- 23:20 Uhr: Bericht: Pfizer halbiert Auslieferungsziel für Corona-Impfstoff
- 21:45 Uhr: Rekord bei Corona-Toten in Italien: Fast 1.000 Tote in 24 Stunden
- 17:41 Uhr: Klinikum in Dresden verhängt Aufnahmestopp für Corona-Patienten
- 15:33 Uhr: Baden-Württemberg verhängt Ausgangsbeschränkungen für Corona-Hotspots
- 13:36 Uhr: Sonderregelung verlängert: Krankschreibung weiterhin per Telefon möglich
- 12:20 Uhr: Montgomery hält Öffnung der Skilifte im Winter für fahrlässig und gefährlich
- 11:05 Uhr: Erstmals mehr als 3.000 Corona-Tote an einem Tag in den USA
- 10:24 Uhr: RKI mahnt zu deutlich stärkerer Corona-Eindämmung - Wieler rechnet mit "vielen weiteren Toten"
- 08:29 Uhr: Lauterbach: Corona-Impfung in Deutschland "mit Hochdruck" vorbereiten
Top-News: Bericht: Pfizer halbiert Auslieferungsziel für Corona-Impfstoff
23:20 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer rechnet einem Zeitungsbericht nach damit, dieses Jahr nur halb so viel seines Corona-Impfstoffes auszuliefern wie ursprünglich geplant. Der Ausbau der Lieferkette dauere länger als angenommen, zitierte das "Wall Street Journal" am Donnerstag eine Sprecherin des Unternehmens.
Statt eigentlich erhoffter 100 Millionen Auslieferungen wird dem Bericht zufolge bei Pfizer bis Jahresende nun nur noch mit rund 50 Millionen geplant. Auf eine Anfrage zu den genaueren Hintergründen antwortete der Konzern zunächst nicht. Pfizer hatte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech entwickelt.
Die britische Arzneimittelbehörde hatte Pfizer und Biontech am Mittwoch eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Großbritannien ist damit das erste Land überhaupt, das dem Impfstoff eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema prüfen derzeit ebenfalls solche Anträge.
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Kalifornien verschärft Corona-Maßnahmen - Zuhausebleiben angeordnet
22:15 Uhr: Kalifornien führt wegen steigender Corona-Zahlen härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. In Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen werden Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft, kündigte Gouverneur Gavin Newsom am Donnerstag an. Mit Blick auf steigende Krankenhauseinweisungen verhängt der Staat in weiten Teilen Kaliforniens eine Anordnung zum Zuhausebleiben (Stay at home order).
Kontakt mit anderen Haushalten soll vermieden werden. Viele nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen, darunter Friseure und Bars. Restaurants dürfen nur Essen zum Abholen anbieten. In Geschäften wird die Zahl der Kunden weiter reduziert. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte
Kalifornien mit rund 40 Millionen Einwohnern ist der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Insgesamt wurden dort seit Beginn der Pandemie mehr als 1,2 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Nach Angaben des Gouverneursbüros sind mehr als 19.400 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere US-Bundesstaaten.
Rekord bei Corona-Toten in Italien: Fast 1.000 Tote in 24 Stunden
21:45 Uhr: In Italien haben die Behörden innerhalb eines Tages fast 1.000 Menschen verzeichnet, die mit dem Coronavirus starben, und damit so viele wie noch nie seit dem Beginn der Pandemie. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden den Behörden in dieser Zeit 993 Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Corona-Toten liege damit bei rund 58.000.
Ein anderes Bild zeigt sich bei den Corona-Neuinfektionen. Innerhalb von 24 Stunden zählten die Behörden etwas mehr als 23.000 Corona-Fälle. Das waren etwa 6.000 weniger als am Donnerstag der Vorwoche. Insgesamt wurden damit bislang fast 1.665 Millionen Corona-Fälle registriert.
Zuletzt hatten die täglichen Toten-Fallzahlen ungefähr zwischen 540 und 850 geschwankt. Am Mittwoch etwa hatte das Gesundheitsministerium 684 Menschen gemeldet, die mit Sars-CoV-2 gestorben waren. Der bisherige Höchstwert stammte von Ende März. Den Angaben nach waren damals 969 Menschen mit oder am Coronavirus gestorben.
Umfrage: Zwei Drittel finden Corona-Lockerungen zu Silvester falsch
20:55 Uhr: Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger findet es einer Umfrage zufolge richtig, die Corona-Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten zu lockern. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-"Deutschlandtrend" im Auftrag der "Tagesthemen" ergeben. 53 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die geplante Lockerung an den Weihnachtstagen für eher richtig halten. 44 Prozent sagten, dies sei eher falsch. Eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen zu Silvester hingegen sehen zwei Drittel kritisch: 68 Prozent finden das eher falsch, 30 Prozent eher richtig.
Aktuell dürfen sich fast überall in Deutschland nur zwei Haushalte mit bis zu fünf Personen treffen. Zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar soll dies vorübergehend gelockert werden. Ob und wie stark, entscheidet jedes Bundesland selbst. Je nach Land können dann bis zu zehn Personen zusammenkommen, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet.
Grundsätzlich stimmen die Deutschen den staatlichen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie der Umfrage zufolge weiterhin mehrheitlich zu. 53 Prozent halten sie den Angaben zufolge für angemessen. 27 Prozent finden, sie gingen zu weit. 18 Prozent meinen, sie gingen nicht weit genug.
