Im Netz brummt das Geschäft mit Toilettenpapier, Masken und Desinfektionsmittel. Was im Supermarktregal fehlt, ist hier zu finden - meist völlig überteuert. Amazon und eBay gehen nun gegen die Profit-Haie auf ihren Portalen vor.

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Das Coronavirus geht um die Welt. Hamsterkäufe und leere Supermarktregale sind eine Folge. Besonders begehrt neben Toilettenpapier und Konserven sind unter anderem Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken.

Einige Verkäufer wollen in Krisen-Zeiten von der Not anderer profitieren und bieten eben etwa Desinfektionsmittel online zu horrenden Preisen zum Verkauf an. Ein Desinfektionsgel von Balea kostet mal eben 16,60 Euro, beim dm-Drogeriemarkt werden für das gleiche Produkt lediglich 2,95 Euro fällig.

Coronavirus: eBay und Amazon reagieren auf Wucher-Preise

Die Online-Marktplätze eBay und Amazon haben das Vorgehen einiger Profit-Haie registriert. Sie gehen vor gegen die Wucherpreise auf ihren Plattformen. Profit aus einer Notlage zu schlagen, verstoße gegen die Richtlinien, heißt es.

Amazon verwarnte seine Händler und löschte entsprechende Wucher-Angebote. "In Anbetracht der globalen Entwicklungen im Zusammenhang mit COVID-19, möchten wir Sie an die eBay-Grundsätze für das Einstellen von Artikeln erinnern", appellierte derweil eBay an seine Händler.

Verboten sind "missbräuchliche Begriffe wie 'Coronavirus', 'COVID-19', 'Virus' oder 'Epidemie' im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Angaben". Untersagt sind auch Angebote, die von Naturkatastrophen und tragischen Ereignissen profitieren.

eBay droht bei Verstößen: Wir schließen das Benutzer-Konto

Wer gegen die eBay-Richtlinien verstößt, dem droht eine "Reihe von Maßnahmen", wie es heißt. Dazu zähle das Beenden oder Abbrechen von Angeboten, das Ausblenden oder eine schlechtere Platzierung in den Suchergebnissen. Und zu guter Letzt: das Schließen des Kontos.

"Wir gehen derzeit proaktiv, global und in großem Umfang gegen derartige Anbieter und die entsprechenden Angebote vor. Dies beinhaltet Blockfilteralgorithmen, die die Verwendung von Begriffen wie 'Coronavirus' einschränken, genauso wie umfangreiche Löschungen von Angeboten", teilte eBay mit.

Corona-Krise: Hefe wird im Netz überteuert angeboten

Ebenfalls auf eBay ist auch Hefe überteuert zu finden. Hefe ist in deutschen Supermärkten teils zur Mangelware geworden. Statt für 2,00 Euro im Laden-Regal wird es online von privaten Verkäufern für mehr als 10,00 Euro angeboten.

Dass aber die Märkte mit ihren Desinfektionsmittel- und Toilettenpapier-Lieferungen nicht nachkommen, darüber müssen sich die Käufer zumindest bei dm keine Sorgen machen, wie Geschäftsführer Christoph Werner kürzlich in einem Interview sagte. "Im Einzelhandel und beim dm-Drogeriemarkt ist es ja so, dass wir die Belieferung unserer dm-Märkte aufgrund von Prognosen auslösen, die wir über die zu erwartenden Abverkäufe tätigen", sagte Werner dem "Deutschlandfunk". Es gilt also: Nachfrage gleich Angebot.

Coronavirus

Medizinhistoriker über Corona-Krise: "Eindeutig historisches Ereignis"

Als "eindeutig historisches Ereignis" wertet Medizinhistoriker Philipp Osten die Corona-Krise. "Das, was wir erleben, ist historisch. Wir können unseren Kindern nicht sagen, dass wir so etwas schon einmal erlebt hätten", sagte der Leiter des Instituts für Geschichte und Ethik in der Medizin beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Atemschutzmasken nicht immer eine gute Geldanlage

Online überteuert Toilettenpapier zu kaufen, ist ebenso unsinnig, wie in Panik-Käufe von Atemschutzmasken für teures Geld zu verfallen. Denn im klinischen Bereich dürfen Mitarbeiter bestimmte Masken derzeit maximal eine Schicht lang nutzen - anschließend besteht keine Sicherheit mehr.

Beachtet muss beim Auf- und Absetzen der Masken auch, dass Anhaftungen nicht von der Außenhaut in den Innenraum gelangen. Wer darin ungeübt ist, riskiert, dass er das Virus möglicherweise direkt vor der Nase hat. Der feucht-warme Innenraum der Maske ist für Viren ein perfektes Biotop.

Lesen Sie auch: Wie Sie mit nur wenig Hefe backen - oder sogar ganz ohne

Verwendete Quellen:

  • onlinehaendler-news.de: Ebay geht gegen Corona-Wucher vor
  • deutschlandfunk.de: "Wir haben weiterhin gute Lieferbeziehungen"
  • rbb24.de: Das Geschäft mit der Corona-Angst
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