• 18:25 Uhr: ➤ Apotheken stoppen Ausstellung von Impfzertifikaten
  • 17:23 Uhr: Bundesregierung will Skeptiker mit Schlagerhit von Impfung überzeugen
  • 15:13 Uhr: RKI ruft zu Vorbereitungen für Corona-Welle in Herbst und Winter auf
  • 12:48 Uhr: Lauterbach hält Delta-Variante für deutlich gefährlicher
  • 10:25 Uhr: Virologe Streeck glaubt, dass der "Impfschutz vor der Infektion" überschätzt wird
  • 06:30 Uhr: Präsident der Bundesärztekammer sieht Lockerungen in England skeptisch

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➤ Ausstellung von Impfzertifikaten in Apotheken gestoppt

Apotheken in ganz Deutschland können seit Mittwoch keine Corona-Impfzertifikate mehr ausstellen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) teilte am Donnerstag mit, dass die Ausstellung von Zertifikaten in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt worden sei.

Dem "Handelsblatt" war es demnach gelungen "mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten" auf dem DAV-Server einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen, mit dem dann zwei Impfzertifikate ausgestellt worden seien. Aktuell würden deshalb die angemeldeten Betriebsstätten einer Überprüfung unterzogen. Doch gebe es bislang keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge.

Das "Handelsblatt" teilte auf Anfrage mit, es sei richtig, dass das Blatt eine gravierende Sicherheitslücke bei der Erstellung digitaler Impfnachweise aufgedeckt habe. "Jedoch hat nicht das "Handelsblatt" selbst sich einen Zugang zum System verschafft; zwei IT-Sicherheitsspezialisten haben die Schwachstelle offengelegt und damit demonstriert, dass es bei dem Portal deutliche Mängel gibt", erklärte eine Verlagssprecherin.

Wann die Apotheken wieder Impfzertifikate ausstellen können, steht nach Angaben des DAV noch nicht fest. Es sei aber davon auszugehen, dass die über 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher ausgestellt worden seien, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken stammen.

Die weiteren Corona-News:

China lehnt WHO-Pläne für Laborinspektionen ab

21:25 Uhr: China stellt sich gegen Pläne der WHO einer Labor-Inspektion in der zentralchinesischen Metropole Wuhan auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus. China könne einen solchen Plan nicht akzeptieren, sagte Zeng Yixin, Vizeminister von Chinas Nationaler Gesundheitskommission, am Donnerstag. Er sei überrascht gewesen, als er die neuen Pläne der WHO studierte. Der Fokus auf einen möglichen Laborausbruch zeuge von einer arroganten Haltung gegenüber der Wissenschaft.

Auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus hatte die WHO vergangene Woche in einem Brief an die Mitgliedsländer eine neue ständige Arbeitsgruppe angekündigt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte zudem, dass neben der Untersuchung von Wildtieren und Tiermärkten im chinesischen Wuhan, wo das Virus Ende 2019 zum ersten Mal aufgetaucht war, auch die dortigen Labore inspiziert werden müssen.

China hatte die Reise des ersten WHO-Forscherteams monatelang verzögert. Obwohl die WHO die Untersuchungen fortsetzen will, macht Peking keine Anstalten, das in China zuzulassen. "Wir sind zutiefst enttäuscht", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Donnerstag. Die Position Chinas sei "unverantwortlich und offen gesagt, gefährlich".

RKI: Inzidenzanstieg vor allem bei 15- bis 34-Jährigen

20:12 Uhr: Der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) bisher vor allem bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren zu beobachten. Während sich die Werte in den Gruppen ab 60 Jahren in den vergangenen Wochen nur minimal und auf sehr niedrigem Niveau (unter 5 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) veränderten, verzeichnet das RKI für Jüngere relativ starke Zuwächse. Das geht aus einem wöchentlichen Covid-19-Lagebericht hervor, den das RKI neuerdings donnerstags vorlegt.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz von 32 in der vergangenen Woche verzeichnen demnach die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren. In dem Alter sind schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 relativ selten. Die Impfquoten bei den Menschen unter 60 sind zudem auch deutlich geringer als bei den über 60-Jährigen. Das RKI schreibt, der Rückgang der Patientenzahlen in Krankenhäusern und auf Intensivstationen setze sich aktuell jedoch nicht weiter fort. Die Werte lägen zurzeit aber auf einem niedrigen Niveau.

