In New York gehen die coronabedingten Todeszahlen leicht zurück. 207 Menschen sind demnach innerhalb von 24 Stunden an COVID-19 gestorben. Die Stadt Rosenheim hat die Obergrenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erneut überschritten. Alle News vom 10. Mai.
- 22:15 Uhr: New Yorks Corona-Todeszahlen fallen weiter langsam
- 17:18 Uhr: Stadt Rosenheim wieder über Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen
- 16:36 Uhr: Spanien: Fünf Fußball-Profis positiv auf Coronavirus getestet
- 15:20 Uhr: FDP-Politiker
Kemmerich räumt Fehler bei Corona-Demo ein - 12:48 Uhr: Russland reißt 200.000er-Marke bei Corona-Infektionen
- 09:56 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
New Yorks Corona-Todeszahlen fallen weiter langsam
22:15 Uhr: Nach Wochen der Ausgangsbeschränkungen gehen die coronabedingten Todeszahlen im besonders hart getroffen US-Bundesstaat New York weiterhin langsam zurück. 207 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an Covid-19 gestorben, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag bei seiner täglichen Pressekonferenz mit.
Damit fällt die Tages-Zahl der Opfer weiter, jedoch langsamer als sie im März und April angestiegen war, als bis zu 800 Menschen pro Tag an dem Virus starben. In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, von denen knapp die Hälfte in der Metropole New York leben, haben sich bislang fast 330.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 26.000 starben.
Rosenheim über dem Grenzwert
17:18 Uhr: In der bayerischen Stadt Rosenheim ist erneut die Marke von 50 Coronavirus-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Sonntag in Erlangen mit.
Die Stadt Rosenheim hatte bereits am 7. Mai den Grenzwert gerissen, den Bund und Länder am vergangenen Mittwoch festgelegt hatten. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit.
Damit sind jetzt fünf Orte in Deutschland bekannt, in denen die vereinbarte Obergrenze überschritten wird: neben der Stadt Rosenheim die Landkreise Greiz und Sonneburg in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und Steinburg in Schleswig-Holstein.
Der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gilt als Grenze, bei deren Überschreitung strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorgesehen sind - in der betreffenden Region.
Im Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 Neuinfektionen ebenfalls vergleichsweise hoch. Im Fall Traunstein liege das an erhöhten Fallzahlen in Pflegeheimen, erklärte das Landesamt.
In diesem Landkreis sei eine lokale Allgemeinverfügung mit Besuchsverbot für Krankenhäuser, Altenheime und Asylunterkünften bis zum 15. Mai erlassen worden. Das Landesamt wolle künftig eine Frühwarngrenze bei 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern einziehen, um die betroffenen Kommunen warnen zu können und dort rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten.
Mitarbeiter Seehofers kritisiert Corona-Maßnahmen und spricht von "globalem Fehlalarm"
16:49 Uhr: Ein Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums hat sich in vermeintlich offizieller Mission kritisch zu den Corona-Maßnahmen geäußert - und bekommt jetzt dienstrechtliche Konsequenten zu spüren. Der Mitarbeiter habe "in einem mehrseitigen Dokument unter Verwendung des BMI-Briefkopfs und der dienstlichen Kommunikationskanäle seine kritische Privatmeinung zum Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung verbreitet", erklärte das Haus von Ressortchef
Durch "innerdienstliche Maßnahmen" sei sichergestellt, dass er dies nicht fortsetzen könne, hieß es in der Erklärung weiter. Das gut 80 Seiten umfassende Papier soll nach einem Bericht des "Spiegel" Informationen sowohl intern wie extern an einen großen Verteiler gegangen sein. Am Wochenende sei es dann auf der rechtskonservativen Seite "Tichys Einblick" gelandet - wo der Referent als eine Art Whistleblower dargestellt werde.
