPD-Gesundheitsexperte ebenfalls zu Wort. Wer über Stunden hinweg neben oder vor Infizierten sitze, sei durch Aerosolübertragung natürlich gefährdet, schreibt er dort. Volle Züge seien ein Risiko. "Wenn die Bahn für die Fahrt FFP2-Masken zur Verfügung stellen würde, könnten sich die Passagiere besser schützen", erklärt er in seinem Tweet.
Sind FFP2-Masken besser als Alltagsmasken?
Mit Alltagsmasken, wie Lauterbach sie bei Sandra Maischberger nennt, sind Mund-Nasen-Bedeckungen gemeint, die aus handelsüblichen Stoffen genäht werden. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitteilt, können sich Träger nicht darauf verlassen, dass dadurch sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 geschützt sind.
Für die Alltagsmasken wurde bisher keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen. Ganz ohne Wirkung sind sie aber natürlich nicht: Sie können "die Geschwindigkeit des Atemstroms oder des Tröpfchenauswurfs" - zum Beispiel beim Husten oder Niesen - reduzieren. So kann die Ausbreitung des Virus reduziert werden. Dabei sind fest gewebte Stoffe besser geeignet als andere.
Bei Partikelfiltrierenden Halbmasken, oder kurz FFP-Masken, sieht es ganz anders aus. Sie durchlaufen, genau wie Medizinische Gesichtsmasken, gesetzlich vorgesehene Nachweisverfahren und gehören zu der persönlichen Schutzausrüstung im Rahmen des Arbeitsschutzes.
Dabei ist das Design unterschiedlich. Es gibt Masken mit und ohne Ausatemventil. Masken mit Ventil bieten keinen Fremdschutz, da nur die eingeatmete Luft gefiltert wird. Masken ohne Ventil schützen sowohl den Träger als auch das Gegenüber. Sie filtern die ein- und ausgeatmete Luft. FFP2-Masken sollen demnach vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen schützen.
Alles rund um das Thema Mund-Nasen-Schutz können Sie hier nachlesen.
Verwendete Quellen:
- Polit-Talkshow "maischberger.die woche" vom 05.08.2020
- Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte: "Empfehlungen des BfArM"
- Offizieller Twitter-Account von Karl Lauterbach
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