Bundesregierung will Skeptiker mit Schlagerhit von Impfung überzeugen

17:23 Uhr: Die Bundesregierung hat den Schlagerhit "Hello again" von Howard Carpendale in einem Fernsehspot neu aufgelegt, um mehr Menschen von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Der Clip mit einem Cover des Songs wurde am Donnerstag online veröffentlicht, ab Freitag soll er im Fernsehen und auf Streamingdiensten ausgestrahlt werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Der kurze Spot zeigt eine Frau, die nach einer Impfung die Straßen betritt, welche gerade wieder zum Leben erwachen. Zunächst hatte die Funke Mediengruppe darüber berichtet.

Das Video zeigt Menschen bei Geburtstagsfeiern, in Cafés, auf Konzerten und bei Fußballspielen. Die Botschaft am Ende lautet: "Holen wir uns das volle Leben zurück" und "Jede Impfung zählt". Laut Gesundheitsministerium sollen weitere TV-Spots folgen, die an die Zweitimpfung gegen Corona erinnern. "Ziel ist dabei u.a. bisher unentschlossene Bürgerinnen und Bürger für eine Erstimpfung zu erreichen", so eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

RKI ruft zu Vorbereitungen für Corona-Welle in Herbst und Winter auf

15:13 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) dringt wegen eines als wahrscheinlich eingeschätzten Anstiegs der Corona-Fälle im Herbst und Winter darauf, jetzt vorbeugende Maßnahmen in verschiedenen Bereichen zu ergreifen. So sollen schwere Krankheitsverläufe, Todesfälle und die Belastung für das Gesundheitswesen klein gehalten "und bevölkerungsbezogene Maßnahmen minimiert werden können", schreibt das RKI in einem am Donnerstag veröffentlichten Strategiepapier, das auf verschiedene Szenarien eingeht. Als Handlungsempfehlungen werden eine "erfolgreiche Impfkampagne", "klassische Infektionsschutzmaßnahmen der Gesundheitsämter" und der gezielte Einsatz von Maßnahmen genannt.

Die Bevölkerung sollte laut dem Papier "frühzeitig darüber informiert werden, dass es im Winter wieder zu einer starken Belastung des Gesundheitswesens" und möglicherweise einer regionalen oder lokalen Überlastung kommen könne, etwa bei der sogenannten ECMO-Kapazität (spezielle Maschinen für Patienten mit schwerem Lungenversagen). Das RKI betont: "Die Vorstellung des Erreichens einer Herdenimmunität im Sinne einer Elimination oder sogar Eradikation des Virus" - also ein weitgehendes Zurückdrängen oder Ausrotten - sei nicht realistisch.

Das RKI spricht sich schon länger dafür aus, die Grundregeln gegen Corona wie Abstand, Hygiene, Maske, Lüften und Corona-Warn-App weiter beizubehalten. Im Papier heißt es, durch organisatorische Maßnahmen wie die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten und Teilnehmerbegrenzungen für Veranstaltungen sollte die Zahl der "infektiösen Kontakte" weiterhin reduziert werden. Für den Pflegebereich, Krankenhäuser und Schulen etwa gibt das RKI noch weitergehende Hinweise.

Zehntausende Corona-Impfdosen für Katastrophengebiete

15:45 Uhr: In die von der Hochwasserkatastrophe gezeichneten Gebiete sollen Zehntausende Corona-Impfdosen geliefert werden. Das Bundesgesundheitsministerium habe den betroffenen Ländern zusätzlichen Impfstoff angeboten, teilte eine Sprecherin am Donnerstag in Berlin mit.

Damit könnten niedrigschwellige Impfangebote vor Ort gemacht werden. Rheinland-Pfalz habe dieses Angebot bereits angenommen und erhalte 23.400 zusätzliche Impfdosen Biontech. Sie sollen durch mobile Teams zum Beispiel dort verimpft werden, wo die Arztpraxen aufgrund des Hochwassers schließen mussten, hieß es. Neben Impfstoff sollten bei Bedarf auch Masken, Tests und Medikamente geliefert werden.

Zahl der Neuinfektionen in USA steigt wieder - mehr als 52.000 Fälle

14:57 Uhr: In den USA nimmt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen wieder zu. Mit 52.032 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden rund 20.000 mehr als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MESZ) hervorging. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion blieb mit 333 vergleichsweise stabil. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4.461 Toten verzeichnet.

Nach jüngsten Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC ist die besonders ansteckende Delta-Variante inzwischen für rund 83 Prozent aller erfassten Infektionen im Land verantwortlich. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Infizierten nahm zuletzt wieder zu und soll laut CDC-Prognose in den kommenden Wochen weiter ansteigen.