In dem Papier vertrete der Verfasser die Auffassung, es handle es sich beim Umgang mit COVID-19 um einen "globalen Fehlalarm". Die Gefahr des Coronavirus sei "nicht größer als die vieler anderer Viren". Die von den Behörden angeordneten Maßnahmen richteten mehr Schäden an, als sie nutzten. Der Staat müsse sich in der Coronakrise womöglich den Vorwurf gefallen lassen, "einer der größten Fakenews-Produzenten" gewesen zu sein.
"Die Ausarbeitung erfolgte nach bisheriger Kenntnis auch unter Beteiligung Dritter, außerhalb des Bundesinnenministeriums", heißt es in der Stellungnahme des Hauses.
Diese eigenständig vorgenommene "Analyse" erfolgte außerhalb der sachlichen Zuständigkeit des Verfassers sowie der Organisationseinheit im Ministerium, für die er tätig war, erklärte das Innenministerium. "Für diese Zusammenstellung gab es weder einen Auftrag noch eine Autorisierung."
Es sei nicht akzeptabel, wenn private Meinungsäußerungen und Gedankensammlungen unter Verwendung behördlicher Symbole, etwa dem offiziellen Briefkopf, verfasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, hieß es.
Spanien: Fünf Fußball-Profis positiv auf Coronavirus getestet
16:36 Uhr: In der ersten und zweiten Fußball-Liga in Spanien sind fünf Profis positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei allen Infizierten sei COVID-19 aber asymptomatisch verlaufen und die Krankheit schon fast überwunden, teilte La Liga am Sonntag mit.
Die Betroffenen sollen in häuslicher Quarantäne bleiben und dort individuell nach den Anweisungen ihrer Klubs das Training wieder aufnehmen, hieß es.
In den nächsten Tagen werden die Spieler nach Liga-Angaben erneut getestet - wenn zwei Tests nacheinander negativ ausfallen, dürfen sie zusammen mit ihren Kollegen in den Vereinsanlagen trainieren. Um welche Profis es sich handelt, wurde nicht bekannt.
Für Hunderte Spieler der spanischen Primera und Segunda División war der Corona-Hausarrest am Mittwoch zu Ende gegangen: Zum ersten Mal nach knapp zwei Monaten fuhren sie in die Trainingszentren ihrer Klubs. Alle Spieler sowie auch die Trainer und die wichtigsten Mitarbeiter wurden auf das neue Coronavirus getestet.
Nach und nach wollen die Vereine nun das Training wiederaufnehmen. Im Rahmen des von der Regierung vorgestellten Vier-Stufen-Plans zur Rückkehr in eine "neue Normalität" dürfen je nach Situation in den einzelnen Provinzen die Trainingsgelände wieder geöffnet werden. Real Madrid will am Montag starten.
Der Liga-Betrieb im besonders stark von der Pandemie betroffenen Spanien ist seit dem 12. März unterbrochen. Nach den Plänen der Liga soll der Ball zwischen dem 14. und 28. Juni wieder rollen. Der Neustart soll unter strengen Sicherheitsauflagen und vor leeren Rängen erfolgen. Einen festen Termin, den auch die oberste Sportbehörde CSD absegnen muss, gibt es aber noch nicht.
Großbritannien will fünfstufiges Corona-Alarmsystem einführen
16:16 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Großbritannien ein neues Alarmsystem einführen, das ähnlich dem bereits existierenden Terror-Warnsystem funktionieren soll. Damit sollten Behörden und Bevölkerung frühzeitig über einen Anstieg von Infektionen informiert werden.
Das fünfstufige Corona-Alarmsystem solle von einem neuen Zentrum für Biosicherheit betreut werden, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick dem Sender Sky News. Es solle sowohl auf landesweitem als auch auf lokalem Niveau funktionieren. Anhand der Daten könne dann auch entschieden werden, wann und wo die Corona-Maßnahmen gelockert werden.
