- Kurz vor Start der Osterferien ist Mallorca kein Corona-Risikogebiet mehr.
- Als Freifahrtschein in den Süden will die Bundesregierung das aber nicht verstanden wissen.
Urlaub auf Mallorca ist wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich. Zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern ist die beliebteste Insel der Deutschen seit Mitternacht am Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr.
Die Bundesregierung hatte am Freitag entschieden, alle Balearen-Inseln, mehrere Regionen auf dem spanischen Festland, Teile Portugals und Dänemarks sowie die Bahamas in der Karibik wegen sinkender Infektionszahlen von der Risikoliste der Robert Koch-Instituts (RKI) zu streichen. Auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts gilt für diese Gebiete nun nicht mehr. Die Bundesregierung rät aber weiterhin von "nicht notwendigen, touristischen Reisen" ab.
Sieben-Tage-Inzidenz auf Balearen bei 21
Entscheidend für die Streichungen von der Risikoliste ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, die in den betroffenen Regionen unter 50 gefallen ist. In Deutschland liegen derzeit alle Bundesländer darüber. Der Wert für die Balearen betrug am Freitag dagegen 21,3.
Auf dem spanischen Festland wird die Reisewarnung für die Küstenregionen Valencianische Gemeinschaft und Murcia mit beliebten Urlaubszielen wie Benidorm, Calpe, Javea und Denia aufgehoben, außerdem im Landesinneren für die Extremadura, La Rioja und Kastilien-La Mancha. In Dänemark gilt nun die Region Nordjylland als "risikofrei".
Auch in der gesamten Nordhälfte Portugals (Regionen Norte und Centro) inklusive Porto fallen die Reisebeschränkungen. Portugal galt bisher noch als Virusvariantengebiet mit besonders strengen Regeln.
Die besonders beliebte Südküste Algarve, die Atlantikinsel Madeira und die Hauptstadt Lissabon gelten nun wieder als "normales" Risikogebiet. Wer von dort nach Deutschland einreist, muss auch künftig zehn Tage in Quarantäne, die man aber mit einem negativen Test nach fünf Tagen verkürzen kann. Außerdem wird ein erster Test spätestens 48 Stunden nach Einreise fällig.
Jubel auf spanischen Inseln
Auf den spanischen Inseln hatten die neuen Einstufungen der Bundesregierung am Freitag Jubel ausgelöst. Die wirtschaftliche Lage auf Mallorca ist derzeit dramatisch.
Die Tourismus-Branche auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, hat in normalen Jahren einen Anteil von 35 Prozent am Regionaleinkommen. 2020 brach aber die Zahl der Urlauber um 87,4 Prozent auf 1,7 Millionen ein.
Mit der Aufhebung der Reisebeschränkungen soll die Wende kommen. Tui hat bereits angekündigt, erste große Hotels auf Mallorca bereits ab dem nächsten Wochenende zu öffnen und dann auch Flüge von Hannover, Frankfurt und Düsseldorf anzubieten.
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Einzelne Länder und Regionen auf Risikoliste des RKI hochgestuft
Bereits in der vergangenen Woche war die Halbinsel Istrien an der kroatischen Adria als erste Urlaubsregion im europäischen Ausland von der Risikoliste genommen worden. Für die beliebten Ferienregionen in Griechenland, Italien, Frankreich, Österreich oder in der Türkei bleiben die Reisebeschränkungen dagegen bestehen.
Einzelne Länder und Regionen wurden am Sonntag auf der Risikoliste des RKI hochgestuft.
Moldau und das ostafrikanische Tansania sind jetzt Hochrisikogebiete mit Testpflicht bei der Einreise und anschließender Quarantäne. Die französische Karibikinsel Guadeloupe und die Region Åland in Finnland sind "normale" Risikogebiete. (dpa/msc)
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