Die Behörden beobachteten zudem mit Besorgnis, dass mehr Corona-Infektionen bei Vollgeimpften erfasst würden, selbst wenn es sich meist um weniger schwere Verläufe handele, sagte der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci am Mittwoch dem Sender CNBC. "Viren mutieren nicht, es sei denn, Sie erlauben ihnen, sich zu replizieren und in der Gemeinde zu verbreiten." Das einfachste und effizienteste Mittel dagegen sei, sich impfen zu lassen, so der Präsidentenberater. Bislang haben 56,3 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, 48,8 Prozent gelten als voll geimpft.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 34,2 Millionen Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert, annähernd 610.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Weniger glücklich im Lockdown: Befragung von Erwachsenen

14:31 Uhr: Erwachsene in Deutschland sind zu Beginn der Corona-Pandemie etwas unzufriedener geworden - und zwar unabhängig vom Alter in ähnlichem Maße. Das geht aus einer Auswertung des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe in Bamberg hervor, die am Donnerstag vorgestellt wurde. "Dass der Rückgang der Zufriedenheit bei allen Altersgruppen etwa gleich stark war, hat uns überrascht", sagte Philipp Handschuh, Hauptautor der Auswertung. "Wir hatten vermutet, dass die Zufriedenheit der Älteren durch Reduktion der sozialen Kontakte besonders leidet."

Im Mai und Juni 2020 - also während des ersten Lockdowns oder kurz danach - waren 2.273 Männer und Frauen in Deutschland im Alter von 33 bis 76 Jahren zu ihrer subjektiv eingeschätzten Zufriedenheit in Bezug auf Gesundheit, Lebensstandard oder Familienleben befragt worden. Dabei kamen Durchschnittswerte von 6,8 bis 7,6 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 heraus. Das ist knapp ein Punkt weniger als vor der Pandemie. Der Befund zeige sich bei allen befragten Altersgruppen gleichermaßen, wie das Institut mitteilte.

Man müsse einschränken, dass bei der Online-Umfrage vor allem Ältere mit Zugang zu digitaler Technik erreicht wurden, die fehlende Kontakte damit zum Teil kompensieren konnten, sagte Handschuh.

Alle Altersgruppen sorgten sich demnach ähnlich um eine Überlastung des Gesundheitssystems oder eine längere schwere Wirtschaftskrise. Am größten war die Sorge, dass die Kluft zwischen Arm und Reich durch die Pandemie weiter wachsen würde.

Unterschiede gab es dagegen bei den Zukunftserwartungen - die Älteren waren hier wesentlich optimistischer. Befragte über 65 hielten etwa Geldprobleme, Einschränkungen des Lebensstandards sowie finanzielle Notlagen oder eine Corona-Infektion Angehöriger für deutlich unwahrscheinlicher als Jüngere.

Impfung

Immunologe stellt klar, welche Rolle Gewicht und Alter bei der Impfung spielen

Welchen Einfluss haben Gewicht und Alter auf die Wirksamkeit von Vakzinen? Schützen die Impfstoffe beleibte Personen weniger gut gegen das Coronavirus? Ein Immunologe gibt Antworten.

Merkel ruft Bevölkerung zu verstärkten Impfbemühungen auf

13:45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bevölkerung angesichts steigender Infektionszahlen zu verstärkten Impfbemühungen aufgerufen. "Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein", sagte die Kanzlerin am Donnerstag in Berlin. Nur gemeinsam könne die Pandemie überwunden werden. Deswegen sollten Menschen auch im privaten Umfeld und der Arbeitswelt aktiv für Impfungen werben.

Die derzeit etwa binnen 12 Tagen registrierte Verdoppelung der Inzidenzzahlen bewerte Merkel als dramatisch. Nötig sei es, Schutzmaßnahmen mehr zu beachten: Masken, Abstand, Lüften und auch regelmäßiges Testen.

Höhere Impfquoten machten es inzwischen möglich, auch mit höheren Infektionszahlen umzugehen. "Die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, bleibt Richtschnur unser Handelns", sagte Merkel, die sich in Berlin Fragen der Hauptstadt-Journalisten stellte. Merkel tritt bei der Bundestagswahl im September nicht mehr an und zieht sich anschließend aus der Politik zurück.

Corona-Impf-Ziel in Afrika verzögert sich

13:16 Uhr: In Afrika rückt das Ziel einer Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung gegen COVID-19 ins kommende Jahr. "Wir bleiben sehr optimistisch, bis zum Jahresende 25 Prozent geimpft zu haben", meinte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, der Africa CDC.

Das ursprünglich für dieses Jahr anvisierte Ziel einer Impfung von 60 Prozent der Bevölkerung sei somit kaum vor Ende 2022 zu erreichen. Die Länder Burundi, Eritrea und Tansania hätten nicht mal mit Impfungen begonnen - obwohl Tansania sich nun bei der Corona-Bekämpfung stärker engagiere.

