• 19:30 Uhr: WHO benennt Corona-Impfquote für Herdenimmunität
  • 16:59 Uhr: Bundesregierung vervierfacht monatliche Corona-Hilfen
  • 15:35 Uhr: Kritik des Bundes an Übernachtungs-Alleingang mancher Länder
  • 14:50 Uhr: Corona-Lage an den deutschen Schulen bleibt vergleichsweise entspannt
  • 12:50 Uhr: Passau reagiert auf Infektionswert mit Ausgangsbeschränkungen

Coronavirus-Live-Ticker zum Nachlesen

Top-News: WHO benennt Corona-Impfquote für Herdenimmunität

Eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung ist nach Ansicht von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig. Es gebe einige Studien, die zeigten, dass diese Anzahl notwendig sei, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagte die oberste Impf-Expertin der WHO, Katherine O’Brien. "So wären viele Menschen immun und würden andere schützen", so O’Brien am Freitagabend in Genf. Erst bei einer solchen Durchimpfungsrate könne sich das Virus nicht mehr gut verbreiten.

Doch die Zahl der geimpften Menschen alleine sei nicht der entscheidende Faktor, wie die Experten bei großen Masern-Ausbrüche in einigen afrikanischen Ländern im Vorjahr beobachten konnten. "Es geht immer darum, wo genau das Virus ist und wie groß der Schutzwall dagegen in der Gesellschaft ist", so O’Brien. Es gebe zudem weiterhin viele Fragen, etwa inwiefern eine Impfung gegen Sars-CoV-2 die Schwere einer möglichen Infektion abschwächt und wie gut sie eine Übertragung des Virus verhindern kann.

"Die Impfung wird eine große Wirkung haben, aber ich denke, dass niemand die Auslöschung des Virus versprechen kann, solange wir nicht viel mehr darüber verstehen", sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte erneut an die wohlhabenden Länder, die Impfungen als globales Gut zu betrachten. Nur wenn genug Geld für eine weltweite faire Verteilung des Impfstoffs und Mittel zur Bildung von medizinischer Infrastruktur vorhanden seien, könne die Pandemie nachhaltig bekämpft werden.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

In Not geratene Unternehmen bekommen länger und mehr Hilfen

16:59 Uhr: Die Bundesregierung weitet die Überbrückungshilfen für coronabedingt besonders belastete Firmen aus. Die bisher bis Jahresende befristeten Hilfen werden bis Ende Juni 2021 verlängert, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilten. Dabei handelt es sich um direkte Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Statt bislang maximal 50.000 Euro pro Monat beträgt die neue Förderhöchstsumme bei der "Überbrückungshilfe III" demnach bis zu 200.000 Euro pro Monat. Geplant ist außerdem eine "Neustarthilfe" für Soloselbstständige.

Vorgesehen ist auch eine Erweiterung des Zugangs zu den Überbrückungshilfen für die Monate November und Dezember - und zwar auch für Firmen, die im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat einen Umsatzeinbruch von mindestens 40 Prozent erlitten haben und keinen Zugang zur Novemberhilfe beziehungsweise Dezemberhilfe haben.

Mit dieser "außerordentlichen Wirtschaftshilfe" unterstützt der Bund vor allem Betriebe und Selbstständige, deren Betrieb aufgrund der von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen schließen mussten.

Bevorratung der Corona-Schutzausrüstung kommt nicht voran

15:49 Uhr: Der Aufbau einer nationalen Reserve an Schutzausrüstung gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus kommt offenbar kaum voran.

"Überlegungen zu Art und Umfang des zukünftig zu bevorratenden Materials dauern an, die Kosten für Betrieb oder Beschaffung sind derzeit noch offen", zitierte der "Spiegel" am Freitag aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion. Auch eine Entscheidung über mögliche Standorte für Lagerstätten sei noch nicht getroffen.

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juni beschlossen, Optionen für den Aufbau einer "Nationalen Reserve Persönliche Schutzausrüstung" zu prüfen. Dabei sollte es insbesondere um die Einlagerung von Schutzmasken gehen.

Bundesregierung distanziert sich von Hotelübernachtungen zu Weihnachten

15:35 Uhr: Die in einigen Ländern geplanten Möglichkeiten zu Hotelübernachtungen für Weihnachtsbesuche entsprechen aus Sicht des Bundes nicht der gemeinsamen bundesweiten Linie. "Es ist nicht Teil des Beschlusses von Bund und Ländern, solche Übernachtungen zu ermöglichen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Die Bürger blieben weiterhin aufgerufen, touristische Reisen zu vermeiden. "Da familiär bedingte Reisen von touristischen Reisen schwer abzugrenzen sind, haben sich Bund und Länder nicht darauf geeinigt, eine solche Ausnahme bei der Nutzung von Hotels in den Beschluss aufzunehmen." Dies sei daher auch nicht aufgenommen worden.

Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin haben angekündigt, Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen über Weihnachten zulassen zu wollen. Dagegen hatte sich auch bereits Kanzleramtschef Helge Braun ausgesprochen.

Die Corona-Lage an den Schulen bleibt entspannt und beherrschbar

14:50 Uhr: Trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen ist die Lage an den Schulen nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) weiter relativ entspannt. Es gibt allerdings einen leichten Anstieg bei der Zahl geschlossener oder nur eingeschränkt arbeitender Schulen.

Von den rund 30.000 abgefragten Schulen im Land waren demnach zum Ende der vergangenen Woche 118 geschlossen, 12 mehr als in der Vorwoche. Eingeschränkten Präsenzbetrieb gab es an 3.702 Schulen - dort waren etwa einzelne Klassen oder Lerngruppen im sogenannten Distanzunterricht, also zu Hause. In der Woche zuvor waren es 3.320 Schulen.

Leicht gestiegen ist die Zahl der betroffenen Schüler, während sie bei den Lehrern leicht gesunken ist. Von den mehr als 10 Millionen Schülern in Deutschland waren Ende vergangener Woche 199.932 in Quarantäne (Vorwoche: 190.937), darüber hinaus waren 20.185 mit Corona infiziert (Vorwoche: 19.364). Bei den knapp 900.000 Lehrern gab es 3.169 Corona-Fälle (Vorwoche: 3.219), 11.598 waren darüber hinaus in Quarantäne (Vorwoche: 12.120).

Corona - Hildburghausen
Thomas Müller, Landrat des Landkreises Hildburghausen, wurde in den sozialen Medien massiv bedroht. © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Söder: Viele haben Ernst der Corona-Lage immer noch nicht verstanden

13:37 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eindringlich vor einer Verharmlosung des Coronavirus gewarnt. "Viele haben den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden", sagte Söder am Freitag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Das Virus bleibe aber "potenziell tödlich und hochgefährlich".

Und jeder Todesfall sei nicht nur eine statistische Größe, sondern bedeute ein Schicksal für eine Familie. "Jeder einzelne hätten sich auch auf Weihnachten gefreut." Doch die Zahl der Todesfälle nehme dramatisch zu, warnte der Ministerpräsident. Am Ende des Jahres werde es heuer sechs Mal so viele Tote durch Corona geben wie im Straßenverkehr.

Inzidenzwert bei 440: Passau verhängt Ausgangsbeschränkungen

12:50 Uhr: Die Stadt Passau verhängt angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen am Samstag beginnen und zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper von der SPD am Freitag ankündigte.

Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen.

Außerdem verhängt die Stadt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht infiziert ist.

Passau weist einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf. Die Stadt ist damit nach dem Landkreis Hildburghausen in Thüringen derzeit Deutschlands Corona-Hotspot Nummer zwei.

Der Landkreis Hildburghausen mit knapp 630 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen und die Stadt Passau waren laut Robert-Koch-Institut am Freitag die bundesweit einzigen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 400.

Corona-Pandemie in Deutschland: Mehr als eine Million Infizierter

In Deutschland ist die Marke von einer Million Corona-Infektionen überschritten worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.006.394 Covid-19-Fälle erfasst. Fotocredit: imago images / Seeliger​​​​​​​

Nach Protesten in Hildburghausen: Landrat unter Polizeischutz

12:20 Uhr: Nach umstrittenen Protesten gegen einen strengen Lockdown im Thüringer Landkreis Hildburghausen mit den bundesweit höchsten Infektionszahlen steht der Landrat des Landkreises, Thomas Müller, seit Donnerstag unter Polizeischutz. Er sei zuvor in den sozialen Medien beleidigt und bedroht worden und habe Anzeige erstattet, sagte ein Sprecher der Polizei in Erfurt am Donnerstagabend.

Die Drohung stehe "mutmaßlich im Zusammenhang mit der Corona-Schutzverordnung", sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei Suhl bearbeite den Fall. Nach einem Bericht der Zeitung "Freies Wort" hieß es in einem mittlerweile gelöschten Facebook-Post: "Müller, du dummes Schwein. Nimm Dir einen Strick und häng Dich weg". Ein Kommentar dazu wird ebenfalls zitiert: "Ich glaube es ist besser, wenn wir ihm dabei helfen".

