Bis zu 250.000 Menschen haben am Samstag beim Christopher Street Day (CSD) in Hamburg für die Rechte von Schwulen, Lesben und andere queeren Menschen wie Transgender demonstriert.
An der Kundgebung in der Innenstadt hätten 200.000 bis 250.000 Menschen teilgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei am Abend. Er sprach von einem "friedlichen Verlauf", es habe keine größeren Zwischenfälle gegeben.
Die Kundgebung stand unter dem Motto "Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit". Der Organisator, der Verein Hamburg Pride e.V., hob hervor, dass Trans-Menschen in "besonderem Maße von Vorurteilen, Gewaltvorfällen und Hass aus der Gesellschaft betroffen" seien.
Die Co-Vorsitzenden Nicole Schaening und Christoph Kahrmann erklärten, mit dem CSD in Hamburg sei "ein kraftvolles Zeichen gesetzt" worden. Zugleich sei die Kundgebung "ein Weckruf" für die Bundesregierung. Diese müsse für Transsexuelle "ein Selbstbestimmungsgesetz, das seinen Namen verdient hat", beschließen.
Die Veranstalter meldeten einen Anmelde-Rekord. Demnach zogen 116 Gruppen durch die Innenstadt, darunter gut 50 Fußgruppen. Zu den teilnehmenden Organisationen gehören auch politische Parteien, Einrichtungen wie die Agentur für Arbeit und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland sowie Unternehmen wie die Deutsche Bahn.
Bundesweit einmalig war nach Angaben der Organisatoren ein sogenannter Inklusionstruck, auf dem Menschen im Rollstuhl mitfahren konnten. Angeführt wurde der CSD unter anderem von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne).
Der Christopher Street Day erinnert an den 28. Juni 1969, als die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street stürmte, worauf tagelange Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften folgten. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung. © AFP
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