Es ist keine Seltenheit, dass öffentliche Bauvorhaben teurer werden als ursprünglich kalkuliert. Auch in Gießen wird ein Tunnelprojekt nun wesentlich kostspieliger. Der Grund: Der Stadtverwaltung ist ein peinlicher Fehler unterlaufen.
Ein Rechenfehler kommt die Stadt Gießen teuer zu stehen: 2,5 Millionen Euro wurden ursprünglich für einen Bahndammdurchstich einkalkuliert, der den Fluss Lahn besser mit der Innenstadt verbinden und vor allem Fußgängern und Radfahrern zugutekommen soll.
Bei dieser Summe wird es allerdings nicht bleiben, wie Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich (Grüne) am Dienstagmorgen laut "Gießener Anzeiger" erklärte. Demnach wird das Bauvorhaben die Stadt nun 3,6 Millionen Euro kosten - stolze 1,1 Millionen mehr als erwartet.
Brutto und Netto verwechselt
Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Verwaltung der Stadt: Diese sei bei der ursprünglichen Summe davon ausgegangen, dass es sich um den Brutto-Betrag handele. "Das ist kein Glanzstück für die Stadt", räumte Weigel-Greilich ein.
Der Rechenfehler der Gießener Stadtverwaltung macht nun Mehrkosten in Höhe von 500.000 Euro aus. Da gestiegene Baukosten in Höhe von 600.000 Euro hinzukämen, summieren sich die zusätzlichen Ausgaben auf über eine Million Euro.
Man habe bereits im Vorfeld mit einer Kostensteigerung gerechnet und vorsorglich drei Millionen Euro für den Bau veranschlagt, erklärte die Bürgermeisterin weiter.
Die Idee zu dem Bahndammdurchstich, der eigentlich schon zur Landesgartenschau 2014 verwirklicht werden sollte, stammt aus dem Jahr 2005. Im Juni dieses Jahres soll das Projekt zum Abschluss kommen.
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