Müller hatte die Proteste gegen den strengen Lockdown in Hildburghausen als unverantwortlich kritisiert. Hunderte Menschen, die am Mittwochabend durch die Südthüringer Stadt gezogen seien, hätten nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag.

Mit 629,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche hat der Landkreis bundesweit den höchsten Inzidenzwert. Um die Infektionswelle zu brechen, gelten seit Wochenmitte für die rund 63.000 Einwohner im Kreisgebiet drastische Beschränkungen: Sie dürfen bis zum 13. Dezember ihre Wohnungen nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen.

Alle Intensivbetten sind derzeit belegt. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit Stand Freitagmorgen hervor. Das DIVI-Register listet für den Landkreis, in dem es ein Allgemeinkrankenhaus der Grundversorgung und eine Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie gibt, insgesamt acht Intensivbetten auf. Sie waren am Freitag allesamt belegt, davon zwei mit COVID-19-Patienten. Diese mussten invasiv beatmet werden.

Walt Disney entlässt 32.000 Mitarbeiter

11:50 Uhr: Der Walt-Disney-Konzern entlässt mitten in der Corona-Pandemie 32.000 Mitarbeiter, vor allem in den Freizeitparks. Das hat das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt, wie das "Handelsblatt" berichtet. Im September war Disney noch davon ausgegangen, dass 28.000 Mitarbeiter gehen müssen. Insgesamt arbeiteten 223.000 Menschen Ende 2019 in dem Konzern.

Die 32.000 Mitarbeiter sollen in der ersten Jahreshälfte 2021 entlassen werden. Einige Vergnügungsparks sind zwar wieder geöffnet, insgesamt schreibt Disney in der Coronakrise jedoch hohe Verluste.

In diesen Bundesländern kann man an Weihnachten in Hotels übernachten

11:05 Uhr: Nach Hessen und Nordrhein-Westfalen lockert nun auch Berlin die Regeln für Weihnachten: Demnach darf der Weihnachtsbesuch im Hotel übernachten. "Wenn es eine Reise ist, die nicht touristischer Natur ist, dann gibt es auch eine Übernachtungsmöglichkeit in den Hotels", sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag nach einer Senatssitzung.

Eigentlich ist es für Touristen derzeit verboten, Hotels zu nutzen. Berlin schließt sich mit seinem Vorstoß NRW und Hessen an - entgegen dem Willen von Kanzerlamtschef Helge Braun (CDU).

Auch wer in Schleswig-Holstein über Weihnachten Verwandte besuchen will, darf dafür im Hotel übernachten. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags an. Vom 23. bis 27. Dezember seien jeweils maximal zwei Übernachtungen erlaubt. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Donnerstagabend verständigt und dies auch mit den Oppositionsfraktionen abgestimmt.

Günther begründete die Entscheidung auch mit sozialer Verantwortung. Wer zum Beispiel aus Baden-Württemberg komme, müsse hier auch übernachten können. Und dies in einer 40-Quadratmeter-Wohnung machen zu müssen, wäre auch aus virologischer Sicht nicht klug.

Niedersachsen zieht ebenfalls nach. Für den Besuch von Verwandten und auch engen Freunden zu Weihnachten soll es möglich sein, sich im Hotel einzuquartieren, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Die neue Corona-Verordnung des Landes befinde sich noch in der Endabstimmung. Klar sei aber, dass der Besuch von Verwandten zu Weihnachten keine touristische Übernachtung sei. Da etliche Menschen Weihnachten mit engen Freunden feierten, sei auch in diesem Fall eine Hotelübernachtung möglich. Nicht jeder habe zudem Verwandte, mit denen er feiern könne.

Noch nicht definitiv klar ist, ob Hotelübernachtungen auch für Silvesterbesuche erlaubt sind. "Ich gehe davon aus, dass diese Regelung dann auch an Silvester gilt", sagte Pörksen.

Diese Bundesländer erlauben derzeit die Übernachtung in Hotels:

  • Berlin
  • Schleswig-Holstein
  • Hessen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Niedersachsen
An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Lauterbach und Spahn für Verkürzung der Quarantäne-Zeit

10:11 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit auf sieben Tage für realistisch. "Ich denke, dass wir mit einer solchen Regelung die Bereitschaft zur tatsächlichen Umsetzung der Quarantäne erhöhen könnten und an Sicherheit nichts Wesentliches einbüßen würden", sagte er der "Welt".