Großbritannien überschreitet Marke von 60.000 Corona-Toten
19:10 Uhr: In Großbritannien hat die Zahl der offiziell registrierten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus die Marke von 60.000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in London mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden landesweit 414 neue Todesopfer gezählt. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie auf 60.113.
Das Ministerium zählt inzwischen nur Todesfälle als coronabedingt, die innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Testergebnis auftreten. Die Zahlen wurden daher vor einigen Monaten stark nach unten korrigiert. Nach Zahlen der britischen Statistikbehörden starben bereits mehr als 75.000 Menschen mit oder an COVID-19. Erfasst werden dabei alle Sterbefälle, bei denen die vom Coronavirus verursachte Lungenkrankheit im Totenschein erwähnt wird.
Estland beschließt weitere Corona-Beschränkungen
18:40 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat Estland neue Beschränkungen verhängt. Die Regierung in Tallinn beschränkte am Donnerstag die Öffnungszeiten von Unterhaltungsstätten ohne feste Sitzplätze und von gastronomischen Betrieben - sie müssen von 5. Dezember an bereits um 22 Uhr schließen. Einkaufszentren und Geschäfte in dem baltischen EU-Land dagegen müssen ab Samstag ihre Besucherkapazität um 50 Prozent reduzieren. Weiterhin gelten Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
"Die Ausbreitung des Virus in Estland bleibt trotz der bisher verhängten Beschränkungen nach wie vor hoch", erklärte Regierungschef Jüri Ratas. Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern hatte zuletzt einen deutlichen Anstieg der Infektionsraten verzeichnet. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Baltenstaat aktuell leicht schlechter als in Deutschland. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie rund 13.500 Corona-Infektionen registriert.
Dresdner Klinikum nimmt keine Corona-Patienten mehr auf
17:41 Uhr: Aus Mangel an Kapazitäten will das Städtische Klinikum Dresden vorerst keine weiteren Corona-Patienten aufnehmen. Das berichtet der Mitteldeutscher Rundfunk (mdr) mit Bezug auf die Aussage einer Sprecherin des Klinikums.
Derzeit würden dort insgesamt 119 COVID-19-Patienten behandelt. 30 davon müssten auf der Intensivstation versorgt werden. Die Kliniksprecherin sprach von einer hohen Belastung.
Bis zum 7. Dezember habe sich das Klinikum nun bei der Leitstelle der Dresdner Uniklinik abgemeldet. Dort wird für Dresden und Ostsachsen die Verteilung von mit Corona infizierten Patienten koordiniert. Für Notfälle und alle anderen Patienten stehe man aber weiterhin zur Verfügung.
Neben dem Aufnahmestopp für COVID-19-Patienten sollen auch bislang angesetzte Operationen, so weit möglich, verschoben werden.
Söder erwägt strengere Kontaktbeschränkungen - auch an Silvester
17:15 Uhr: Angesichts der weiterhin landesweit viel zu hohen Corona-Zahlen hat Bayerns Ministerpräsident
"Ich glaube auch, dass wir uns jetzt noch einmal grundlegend in den nächsten Tagen, nächsten zehn Tagen überlegen müssen, ob das allein die Maßnahme ist oder ob es an einigen Stellen noch deutliche Verbesserungen braucht", sagte Söder am Donnerstag in Passau mit Blick auf die am Vortag von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 10. Januar.
Durch den seit November geltenden Teil-Lockdown sei zwar das exponentielle Wachstum gestoppt worden, sagte Söder. Aber das reiche nicht aus. "Die Gesamtzahlen gehen nicht runter. Ganz im Gegenteil."
In einzelnen Hotspots seien die Zahlen zum Teil sprunghaft angestiegen. "Wenn die Zahlen so bleiben, wird es auch klar sein, dass beispielsweise an Silvester die Zahl der Kontakte auch reduziert werden muss." Ansonsten werde riskiert, dass alle Erfolge der vergangenen Wochen zunichtgemacht würden.
Lettland mit Rekordwert an Corona-Neuinfektionen
16:43 Uhr: In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen Höchststand erreicht. Die nationale Gesundheitsbehörde meldete am Donnerstag 930 positive Tests binnen von 24 Stunden.
Angesichts rasant steigender Zahlen hatte die Regierung in Riga den Notstand bereits bis zum 11. Januar verlängert. Seit Donnerstag gilt zudem in allen Innenräumen mit Ausnahme der eigenen Wände eine Mundschutzpflicht.
Auch wurde die sogenannte 2+2-Regel wieder eingeführt. Danach dürfen nicht mehr als zwei Leute zusammen sein und sie müssen mindestens zwei Metern Abstand einhalten.
Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete im Herbst einen rasanten Anstieg der Infektionsrate. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 19.000 Corona-Infektionen erfasst. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostseestaat aktuell schlechter als in Deutschland.
Mehr als 7.000 Menschen in Schweden an COVID-19 gestorben
16:13 Uhr: In Schweden ist die Zahl der COVID-19-bedingten Todesfälle auf mehr als 7.000 gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten, wurden seit Mittwoch 34 neue Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl lag nunmehr bei 7007. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land mehr als 270.000 Infektionen registriert.
Staatsepidemiologe Andres Tegnell erwartet, dass die Kurve in den nächsten Wochen abflachen werde. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern bewegt sich Schweden aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau.
Am Donnerstag lag die Infektionsrate bei 684 per 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen. 13,3 Prozent der Tests waren positiv. In Deutschland lag die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag bei 134 Fällen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Aufgrund steigender Infektionszahlen, vor allem unter Jugendlichen, hat die schwedische Regierung nun beschlossen, dass die Schüler der Oberstufen von Montag an zu Hause unterrichtet werden sollen.