"Derzeit ist das Land auf Stufe vier, fünf wäre die beunruhigendste", sagte Jenrick. Ziel sei es, so schnell wie möglich auf Stufe drei zu gelangen. Mit jeder Stufe nach unten sollten wirtschaftliche und andere Beschränkungen aufgehoben werden. Das System ist zunächst nur für England geplant. Schottland, Wales und Nordirland sollen nach dem Willen von
Premierminister Boris Johnson wollte sich am Abend in einer Fernsehansprache an die Briten wenden, bereits zuvor warnte er: "Jetzt kommt der schwierigste Abschnitt." Zuletzt war der Druck auf den Premierminister gewachsen, die Ende März erlassenen Kontaktbeschränkungen zu lockern. Allerdings ist Großbritannien europaweit das Land mit den meisten Corona-Todesfällen.
Scholz pocht wegen Coronakrise auf höhere Steuern für Reiche
15:42 Uhr: Bundesfinanzminister
"Das bleibt unser Ziel, und das wird ganz sicher auch in unserem nächsten Wahlprogramm stehen." Er verwies auf das Wahlprogramm von 2017. Dort hatte die Partei einen Spitzensteuersatz von 45 Prozent und die Einführung einer Reichensteuer gefordert.
Auf die Frage, ob das eine Art "Corona-Soli" werden solle, betonte Scholz: "Es geht um ein faires und gerechtes Steuersystem." Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Solidarität sei. "Hoffentlich vergessen wir das nicht. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie nach der Finanzkrise manche, die mit Milliarden an Steuergeld gerettet wurden, sich hinterher wieder aufführten, als seien sie die Masters of the Universe, und so getan haben, als ob sie ohne andere zurecht kämen."
Kemmerich räumt Fehler bei Corona-Demo ein
15:20 Uhr: Thüringens Ex-Ministerpräsident Thomas Kemmerich hat eingestanden, sich während einer Kundgebung gegen Corona-Beschränkungen in Gera falsch verhalten zu haben.
Es sei ein Fehler gewesen, dass er dabei zeitweise die Abstandsregeln nicht eingehalten und auch keinen Mundschutz getragen habe, sagte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag am Sonntag. Zwar habe er vor Beginn eines sogenannten Spaziergangs auf die Einhaltung dieser Hygienevorschriften geachtet. Anschließend habe er das aber unterlassen, wie mehrere Fotos zeigen. "Dafür kann ich mich nur entschuldigen", sagte Kemmerich.
Gleichzeitig erklärte er, es sei nie seine Absicht gewesen, mit der Kundgebung der AfD oder Verschwörungstheoretikern eine Plattform bieten zu wollen. Er sehe aber ein, dass er genau das getan habe.
Für sein Verhalten war er zuvor harsch kritisiert worden, auch innerhalb der eigenen Partei, etwa vom FDP-Vorsitzenden
Giffey warnt vor Rückfall in alte Rollenmuster in Coronakrise
14:28 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat davor gewarnt, in der Coronakrise wieder in alte Rollenmuster zurückzufallen.
"Erste Untersuchungen zeigen, dass wir wieder stärker zur traditionellen Rollenverteilung zurückkommen, Mütter also mehr Verantwortung für Erziehung und Schularbeiten übernehmen als Väter", sagte Giffey der "Welt am Sonntag". "Wenn es ernst wird, ist der Weg zu tradierten Rollenmustern näher, als wir denken - wir müssen aufpassen, dass sich das nicht wieder verfestigt."
Zwar sei ein gesellschaftlicher Wandel zu sehen. Fast 40 Prozent der Väter nähmen inzwischen Elterngeld in Anspruch und beteiligen sich an der gemeinsamen Erziehung der Kinder. "Es bleibt aber ein Aushandlungsprozess in den Familien", sagte Giffey. Wenn es darum gehe, wer beruflich zurücksteckt, seien es immer noch meist die Frauen, die Teilzeit arbeiteten. "In der Krise verstärkt sich das eher noch", sagte Giffey.
Auch Sonneberg liegt über Obergrenze bei Corona-Neuinfektionen
13:54 Uhr: Im Landkreis Sonneberg in Südthüringen sind in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert worden. Der Wert lag mit Stand Sonntagvormittag (10:00 Uhr) bei 66,7 Neuinfektionen, wie der Sprecher des Landratsamts, Michael Volk, auf Anfrage der dpa mitteilte. Insgesamt seien bis zu diesem Zeitpunkt 155 Infektionen im Landkreis nachgewiesen worden.
