In Sachsen-Anhalt ist die Zahl fremdenfeindlicher Straftaten im vergangenen Jahr gestiegen.
2022 wurden insgesamt 604 fremdenfeindliche Straftaten erfasst, was ein neuer Höchstwert ist, wie Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Dienstag in Magdeburg erklärte. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg um gut 40 Prozent beziehungsweise 173 Fälle. Der größte Teil entfiel mit 141 Fällen auf rassistische und mit 144 Fällen auf antisemitische Straftaten.
"Fremdenfeindliche Straftaten und antisemitisch motivierte Straftaten haben in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr einen erschütternden Rekord erreicht", erklärte Zieschang. Dies unterstreiche, dass die gezielte Bekämpfung von Antisemitismus und dessen Ausbreitung weiterhin im Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit stehen müsse.
Wie der Bericht zur politisch motivierten Kriminalität weiter zeigt, wurden im vergangenen Jahr 230 politisch motivierte Gewaltdelikte erfasst - ein Zuwachs von 54 Fällen. Das ist zugleich die höchste Zahl politisch motivierter Gewaltkriminalität binnen zehn Jahren in dem Bundesland.
111 davon waren rechte Gewalttaten, 36 Gewaltdelikte wurden in der linken Szene begangen. 67 Gewalttaten standen im Zusammenhang mit der Coronapandemie, darunter Widerstandshandlungen und Körperverletzungen.
Insgesamt registrierte die Landespolizei in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr einen Rückgang der politisch motivierten Straftaten. Erfasst wurden 2835 politisch motivierte Delikte. Das waren neuneinhalb Prozent beziehungsweise 298 weniger als im Vorjahr. © AFP
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