Der mutmaßliche Attentäter von Straßburg, Chérif C., hat bereits in drei Ländern mehrere Jahre im Gefängnis gesessen, bis 2017 auch in Deutschland. Bisher ist der 29 Jahre alte Franzose mit marokkanischen Wurzeln jedoch nicht wegen terroristischer Taten aufgefallen. Wer ist der Mann, der im Verdacht steht, in Straßburg drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt zu haben?

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Chérif C. ist nach dem Anschlag am Rande des Straßburger Weihnachtsmarkts der aktuell meistgesuchte Kriminelle Europas.

In drei Ländern war der gebürtige Straßburger polizeibekannt: In Deutschland hatte er wegen schweren Diebstahls von Anfang 2016 bis Februar 2017 im Gefängnis gesessen. Zuerst in Konstanz, nach Informationen des "Tagesspiegel" wurde er später in die Justizvollzugsanstalt Freiburg verlegt. Im Februar 2017 wurde er nach Frankreich abgeschoben.

Bis 2012 war er Medienberichten zufolge auch in Frankreich und der Schweiz straffällig geworden. Nach Informationen von "20min.ch" und "Blick.ch" wurde C. etwa in Basel wegen Einbruchs zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr und vier Monate habe er abgesessen.

In Frankreich als Gefährder eingestuft

Die Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund für die Tat in Straßburg aus. C. hatte eine "Fiche S" - einen Eintrag in der französischen Gefährderdatei. Auch sein Bruder Sami C. gilt als islamistischer Gefährder. Auch nach ihm wird gefahndet.

Die Brüder, die nach Informationen aus Sicherheitskreisen zuletzt in Straßburg wohnten, würden in Frankreich als radikalisiert eingestuft und dem Straßburger Islamistenmilieu zugerechnet, sagte ein hochrangiger Sicherheitsexperte dem "Tagesspiegel".

In Deutschland tauchen ihre Namen allerdings nach dpa-Informationen nicht in der Datei für islamistische Gefährder auf. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Schwelle für eine Registrierung in der französischen "Fiche-S-Datei" sei deutlich niedriger als für die Aufnahme in die deutsche Gefährderdatei.

Motiv könnte Rache sein

Das Motiv für den Angriff auf den Straßburger Weihnachtsmarkt könnte Rache gewesen sein, spekulierte der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Den französischen Sicherheitsbehörden sei keine Vorbereitung eines Anschlags in Straßburg bekannt gewesen.

Möglicherweise habe Chérif C. auf den Versuch seiner Festnahme durch die Polizei in Straßburg spontan reagiert. Er hätte einem Medienbericht zufolge schon am Dienstagmorgen wegen versuchten Mordes verhaftet werden sollen. Wie France Info unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war er jedoch nicht zu Hause. (ank/dpa)

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