Gesundheitsminister Jens Spahn befürwortet ebenfalls eine Verkürzung und sieht dabei keine zusätzlichen Infektionsrisiken. "Zehn Tage Quarantäne mit Schnelltest am Ende ist genauso sicher wie 14 Tage Quarantäne ohne Test, aber es bedeutet für die Betroffenen vier Tage weniger Einschränkungen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Lauterbach orientierte sich bei seinem Vorschlag an einer Idee des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Die Quarantäne kann nach Auffassung des CDC vorzeitig aufgehoben werden, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, berichtet das "Wall Street Journal". Damit erhofft sich die Behörde ebenfalls eine größere Akzeptanz der Quarantäne in der Bevölkerung.

Offen blieb die Frage, ob bei einer Verkürzung der Quarantänezeit in Deutschland dann auch mehr Schnelltests zum Einsatz kommen. In den USA soll das möglich sein.

Trotz Teil-Lockdowns: Unternehmen erwägen etwas mehr Neueinstellungen

09:32 Uhr: Trotz des Corona-Teil-Lockdowns im November kommen laut einer Ifo-Umfrage für etwas mehr Arbeitgeber Neueinstellungen in Betracht als noch im Vormonat. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer stieg von 96,4 Punkten im Oktober auf nun 96,7 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut am Freitag mitteilte. Die zweite Welle hat demnach vorerst keine größeren negativen Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Die Entwicklung sei jedoch über die Branchen hinweg sehr verschieden.

In der Industrie stieg das Ifo-Barometer den Angaben zufolge leicht an. Jedoch sei die Zahl der Unternehmen mit Entlassungsplänen weiterhin größer als die jener, die mit steigenden Mitarbeiterzahlen rechnen. Die Dienstleister planen laut Ifo eher, Mitarbeiter einzustellen. Getragen werde die Entwicklung vor allem von den IT-Dienstleistern.

In der Reisebranche und dem Gastgewerbe dagegen seien Entlassungen nicht zu vermeiden. Im Handel gab das Barometer leicht nach: Dort planen die Firmen derzeit mit konstanten Mitarbeiterzahlen. Die Bauindustrie sucht laut Ifo weiter neue Mitarbeiter, um ihre aktuellen Aufträge abarbeiten zu können.

Skigebiet

Angela Merkel wirbt für die Schließung aller Skigebiete in Europa

Angela Merkel hat dafür geworben, alle Skigebiete in Europa zu schließen. Auch Ministerpräsident Markus Söder sprach sich zuvor dafür aus. Allerdings könnten dabei einige Länder nicht mitziehen.

Lauterbach fordert mehr Schulbusse gegen Gedränge im Nahverkehr

07:40 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert den Einsatz von mehr Schulbussen, um Gedränge im öffentlichen Nahverkehr zu vermeiden. "Es stehen derzeit die Reisebusse leer, die dafür eingesetzt werden könnten", sagte Lauterbach der "Rhein-Neckar-Zeitung". Der Schulbeginn müsse auch entzerrt werden.

Die nun beschlossenen Corona-Einschränkungen begrüße er, auch wenn mehr denkbar gewesen sei. "Es ist das Minimum dessen beschlossen worden, das nötig ist." Dennoch sei er "sehr vorsichtig optimistisch".

Lauterbach verteidigte zudem die Teststrategie des Bundes. "Es ist einfach nicht möglich, mehr als die bestellten 27 Millionen Test-Kontingente bis zum Jahresende zu besorgen. Die Produktion ist begrenzt", sagte der Gesundheitsexperte.

Lauterbach zufolge gibt es durchaus eine Impfstrategie. "Wir testen in den Pflegeheimen, das medizinische Personal und demnächst Schüler nach fünf Tagen Quarantäne nach einem Verdacht auf eine Infektion. Das sind sinnvolle Schritte", sagte er. Für darüber hinaus gehende Tests, etwa bei Besuchen von Restaurants oder Kinos, fehle die Kapazität.

180 Milliarden Euro Schulden wegen Corona-Pandemie im Bundeshaushalt geplant

07:27 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie sind im Bundeshaushalt 2021 deutlich höhere Schulden vorgesehen als ursprünglich geplant: Im Budgetentwurf für das kommende Jahr sind neue Kredite in Höhe von fast 180 Milliarden Euro vorgesehen. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages am Freitagmorgen.