Schweden ist im Umgang mit der Pandemie einen anderen Weg gegangen als seine Nachbarländer. Die Gesundheitsbehörden haben sich auf Empfehlungen beschränkt. In den letzten Wochen hat sich jedoch gezeigt, dass das Land ebenso von einer zweiten Infektionswelle getroffen wurde.
Moskau will erste Zentren für Corona-Impfungen öffnen
15:44 Uhr: Nach einem neuen sprunghaften Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen in Russland von mehr als 28.100 Fällen innerhalb eines Tages will die Hauptstadt Moskau an diesem Samstag ihre ersten Impfzentren öffnen.
Das kündigte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag an. Alle Voraussetzungen für Massenimpfungen seien geschaffen. Das Personal sei geschult worden, und in speziellen Kühlschränken könne das russische Vakzin "Sputnik V" gelagert werden. Am Freitag werde bereits ein Portal zur Terminvergabe freigeschaltet.
Russlands Präsident
Dem Präsidenten zufolge sollen zunächst zwei Millionen Dosen des russischen Impfstoffes eingesetzt werden. Das reicht für eine Million Menschen, weil die Impfung aus zwei Teilen besteht.
Das russische Portal "The Bell" berichtete dagegen unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen bei der Produktion des Vakzins, dass bis Jahresende lediglich 500.000 Impfdosen realistisch seien.
Der Termin für den Beginn der Massenimpfung war mehrfach verschoben worden. Nach Angaben von Gesundheitsminister Michail Muraschko wurden bereits mehr als 100.000 Menschen in Russland mit "Sputnik V" geimpft.
Russland kämpft seit Monaten mit hohen Corona-Zahlen. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr haben sich der offiziellen Statistik zufolge mehr als 2,3 Millionen Menschen infiziert.
Nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Corona-Hotspots im Südwesten
15:33 Uhr: In Corona-Hotspots in Baden-Württemberg dürfen die Bürger künftig nachts nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen. Die Landesregierung einigte sich am Donnerstag auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie das Staatsministerium mitteilte.
Die Details will das Sozialministerium in einem Erlass regeln. Ausnahmen gelten etwa für medizinische Notfälle oder aus Arbeitsgründen. Im Erlass sollen auch weitere Einschränkungen in den Hotspot-Gebieten geregelt werden, wie etwa Veranstaltungsverbote.
In Mannheim, Pforzheim, Heilbronn und drei weiteren Landkreisen liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche, derzeit über der Marke von 200.
Zuvor hatte bereits der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) wegen ausufernder Corona-Infektionszahlen nächtliche Ausgangsbeschränkungen für seine Stadt angekündigt. Diese sollen ab Freitagabend in Kraft treten und für acht Tage zwischen 21:00 und 5:00 Uhr gelten.
Zum Verlassen des Hauses benötige man dann "triftige Gründe", diese müsse man bei einer Kontrolle glaubhaft machen können. Dazu zählen laut Kurz etwa berufliche Tätigkeiten. Die Polizei plant in Mannheim mobile und stationäre Kontrollen. Die Kräfte würden für die Kontrollen "massiv gestärkt".
Kein Platz mehr wegen Corona: Griechische Friedhöfe werden erweitert
14:35 Uhr: In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki werden Friedhöfe erweitert, weil es keinen Platz mehr für die Corona-Toten gibt. Die Bilder erinnerten an Kriegszeiten, berichtete die griechische Boulevardzeitung "To Proto Thema" am Donnerstag und zeigte Fotos von Reihen frisch ausgehobener Gräber.
Auch in anderen Regionen des Landes seien Friedhöfe am Limit und würden erweitert, hieß es weiter. Es werde dabei darauf geachtet, dass die "Corona-Gräber" etwas abseits der bestehenden Grabstätten lägen, damit sich Besucher nicht infizierten.
Thessaloniki gehört zu den von Corona am stärksten betroffenen Städten und Regionen des Landes. Doch auch im Rest des Landes schnellten die Zahlen in den vergangenen Wochen in die Höhe und das Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen.
Am Mittwoch wurden laut griechischer Gesundheitsbehörde 2.600 neue Infektionen binnen 24 Stunden registriert; im selben Zeitraum starben 89 Menschen an dem Virus.
Kretschmer: Normalität erst wieder ab Mai/Juni 2021
14:00 Uhr: Nach Einschätzung von Sachsens Ministerpräsident
"Ich glaube, dass wir, sobald der Sommer kommt, wieder eine grundsätzliche Entspannung haben", sagte er am Donnerstag im Gespräch mit dem Sender MDR-Sachsenradio. Dann seien auch viele Menschen geimpft, "so dass wir ab Mai/Juni wieder ein normales Leben führen werden. Bis dahin müssen wir kommen".
Kretschmer zufolge befördert nachlässiges Verhalten die weitere Ausbreitung des Coronavirus trotz des geltenden Teil-Lockdowns im Freistaat. "Es liegt daran, dass wir zu viele Kontakte haben und zu viel Unachtsamkeit insgesamt", sagte er. "Wir wollen gern wieder Dinge ermöglichen, auch in der Gastronomie." Aber dafür müsse die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner wieder deutlich unter 100, am besten unter 50 sinken. "Das ist möglich bis Januar, daran sollten wir alle arbeiten."
