Celle (dpa/lni) - Eines der letzten noch lebenden CDU-Gründungsmitglieder, der Niedersachse Günter-Helge Strickstrack, ist tot.

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Strickstrack starb am Montag im Alter von 99 Jahren in Hannover, wie die Landes-CDU am Dienstag mitteilte. Mit nur zwei anderen Mitgliedern ist Strickstrack nach Angaben der Partei bei sämtlichen Bundesparteitagen seit Gründung der CDU vor 70 Jahren dabei gewesen. Strickstrack, der zuletzt in Celle lebte, gehörte am 20. Oktober 1950 zu den 386 Delegierten, die in Goslar die Bundes-CDU gegründet hatten.

Der frühere Chef einer Kleiderfabrik war in den unmittelbaren Nachkriegsjahren erster Vorsitzender der Jungen Union in Niedersachsen und von 1948 bis 1950 persönlicher Referent des damaligen niedersächsischen Wirtschaftsministers Otto Fricke (CDU).

"Die CDU in Niedersachsen und die CDU Deutschlands verlieren mit dem Gründungsmitglied der CDU eine große Persönlichkeit und einen starken Streiter für die Werte und Ziele der Christlich Demokratischen Union", würdigte CDU-Landeschef Bernd Althusmann den Verstorbenen. Der Landesparteitag im November und der Bundesparteitag im Dezember seien ohne Günter-Helge Strickstrack nur schwer vorstellbar. "Uns wird ein bekanntes Gesicht und ein Freund fehlen. Er gehörte mit seinem großen Erfahrungsschatz dazu, eine Institution, die alle Bundespräsidenten und alle Bundeskanzler bis heute persönlich erlebt hat", sagte Althusmann. "Ein vielgefragter Mann und kluger Ratgeber."

Nach dem Zweiten Weltkrieg wäre Strickstrack beinahe in die SPD eingetreten, wie er 2013 der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Dass ich die CDU mitbegründet habe, war so gesehen ein Zufall." Anlass sei eine SPD-Veranstaltung gewesen, bei der ein Redner die deutschen Soldaten "fälschlicherweise in eine Reihe mit Kriegsverbrechern" gestellt habe. Da sei er auf die Idee gekommen, eine christlich geprägte Partei zu gründen, in der konfessionelle Grenzen überwunden werden.

Selbst im hohen Alter lieferte Strickstrack noch Analysen zur Lage der CDU. Vor der Bundestagswahl 2017 prognostizierte er einen Sieg Merkels und eine erneute Koalition mit der SPD. Gegen die Grünen als Juniorpartner hatte er da nichts einzuwenden. Grundsätzlich habe die CDU sich seit ihrer Gründung gar nicht viel verändert, fand er. "Sie ist immer sehr stabil geblieben, die CDU."

Bei der Beliebtheit der Parteichefs rangierte Konrad Adenauer für ihn vor Angela Merkel auf Rang eins. "Mit Adenauer würde ich sie nicht vergleichen, aber ich halte sie für besser als Kohl", sagte er am Rande eines Parteitags der dpa. Allerdings kritisierte er auch einmal, dass Merkel die Partei zu sehr nach links gelenkt habe.

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