- Sachsen will offenbar die Corona-Maßnahmen drastisch verschärfen.
- Medienberichten zufolge erwägt die Landesregierung, Hotspots abzuriegeln.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch in dem Bundesland über 400.
Sachsen prüft offenbar drastischere Maßnahmen zur Eindämmung der weiter steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen. Nach Angaben von "Bild" und "Freie Presse" erwägt die Landesregierung, Kommunen mit einer besonders angespannten Corona-Lage von der Außenwelt abzuriegeln. Zudem könnten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verschärft werden. Die Einwohner dürften nach diesen Berichten dann nur noch während eines vorher festgelegten Zeitfensters und auf dem kürzesten Weg einkaufen gehen.
Sachsens Regierungssprecher: "Situation ist angespannt"
Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber sagte zu diesen Berichten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend: "Die Situation ist angespannt, und viele Menschen machen sich große Sorgen. Es gibt aktuell keinen konkreten Beschluss für weitere Maßnahmen." Die Staatsregierung habe nichts entschieden, was ad hoc gelte und was die Menschen überfordere. Der Krisenstab arbeite mit Hochdruck daran, das Infektionsgeschehen einzudämmen. "Das beinhaltet natürlich auch Szenarien, welche Maßnahmen und Möglichkeiten es gibt, wenn es uns nicht gelingt, die Ausbreitung zu stoppen und die Zahlen weiter explodieren", sagte er, ohne konkret zu werden.
Michael Kretschmer: Pandemie in Sachsen nicht im Griff
Ministerpräsident
Der Wert der Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche klettert weiter nach oben. Er lag am Mittwoch erstmals über 400. Das ist mit Abstand der höchste Wert im Vergleich aller Bundesländer.
Nach Angaben des Sozialministeriums vom Mittwoch gab es zuletzt in Sachsen 3154 bestätigte Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie rund 95.500 Menschen mit dem Virus infiziert. Den Angaben zufolge gab es 70 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19. Damit starben seit Beginn der Pandemie 1919 Menschen im Freistaat an oder mit Corona. (mt/dpa)
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