Die Hotspots Pflegeeinrichtungen machten nur vielleicht 20 bis 30 Prozent der Entwicklung aus. "Der Rest ist Unachtsamkeit" - die gemütlichen Runden mit einem Bier oder Wein mit Menschen, mit denen man täglich und mit Abstand zu tun habe. "Wir müssen versuchen, das zu unterbinden", mahnte der Regierungschef.
Sonderregelung verlängert: Krankschreibung weiterhin per Telefon möglich
13:36 Uhr: Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen können sich Patienten mit leichten Erkältungsbeschwerden bis ins neue Jahr hinein auch ohne Praxisbesuch telefonisch krankschreiben lassen.
Die Sonderregelung wird bis 31. März 2021 verlängert, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken am Donnerstag beschloss.
Dies soll Kontakte und Infektionsrisiken reduzieren. Ärzte und Ärztinnen müssten sich aber "durch eine eingehende telefonische Befragung" persönlich vom gesundheitlichen Zustand überzeugen und prüfen, ob doch eine körperliche Untersuchung nötig sein könnte.
Die telefonischen Krankschreibungen sind bis zu sieben Tage möglich und können telefonisch für weitere sieben Kalendertage verlängert werden. Die Sonderregelung war bisher bis Jahresende befristet gewesen.
Bereits von März bis Ende Mai war eine telefonische Krankschreibung bundesweit möglich gewesen. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen wurde die Regelung zum 19. Oktober erneut in Kraft gesetzt.
Auch nicht im Stadion: Düsseldorf sagt Rosenmontagszug endgültig ab
12:43 Uhr: Am Rosenmontag wird es auch im Düsseldorfer Fußballstadion keinen Corona-konformen Umzug geben. Das Comitee Carneval (CC) hat die Session nun komplett abgesagt, wie die Jecken am Donnerstag mitteilten.
"Jedem Karnevalisten blutet das Herz, wenn er den Höhepunkt einer Session ersatzlos streichen muss", sagte CC-Präsident Michael Laumen mit Bezug auf den Rosenmontag. Aber die Gesundheit der Menschen habe "absoluten Vorrang. Und dieser Verantwortung müssen wir als Veranstalter unbedingt Rechnung tragen", so Laumen.
Dass es keinen traditionellen Rosenmontagszug geben würde, war seit einem Treffen der rheinischen Karnevalsvertreter mit der Landesregierung im September klar. In Düsseldorf hatte man die Möglichkeit eines Umzugs durch die "Merkur Spiel-Arena", das Stadion der Fortuna, ins Spiel gebracht.
Dem CC schwebte eine Fahrt mit 70 Wagen vor, man hatte mit dem Arena-Betreiber bereits Kontakt aufgenommen. Nun zieht aber das Düsseldorfer Impfzentrum in das Stadion. Die Pläne seien auch daher endgültig begraben, sagte ein CC-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Prinzenpaar-Kürung wird ebenfalls ausfallen und auf November verschoben. Dem designierten Prinzen und seiner Venetia hatte man bereits zugesagt, dass sie ohne echten Karneval eine weitere Session im Amt bleiben dürfen.
Die noch angedachte ARD-Fernsehsitzung - unter Corona-Bedingungen - haben die Düsseldorfer Karnevalisten beim WDR als Partner inzwischen ebenfalls abgesagt.
CC-Präsident Laumen appellierte an alle Karnevalisten, sich in der kommenden Session und insbesondere an den sogenannten "tollen Tagen" zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch vernünftig zu
verhalten: "Wir sollten in dieser äußerst schwierigen Zeit nur im kleinen Kreis feiern und im Sinne unseres Mottos "Wir feiern das Leben!" auf eine coronafreie Session 2021/2022 hoffen."
Montgomery hält Öffnung der Skilifte im Winter für fahrlässig und gefährlich
12:20 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, lehnt eine Öffnung der Skilifte und Seilbahnen in den deutschen Wintersportgebieten wegen der Corona-Pandemie ab.
"Ich halte es für fahrlässig und gefährlich, Lifte aufzumachen", sagte Montgomery am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Für Langläufer und Tourengänger könnten die Pisten geöffnet werden. In der freien Natur gebe es keine Corona-Gefahr. Aber für Lifte und Gastronomie gelte dies nicht. "Ich plädiere dafür, dieses Jahr Skifahren ausfallen zu lassen."
Widerspruch kommt von Matthias Stauch Vorstandsvorsitzender des Verbands deutscher Seilbahnen (VDS) und Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn. Stauch verwies auf umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte.
Bis Oktober hätten die Seilbahnen mehr als 450.000 Gäste befördert. Es gebe "bisher keinerlei Erkenntnisse, das Gäste sich infiziert haben bei uns", sagte Stauch im "Morgenmagazin". Wenn die Lifte und Seilbahnen in der Skisaison nicht laufen dürften, müsse es wirtschaftliche Unterstützung für die Betreiber geben.
Der Skitourismus ist derzeit ein Streitthema. Die Bundesregierung bemüht sich um eine Regelung mit Deutschlands Nachbarländern. Ziel von
Ministerium: Tests an Schulen und Kitas von geschultem Personal
12:10 Uhr: Corona-Schnelltests von Kita- und Schulpersonal werden zwar erleichtert, allerdings gilt nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums weiterhin, dass sie von geschultem Personal durchgeführt werden müssen.
