Ein japanisches Kreuzfahrtschiff steht weiter unter Quarantäne, nachdem sich mehrere Menschen an Bord mit dem Coronavirus infiziert hatten. Mittlerweile ist die Zahl der Infizierten auf 174 gestiegen. Die MS "Westerdam" irrte zwei Wochen auf See umher und fand keinen Hafen zum Anlegen.

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Wegen der Angst vor dem Covid-19-Virus war ein aus Hongkong kommendes Kreuzfahrtschiff in Schwierigkeiten - obwohl nicht einmal Fälle an Bord bekannt waren. Nach Taiwan, Japan, den Philippinen und Guam zögerte zuletzt auch Thailand, die aus Hongkong kommende "Westerdam" der Holland America Line in einen Hafen einlaufen zu lassen. Mittlerweile kam die erlösende Nachricht: Das Schiff darf in Kambodscha anlegen und die Passagiere von Bord gehen.

An Bord sind rund 1.500 Gäste und 800 Besatzungsmitglieder. Darunter seien einige Deutsche, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Bis zum Wochenende war auch in Hongkong ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 3.000 Personen an Bord in Quarantäne gehalten worden, weil zwischenzeitlich Infizierte mitgereist waren.

"Diamond Princess": 39 weitere Menschen angesteckt

Unterdessen ist an Bord des unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" im japanischen Yokohama bei weiteren 39 Menschen eine Ansteckung festgestellt worden, wie das japanische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt gab. Vier Personen zeigten ernste Symptome. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 174.

Die übrigen der rund 3.600 Passagiere und Crew-Mitglieder sollen mindestens noch bis zum 19. Februar auf dem Schiff bleiben. Von den zehn deutschen Staatsangehörigen an Bord ist nach Angaben der deutschen Botschaft bisher keiner infiziert.

Formel-1-Rennen wegen Corona-Angst verschoben

Aus Angst vor dem Virus wird die Formel 1 britischen Medienberichten zufolge nicht wie geplant Mitte April in Shanghai fahren. Die Rennserie habe sich gegen die Austragung des Grand Prix in der ostchinesischen Hafenmetropole am 19. April entschieden, hieß es.

Offen ist noch, ob das als vierter Saisonlauf geplante Rennen gestrichen oder auf einen späteren Zeitpunkt verlegt wird. Platz ist dafür im dicht gedrängten Kalender mit eigentlich 22 Rennen kaum.

Neue Infektionen in Bayern aufgetreten

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle um zwei auf 16 gestiegen. Die beiden Neuerkrankungen stehen im Zusammenhang mit dem Automobilzulieferer Webasto aus Stockdorf bei München, bei dem vor über zwei Wochen bundesweit erstmals eine Infektion mit der neuen Lungenkrankheit gemeldet wurde.

Das berichtete das bayerische Gesundheitsministerium am Dienstagabend in München. Einzelheiten zu den neuen Fällen wollte das Ministerium am Mittwoch bekannt geben.

Alle bestätigten Coronavirusfälle in Bayern stehen damit in Zusammenhang mit dem Automobilzulieferer. Das Unternehmen hatte den Stammsitz in Stockdorf am 29. Januar vorsorglich geschlossen. Eine chinesische Kollegin, die wenig später zurück in ihre Heimat flog, war dort zu Gast. Kurze Zeit später wurde ihre Infektion nachgewiesen.

In Deutschland wurde das Virus zudem bei zwei am 1. Februar von China nach Frankfurt/Main ausgeflogenen Menschen festgestellt. Am Mittwoch will der Bundestag über die Vorbeugemaßnahmen gegen das Virus beraten.

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Weltweit mehr als 500 bestätigte Infektionen

Innerhalb von 24 Stunden hat das Virus in China erneut fast 100 Todesopfer gefordert: Wie die Nationale Gesundheitskommission am Mittwoch mitteilte, kamen landesweit im Vergleich zum Vortag 97 Todesfälle hinzu. Die Zahl der Infektionen stieg demnach um 2.015 Fälle.

Sowohl die Zahl der neuen Opfer als auch die der neu erkrankten Patienten ging den offiziellen Angaben zufolge damit im Vergleich zum Vortag etwas zurück. Am Dienstag waren noch 108 Todesfälle und 2.478 neue Infektionen gemeldet worden. Allerdings wird eine hohe Dunkelziffer vermutet.

Die meisten Opfer kamen erneut aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus erstmals auf den Menschen übergesprungen war. Dort wurden 94 der neuen Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Opfer auf dem chinesischen Festland liegt nun bei 1.113. Bei mehr als 44.000 Menschen wurde eine Infektion bestätigt.

An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist unterdessen bei weiteren 39 Menschen eine Infizierung festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt.

Vier Personen zeigten ernste Symptome. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 174. Die übrigen der rund 3.600 Passagiere und Crew-Mitglieder sollen mindestens noch bis zum 19. Februar an Bord bleiben. Auf dem Kreuzfahrtschiff sind auch zehn deutsche Staatsangehörige.

Weltweit sind damit außerhalb des chinesischen Festlands mittlerweile mehr als 500 Infektionen bestätigt.

Lungenerkrankung heißt jetzt Covid-19

Die neue Lungenerkrankung bekam am Dienstag einen eigenen Namen. Sie werde nun Covid-19 genannt, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Covid steht für "COrona VIrus Disease".

Zugleich erhielt auch das zunächst vorläufig 2019-nCoV genannte neue Coronavirus eine eigene Bezeichnung: Sars-CoV-2. Dessen Namensgeber, ein Team des Internationalen Komitees zur Taxonomie von Viren bezieht sich mit dem Namen Sars-CoV-2 auf die sehr enge Verwandtschaft zum Sars-Virus (Sars-CoV), an dem 2002/2003 Hunderte Menschen gestorben waren. Die Viren sind Experten zufolge Varianten ein und derselben Virusart. (dh/ff/dpa)

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