In Litauen haben rund 150 Soldaten und ein Dutzend Kampffahrzeuge der Bundeswehr am Samstag an einer Militärparade in Vilnius teilgenommen. Auf Einladung des baltischen Nato-Partners marschierten Soldaten aus Deutschland und anderen Nato-Staaten gemeinsam mit litauischen Kameraden durch das Zentrum der Hauptstadt. Auch mit deutschen und Nato-Flaggen geschmückte Militärfahrzeuge beteiligten sich vor zahlreichen Schaulustigen an der Parade am Tag der litauischen Streitkräfte. Darunter waren auch zwei Schützenpanzer Puma, die extra dafür nach Litauen verlegt wurden - und sich damit erstmals an der Nato-Ostflanke befanden.
Die Einladung und Teilnahme am Tag der litauischen Streitkräfte zeigt nach Angaben von Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer "den Schulterschluss, den wir in der Nato, aber eben auch binational haben." "Ich glaube, heute ist es noch einmal sehr deutlich geworden, dass wir uns committen als Deutschland, dass wir uns engagieren und dass wir auch gerade mit der deutschen Brigade in Litauen noch einmal ein sicherheitspolitisches Zeichen in alle Richtungen setzen", sagte Breuer der Deutschen Presse-Agentur in Vilnius am Rande der Parade. Litauens Armeechef Valdemaras Rupsys sagte der dpa, aus militärischer Sicht sehe er Deutschland als Hauptverbündeten seines Landes.
Deutschland will rund 4000 Soldaten permanent als gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband in Litauen stationieren, der ebenfalls über den Schützenpanzer Puma verfügen wird. "Es ist eine sehr große Ehre, bei der Militärparade mitmachen zu dürfen", sagte der verantwortliche Panzergrenadier-Offizier. Die Anerkennung und Wertschätzung in Litauen sei hoch. "Man merkt in Litauen, dass das Militär noch viel mehr Teil der Gesellschaft ist".
Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und Russlands engen Verbündeten Belarus. Mit der Stationierung der Brigade soll dem Bedürfnis des Nato-Partners nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Die Pläne sind auch eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. © dpa
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