Ein Ministeriumssprecher wies am Donnerstag auf Nachfrage darauf hin, dass mit dem kürzlich beschlossenen sogenannten Dritten Bevölkerungsschutzgesetz, das unter anderem Änderungen des Infektionsschutzgesetzes enthielt, der Arztvorbehalt für die Schnelltests entfallen sei. Damit könne grundsätzlich jeder diese Tests anwenden, allerdings müssten sie durch entsprechend geschultes Personal erfolgen.
Rechtlich besteht nach Angaben des Sprechers durch eine an diesem Freitag in Kraft tretende Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung die Möglichkeit, dass solche Antigenschnelltests auch an Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kitas abgegeben werden. Ob und wie sie dann konkret beim Personal zum Einsatz kommen, liege in der Zuständigkeit der Bundesländer.
Gesundheitsminister
TV-Starkoch in Portugal im Hungerstreik gegen Corona-Maßnahmen
12:01 Uhr: Fernseh-Starkoch Ljubomir Stanisic ist in Portugal gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung in den Hungerstreik getreten. Der 42-Jährige wurde am Mittwochabend, sechs Tage nach Beginn der Aktion, wegen eines Schwächeanfalls in Lissabon ins Krankenhaus gebracht. Nach wenigen Stunden wurde er wieder entlassen und setzte den Protest fort.
Zusammen mit dem in Sarajevo geborenen Küchenchef und Star der portugiesischen Ausgabe von Gordon Ramseys TV-Hit "Kitchen Nightmares" campen vor dem Parlamentsgebäude seit einer Woche acht weitere Besitzer von Restaurants, Bars und Nachtlokalen, die alle der Protestbewegung "A Pão e Água" (Von Brot und Wasser) angehören.
Er sei wegen Unterzuckerung und Übermüdung im Krankenhaus behandelt worden, sagte Stanisic der Wochenzeitung "Expresso". "Ich kehre aber noch stärker zurück", betonte der Betreiber des Lissabonner "Bistro 100 Maneiras", der als 14-Jähriger am Bosnienkrieg (1992-1995) teilnahm und 1997 seiner Schwester nach Lissabon folgte.
"A Pão e Água" fordert eine Lockerung der Corona-Maßnahmen und warnt vor einem großen "Restaurantsterben". Die Führer der Bewegung wollen von Ministerpräsident António Costa empfangen werden.
Bars und Nachtlokale sind wegen der Pandemie seit März geschlossen. Anders als in zahlreichen anderen Ländern und Regionen Europas dürfen Restaurants und Cafés in Portugal aber schon seit Mai wieder Gäste empfangen. Im Rahmen des Corona-Notstandes müssen sie jedoch zum Beispiel an den Wochenendtagen bereits um 13 Uhr schließen.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden im 10,3-Millionen-Einwohner-Land über 300.000 Infektionen mit dem Coronavirus gezählt. Mehr als 4.600 Menschen starben mit COVID-19. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen 684 von 100.000 Einwohnern mit dem Virus an. In Deutschland lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz bei 303.
Britischer Experte: Impfung kann Todesfälle um 99 Prozent verringern
11:34 Uhr: Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer hofft die britische Regierung auf eine drastische Reduzierung der Todesfälle durch Corona.
Die erste Phase des Immunisierungsprogramms soll bereits in der kommenden Woche beginnen und vor allem auf ältere und geschwächte Menschen sowie Bewohner von Pflegeheimen abzielen.
"Wir könnten theoretisch 99 Prozent der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 eliminieren", sagte Professor Jonathan Van-Tam, der stellvertretende medizinische Chefberater der Regierung in England, im BBC-Fernsehen am Donnerstag.
Voraussetzung sei aber, dass die Impfung auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stoße. Premierminister
Van-Tam warnte jedoch auch vor übereilter Euphorie und Nachlässigkeit im Umgang mit der Pandemie. "Wir müssen auch sicherstellen, dass die Leute verstehen, dass dies kein unmittelbarer Ausweg von irgendetwas ist", so der Wissenschaftler. Man habe nun noch einige harte Wintermonate vor sich und die Menschen müssten weiterhin die Abstandsregeln befolgen, egal ob sie eine Impfung erhalten hätten oder nicht.
Corona-Lockerungen: Geschäfte und Kneipen in Tschechien geöffnet
11:27 Uhr: Noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ist in Tschechien der Teil-Lockdown gelockert worden. Alle Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants und Kneipen konnten am Donnerstag wieder ihre Türen öffnen.
Mit dem Übergang auf die dritte von insgesamt fünf Corona-Warnstufen der Regierung endete auch die nächtliche Ausgangssperre. Begründet wurden die Lockerungen mit den sinkenden Neuinfektionszahlen. Am Donnerstag meldeten die Behörden 4.563 Fälle innerhalb von 24 Stunden - ein Drittel so viel wie am gleichen Tag vor einem Monat.
Bei Unternehmern war nach sechswöchiger Schließung Erleichterung zu spüren. "Wir sind froh, dass wir jetzt öffnen und unsere Kunden begrüßen können", sagte Jitka Froydova von der Prager Minibrauerei Vinohradsky pivovar. Hier gelten wie in allen Gaststätten strenge Hygieneregeln. So darf nur die Hälfte aller Sitzplätze belegt sein. Pro Tisch dürfen nur vier Personen sitzen.
Seit Beginn der Pandemie waren in Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern 8.515 Corona-Todesfälle zu beklagen. Zeitweise hatte das Land eine der höchsten Infektionsraten in Europa. Zuletzt gab es nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC binnen 14 Tagen statistisch 551,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner (Deutschland: 302,9; Österreich: 796,2).