Demnach sieht der Haushalt 2021 Ausgaben in Höhe von 498,6 Milliarden Euro vor. In der Bereinigungssitzung wurde aktuelle Änderungen in den Etatplan eingearbeitet, darunter die Beschlüsse zur Corona-Pandemie vom Mittwochabend.

Der ursprüngliche Etatentwurf von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte eine Neuverschuldung von 96,2 Milliarden Euro vorgesehen. Bereits Anfang der Woche hatte sich wegen des Teil-Lockdowns ab November und weiterer Zusatzkosten jedoch abgezeichnet, dass die Schuldenaufnahme um fast 70 Milliarden Euro höher ausfallen würde.

Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland

06:19 Uhr: Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden (Stand: 27.11., 00:00 Uhr).

Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 ans RKI übermittelten Fällen zuletzt ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 426 auf insgesamt 15.586. Das ist Rekord seit Beginn der Pandemie. Am Mittwoch war mit 410 Fällen jüngst ein Spitzenwert in diesem Bereich festgestellt worden. Das RKI schätzt, dass rund 696.100 Menschen inzwischen genesen sind.

Am Donnerstagabend hatten bereits die Daten der Universität Johns Hopkins (USA) in Baltimore eine Überschreitung der Millionengrenze bei festgestellten Corona-Infektionen in Deutschland gezeigt. Die Daten der Forscher werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder. In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,90 (Vortag: 0,87). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Heil: Corona-Hilfe sollte nicht auf Grundsicherung angerechnet werden

03:15 Uhr: Hartz-IV-Empfänger sollen keine Geldeinbußen fürchten müssen, wenn sie die aktuellen staatlichen Hilfen im Teil-Lockdown wegen der Corona-Krise in Anspruch nehmen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte der dpa, er wolle dafür sorgen, dass die November- und Dezember-Wirtschaftshilfen sowie die sogenannte Überbrückungshilfe 3 nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden. "Das werden wir nun in der Koalition miteinander klären."

Veranstaltungs- und Schaustellerbranchen fordern weitere Hilfen

02:27 Uhr: Die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft fordert von Bund und Ländern eine Garantie, dass Kosten für pandemiebedingte Ausfälle künftig ersetzt werden. "Veranstalter werden die erheblichen Veranstaltungsrisiken zukünftig nur noch eingehen können, wenn der Staat zukünftig die pandemiebedingten Ausfallkosten übernimmt, denn Versicherungen gibt es dafür nicht mehr", sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Ich hoffe nicht, dass die Politik annimmt, dass mit den Hilfen des Novembers und des Dezembers alle Schäden beseitigt seien. Das ist nicht so. Die Branche liegt vollständig am Boden." Michow fordert, dass bei der im neuen Jahr anlaufenden Überbrückungshilfe III Fix- und Betriebskosten zu 90 Prozent ausgeglichen werden sollten.

Die Schaustellerbranche verlangt unterdessen eine weitere Aussetzung von Vermögensprüfungen, um Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beziehen zu können. Ansonsten müssten Schausteller beispielsweise ihren Fuhrpark veräußern, ehe sie Anspruch auf Hilfe haben. "Das würde für viele das Aus bedeuten", warnte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, in den Funke-Zeitungen. Die Branche ist durch den Ausfall von Weihnachtsmärkten aktuell besonders belastet.

Breite Mehrheit erwartet Lockdown über Januar hinaus

00:48 Uhr: Vier von fünf Bundesbürgern gehen davon aus, dass die Coronamaßnahmen über den Januar hinaus verlängert werden. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Instituts Insa berichtete, rechnen 79 Prozent der Deutschen im Januar mit einer erneuten Verlängerung des Lockdowns. Nur neun Prozent gehen davon aus, dass der Stillstand im Januar endet.

Dem Bericht zufolge halten 69 Prozent der Befragten die am Mittwoch beschlossene Verschärfung der Kontaktbeschränkungen auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten für richtig - 21 Prozent für falsch.

Auch der Beschluss eines Feuerwerksverbots auf belebten Plätzen und Straßen wird von einer breiten Mehrheit getragen. 75 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, diese Regelung sei richtig. 15 Prozent sagen, es sei falsch. Außerdem wollen 80 Prozent der Bundesbürger in diesem Jahr keine Feuerwerkskörper kaufen, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die Insa-Umfrage.

Fast zwei Drittel (64 Prozent) halten darüber hinaus eine europaweite Schließung der Skigebiete für sinnvoll. 20 Prozent lehnen das ab.

Alle Corona-Meldungen vom 26. November zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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