Nach dem Verschwinden des AirAsia-Fluges QZ8501 hat eine indonesische Militärmaschine am Dienstag vor der Insel Borneo Wrackteile entdeckt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dem verunglückten Flugzeug gehören. Damit ist der Fall aber noch lange nicht abgeschlossen.
Wie geht es mit den Fundstücken weiter?
Am Fundort haben Ermittler offenbar mehrere Objekte und auch Leichen geborgen. Jetzt geht es zuerst darum, die Fundstücke eindeutig der AirAsia-Maschine zuzuordnen. Sollte das der Fall sein, können Experten die Bruchstücke - wie etwa eine Notrutsche oder eine Tür - auf mögliche Unfallursachen hin überprüfen.
Bei den Toten versuchen Experten jetzt, deren Identität etwa mit Hilfe der Passagierliste, Merkmalen wie Fingerabdrücken oder DNA und möglichen Angehörigen zu klären.
Was ist ein Flugschreiber und warum ist er so wichtig?
Der Flugschreiber, auch Blackbox genannt, besteht generell aus einem Datenaufzeichnungsgerät und einem Stimmenrekorder. Damit das Gerät auch nach einem Unfall funktionstüchtig ist, muss es hohe Aufprallgeschwindigkeiten, hohe Temperaturen und extremen Wasserdruck aushalten können.
Heutige Modelle können 30 Minuten lang 1.000 Grad Celsius überstehen. Einem Druck von 600 bar können sie ohne zeitliche Einschränkung standhalten, das entspricht einer Wassertiefe von 6.000 Metern. Bei Kontakt mit Salzwasser sendet der Flugschreiber auf einer Frequenz von 37,5 Kilohertz für ungefähr 30 Tage Signale, die - sofern ungehindert - in einem Umkreis von 2.000 Metern zu empfangen sind.
Der Datenrekorder enthält Informationen zu rund hundert Parametern wie Höhe, Tempo, Kurs und Neigungswinkel der Maschine. Das Stimmenaufzeichnungsgerät nimmt in einer Endlosschleife die jeweils letzten 30 bis 120 Minuten der Gespräche im Cockpit auf. All diese Daten helfen den Ermittlern, sich ein genaues Bild des Unglücks zu machen.
Wie versuchen Ermittler, die Unfallursache zu rekonstruieren?
Wenn der Flugschreiber von QZ8501 gefunden ist, kann er viele Daten liefern. Zusätzlich nehmen Ermittler die Wrackteile genauer unter die Lupe. Auffälligkeiten wie etwa verbogene Teile, Abbruchstellen oder Lackschäden spielen dabei eine große Rolle. Auch der Zustand der Leichen kann Hinweise liefern.
Für Untersuchungen hat die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) genaue Regeln aufgestellt. In diesem 550 Seiten starken Handbuch geht es unter anderem darum, die Absturzstelle auf Foto und Video festzuhalten, die Todesopfer zu obduzieren, den Flugschreiber zu bergen, wichtige Teile und Fundorte zu katalogisieren und Einschlagskrater sowie Wrackteile zu untersuchen. Außerdem kann es von Bedeutung sein, dass Flugzeugwrack zu rekonstruieren.
Was wissen die Experten bisher über QZ8501?
Zum einen, dass 162 Personen an Bord waren, darunter sieben Crewmitglieder. Von allen Insassen ist die Nationalität bekannt. Der Flug sollte um 8:30 Uhr Ortszeit am 28. Dezember in Singapur landen, um 6:13 Uhr funkte der Pilot zum letzten Mal. Die Maschine, ein Airbus 320, war um 5:35 Uhr in Surabaya, Indonesien, gestartet.
Das Flugzeug flog in einer Höhe von 32.000 Fuß (gut 9.700 Meter). Der Pilot fragte um 6:13 Uhr beim zuständigen Tower an, ob er einer Gewitterfront ausweichen könne. Der Fundort der Trümmerteile befindet sich nur zehn Kilometer von der letzten bekannten Position entfernt und damit etwa 185 Kilometer südwestlich von Pangkalan Bun auf Borneo. Mittlerweile sollen 40 Leichen geborgen worden sein.
Was könnte die Ursache für den Absturz sein?
Solange die Ermittler keinen Bericht vorgelegt haben, bleibt die Ursache im Dunkeln. Eine Möglichkeit könnte das Gewitter zum Zeitpunkt des letzten Funkspruchs sein, aber das ist reine Spekulation. Bislang gibt es keine Hinweise auf ungewöhnliche Vorgänge an Bord des Airbus 320. Trotzdem ist momentan ein Anschlag oder eine Entführung ebenfalls nicht auszuschließen.
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