Erstmals mehr als 2800 Corona-Tote an einem Tag in den USA
Die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten in den USA hat erstmals seit Beginn der Pandemie die Schwelle von 2.800 überschritten. Am Mittwoch meldeten die Behörden 2.804 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert mit 2.607 Toten war am 15. April registriert worden.
Zum zweiten Mal seit Beginn der Pandemie übertraf die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Neuinfektionen am Mittwoch die Marke von 200.000. Der bislang höchste Wert war nach JHU-Angaben am Freitag mit rund 205.000 neuen Fällen registriert worden.
Experten hatten mit Blick auf den Feiertag Thanksgiving in der vergangenen Woche mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen gerechnet. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte im Vorfeld von Familienbesuchen und Reisen dringend abgeraten. Viele Menschen hielten sich jedoch nicht daran.
Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 13,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 273.000 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden - nachträglich korrigiert.
RKI mahnt zu deutlich stärkerer Corona-Eindämmung - Wieler rechnet mit "vielen weiteren Toten"
10:24 Uhr: Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland muss aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) deutlich stärker gesenkt werden, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen.
"Die Lage bleibt weiter sehr angespannt", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Auch nach den Beschränkungen der vergangenen Wochen, die die Fallzahlen als ersten Erfolg stabilisiert hätten, seien sie immer noch zu hoch. "Sie sinken nicht spürbar."
Die Gesundheitsämter seien zusehends erschöpft und schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sich Betroffene angesteckt haben. Es gebe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, in einigen Regionen kämen Krankenhäuser an Belastungsgrenzen. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle steige von Woche zu Woche. Im weiteren Zeitverlauf sei mit "vielen weiteren Toten" zu rechnen. Wieler rief auch eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken "immer und überall" zu beherzigen.
In Deutschland wurden laut RKI nun 22.046 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet - etwas weniger als am Donnerstag der Vorwoche mit 22 268. Mit 479 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages gab es jetzt den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie.
Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, hatten Bund und Länder beschlossen, den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar 2021 zu verlängern.
Corona in Vietnam: Flugbegleiter drohen nach neuen Fällen bis zu zwölf Jahre Haft
10:13 Uhr: Nach den ersten lokal übertragenen Corona-Fällen in Vietnam seit fast 90 Tagen hat die Polizei Ermittlungen gegen einen Flugbegleiter eingeleitet.
Er gilt als Ursprung der neuen Infektionen, die am Montag bekannt geworden waren. Der 28-jährige Patient, der von seiner Arbeit suspendiert wurde, könnte wegen "Verbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten" angeklagt werden, sagte der stellvertretende Polizeichef von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Si Quang, am Donnerstag. Ihm drohten bis zu zwölf Jahre Haft, berichtete die Zeitung "VnExpress".
Der Mann war aus Japan nach Vietnam zurückgekehrt. Nach seiner Ankunft trat er die obligatorische Quarantäne an, durfte sich aber nach zwei negativen Tests zu Hause selbst isolieren. Jedoch hatte der Flugbegleiter in dieser Zeit Kontakt zu seiner Mutter und zu zwei Freunden, darunter ein Englischlehrer, der einige Tage bei ihm wohnte. Dieser war am Montag positiv getestet worden, hatte zuvor aber Kurse geleitet und Cafés besucht. Seither wurde bereits bei weiteren Menschen eine Infektion nachgewiesen.
In dem südostasiatischen Land hatte es im Juli und August eine zweite Welle in der Küstenstadt Da Nang gegeben. Dank strenger Maßnahmen wurde diese aber unter Kontrolle gebracht. Seither waren drei Monate lang keine lokalen Fälle mehr verzeichnet worden.
Vietnam ist bislang glimpflich durch die Pandemie gekommen: Bisher haben sich 1.358 Menschen mit dem Virus infiziert, 35 sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
Ärzte ohne Grenzen: Teile des reservierten Corona-Impfstoffs abgeben
08:46 Uhr: Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat Gerechtigkeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen angemahnt und wünscht sich eine Abgabe von Ländern, die sich bereits Impfstoffe gesichert haben.
Mehr als die Hälfte der Impfstoffe im kommenden Jahr sei schon jetzt reserviert, sagte Elisabeth Massute von der Hilfsorganisation im ZDF-Morgenmagazin. "Da bleibt natürlich wenig bis gar nichts für die Ärmsten der Armen oder für Menschen in humanitären Not- und Krisensituationen übrig."
"Wir würden uns wünschen, dass Länder, die sich jetzt bereits Impfstoffe reserviert haben, tatsächlich verpflichtend Anteile abgeben", sagte Massute.
Damit sollen Menschen in humanitären Not- und Krisensituationen sowie Gesundheitspersonal auf der ganzen Welt geschützt werden. Es wäre unsolidarisch, wenn in Deutschland bereits die Bevölkerung geimpft werden könne, während anderswo Gesundheitspersonal noch nicht geschützt sei.
Eine solche Verteilung würde demnach am Ende allen zugutekommen: In einer globalisierten Welt könne kein Land mit einem nationalistischen Ansatz die Pandemie in den Griff bekommen. "Die Pandemie wird erst dann vorbei sein, wenn sie für uns alle vorbei ist", sagte Massute.
Im November hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einem "Impfstoff-Nationalismus" gewarnt. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Großbritannien kommende Woche mit Impfungen beginnt. Nach Regierungsangaben wurden dort 40 Millionen Impfdosen der Firmen Biontech und Pfizer bestellt. Die EU hat sich bis zu 300 Millionen Dosen reserviert. In China wird bereits geimpft, in Russland sollen die Impfungen demnächst beginnen.