Ein Infektionsschwerpunkt sei ein Krankenhaus in Sonneberg. Auch Mitarbeiter hatten sich infiziert. In Abstimmung mit dem Klinikum sei dort deshalb am Freitagabend ein vorübergehender Aufnahmestopp beschlossen worden. Die Notaufnahme sei davon aber nicht betroffen. Aber auch außerhalb des Krankenhauses gebe es Neuinfektionen im Landkreis, betonte Volk.
Der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gilt als Obergrenze, bei deren Überschreitung Bund und Länder künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen - in der betreffenden Region.
Lindner kritisiert Kemmerich für Teilnahme an Corona-Demonstration
13:42 Uhr: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich der Kritik an Parteikollege Thomas Kemmerich angeschlossen (siehe Blog-Eintrag 07:30 Uhr). "Die Aktion von @KemmerichThL schwächt unsere Argumente. Ich habe dafür kein Verständnis", schrieb Lindner am Sonntag auf Twitter.
"Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf Abstand und Schutz", schrieb Lindner weiter.
Der ehemalige Thüringer Kurzzeit-Ministerpräsident Kemmerich war zuvor bereits dafür angegangen worden, dass er am Samstag an einem Protest gegen die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Gera teilgenommen hatte.
Russland reißt 200.000er-Marke bei Corona-Infektionen
12:48 Uhr: Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 200.000 überschritten. Erneut kamen am Sonntag mehr als 11.000 Infektionen mit dem Coronavirus hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Mehr als die Hälfte davon entfielen auf die Hauptstadt Moskau, wo seit mehr als einem Monat strenge Ausgangssperren gelten.
Das flächenmäßig größte Land der Erde verzeichnet damit einen sehr starken Anstieg der Infektionszahl. Nach Erhebungen der US-Universität John Hopkins liegt es bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen auf dem fünften Platz hinter den USA, Spanien, Italien und Großbritannien.
Trotz der massiven Zuwächse soll an diesem Dienstag das Arbeitsleben in Russland in vielen Bereichen wieder starten. Geschäfte bleiben aber geschlossen. Zudem gilt in der größten Stadt Europas eine Handschuh- und Schutzmaskenpflicht in Verkehrsmitteln.
Die Zahl der Toten in Russland wurde mit 1.915 angeben – ein beispiellos niedriger Wert im Vergleich zu anderen schwer betroffenen Ländern. Mediziner hatten dies damit erklärt, dass auf den Sterbeurkunden andere Todesursachen wie etwa eine Lungenentzündung angegeben würden. Demnach werden nur eindeutige COVID-19-Todesfälle als solche gelistet. 34.306 Menschen galten als genesen.
"Handlangern von Verschwörungstheoretikern": Entsetzen über Schreiben von Geistlichen
11:53 Uhr: Die katholische Laienbewegung "Wir sind Kirche" hat ein Schreiben von mehreren Geistlichen kritisiert, in dem Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie unterstützt werden. Die Kirchenvolksbewegung sei entsetzt darüber, wie verantwortungslos bekannte Kirchenmänner wie der ehemalige Regensburger Bischof und frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller, sich zu Handlangern von Verschwörungstheoretikern machen ließen.
Das Schreiben hatte der frühere Vatikan-Botschafter in den USA und erklärte Gegner von Papst Franziskus, Erzbischof Carlo Maria Vigano initiiert. Darin wird unter anderem behauptet, "dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen". Auf diese Weise wollten sie dauerhaft "Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung und der damit verbundenen Kontrolle über Personen und der Verfolgung all ihrer Bewegungen" durchsetzen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona-Neuinfektionen im Kreis Coesfeld reißen weiter Obergrenze
10:50 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Coesfeld liegt die Zahl der Neuinfektionen weiterhin deutlich über der vereinbarten Obergrenze. Laut einer Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag lag der Wert bei rund 85 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Stand 10. Mai, 0 Uhr).