Die CDC versucht über die nun zum Trust ausgebaute Avat-Kommission (African Acquisition Trust), die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Bisher hat Afrika laut CDC erst 82,7 Millionen Impfdosen von den für dieses Jahr geplanten 700 Millionen beschafft - 74 Prozent wurden verabreicht.

Ausdrücklich begrüßt wurden Partnerschaften wie die mit dem Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech, das künftig seinen COVID-19-Impfstoff auch bei einem Partner in Afrika abfüllt. Ende der kommenden Woche sollen die ersten Dosen der in Südafrika produzierten Dosen von Johnson & Johnson ausgeliefert werden. Auch die von den USA versprochenen Impfstoffe stehen nun zur Auslieferung an.

Der Kontinent befindet sich aktuell im Griff einer dritten Infektionswelle - in Algerien und Tunesien wurde laut CDC bereits die vierte registriert. Die Infektionswelle wird von der hochansteckenden Delta-Variante getrieben. Insgesamt wurden bisher in Afrika gut 6,3 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 160.000 tödlich waren.

Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen aber höher liegen. Auch Nkengasong gab zu, dass in einigen Ländern noch unklar sei, warum die Zahlen dort auffällig niedrig seien. Dennoch ist die Gesamtzahl der Fälle weiter gering im Vergleich zu anderen Weltregionen.

Lauterbach: Delta-Variante ansteckender und auch tödlicher

12:48 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Delta-Variante für deutlich gefährlicher als bisherige Mutanten des Coronavirus. "Von allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass die Delta-Variante sowohl ansteckender als auch tödlicher ist", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Dies hätten Auswertungen aus Kanada gezeigt. Auch Daten aus England hätten die Hoffnung, Delta wäre zwar ansteckender, aber nicht tödlicher, nicht bestätigt. Der Epidemiologe zeigte sich daher "sehr sorgenvoll für den Herbst".

Lauterbach sagte, die Delta-Variante könne auch für jüngere Menschen und Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben. "Obwohl wir dort keine oder nur sehr wenige Todesfälle erwarten müssen, wird es viele auch schwere Verläufe geben, deren Endergebnis Long COVID auch für Kinder sein kann", sagte Lauterbach. Patienten mit Long COVID haben auch nach einer Infektion anhaltende Symptome.

Corona-Pandemie hat kaum Einfluss auf Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland

12:02 Uhr: Die Corona-Pandemie hat die Jungendarbeitslosigkeit in Deutschland bisher kaum beeinflusst. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung aktueller Daten der OECD, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag erklärte.

Im Durchschnitt stieg die Arbeitslosigkeit von Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren in den OECD-Ländern von September 2019 bis März 2020 um über 50 Prozent. In Deutschland konnte jedoch kaum ein Anstieg festgestellt werden.

Die Entwicklung in den einzelnen OECD-Ländern sei "sehr unterschiedlich", erklärte Ifo-Forscherin Lavinia Kinne. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in den USA, Kanada und in Schweden sei zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 besonders deutlich gewesen, danach jedoch wieder stark abgefallen. Eine ähnliche Entwicklung habe es in Frankreich gegeben, wenn auch weniger stark ausgeprägt. Dieser Trend entspreche dem OECD-Durchschnitt.

Ausnahmen bildeten dabei Italien und das Vereinigte Königreich: Auch hier stieg die Jugendarbeitslosigkeit an. Der Anstieg war dabei weniger stark, hält laut Ifo-Institut jedoch bis heute an. Im Gesamtdurchschnitt aller OECD-Länder waren junge Frauen häufiger von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als Männer.

Stiftung Warentest: Nur vier von 20 FFP2-Masken empfehlenswert

Sieben der 20 FFP2-Masken stuft die Stiftung Warentest als "wenig geeignet" ein. Nur wenigen stellt sie ein sehr gutes Urteil aus - diese haben eins gemeinsam.

Grönland lockert Corona-Regel für Bus und Bahnen nach kurzer Zeit

11:30 Uhr: Bereits nach wenigen Tagen verabschiedet sich Grönland von der Regel, dass nur noch Menschen mit Corona-Impfung die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen dürfen.

Diese erst am Dienstag in Kraft getretene Anforderung gilt nur noch bis einschließlich Freitag und nicht wie geplant bis Ende des Monats, wie die grönländische Regierung nach Angaben des Rundfunksenders KNR und der Zeitung "Sermitsiaq" am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Nuuk bekanntgab. Grund dafür sind positive Entwicklungen bei der Infektionslage.