Corona-Impfung in Deutschland "mit Hochdruck" vorbereiten
08:29 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
Sollte es genug Impfstoff geben, müsse es gelingen, alle impfbereiten Deutschen "innerhalb weniger Monate" zu impfen.
Lauterbach gratulierte den Briten zur schnellen Zulassung des Biontech-Impfstoffs. "Das ist eine respektable Leistung der Prüfbehörde", sagte der SPD-Politiker. Er gehe davon aus, dass dieser Impfstoff sowie der Kandidat des US-Unternehmens Moderna auch in Deutschland schnell zugelassen würden - "etwa per vorläufiger oder eingeschränkter Zulassung". Diese beiden Impfstoffe seien nach seiner Einschätzung "absolut zulassungswürdig".
Ausreichen würden die beiden Vakzinen jedoch nicht, warnte Lauterbach. "Mit den Mengen, die wir uns über die EU gesichert haben, können wir in Deutschland nur schätzungsweise 26 Millionen Menschen impfen." Der Rest müsste von AstraZeneca und anderen Impfstoffherstellern abgedeckt werden. "Wir müssen auf jeden Fall in der Lage sein, den Impfstoff, den wir bekommen, sofort zu verimpfen", forderte Lauterbach.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) warnte derweil vor einer Art Impflicht durch die Hintertür - wenn etwa Menschen ohne Impfschutz gesellschaftliche Nachteile drohten. "Ich halte eine breite öffentliche Diskussion darüber für sehr wichtig", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). Dies sei "am Ende nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem auch eine ethische Frage, die wir sehr gründlich abwägen müssen".
Die Bundesregierung lehne eine Impfpflicht nach wie vor ab und setze auf Freiwilligkeit, betonte Lambrecht. "Natürlich ist damit die Hoffnung verbunden, dass sich viele Menschen für eine Impfung entscheiden, um sich selbst und auch andere dadurch zu schützen."
Großbritannien hatte am Mittwoch als erstes westeuropäisches Land Impfungen gegen das Coronavirus erlaubt. Die britische Gesundheitsbehörde MHRA erteilte die weltweit erste Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. Bereits kommende Woche soll der Impfstoff im Vereinigten Königreich zur Verfügung stehen.
Italiens Regierung schränkt Reisen über Weihnachten stark ein
07:29 Uhr: Die italienische Regierung schränkt im Anti-Corona-Kampf die Bewegungsfreiheit über Weihnachten bis ins neue Jahr stark ein.
Den Beschluss fasste das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Nacht zu Donnerstag. Mit den verschärften Reisesperren bis 6. Januar will Rom einen Wiederanstieg der Infektionszahlen verhindern. Die 60 Millionen Italiener sollen abgehalten werden, in großer Zahl in den Weihnachtsurlaub aufzubrechen oder entfernte Verwandte zu besuchen.
Konkret beschloss das Kabinett, vom 21. Dezember an das Reisen zwischen den Regionen Italiens zu verbieten. Die Menschen dürfen dann auch nicht in ihre Ferienwohnungen an der Küste oder in den Bergen fahren. Die Sperre gilt bis 6. Januar. Ausnahmen sind für die Arbeit, aus gesundheitlichen Gründen und in anderen Notlagen möglich. Die Rückkehr an den Hauptwohnort bleibt erlaubt.
Über das Weihnachtsfest und Neujahr zieht Rom die Zügel noch fester an: Am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Januar 2021 sollen die Menschen in ihren Städten und Gemeinden bleiben. Auch hier gibt es Ausnahmen für die Arbeit oder Notsituationen.
Derzeit herrscht in Italien ein Teil-Lockdown mit drei Corona-Risikozonen. In den Roten Zonen müssen die Bürger ohnehin möglichst ganz zu Hause bleiben.
Zwischen den Gebieten der niedrigsten Risikostufe, den Gelben Zonen, dürfen die Menschen aber bisher frei reisen. Diese Art der Einstufung soll nach Angaben von Gesundheitsminister Roberto Speranza im Grundsatz erhalten bleiben. Es werden über Weihnachten aber weitere Sondervorschriften erlaubt.
Speranza hatte am Mittwoch im Parlament gesagt, dass Italien ohne verschärfte Weihnachtseinschränkungen im Januar und Februar "eine dritte Welle" drohe. Ein neues Notdekret mit weiteren Vorschriften war in der Mitte-Links-Regierung noch in Arbeit. Es sollte eigentlich am Freitag (4. Dezember) in Kraft treten. Italien zählte bisher offiziell mehr als 1,6 Millionen Corona-Infektionen.
Basketball: Knapp neun Prozent aller NBA-Spieler mit positivem Corona-Test
07:14 Uhr: Wenige Tage vor den Spielen der Pre-Season sind in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA 48 Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Liga am Mittwoch mit. Insgesamt wurden zwischen dem 24. und 30. November 546 Tests durchgeführt.
Bereits am Dienstag hatten die Golden State Warriors aufgrund zweier Coronafälle den Start des Individualtrainings um einen Tag verschoben, auch bei den Washington Wizards um die deutschen Profis Moritz Wagner und Isaac Bonga hatte es einen positiven Test gegeben.
Laut Liga-Protokoll dürfen positiv getestete Spieler mindestens zehn Tage nicht am Training teilnehmen, bei Symptomen müssen die Profis länger fernbleiben.
