- Eine Sprecherin der Klinikum Oberlausitzer Bergland GmbH hat erklärt, dass die Triage-Aussage von Mathias Mengel ein "Missverständnis" gewesen ist.
- Es habe nie die Situation gegeben, dass jemand nicht oder nicht mehr beatmet worden wäre.
Eine Sprecherin der Klinikum Oberlausitzer Bergland GmbH in Sachsen hat die Aussagen des Ärztlichen Direktors Mathias Mengel dementiert, dass Ärzte hätten entscheiden müssen, welche Corona-Patienten behandelt werden und welche nicht.
"Dies ist ein Missverständnis", erklärte sie. Zu keinem Zeitpunkt sei in dem Klinikum jemand nicht oder nicht mehr beatmet worden. "Unsere Ärztinnen und Ärzte entscheiden über die für Patienten erforderlichen Maßnahmen und die individuellen Behandlungsnotwendigkeiten. Alle Patienten, die in unsere Krankenhäuser kommen, erhalten die bestmögliche Therapie", sagte sie weiter.
Es stehen nicht genügend Beatmungsbetten zur Verfügung
Berichten zufolge hatte der Ärztliche Direktor des Klinikums am Dienstagabend in einem Online-Forum davon gesprochen, dass am Klinikum schon mehrfach triagiert werden musste, weil nicht genügend Beatmungsbetten zur Verfügung stehen.
"Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht", hatte er seine Aussagen noch einmal gegenüber dem Nachrichtenportal "t-online" bekräftigt.
Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen. "Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf." Die Entscheidung könne auch bedeuten, dass es für einen nicht verlegungsfähigen Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe.
Triage bedeutet, dass Ärzte bei knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Die Klinik bestätigte oder dementierte die Schilderungen des Arztes am Mittwoch zunächst nicht ausdrücklich. (msc/ff/dpa)
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