• Zur besseren Vorbereitung auf künftige Pandemien hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Berlin ein Pandemiefrühwarnzentrum geschaffen.
  • Das Zentrum wurde am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus eingeweiht.

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Während die Corona-Zahlen in Deutschland und anderswo wieder steigen und ein Ende der Pandemie noch nicht in Sicht ist, bereitet sich die Welt auf künftige Epidemien und Pandemieausbrüche vor. In Berlin haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Mittwochnachmittag ein neues Frühwarnzentrum eröffnet. Dieser sogenannte WHO-Hub soll globale Drehscheibe für die künftige Pandemievorsorge sein.

Der "Global Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence" soll helfen, Pandemieausbrüche in Zukunft frühzeitig zu erkennen und möglichst zu verhindern. Im Kern geht es um eine verbesserte interdisziplinäre Risikoanalyse, auf deren Grundlage schneller auf eine Epidemie oder Pandemie reagiert werden kann. So soll die Arbeit von Gesundheitsexperten und politischen Entscheidungsträgern unterstützt werden.

Dazu werden weltweit Daten erhoben, ausgewertet und die Erkenntnisse gebündelt. Dabei sollen auch technische Innovationen vorangetrieben werden, um die Datenanalytik zu verbessern, Frühwarn- und Vorhersagemodelle zu entwickeln und die Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung zu überwachen.

Deutschland stellt hundert Millionen Euro zur Verfügung

Das Zentrum wird demnach in den kommenden Monaten seine Arbeit aufnehmen. Bundeskanzleramt und Gesundheitsministerium stellten nach WHO-Angaben hundert Millionen Euro zur Finanzierung der Einrichtung bereit. Andere Geber sollen sich ebenfalls beteiligen.

"Die aktuelle COVID-19-Pandemie hat uns gelehrt, dass wir Pandemien und Epidemien nur gemeinsam bekämpfen können", sagte Merkel im Mai bei der Ankündigung des WHO-Zentrums. Die Plattform werde verschiedene staatliche, wissenschaftliche und privatwirtschaftliche Einrichtungen zusammenbringen. WHO-Generaldirektor Tedros betonte im Vorfeld, die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Welt "einen deutlichen Sprung nach vorn bei der Datenanalyse braucht".

Berliner Charité ist Partner des WHO-Frühwarnzentrums

Das Zentrum will demnach "die klügsten Köpfe" aus verschiedenen Disziplinen und Ländern für die Arbeit zur Bewältigung globaler Gesundheitsrisiken gewinnen. Nicht von ungefähr ist die Berliner Charité einer der Partner des Frühwarnzentrums. Der an der Charité tätige Virologe Christian Drosten wurde in der Corona-Pandemie zu einer gewichtigen wissenschaftlichen und aufklärenden Stimme.

Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist das WHO-Zentrum ein Werkzeug zur globalen medizinischen Prävention. "Wir müssen in der Lage sein, Epidemien an jedem Ort der Welt so schnell wie möglich zu entdecken", sagte Spahn im Vorfeld. Der Hub werde "die Welt sicherer machen", zeigte er sich überzeugt. (Andrea Hentschel/afp/mf)

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