Die NBA will am 11. Dezember in die Pre-Season starten, zum Liga-Auftakt am 22. Dezember stehen sich unter anderem Meister Los Angeles Lakers um Neuzugang Dennis Schröder und der Stadtrivale Clippers gegenüber.
Spahn: Lehrer und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen
Lehrer und Erzieher sollen sich in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. "Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
"Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen." Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden.
Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt, will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung selbst testen dürfen. Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. "Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen", sagte Spahn den Zeitungen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert-Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.
In den letzten vier Wochen habe es demnach rund 64 Ausbrüche pro Woche gegeben. 18 Prozent dieser Ausbrüche hätten 6-10-Jährige, 26 Prozent 11-14-Jährige, 31 Prozent 15-20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen.
Bei 53 Ausbrüchen (acht Prozent) seien nur erwachsene Personen betroffen gewesen. Den Daten zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent.
UN: Langzeitfolgen der Corona-Pandemie könnten massive Armut bringen
06:01 Uhr: Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie könnten den Vereinten Nationen zufolge die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen bis 2030 auf mehr als eine Milliarde bringen. Diese Entwicklung könne aber noch abgewendet werden, hieß es in einer am Donnerstag vom UN-Entwicklungsprogramm UNDP veröffentlichten Studie.
Das Papier skizziert drei mögliche Zukunfts-Szenarien: Im schlimmsten Fall würden bis 2030 mehr als 200 Millionen Menschen zusätzlich unter extremer Armut leiden - und damit weltweit mehr als eine Milliarde. Im "Basis-Szenario" wären es 44 Millionen Menschen.
Es gebe aber auch ein positives Szenario, wonach bis 2030 über die derzeitigen Pläne hinaus zusätzlichen 146 Millionen Menschen aus der extremen Armut hinaus geholfen werden könne. Dafür müsse unter anderem in soziale Programme, Digitalisierung und den Kampf gegen den Klimawandel investiert werden, hieß es in dem Bericht.
Die Pandemie sei ein "Wendepunkt", sagte UNDP-Chef Achim Steiner. "Die Entscheidungen, die die Verantwortlichen jetzt treffen, könnten die Welt in sehr unterschiedliche Richtungen tragen."
Über 22.000 Fälle: Corona-Neuinfektionen knapp unter Vorwochenniveau
05:35 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 22.046 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet.
Damit liegt der Wert knapp unter den 22.268 Fällen der Vorwoche, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Mit 479 neuen Todesfällen binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter außerdem den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde.
Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg am Donnerstag auf 17.602. Das RKI zählt in Deutschland seit Beginn der Pandemie 1.106.789 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 (Stand: 03.12., 00:00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund
800.000 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 0,89 (Vortag: ebenfalls 0,89). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Britisches Impfprogramm: Senioren und medizinisches Personal zuerst
05:00 Uhr: Die Nachricht über die Zulassung des Impfstoffs des Unternehmens Biontech und seines Partners Pfizer in Großbritannien hat die Regierung in London als Erfolgsmeldung gefeiert. Doch die Durchführung der Impfungen dürfte sich als echte Herausforderung erweisen.
Wie Premierminister Boris Johnson ankündigte, sollen zunächst Bewohner von Pflegeheimen, medizinisches Personal, alte und gesundheitlich gefährdete Menschen geimpft werden. Doch allein die Lagerung des Impfstoffs ist kompliziert. Er muss bei minus 70 Grad aufbewahrt werden.
Erst nach einer zweiten Impfdosis entfaltet sich die Schutzwirkung des Vakzins. "Es wird unvermeidlich einige Monate dauern, bevor alle, die am meisten gefährdet sind, geschützt sind - lange, kalte Monate", sagte Johnson.
Bereits in der kommenden Woche sollen 800.000 Impfdosen verfügbar sein. Millionen weitere sollen noch vor dem Jahreswechsel folgen. Vom Frühjahr kommenden Jahres an sollen dann weitere Bevölkerungsgruppen immunisiert werden.
Die Impfungen sollen zunächst an 50 Kliniken im Land verabreicht werden, erklärte Simon Stevens vom englischen Gesundheitsdienst NHS (National Health Service).
Später sollen Hausarztpraxen hinzukommen. Anfangs seien aber nur Einheiten mit 975 Dosen verfügbar. Sobald ein Weg gefunden sei, die Impfdosen auf sicherem Wege in kleinere Einheiten zu unterteilen, könne mit dem Impfen in Pflegeheimen begonnen werden. Wer zu den für die Impfung vorgesehenen Gruppen gehöre, erhalte eine Benachrichtigung per Post, sagte Stevens.
Insgesamt hat Großbritannien 40 Millionen Dosen des nun zugelassenen Impfstoffs bestellt. Damit können 20 Millionen Menschen geschützt werden, da das Mittel zweimal verabreicht werden muss. Großbritannien hat knapp 67 Millionen Einwohner. Auch für die aussichtsreichen Impfstoffkandidaten des US-Konzerns Moderna sowie der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca werden derzeit die Zulassungen geprüft.
Biden warnt Amerikaner vor vielen weiteren Corona-Toten
00:42 Uhr: Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner vor dramatisch steigenden Todeszahlen in der Corona-Pandemie gewarnt und eindringlich zu Schutzmaßnahmen aufgerufen.
"Ich will niemandem Angst einjagen, aber verstehen Sie die Fakten: Wir werden bis Januar wahrscheinlich weitere 250.000 Menschen verlieren", sagte Biden am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Online-Veranstaltung mit Mitarbeitern und Besitzern kleiner Unternehmen. (Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier.)
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