Bei mehr als einem Dutzend Menschen ist nach einem Restaurantbesuch in Niedersachsen das Coronavirus nachgewiesen worden. Aber war das Essengehen auch der Grund? Der Landkreis prüft, ob es Verstöße gab.

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Der niedersächsische Landkreis Leer sucht nach den positiven Corona-Tests infolge eines Restaurantbesuchs in Ostfriesland weiter nach den Gründen für die Infektionen.

Es werde geprüft, ob es in dem Lokal Verstöße gegen die Corona-Auflagen gab, sagte ein Sprecher des Landkreises. Einen Zwischenstand wollte er am Sonntag dazu nicht abgeben. "Das müssen wir abwarten", sagte er.

Eine Befragung der Gäste, die am 15. Mai im Restaurant waren, habe "Indizien geliefert, dass an dem Abend möglicherweise gegen Corona-Auflagen verstoßen wurde", hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Diesen Hinweisen werde in einem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren nachgegangen, einschließlich einer Anhörung des Betreibers.

Dehoga-Chef zu Leer: "Es ist übel gelaufen"

Die Zahl der positiv auf Corona Getesteten, die am 15. Mai in geschlossener Gesellschaft in dem Lokal in Moormerland waren, war im Laufe des Sonntags auf 14 gestiegen, hinzu kamen vier weitere Personen, die sich in der Folge angesteckt hatten. Für 118 Menschen wurde häusliche Quarantäne angeordnet.

Der Inhaber des Restaurants, der sich auch selbst mit dem Virus angesteckt hat, hatte am Wochenende gesagt, er wisse nicht, ob sich das Virus am 15. Mai beim Eröffnungsabend seines Lokals verbreitet habe.

Es sei auch möglich, dass sich die Menschen vor oder nach dem Abend infiziert hätten.

Falls sie sich tatsächlich in dem Lokal angesteckt haben, wäre dies der erste bekannt gewordene Fall dieser Art seit Wiedereröffnung der Gaststätten.

Der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Niedersachsen, Rainer Balke, sagte im Interview der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" über den Fall in Moormerland: "Da wurde offenbar einiges falsch gemacht, und es ist übel gelaufen."

Niedersachsen will Lockerungskurs beibehalten

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann sah in dem Ausbruch jedoch keine Notwendigkeit, vom Lockerungskurs für die Gaststätten abzurücken.

"Nach ersten Erkenntnissen ist das Infektionsgeschehen nicht auf einen normalen Restaurantbesuch zurückzuführen, stattdessen wurde dort offenbar eine private Party gefeiert", sagte die SPD-Politikerin am Samstag.

Am Montag tritt in Niedersachsen die dritte von fünf Lockerungsstufen in Kraft. Unter anderem dürfen Restaurants dann wieder mehr als die Hälfte der Plätze vergeben - der vorgeschriebene Mindestabstand aber bleibt bestehen.

Außerdem dürfen Hotels mit einer Auslastung von bis zu 60 Prozent wieder öffnen, auch Freibäder und Fitnesscenter können den Betrieb wieder aufnehmen.

Zudem gibt es Lockerungen im sozialen Bereich, etwa in Bezug auf Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und Tagesförderstätten. (dpa/fte)

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