- Ischgl wurde zum ersten Corona-Hotspot in Europa, als die Pandemie Anfang 2020 begonnen hat.
- Wegen eines Corona-Falls im Lokal "Kitzloch" haben die Behörden nun einen öffentlichen Aufruf an Gäste der Bar gestartet, sich testen zu lassen.
- Zudem hat die Behörde zur Vorsicht aufgerufen.
Wegen eines Corona-Falls im bekannten Lokal "Kitzloch" im österreichischen Skigebiet Ischgl haben die Behörden zur Vorsicht aufgerufen und einen öffentlichen Aufruf an Gäste der Bar gestartet. Personen, die sich am vorigen Donnerstag oder Freitag dort aufhielten, sollten sich testen lassen und zwei Wochen lang FFP2-Masken tragen sowie Menschenansammlungen meiden, hieß es am Montag (27. Dezember) vom Land Tirol.
Ein Service-Mitarbeiter sei positiv auf das Virus getestet worden, teilten die österreichischen Behörden am Montag mit. Die betroffene Person habe seit dem 25. Dezember Symptome gespürt und zuletzt am 24. Dezember im "Kitzloch" gearbeitet. Das Land Tirol rief laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA deshalb "vorsorglich und sicherheitshalber" öffentlich alle Personen zu einem PCR-Test auf, die am 23. oder 24. Dezember in der Bar waren.
"Nächste Ischgl-Welle im Anrollen?", zeigte sich der Obmann des Verbraucherschutzvereins, Peter Kolba, besorgt. In einer Erklärung fragte er laut APA zudem, weshalb "öffentlich zum Testen aufgefordert" werden müsse, obwohl eigentlich grundsätzlich eine Registrierung aller Gäste vorgeschrieben sei. "Hat man im Kitzloch keine Gästeregistrierung durchgeführt?"
Ischgl galt im März 2020 als Virus-Hotspot in Europa
In Ischgl und anderen Tiroler Wintersportorten sollen sich im März 2020 mehr als 6.000 Menschen aus 45 Ländern mit dem Coronavirus angesteckt haben. 32 der Infizierten starben. Ischgl wurde so zu einem der ersten Corona-Hotspots in Europa. Viele Betroffene und Hinterbliebene werfen den verantwortlichen Behörden schwere Fehler im Umgang mit dem Ausbruch vor.
Gleich zu Beginn der Masseninfektionen war am 7. März 2020 im "Kitzloch" ein Barkeeper positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daraufhin warnte internen Aufzeichnungen zufolge eine Beamtin der Tiroler Landesärztekammer, dass mit weiteren Fällen zu rechnen sei. Wenig später verschickte das Land Tirol jedoch eine Pressemitteilung, in der es hieß: "Eine Übertragung des Virus auf die Gäste der Bar ist aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich".
Erst ein paar Tage später stellte Österreichs damaliger Kanzler Sebastian Kurz Ischgl unter Quarantäne und rief tausende Touristen auf, binnen weniger Stunden abzureisen - was chaotische Zustände auslöste. Viele Menschen sollen sich erst im Gedränge der Abreise mit dem Coronavirus angesteckt haben. (fra/pak/AFP)
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