Regierungschef Múte B. Egede sagte nach Angaben der beiden führenden grönländischen Medien, er sei stolz, dass die Bürger Verantwortung übernommen hätten und die Regeln befolgten.

Die Corona-Lage müsse jedoch weiter ernstgenommen werden. Die Obergrenze von 20 Teilnehmern für Versammlungen gilt deshalb vorläufig ebenso weiter wie die Maskenpflicht an öffentlichen Orten.

Derzeit gibt es noch 26 aktive Corona-Fälle auf der größten Insel der Erde. Das sind einige weniger als am Dienstag, dennoch ist das für Grönland mit seinen rund 56.000 Einwohnern verglichen mit früheren Phasen der Pandemie weiterhin ein hohes Niveau. Lange Zeit hatte es gar keine Neuinfektionen auf der Insel im hohen Norden gegeben.

Leere Regale und volle Mülltonnen: "Pingdemic" macht Probleme

10:45 Uhr: Die hohe Zahl an Menschen in coronabedingter Quarantäne stellt Großbritannien vor neue Herausforderungen. Mehrere Supermärkte haben Probleme, ihre Regale zu befüllen, wie britische Medien am Donnerstag berichteten.

In den sozialen Netzwerken kursieren Fotos von ersten leeren Regalen. In manchen Orten fällt der BBC zufolge außerdem die Leerung der Mülltonnen aus. Auch die Polizei warnt vor längeren Wartezeiten, da viele Kräfte ausfallen.

Schätzungen zufolge sollen sich derzeit rund 1,7 Millionen Briten selbst isolieren, da sie entweder an COVID-19 erkrankt sind oder als enge Kontakte von Infizierten "gepingt" - also von der englischen Corona-App oder vom Gesundheitsdienst - benachrichtigt wurden.

Die "Pingdemic", wie das Phänomen von britischen Medien bezeichnet wird, hat eine Debatte darüber ausgelöst, ob vollständig Geimpfte der Pflichtquarantäne entgehen können und sich stattdessen täglich testen dürfen.

Ab Mitte August soll diese Regelung gelten. Bislang gelten Ausnahmen jedoch nur für Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Pilotprojektes oder etwa für Beschäftigte des Gesundheitsdienstes. Viele Branchen, darunter das British Retail Consortium sowie die Fleischindustrie, fordern weitere Ausnahmen für ihre Beschäftigten.

Die hochansteckende Delta-Variante lässt die Corona-Zahlen trotz hoher Impfquote im Vereinigten Königreich weiter ansteigen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 472 (Stand: 16. Juli).

Virologe Streeck: "Impfschutz vor der Infektion" wird überschätzt

10:25 Uhr: Seit mehr als zwei Wochen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich an. Virologe Hendrick Streeck sieht Deutschland dennoch nicht am Beginn einer vierten Corona-Welle. Das erklärte er in einem Interview mit "n-tv".

Es sei "unheimlich schwer" derzeit Vorhersagen zu treffen, wie sich das Infektionsgeschehen entwickeln werde. Dennoch müsse man sich jetzt "auf den Herbst vorbereiten". Der Virologe rechnet "deutlich" damit, dass Deutschland dann von einer vierte Welle getroffen wird.

Die Verunsicherung in der Bevölkerung , dass sich in anderen Ländern Menschen trotz einer vollständigen Impfung mit der Delta-Variante infiziert haben, sei laut Streck ein Ergebnis davon, dass der "Impfschutz vor der Infektion" überschätzt werde.

"Was der Impfstoff vor allem macht, ist der Schutz vor einem schweren Verlauf, also ist der Eigenschutz und nicht der Fremdschutz". Angesichts dessen appellierte der Virologe an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Eine Herdenimmunität sei mit den Impfstoffen hingegen nicht erreichbar.

Australiens Premier entschuldigt sich für langsame Impfkampagne

09:32 Uhr: Australiens Premierminister Scott Morrison hat wegen der langsamen Impfkampagne gegen das Coronavirus um Entschuldigung gebeten. "Es tut mir Leid, dass wir die erhofften Zielmarken nicht erreichen konnten", sagte Morrison am Donnerstag.

Die Behörden in der Metropole Sydney hatten zuvor angekündigt, dass es wegen des anhaltenden Anstiegs der Ansteckungszahlen wohl zu längerfristigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen wird.

Morrison steht derzeit stark unter Druck. Die lange Zeit sehr niedrigen Ansteckungszahlen in Australien waren zuletzt so schnell angestiegen wie seit Beginn der Pandemie nicht. Zugleich sind nur rund elf Prozent der Bevölkerung geimpft - eine der niedrigsten Impfraten unter den reicheren Ländern.

