Das Elfenbein ihrer Stoßzähne macht Elefanten zur begehrten Beute von Wilderern. Wie groß das Ausmaß des Problems ist, darüber wird immer wieder diskutiert. Anlass zur Sorge gibt ein aktueller Fall aus Botsuana.
Nach Angaben von Tierschützern haben Wilderer in Botsuana innerhalb der vergangenen drei Monate mindestens 87 Elefanten getötet. Die Regierung des Landes wies die Berichte am späten Dienstagabend entschieden zurück.
Die zitierte Statistik, wonach die Dickhäuter wegen ihrer Stoßzähne von Wilderern getötet worden seien, sei "falsch und irreführend", erklärte sie. Im Monat Juli seien 53 Elefantenkadaver gezählt worden, die meisten seien eines natürlichen Todes gestorben, hieß es. Die Regierung machte indes keine Angaben, wie viele Elefanten von Wilderern getötet wurden.
Jeden Tag werden tote Elefanten entdeckt
Die Information zu den getöteten Elefanten kam am Dienstag von der Tierschutzorganisation Elefanten ohne Grenzen. Diese führt im Auftrag der Regierung aus der Luft eine Erhebung zur Zahl der Elefanten in dem südafrikanischen Staat durch.
Der Direktor der Gruppe, Mike Chase, hatte erklärt: "Jeden Tag sehen wir getötete Elefanten." Das Ausmaß der Wilderei sei erschreckend. Die meisten Kadaver wurden demnach in der Nähe des nördlichen Nationalparks Okavango-Delta gefunden. Die Wilderer nähmen vor allem ältere männliche Elefanten ins Visier, da sie die größten Stoßzähne haben.
Auch Tierschützer vom WWF hatten am Dienstag besorgt auf die Nachricht reagiert. "Dieser beispiellose Angriff zeigt, wie erbarmungslos die hochgerüstete Wildtiermafia vorgeht", erklärte die WWF-Referentin für Wildtierkriminalität, Katharina Trump.
Botsuana gilt bislang als sichere Heimat für Elefanten. Dort sollen rund 130.000 bis 150.000 der Tiere leben - etwa ein Drittel des Gesamtbestandes in Afrika. Wilderer haben es wegen der Stoßzähne auf Elefanten abgesehen. Sie verkaufen das Elfenbein illegal, häufig an Kunden in Asien. © dpa
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