Außer dem Kreis Coesfeld lagen alle anderen Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen deutlich unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Diese Schwelle, ab der neue konsequente Beschränkungen in der Coronakrise greifen sollen, hatten Bund und Länder am vergangenen Mittwoch vereinbart.
Der Kreis Coesfeld hat in Abstimmung mit der NRW-Landesregierung als Konsequenz bereits einen Großteil der eigentlich von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen um eine Woche verschoben. Von 1.200 Beschäftigten des betroffenen Fleischbetriebes waren bis Samstagabend 930 getestet worden. Die Zahl der festgestellten positiven Corona-Fälle stieg auf mehr als 190.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
09:56 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 169.218 angegeben - ein Plus von 667 seit dem Vortag. Bislang registrierte das RKI 7.395 Todesfälle.
Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 171.324 Infizierte und 7.549 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 144.400.
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen:
(Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote)
- Baden-Württemberg: 33.287 / +182 / 1.542
- Bayern: 44.265 / +96 / 2.153
- Berlin: 6.261 / +19 / 165
- Brandenburg: 3.101 / +3 / 134
- Bremen: 1.043 / +19 / 32
- Hamburg: 4.772 / +0 / 204
- Hessen: 8.998 / +82 / 411
- Mecklenburg-Vorpommern: 726 / +4 / 19
- Niedersachsen: 10.827 / +24 / 498
- Nordrhein-Westfalen: 34.964 / +147 / 1.425
- Rheinland-Pfalz: 6.291 / +9 / 195
- Saarland: 2.663 / +3 / 142
- Sachsen: 4.886 / +13 / 187
- Sachsen-Anhalt: 1.640 / +3 / 48
- Schleswig-Holstein: 2.938 / +40 / 123
- Thüringen: 2.556 / +23 / 117
- Gesamt: 169.218 / +667 / 7.395
Experten: Stechmücken übertragen das Coronavirus nicht
09:22 Uhr: Von Stechmücken geht in der Corona-Pandemie nach bisherigen Erkenntnissen keine Gefahr aus. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 werde durch Tröpfcheninfektion übertragen - mit dem Stich einer Mücke könne das Virus nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht in den Körper gelangen, sagte Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) der dpa.
Das bestätigt auch Peter Ben Embarek, WHO-Experte für Infektionen, die von Tier zu Mensch oder umgekehrt übertragen werden können. Studien hätten sich mit verschiedenen Parasiten - auch Mücken - beschäftigt und keine Übertragung festgestellt. "Diese Viren haben spezifische Affinitäten zu bestimmten Arten, und sie können nur an bestimmte Zellen andocken - sie können nicht jede Art infizieren, mit der sie in Berührung kommen", sagte Ben Embarek.
Elon Musk will wegen Corona-Frust Teslas Firmensitz verlegen
08:27 Uhr: Tesla-Chef
Tesla werde die Zentrale und kommende Unternehmungen "sofort" nach Texas oder Nevada verlegen, schrieb Musk am Samstag auf Twitter. "Ehrlich, das ist das i-Tüpfelchen", schrieb er in Bezug auf Auflagen des Bezirks Alameda bei San Francisco, die eine Wiedereröffnung der dortigen Tesla-Fabrik vor Juni verhindern würden.
Er werde sofort gegen die Entscheidung des Bezirks klagen, zürnte Musk. Ein Fortbestand der Produktion am Standort Fremont hänge davon ab, wie die Firma dort künftig behandelt werde, schrieb er weiter. "Tesla ist der letzte verbliebene Autohersteller" in Kalifornien und sei zudem ein wichtiger Exporteur, schrieb er.
Trumps Corona-Experte Fauci in Quarantäne
08:09 Uhr: Der prominente US-Regierungsberater und Immunologe Anthony Fauci begibt sich nach einem Kontakt mit dem coronainfizierten Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump in eine "modifizierte Quarantäne". Das sagte der Gesundheitsexperte dem US-Sender CNN am Samstag. Allerdings habe es sich um einen Kontakt mit niedrigem Risiko gehandelt, räumte Fauci ein.