"Ich erwarte, dass die Fallzahlen noch höher steigen werden", warnte die Regierungschefin der Provinz New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Lage in Sydney sei "sehr ernst". Die Millionenstadt befindet sich seit fast einem Monat im Lockdown, der Corona-Ausbruch konnte aber bislang nicht vollständig eingedämmt werden. "Bis wir genug unserer Bevölkerung vollständig geimpft haben, werden wir mit einem gewissen Maß an Einschränkungen leben," sagte Berejiklian.

Morrison hatte die Corona-Politik seiner Regierung lange als weltweiten "Goldstandard" verteidigt. Anders als die europäischen Länder zielt sie darauf ab, keinerlei Ansteckungen mit dem Virus mehr zu haben.

Dafür machte Australien seine Grenzen weitgehend dicht und verhängte bereits bei wenigen Ansteckungen lokal begrenzte, aber dafür umso strengere Lockdowns. Bislang hatte es in der Folge weder landesweite Lockdowns noch hohe Opferzahlen gegeben.

Auch wegen der lange sehr niedrigen Ansteckungszahlen hatte die Regierung aber kaum Verträge mit den Herstellern von Corona-Impfstoffen geschlossen. Sie setzte dann vor allem auf das Mittel von Astrazeneca.

Wegen der Warnung vor sehr seltenen Blutgerinnseln als Nebenwirkungen darf das Astrazeneca-Vakzin in Australien mittlerweile nur noch an über 60-Jährige verabreicht werden. Große Mengen anderer Impfstoffe werden wohl nicht vor Ende des Jahres geliefert werden.

Niedersachsen schließt tägliche Corona-Tests in Schulen nicht aus

08:37 Uhr: Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will nach den Sommerferien die Corona-Testfrequenz in den Schulen erhöhen. Möglicherweise solle statt zweimal wöchentlich täglich getestet werden, sagte der Minister der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Niemand wird nach den Sommerferien ohne einen negativen Corona-Test in die Schule gehen", sagte Tonne.

Zu der Frage, ob nach den Sommerferien alle Schulen mit Luftfiltern ausgestattet seien, sagte Tonne, dass das Land mittlerweile zusätzlich Fördermöglichkeiten in Höhe von 20 Millionen Euro geschaffen habe. Nötigenfalls solle finanziell nachgebessert werden. Die Umsetzung liege bei den Schulträgern.

Ulmer Forschungsprojekt: Corona-Spätfolgen sind vielfach Organschäden

Sie berichten von Atemnot und Herzrhythmusstörungen: Spezialisten der Universitätsklinik Ulm beobachten Spätfolgen von Covid-19. Die meisten ihrer Patienten fühlten sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, heißt es. 20 Prozent der Erkrankten tragen demnach Schäden an Organen davon. Teaserbild: Getty Images/FG Trade

Pharmakonzern Roche profitiert von Corona-Tests

07:55 Uhr: Der Pharmakonzern Roche hat im ersten Halbjahr von einer robusten Nachfrage nach neuen Medikamenten und COVID-19-Tests profitiert. Dagegen belastete der stärkere Schweizer Franken die Ergebnisse, wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte.

Der Umsatz stieg dabei um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken (rund 28,3 Mrd Euro). Währungsbereinigt stand ein Plus von 8 Prozent zu Buche. Während die Verkäufe in der Diagnostiksparte dank der Corona-Tests stark zulegten, wuchsen auch die Umsätze im Pharmageschäft seit dem zweiten Quartal wieder, wie es hieß. Die Nachfrage nach den Corona-Tests dürfte dabei im zweiten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben.

Unter dem Strich sank der Konzerngewinn in den ersten sechs Monaten um 3 Prozent auf 8,2 Milliarden Franken. Währungsbereinigt verzeichnete Roche jedoch ein Plus von 2 Prozent. Der Ausblick für 2021 wurde bestätigt.

Positiver Coronatest: Schwimm-Europameister Borodin nicht bei Olympia

07:17 Uhr: Der russische Schwimm-Europameister Ilja Borodin verpasst nach einem positiven Corona-Test die Olympischen Spiele in Tokio. Der 18-Jährige, der über 400 m Lagen als Medaillenkandidat galt, wurde im Trainingslager in Wladiwostok kurz vor der Abreise nach Japan positiv getestet. Das gab der russische Schwimmverband bekannt. Alle anderen Tests im Schwimmteam seien negativ ausgefallen.

Borodin hatte sich im Mai in Budapest den EM-Titel in Junioren-Weltrekordzeit von 4:10,02 Minuten gesichert. Damit war der Teenager die sechstbeste Zeit in diesem Jahr geschwommen.

