- Am Samstag startet die kürzlich beschlossene bundesweite Corona-Notbremse.
- Gesundheitsminister Jens Spahn hat nun die Bürger zu weiterer Kontaktvermeidung aufgerufen.
- Nur so lasse sich die aktuell dritte Corona-Welle brechen.
Gesundheitsminister
Spahn: Impfpriorisierung könnte im "Verlauf des Juni" aufgehoben werden
Spahn betonte, dass die am Freitag in Kraft getretenen Änderungen im Infektionsschutzgesetz eine "Notbremse" seien. Dies sei also etwas, wo auch schon zuvor gebremst worden sein sollte. Vorgesehene nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit hohem Infektionsgeschehen lägen auch schon seit Anfang März nach einem entsprechenden Bund-Länder-Beschluss im Instrumentenkasten.
Mit Blick auf die Corona-Impfungen bekräftigte Spahn, dass auf Basis der Lieferprognosen im Juni mit einem Ende der bisherigen festen Reihenfolge zu rechnen ist. Er betonte, gemeint sei "im Verlauf des Juni", nicht ab 1. Juni. Das heiße auch nicht, dass sich im Juni schon alle impfen lassen könnten. Dies werde bis in den Sommer hinein gehen.
Spahn warnte zudem, die dritte Welle lasse sich nicht wegtesten und man könne auch nicht gegen sie animpfen.
RKI appelliert: Solidarität mit noch ungeimpften Gruppen zeigen
Indes hat das Robert Koch-Institut (RKI) zu Solidarität mit den noch ungeimpften jüngeren Gruppen in der Bevölkerung aufgerufen. Viele jüngere Menschen hätten sich in der Pandemie stark eingeschränkt und so gefährdete Ältere und Risikopatienten geschützt, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. "Wir müssen uns bitte noch weiter einschränken, damit auch diese Personen eine Chance haben, sich impfen zu lassen, bevor das Virus sie erwischt." Auch für die Jüngeren und Gesunden sei das Virus nicht harmlos. Auch sie könnten schwere Verläufe erleiden; zudem drohten Langzeitfolgen (Long Covid).
Zur aktuellen Lage sagte Schaade: "Die Fallzahlen scheinen im Moment nicht mehr so rasant anzusteigen." Sie seien aber immer noch auf zu hohem Niveau. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz habe sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Der Effekt könne mit geringerer Mobilität über Ostern zu tun haben, viele Menschen seien den Daten zufolge nicht verreist.
"Damit haben Sie alle das Virus etwas gebremst", sagte Schaade. Inzwischen habe die Mobilität aber wieder zugenommen, es bestehe durchaus die Gefahr eines Wiederanstiegs der Fallzahlen. "Für Entwarnung ist es also zu früh." Pro Woche stürben in Deutschland 1.000 Menschen an COVID-19. In den Krankenhäusern stiegen die Zahlen vor allem bei den 35- bis 59-Jährigen. (dpa/mgb)
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