Dem Bericht zufolge sei er dem infizierten Mitarbeiter zu der Zeit, als dessen Infizierung bekannt war, nicht sehr nahe gekommen. Um auf der sicheren Seite zu sein, werde er aber vierzehn Tage von zu Hause aus arbeiten und so lange eine Maske tragen, sagte Fauci dem Sender. Zudem werde er sich täglich auf das Coronavirus testen lassen. Am Freitag sei sein Test noch negativ ausgefallen, so Fauci. Sollte er im Weißen Haus gebraucht werden, werde er selbstverständlich alle Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Am Donnerstag hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter Trumps mit dem Coronavirus infiziert sei. Der Präsident sei seitdem negativ auf das Virus getestet und worden und bei bester Gesundheit, betonte ein Sprecher. Die Corona-Tests im Weißen Haus würden nun täglich und nicht nur wöchentlich gemacht.
Ansteckungsrate in Deutschland steigt wieder auf 1,1
07:57 Uhr: Die Ansteckungsrate beim Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des RKI wieder über die kritische Marke 1 gestiegen. Die sogenannte Reproduktionszahl liege mit Datenbestand 9. Mai 0 Uhr bei 1,10, wie das Institut in einem am Samstagabend veröffentlichen Situationsbericht schreibt. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.
Am Mittwoch hatte das RKI den Wert noch mit 0,65 angegeben. Seitdem war die Reproduktionszahl stetig gestiegen. Das Institut teilte jedoch weiter mit, dass wegen der statistischen Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt würden, noch nicht bewertet werden könne, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetze.
Coronakrise räumt in der E-Scooter-Branche auf
07:48 Uhr: Nach dem Hype und überbordenden Wachstum des vergangenen Jahres könnte die Coronakrise der E-Scooter-Branche beim Gesundschrumpfen helfen. Viele Anbieter haben ihre Dienste vorübergehend gestoppt oder zumindest ausgedünnt, auch Kündigungen gab es schon. Experten erwarten nun eine Bereinigung der Branche, deren Erträge auch durch die starke Konkurrenz unter Druck stehen.
Die Coronakrise verschärfe den "Überlebenskampf", sagte Andreas Nienhaus von der Beratung Oliver Wyman. Auch beim Anbieter Lime heißt es, die Krise könne dazu beitragen, "dass sich die erwartete Markt-Konsolidierung beschleunigt und nicht alle E-Scooter-Anbieter die Pause überstehen werden". Man selbst sehe sich aber "in einer guten Position, die Krise zu meistern".
Doch die Branche hatte schon vor der Pandemie Probleme. Die Kosten des laufenden Betriebs seien höher, als die Betreiber zunächst angenommen hätten, sagte Nienhaus. Zudem könnten sich die Anbieter von der Konkurrenz vor allem dadurch absetzen, dass sie billiger seien oder indem sie so viele E-Scooter wie möglich in den Städten verteilten. Doch das sei teuer.
Protest gegen Corona-Regeln: Kritik an FDP-Politiker Kemmerich
07:30 Uhr: Thüringens Ex-Ministerpräsident Thomas Kemmerich hat an einem Protest gegen die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilgenommen und damit heftige Kritik auf sich gezogen. Seine Teilnahme bestätigte der FDP-Politiker am Samstagabend selbst bei Twitter. Er habe an einer Veranstaltung in Gera für "Verhältnismäßigkeit und einen Corona-Exit mit Maß und Mitte" teilgenommen, schrieb Kemmerich. In mehreren deutschen Städten hatten am Samstag Tausende gegen die Maßnahmen in der Pandemie demonstriert.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisierte vor allem die mutmaßliche Nicht-Einhaltung von Corona-Regeln bei der Veranstaltung: "Abstand halten oder Mund/Nasenschutz/Bedeckung? - Fehlanzeige! Vorbildfunktion? - Fehlanzeige!", schrieb er in dem Kurznachrichtendienst zu einem Bericht mit einem Foto von Kemmerich. Auch aus seiner eigenen Partei kam Kritik. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.
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