Ärzte-Präsident zu Corona-Lockerungen in England: "Sehr gewagt"

06:30 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rät zum Abwarten vor einer Aufhebung aller Corona-Beschränkungen wie in England. Mit Blick auf das Ende fast aller Corona-Vorschriften in dem größten britischen Landesteil sagte Reinhardt der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag): "Das finde ich sehr, sehr gewagt. Ob der jetzige Zeitpunkt mit stark steigenden Infektionszahlen der richtige Moment dafür ist, halte ich für mehr als fragwürdig."

Man müsse aber auch sehen, dass die Zahl schwer erkrankter Patienten, gemessen an den Fällen von Ansteckungen, deutlich niedriger sei als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle.

Reinhardt sagte auf die Frage, ob Deutschland sich an England ein Beispiel nehmen solle, er würde noch abwarten. "Wir wissen noch nicht, wie sich vor dem Hintergrund der Impfkampagne die Zahl schwerer Verläufe entwickelt."

Dafür müsse man nicht nur die Entwicklung auf den Intensivstationen im Blick halten, sondern auch Gesundheitsdaten von COVID-19-Patienten auf anderen Stationen auswerten. "Die Inzidenz alleine ist wenig aussagekräftig. Wenn Menschen mit zweifacher Impfung deutlich seltener schwer erkranken, dann muss das in die Entscheidung über Öffnungsschritte einbezogen werden."

Man solle die immer noch gute Infektionslage in Deutschland nicht gefährden. "Aber man muss schrittweise vorgehen und sich immer wieder fragen, was man zulassen kann. Dazu sind wir den Menschen gegenüber verpflichtet. Man darf nicht ständig Panik schüren und sich an Populismus ergötzen."

Länder setzen zunehmend auf mobiles Impfen wegen sinkender Impfzahlen

06:00 Uhr: Angesichts sinkender Nachfrage nach Corona-Impfungen setzen die Bundesländer zunehmend auf flexible Lösungen, um mehr Menschen zu erreichen. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Das Interesse an einer Impfung lässt vielerorts nach, teilweise werden Impfzentren geschlossen. Außerdem gibt es immer mehr mobile Impfteams, und Menschen können sich vielerorts auch ohne Termin eine Spritze holen.

Nach Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) sinkt die Anzahl der verabreichten Impfdosen in Deutschland. Am Dienstag wurden beispielsweise nur 572.482 Dosen gespritzt, verglichen mit dem Höchststand von 1,5 Millionen am 9. Juni. Besonders die Impfzentren verzeichneten einen Rückgang laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI).

In den hessischen Impfzentren erschienen rund 20 Prozent nicht zu ihren Terminen, wie das Innenministerium mitteilte. Auch in Berlin wurden laut Gesundheitsverwaltung rund 20 Prozent der Termine nicht genutzt.

In Thüringen seien die überregionalen Impfzentren laut Gesundheitsministerium nur noch zur Hälfte ausgelastet. In Baden-Württemberg sei die Zahl der Erstimpfungen in den Impfzentren zuletzt um 70 Prozent eingebrochen, so das Gesundheitsministerium.

Die geringe Auslastung führt dazu, dass vermehrt Impfzentren schließen. Bayern machte letzte Woche erste Zentren zu, auch in den verbliebenen Zentren wurde teilweise die Kapazität reduziert - und das Herunterfahren weiterer fester Standorte werde vorbereitet.

In Berlin schloss das Impfzentrum Tempelhof am Mittwoch, drei weitere sollen bis Ende August folgen. In Thüringen soll von vier überregionalen Impfzentren nur das in Erfurt über den Sommer hinaus fortgeführt werden. Andere Länder wie Hessen, Schleswig-Holstein oder Sachsen wollen ihre Zentren bis Ende September offen halten.

Stattdessen setzen viele Länder auf flexible Impfangebote. Beispielsweise sind mobile Impfteams in Fußgängerzonen, an Universitäten oder vor Fußballstadien unterwegs. Vielerorts kann man nun auch ohne Termin in Impfzentren eine Spritze bekommen.

Zwölf weitere Corona-Fälle bei Olympia - Zwei Athleten positiv

05:47 Uhr: Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio haben die Organisatoren zwölf weitere Corona-Fälle vermeldet. Wie das Organisationskomitee in dem am Donnerstag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehören zu den Betroffenen zwei Athleten, die in Japan im olympischen Dorf wohnen. Beide Personen sind keine Japaner. Insgesamt stieg die Zahl der positiven Tests, die seit dem 1. Juli ermittelt wurden, auf 87.

Nach Angaben der Organisatoren sind zwei weitere Personen aus dem olympischen Dorf betroffen, dabei handelt es sich nicht um Sportler. Die vier Bewohner des Dorfes mussten sich in Quarantäne begeben.

Wer zum Schutz eine FFP2-Maske tragen möchte, sollte darauf achten, dass diese richtig sitzt.

Mit diesem Trick können Sie überprüfen, ob Ihre FFP2-Maske richtig sitzt 

In der Handtasche, der Jacke oder im Auto: Die FFP2-Maske ist derzeit unser alltäglicher Begleiter. Wer eine FFP2-Maske tragen möchte, um sich selbst und andere vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, sieht im Video, mit welchem einfachen Trick man erkennen kann, ob die Maske richtig sitzt.

Inzidenz steigt seit über zwei Wochen – 1.890 Neuinfektionen

05:16 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit über zwei Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen lag sie bei 12,2 – am Vortag betrug der Wert 11,4 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9.

Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1.890 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.11 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.642 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 32 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.750.503 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.642.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.458.

Kassenärzte fordern mehr Einsatz von Betrieben und Unis beim Impfen

05:01 Uhr: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat mehr Engagement von großen Unternehmen und Universitäten bei der Corona-Impfkampagne gefordert. "Große Arbeitgeber können noch stärker eingreifen, genau wie die Universitäten, wenn die Semester wieder losgehen", sagte Vize-Chef Stephan Hofmeister der Deutschen Presse-Agentur.

"Das halten wir für geeigneter, als mit dem Impfbus abends vor der Disco zu stehen." Derzeit zeichne sich in einigen Regionen eine Impfmüdigkeit ab, insbesondere in den Impfzentren gehe die Frequenz der Impfungen deutlich nach unten.

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen erklärte, es gebe "eine relevante Zahl von Menschen, die sich schlicht nicht impfen lassen will". Desinteressierte könne man "schon ein bisschen schubsen", etwa indem Bürgertests bald für alle kostenpflichtig würden, die sich theoretisch auch impfen lassen könnten. "Impfen ist der beste Individual-Schutz", betonte er.

In den Praxen besteht laut Gassen die Gefahr, dass Impfstoff weggeschmissen werden muss, weil er nur in größeren Fläschchen angeboten wird. Um ein Fläschchen voll zu nutzen, müssten in kurzer Zeit sechs Impfpatienten kommen.

Das sei aber immer seltener der Fall. "Wichtig wäre, dass die Industrie diesen Impfstoff in Einzeldosen anbietet", sagte Gassen deshalb. "Sonst wird es zum Verfall von Impfdosen kommen." Auch ein Teil der Impfdosen von Astrazeneca und Johnson & Johnson, die derzeit schwerer vermittelbar seien, müssten vielleicht entsorgt werden. "Damit wird man leben müssen."

Auffrischungsimpfungen sind nach Auffassung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Herbst nur für Über-75-Jährige nötig und für chronisch Kranke mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken.

"Gesunde 20- bis 60-Jährige dagegen sind dieses Jahr noch sicher", sagte Hofmeister. Gassen plädierte zudem für neue Kriterien zur Bewertung der Corona-Bedrohung. "Es muss zum Beispiel darum gehen, wer wie schwer erkrankt. Wenn wir nur auf die Inzidenz schauen, laufen wir am Ende ohne wissenschaftliche Begründung mal wieder in eine Lockdown-Situation", warnte er.

WHO Europa: Langzeitfolgen von Pandemie für psychische Verfassung

04:32 Uhr: Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie für die geistige Gesundheit der Menschen hin. Es seien nicht nur die Infektionen und die Angst vor einer solchen Ansteckung, die auf die Psyche schlagen könnten, teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Donnerstag mit.

Auch von den psychologischen Effekten von Lockdowns und Selbstisolation, aber auch den Folgen von Arbeitslosigkeit, finanziellen Sorgen, sozialer Ausgrenzung und anderem sei jeder auf die eine oder andere Weise betroffen.

"Die Menschen in der europäischen Region brechen buchstäblich unter der Belastung von COVID-19 und seinen Folgen zusammen", erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Die Auswirkungen der Corona-Krise hätten hinsichtlich der geistigen Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen enormen Tribut gefordert.

Gleichzeitig biete die Pandemie Ländern eine Gelegenheit, ihre psychische Gesundheitsversorgung zu überdenken und zu reformieren. "Das ist eine Gelegenheit, bei der es sich kein Land leisten kann, sie zu verschwenden, wenn wir besser und stärker wieder aufbauen wollen", so Kluge. Psychische Gesundheit und Wohlbefinden sollten als grundlegende Menschenrechte betrachtet werden.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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